Freitag, 31. Januar 2014

Gelegenheiten?



Gunnar scheint mir ausgelassen. Beinahe übermütig. Er lacht, schmust mit mir und küsst mich. Ist gut gelaunt. Gerade so, als wäre er frisch verliebt.
Sollte eine andere Frau die Ursache sein? Das Angebot ist in der Tat üppig.
Und, sollten das die Blicke dieser Natalja Wassilijew erklären? Oder die Stunden, in welcher Gunnar nachts nicht bei mir lag? 

Gleich anschließend werde ich mich mit Sarah zusammensetzen und aus der „Gerüchte-Küche“ schöpfen. Alldieweil Gunnar nun doch für einen Abend zu seinem Bruder nach Stockholm fährt.

Gunnar hatte sich entschuldigt und mich höflich (flehend) um meine Erlaubnis gebeten zu Hjalmar fahren zu dürfen. Wie hätte ich da nein sagen können?
„Du kannst mich doch begleiten.“, hatte er wie üblich eingeworfen. Obgleich er wusste, dass ich diese Option nicht wirklich in Erwägung ziehen würde. Nur, zu Troels vermag ich nun ebenso wenig zu gehen. Infolgedessen bleiben mir nur noch „die Frauen“.
Oder sollte ich .....?
Nein. Ich werde den Abend mit Adam verbringen, der in wenigen Stunden hier ankommen wird, um....seiner Scheidung von Marie entgegen zu sehen, welche genau genommen bereits hier sein müsste. Offensichtlich vermochte sie Henrik noch einige Tage in New Orleans abzuringen.

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Überdies vermag ich nicht zu sagen, wie ich das Verhalten und die Blicke von dieser Ellen Parker einschätzen sollte. Gerüchte von ihr und Gunnar sind ohnehin in aller Munde. Sie begegnet mir meist im Office und ist nie unfreundlich. Gunnar gegenüber ist sie jedoch überaus aufmerksam. Nur gestern schien sie verstimmt zu sein. Sah sie doch ein wenig zornig drein und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, als wolle sie mit mir reden.

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Der Geburtstag von Thomas Dearing hat Gunnar und mich nicht weiter betroffen. Wir speisten gemeinsam und dann ließen wir die beiden ziehen.

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Als Gunnar und ich heute Morgen bei Åhléns stoppten, sah ich rein „zufällig“ einen Mann, welchen ich im ersten Augenblick beinahe um den Hels gefallen wäre. Er hatte solche Ähnlichkeit mit Troels. Ich lachte in mich hinein und dachte, dass es „Zufälle“ ja nicht gibt. Womöglich sollte ich unsere Freundschaft doch nicht so vehement und endgültig, nur wegen dieser Anette Christensen wegwerfen.
Und vielleicht sollte ich Troels unzähligen SMS’n doch eine Antwort folgen lassen. 





Donnerstag, 30. Januar 2014

Gelogen



Beginne ich jetzt mein diary zu belügen?
Nein. Das sähe mir tatsächlich nicht ähnlich.
Demzufolge gestehe ich doch lieber eine klitzekleine Affinität zu einem der neu engagierten Männer. Derek Moore.
Ich hatte es offensichtlich verleugnet. Weil seine Haut Schokoladen braun ist und dies normalerweise und erfahrungsgemäß nicht in mein Beuteschema fällt. Was in der Götter Namen nichts rassistisches zu bedeuten hat. Er ist nicht dunkler als Marie. Ihre „Hautfarbe“ nahm ich nie wirklich wahr. Hingegen und ausschließlich sie als Mensch schon.
Nur, um auf Derek Moor zurück zukommen, hatte ich mir seine offenkundige und hervor stechende Attraktivität in diesem ersten Augenblick und bis hier her selbst nicht einzustehen gewagt.
Er stach mir bereits ins Auge, als er als letzter der „Kandidaten“ den Raum betrat, sodass sich meine Muskeln spannten und meine müde Haltung zu einer Aufmerksamen überging. Sein Äußeres ist in der Tat überaus  bestechend. Ich schätzte ihn auf Mitte zwanzig. Dass er jedoch dreiundvierzig Jahre als ist, hätte ich mitnichten vermutet.
Die Haut wie Samt. Sein Körper gleicht dem des Adonis und die Augen sind zwei strahlende Sterne. Ups!
Nein, nein. Ich werde Gunnar gewiss nicht untreu. So lecker und süß dieses Sahne-Schnittchen gleichwohl sein mag.
Oder vielleicht doch?


Mittwoch, 29. Januar 2014

Das Leben dreht sich



Um WAS genau „dreht“ sich mein Leben eigentlich täglich?
Um mich und wie ich meine Zeit verbringe (samt dieser vermaledeiten Krankheit).
Um Gunnar, meinen Ehemann, welchen ich die meiste Aufmerksamkeit schenke.
Um seine Familie. Seine Freunde. Seine Kinder und deren Nannys.
Um das Zentrum und dessen Belange, um welche sich gekümmert werden muss.
Um Wanja, Kevin und trotz alledem noch immer um Troels. Obgleich ich die Gedanken an ihn verdränge. Sie sind unnütz und belasten mich.
Um die zahlreichen attraktiven jungen Frauen in unserer Nähe, die ich nicht alle Damen nennen möchte und die sich Gunnar zugetan fühlen. Wie Alicia Rice, die im Augenblick nicht gegenwärtig ist. Kate Austin-Nobel, die im momentan mit David Boreo liiert scheint. Was sie jedoch nicht daran hindern mag mit Gunnar zu ficken. Elena Sukowa so wie so. Oder Natalja Wassilijew, die Gunnar vertraute und intime Blicke zuwirft. Mehr denn je. Anna Vanderhoof, die jüngste der Nannys. Claire Mc Lachlin, die Gunnar bereits geraume Zeit nachstellte und nun sogar einen Job hier bekam. Ähnlich ist es mit Ellen Parker und Paula Diaz. Denen ein Verhältnis mit meinem Ehemann nachgesagt wird. Und was ist mit den vielen anderen wie Mathilda Nyborg oder Britta Hershel. Sylvia Romero, Peggy Westwood, Kathrine Jansson, Anastasia Makarowa, Alma Bergmann, Joanna Krefeld, Camilla Ivanova, Lara De Wit, Zoi de Zosa, AnnaSophia Robson, Hilury Dunkin, Soney Deshir, Katie Young, Rachel Bennet, Giselle Carter, Charlieze Tilton, Amber Hathaway, Evan West, Marion Voltaire, Jessica Warren, Aimee Firestone, Gemma Smith, Jessie Meyer,  Irina Montiniere, Lillian Cole.  
Was geschah genau genommen mit Akuma Li? Die so rasch „versetzt“ wurde. Oder den schönen Chinesinnen Ming Bei, Sui Chen, Juan Du und Long Wang, die für das neue Flair in der Thai-Massage-Abteilung sorgen. Womit nun ein komplettes Verzeichnis der neu eingestellten jungen Damen (?) erstellt wäre.
Um mir ein wenig Genugtuung zu verschaffen, wohnte ich am gestrigen Nachmittag den Bewerbungsgesprächen der von mir geforderten jungen Männer bei. Am Ende wurden zehn von ihnen eingestellt. Derek Moore, Carlos Blom, Stephen Karlsson, Noa Berg, Miguel Rodrigues, Ahmad Aziz, Simon Löfgren, Finn Andersson, Ben Holmgren, Falk Akesson.
Es sind allesamt attraktive, junge Männer. Jedoch nichts, was mich so ganz persönlich ansprechen würde. Dann doch viel lieber Jason Anekelea, der zweifelsohne der reizvollste unter den Herren hier im Zentrum für mich ist. Ausgenommen mein Ehemann natürlich. Obgleich Jason glücklich verheiratet scheint, wäre er für einen schnellen Fick stets zu haben.
Schade. Eigentlich. Derartige Männer sind mir zu um-triebig.
Ich kann und will es mir nicht leisten mich (als Chefin) durch die Betten der Angestellten zu ficken. Dies ist in der Tat NICHT mein Stiel.  
Und genau genommen habe ich nun genug von fremden Menschen!
Es ist mir zu „belebt“ geworden hier im Zentrum. In meinem zauberhaften „kleinen Reich“.
Nun ja. Ein „Geschäft“ bringt dies nun einmal mit sich. Ist schließlich nicht ohne Personal zu führen und ohne Gäste wäre es ineffektiv.        

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Rea New’s
- Adam wird demnächst zu uns kommen. Um seine in Schweden geschlossene Ehe mit Marie gleichwohl hier aufzulösen.
- Marie indes, wäre zu gern noch in New Orleans geblieben. Henrik jedoch drängt auf eine umgehende Heimreise.
- Troels schreibt mir Nachricht um Nachricht. Schlägt vor, unsere Freundschaft zu erhalten. Ich beantwortete bisher keine von seinen Avancen.

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Diese andauernden provokanten Blicke zwischen Gunnar und dieser Natalja, die der jungen Brook Shilds aus der blauen Lagune ein wenig ähnelt, machen mich wütend und verderben mir jegliche Mahlzeit, welche ich im Restaurant einnehme.
„Hast du sie gefickt?“,  fragte ich ansatzlose mit gespielt gleichgültiger Miene.
Ein Hüsteln. Ein Schlucken. Ein Kopfschütteln.
„Nein. Natürlich nicht.“, antwortete Gunnar ein wenig verlegen. „Wolltest du mir nicht vertrauen?

Zum Thema Vertrauen hätte ich vielleicht noch eine Frage.
Ich sah Gunnar immer wieder an, während ich ruhig weiter aß. Dachte darüber nach, ob ich es aussprechen oder besser für mich behalten sollte.
Wir waren am gestrigen Abend gemeinsam zu Bett gegangen. Als ich jedoch so gegen halb zwei Uhr nachts wach wurde, lag er nicht mehr neben mir. Ich richtete mich auf und horchte. Dachte, es sei womöglich im Bad. In diesem Augenblick hörte ich jemand von draußen hereinkommen. Ich legte mich hin und tat, als ob ich schlief. Ich hörte Gunnars Stimme, wie sie leise etwas vor sich hin brabbelte. Dann ging er ins Bad um zu duschen und kam gleich anschließend zu mir ins Bett. Ich schwieg. Kuschelte mich an seinen Körper und schlief wieder ein.



Montag, 27. Januar 2014

Ausgeglichen




Chef und Chefin küssen sich und schmusen zärtlich in aller Öffentlichkeit miteinander. Was signalisiert, dass wir beide uns lieben und niemand anderes auch nur den Hauch einer Chance hat Gunnar zu betören oder ganz und gar für sich zu gewinnen.
„Nimm dir frei, heute Nachmittag.“, sagte ich zu Gunnar.
Und endlich wieder erfüllender, zufrieden stellender und hingebungsvolle Sex mit meinem Ehemann! Ahhhh!

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Es war noch dunkel heute Morgen, als wir beide müde und gähnend das Bett verließen. Obgleich wir am Abend früh in dieses eingestiegen waren. Ich hatte beschlossen, der heutigen Dienstberatung beizuwohnen. In welcher ich das Anliegen und den Wunsch äußerte, mehr männliches Personal einzustellen. Wenn schon sexistisch (an-)gespielt wird, dann bitte vorzugsweise für beide Seiten. Schließlich verbringen ebensoviel weibliche als männliche Gäste hier ihren Urlaub. Den wohlhabenden Damen sei in gleichem Maße Ansprechendes gegönnt. Nicht ausschließlich ihren Männern. Basta!

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Rea new’s
- Es ist eisig kalt hier!
- Ballett am Abend im großen Saal. Gunnar war fasziniert von der russischen Tänzerin Maria Kulikow. Was mich in der Tat nicht weiter berührte. Sie ist so hässlich wie ein alter Besen.
- Die zwei zusätzlichen Gebäude sind nun geplant und beschlossen. Der Anbau für eine erweiterte Massageabteilung und das zweite Restaurant. Nur können wir bedauerlicher Weise mit den Bauarbeiten auf Grund der Witterung noch nicht wirklich beginnen. Was uns die nötige Zeit verschafft, um mit Architekten und Baufirmen unser Vorhaben zu besprechen und überdies die nötigen Genehmigungen einzuholen.
- Christine organisiert die Geburtstagsfeier für ihren Thomas.


Und genau genommen hätte ich jetzt lesen sollen.......was ich umgehend, gemeinsam MIT Gunnar tun werden.




Sonntag, 26. Januar 2014

Das Ende einer „Affäre“



Muss es gleichwohl das Ende einer Freundschaft sein?

Geschehen in meiner einwöchigen diary-Pause
Meine verhältnismäßig lange und intime Beziehung zu Troels scheint nun doch zu Ende gegangen zu sein. Alldieweil diese Anette Christensen nun letztendlich bei ihm einzog. Sie bestand darauf, dass ich meinen Schlüssel zu Troels Wohnung zurückgeben müsse. Was ich selbstredend tat. Ihm jedoch im gleichen Augenblick zu verstehen gab, dass ich das letzte Mal bei ihm gewesen war. Was IHN nun offensichtlich außerordentlich traurig stimmte. Sie jedoch triumphieren ließ.
Ich räumte das Feld und sah nicht zurück. Ließ Troels in der geöffneten Tür stehen. Wohl wissend, dass mir sein bedauernder Blick folgte.
Seitdem sah ich ihn tatsächlich nicht mehr.

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Angesichts der Tatsache, dass Gunnar mich nun nicht mehr bei Troels abzuparken vermochte, wenn er seine Brüder oder sonst wen besucht und was auch immer tut, gelang mir ein außerordentlich diplomatisches Manöver. Denn mir kam der Gedanke ihn wiederholt und eindringlich daran zu erinnern, dass er jetzt der Chef eines Zentrums und ein verheirateter Mann mit zwei kleinen Kindern sei, selbst wenn es nicht die Meinen sind, der sich nunmehr wie ein erwachsener Mann mit Verantwortung, und nicht mehr wie ein Junggeselle zu gebärden und sich doch eher am heimischen Herd aufzuhalten habe, als in der „freien Wildbahn“ umherzuvagabundieren (-jagen).
Offensichtlich hatte ich genau damit den richtigen TON getroffen. Sein Verantwortungs- und Ehrgefühl angesprochen. Er sagte noch im nächsten Augenblick die Party mit seinen Brüdern ab und blieb bei mir. Wofür ich mich zufrieden lächelnd und mit Erleichterung bedankte. Woraufhin sich auf Gunnars Gesicht ein zutiefst betroffener, erstaunter, berührter und Herz ergreifender Ausdruck, sowie der Ansatz von Tränen in seinen Augen zeigte.
JETZT war ich mir sicher, dass er mich verstanden hatte!
Was für ein Erfolg in unserer „Beziehungs-Arbeit“!
Und es endet nun bereits die zweite Woche, welche er durchgehend mit mir verbrachte. Ohne Party. Ohne seine Brüder. Ohne wen auch immer. Zumindest ist mir diesbezüglich nichts aufgefallen bis....auf ein paar Flaschen Bier, die er mit Chris und Taylor trank und einige wenige Stunden, die er nicht bei mir war.

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Rea new’s
- Keine Nachricht von Wanja. Oder Natascha. Was mich überaus betrübt.
- Mit Kevin kurz geskypt.
- Ein Anruf von Marie. Sie werden in Kürze zurückkehren, alldieweil Henrik offenkundig das Heimweh plagt.
- Ein Nachmittag mit Maja, Olivia und ihren Männern.
- Ein Spaziergang mit den Kindern, ihrem Mädchen und Gunnar. Ähnliches geschieht, während wir im Restaurant speisen. Die jeweiligen Nannys sitzen mit uns und den Kindern am Tisch. Vorzugsweise diese Anna Vanderhoof, die Gunnar, ohne das ich es bemerkte oder darauf geachtet hätte, offensichtlich bevorzugt. Was mir zunehmend missfällt. Die sich begegnenden Blicke erscheinen bedenklich vertraut.
Sie ist die jüngste der drei Nannys und gibt sich im Allgemeinen relativ kühl. Zumindest in meiner Gegenwart. Erscheint mir andererseits berechnend. Infolgedessen ebenso eine Kandidatin auf Gunnars Ellen langer Speisekarte, die sich ihm feilbietet, wie eine reife Frucht. Und zudem noch mit der Gelegenheit in unserer unmittelbaren Nähe zu agieren. Ohnehin verbringt Gunnar viel Zeit mit seinen Kindern UND ihren Nannys.

Alles in allem, trotz des „ausgetauschten“ Personals, sehe ich die Entwicklung unseres Zentrums überaus optimistisch. Obgleich einige erotisch orientierte und Frauen gering schätzende, sowie  instrumentalisierende Tendenzen nicht zu übersehen sind. Wie sich Emilia Stephansdottir dazu äußerte.



Samstag, 25. Januar 2014

Ein eigenartiger Zwischenfall – Ist Gunnar ein „Monster“?



Surfen im Internet vermag ich genauso im Office. In Gunnars Nähe. So sind wir zumindest häufiger zusammen und ich übernehme zuweilen ebenso kleine Aufgaben, die Gunnar helfen seine Arbeit früher zu beenden. Kate sehe ich dort beinahe täglich. Ellen und Dahl ebenso. Mit denen wir überdies gelegentlich speisen.
David, Kats neuer „Freund“, scheint mir ein überaus gutmütiger und anständiger Mann zu sein.
Meine Beobachtungen und bisher gesammelten Erkenntnisse bewahrheiten sich erneut. Frauen wie Kate, mit ihren Augen rollenden, Köper anbietenden Kleinkindchengetue erreichen beinahe immer was sie wollen. Fallen stets auf ihre Füße und haben Glück bei den Männern. ICH finde es zunehmend abstoßend, armselig und sich selbst auf Sexualität und Hilflosigkeit reduzierend. Ein Frauenbild, das den Männern entgegenkommt und das es abzuschaffen gilt. Andererseits haben wir Frauen, solang diese Gesellschaft so ist wie sie ist und wenn Frau diese Fähigkeit raffiniert einsetzt, damit eine Möglichkeit, eine List, eine Waffe in der Hand, die die meisten Männer noch nicht einmal bemerken. Im Gegenteil. Sie fühlen sich sogar noch geschmeichelt. In Kate's speziellen Fall tippe ich doch eher auf trickreiche, taktische Durchtriebenheit.
In Ellens Fall bin ich mir nach wie vor nicht sicher. Ich beobachte sie gelegentlich und sie scheint von Gunnar recht angetan. In manchen Augenblicken wähne ich einen sehnsüchtig verliebten Blick in ihren Augen wahrzunehmen. Ich vermag mich jedoch ebenso zu täuschen. Jedoch mein Gefühl sagt mir, dass da etwas war. Oder ist. Allerdings mag ich diesen Vermutungen keinerlei Raum zugestehen und stattdessen Gunnar viel lieber vertrauen.

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Eines Morgens, während wir am Frühstückstisch im Restaurant saßen, kokettierte diese Kellnerin, Paula Diaz, wie bereits des Öfteren, nur dieses Mal gänzlich unverholen und dreist mit meinem Ehemann. Ich räusperte mich einige Male und ließ meinen Unmut auf meinem Gesicht erscheinen.
Gunnar wartete noch einige Augenblicke, stand dann auf, gab dieser Paula einen Wink und zitierte sie in die Räume hinter der Küche, die ich jedoch von meinem Platz aus nicht einsehen konnte.
Es dauerte geraume Zeit, in der ich bereits geneigt war nachzusehen wo die beiden nun blieben, bis ich Gunnar Krawatte rückend den Gang von der Küche zum Gastraum auf mich zukommen sah. Er setzte sich ohne ein Wort zu verlieren an den Tisch zurück. Tat, als ob nichts weiter geschehen sei, nahm demonstrativ lächelnd seine Tasse und trank einen Schluck daraus. Ich sah ihn entgeistert und abwartend an. Nichts. Dann fragte ich: “Was ist geschehen?“
„Nichts weiter.“, antwortete er in einem ruhigen gleichmütigem Ton. „Ich habe ihr nur etwas klar machen müssen, was sie offensichtlich noch nicht verstanden hatte.“
Zwei, drei Minuten später kam Paula Diaz ebenfalls den Gang zum Raum der Gäste entlang. Sie sah verstört drein, schien sich ihr Haar zu richten und strich mit den Händen ihr Schützchen glatt.
„Was hast du mit ihr getan?“, fuhr es mir plötzlich heraus. Jedoch noch so gezügelt, dass niemand meine Irritation bemerkte.
„Mich ihr VERSTÄNDLICH gemacht. Das ist alles.“, sagte Gunnar energisch in einem Ton und mit einem Blick, der keine Widerrede und keine weiteren Fragen erlaubte.

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Die Kellnerinnen an unserem Tisch wechseln im Augenblick beinahe täglich. Britta Hershel, Akuma Li und gegenwärtig ist es Natalja Wassilijew.
Akuma Li versetzte man inzwischen zur mehr den je gefragten und neu eingerichteten Thai Massage, wo ohnehin fünf zusätzliche Asiatinnen eingestellt wurden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Massageabteilungen in unserem Zentrum erfreuen sich bei der umliegenden Bevölkerung zunehmend wachsender Beliebtheit. Die Termine sind knapp, sodass wir demnächst expandieren.
Über ein zweites Restaurant ist ebenfalls gesprochen worden. Es würde separat erbaut werden, damit es den laufenden Gastbetrieb nicht stört, aber später mit dem bereits vorhandenen Restaurantgebäude verbunden werden kann.
„Sie haben ein Monster geheiratet.“, zischte mir Paula Diaz entgegen.
Was auch immer Gunnar getan haben mag. Es hat offensichtlich gewirkt. Sie scheint ihm nun nicht mehr nachzustellen.
Als ich es Gunnar erzählte, beeindruckten ihn ihre Worte nicht.
„Bin ich für DICH ein Monster?“, fragte er nur, und ich verneinte ihn zärtlich küssend.



Freitag, 24. Januar 2014

Eine andere „Episode“ und Heißhungrigkeit



Es ergibt sich zuweilen, dass mich mein Weg in den hinteren Küchebereich, sowie die Speise- und Kühlkammer des Restaurants führt. Im Allgemeinen vermag ich an den dort stehenden Leckereien gut vorüber zu gehen. Jedoch gestern packte mich der Heißhunger. Nachdem mir so ein Duft von frischen Erdbeeren und Sahne in die Nase gestiegen war, konnte ich nicht mehr an mich halten und .....aß ein für mich riesiges Stück Erdbeer-Sahne-Torte. Phhhu! 
Die ersten Happen schlang ich gierig in mich hinein. Dann wurde ich langsamer und genoss jeden einzelnen Bissen bis......zum köstlich, süßen Ende. Und denke ich heute daran, liegt mir noch immer der Geschmack von zart schmelzender Sahne, weichen, schaumigen Tortenboden und köstlichen Erdbeeren auf der Zunge. 
Erdbeeren von 123gif.de

Ist das nicht fabelhaft?! =D

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Gunnar sieht jeden Tag einige Male, insbesondere am Abend nach dem Dinner, nach seinen Kindern und verbringt Zeit mit ihnen. Dass er jedoch des Öfteren anschließend im Office ein, oder zwei Stunden „arbeitet“,  erscheint mir doch einigermaßen suspekt. Ohnehin verbringt er jetzt, seitdem die Belegschaft „ausgetauscht“ wurde, erstaunlicher Weise doch viel mehr und viel lieber seine Zeit im Zentrum. Selbst an den Wochenenden. Was schon erstaunlich ist. Allerdings hatte ich ihn gebeten, nicht permanent jeden Freitag, oder jedes Wochenende bei/mit seinen Brüdern zu verbringen. Andererseits gedenke ich ihm gleichwohl seine „Freiräume“ zu lassen. Wobei er stets betont, dass ich ihn doch begleiten könne, und das ebenso zu seinen gelegentlichen Model-Jobs.
Womöglich sind es doch nicht ausschließlich Gerüchte, dass man ihm intime Verhältnisse mit einigen der jungen Damen der Belegschaft nachsagt.
Bislang hatte ich jedoch nicht das Verlangen es nachzuprüfen. Alldieweil ich geneigt bin, ihm tatsächlich zu vertrauen.



Donnerstag, 23. Januar 2014

Ein entscheidendes Ereignis



Nun beklagte ich bereits meine wenige Zeit für den Frauenkreis. Jedoch genau dieser holte mich gestern Nachmittag ein.
Nachdem ich Kaffee und Kuchen kredenzte, begab ich mich zwischen die Fronten zweier Frauen und gedachte, arglos, wie ich bin, einen Streit zu schlichten. Die eine Seite war bereit dazu. Die andere jedoch nicht. Frau gebärdete sich unversöhnlich, trotzig und verbohrt. Alsdann zog ich mich eilends aus der Gefahrenzone zurück, lenkte die Aufmerksamkeit auf andere Themen und übte mich in der oberflächlichen Konversation.

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Und jetzt noch einmal zurück zu dem einschneidendsten Ereignis während meiner kurzweiligen Pause:

Kevin besuchte uns.
Seine Frau war für einige Tage mit dem Kind verreist und er nutzte diese Gelegenheit für seine „eigene Reise“. Gemeinsam mit seinem Pfleger kam er überraschend bei uns an. Ich war überglücklich ihn endlich wieder zu sehen. Gunnar jedoch hatte Mühe seinen Missmut zu verbergen.
Es war vorherzusehen gewesen, dass es, ob Kevins Besuch, Verwicklungen und Schwierigkeiten geben würde. Gerade JETZT, wo es so harmonisch zwischen Gunnar und mir gewesen war. Zudem entschloss ich mich die erste Nacht mit Kevin zu verbringen. Wenn er denn schon einmal hier war. Wer weiß, wann ich ihn wieder sehen würde!
Es war für mich immens ernüchternd, traurig und schmerzhaft mit anzusehen, wie einschränkt Kevins alltägliches Leben durch die Behinderung geworden ist. Was ich mir selbstredend nicht anmerken ließ. Denn Kevin bekräftigte erneut seine Liebe zu mir und bot mir an mit ihm zu leben, wenn ich es denn wollte. ER wäre jederzeit  bereit dafür.
Am Morgen kehrte ich, von Gewissensbissen und Schuld geplagt, verhältnismäßig frühzeitig zu unserem Haus zurück. Aber Gunnar war nicht da. Und just in dem Augenblick, als ich wieder gehen wollte und dachte, er sei womöglich im Office, kam er zur Tür herein.
„Gut geschlafen?“, fragte er und legte seinen Schlüsselbund klirrend auf den Tisch.
„Wo warst du?“, fragte ich zurück.
Keine Antwort. Nur ein kurzes Lächeln, ein Kuss auf die Wange und schon war er im Bad verschwunden, wo ich ihn duschen hörte.
Erst später erfuhr ich, dass er bei Elena gewesen war. Er hatte ihr höchstpersönlich ihr Geburtstagsgeschenk übergeben und gleich noch eine Nacht mit sich selbst geschenkt.
Ich hatte gewartet bis er mit dem Duschen fertig war. Dann stritten wir uns und ich ging zornig und Tür schlagend zu Kevin zurück. Ich verbrachte mit ihm den gesamten Tag. Denn am Kommenden beabsichtigte er bereits zurück nach Berlin zu fliegen.
So wütend und eifersüchtig wie ich war, weil ich annahm, dass Gunnar mit Elena Sex hatte, sann ich auf Vergeltung/Genugtuung und war an diesem Nachmittag, sowie am gleichen Abend, als Gunnar noch einmal nach dem Dinner bis neun im Office war, mit Kevin auf eine für ihn mögliche Weise intim. Wir hatten es beide so gewollt.
Kevin jedoch tat es unbeschreiblich leid, dass ich mit Gunnar um seinetwillen in Streit geraten war. Er entschuldigte sich bei ihm und drängte mich zu einer raschen Versöhnung. Die darauf folgende und letzte Nacht, welche Kevin im Zentrum weilte, verbrachte ich, wie gewöhnlich, an meines Ehemannes Seite. Worauf Kevin bestanden hatte.
Ich begleitete am nächsten Tag(meinen Bild schönen) Kevin zum Flughafen, wo ich mich schweren Herzens von ihm verabschiedete.
Meine Innere Versöhnung mit Gunnar dauerte allerdings noch einige Tage. Ich warf ihm vor mit Elena gefickt zu haben. Wo ICH doch ausschließlich neben Kevin geschlafen hatte, in dieser Nacht. Nicht mehr! Und nicht weniger.
Es gab noch einige Wortgefechte diesbezüglich, wo ich meiner Eigersucht freien Lauf ließ. Er jedoch bagatellisierte jedweden Vorwurf und wies die meisten ohnehin weit von sich. Bis auf die Tatsache, dass er (selbstredend ohne mich) gelegentlich der Befriedigung seiner Neigungen nachkam. Was wusste ich schon, in wie weit die „Gerüchte“, dass er (als Chef) dann und wann mit einer der Angestellten fickte, der Wahrheit entsprachen oder nicht. Denn genau diese besagten, dass an diesem Abend im Office eine der Angestellten gesehen wurde.
Gunnar verwies natürlich erneut auf die Unwahrheit solcher Gerüchte, meine krankhafte Eifersucht und darauf, dass wir beschlossen hatten uns zu vertrauen.
„Vergessen wir das ganze und leben weiter in Harmonie und Zufriedenheit miteinander.“, hatte er schnaufend zu mir gesagt und ich wusste, dass er es erst meinte. Auch ER sehnte sich (offensichtlich) nach Ruhe, Frieden, Harmonie und Geborgenheit. Genau darüber hatten wir uns bereits ausführlich unterhalten.
Was blieb mir also letztendlich übrig, wenn ich nicht fortwährend zu schmollen gedachte, als einzulenken und Gunnar zu verzeihen.

Nach Kevins Ankunft in Berlin skypten wir noch einmal kurz und ich vergewisserte mich, dass seine Reise gut verlaufen war.
„Bei der nächsten Gelegenheit, besuchst DU mich. Das erscheint mir bei Weitem passender.“
Ich versprach es ihm. 


Dienstag, 21. Januar 2014

Gewohnheits-Änderung fällt schwer!




Was ist nun geworden, aus dem Vorsatz mein Leben neu zu gestalten, auszurichten oder ganz und gar zu definieren?
Nichts.  :/
Gewohnheiten sind tatsächlich nicht leicht zu durchbrechen. Aus diesem Grund nehme ich sie doch lieber wieder auf.
Der Versuch war zumindest mehr oder minder erfolgreich. Natürlich verbrachte ich viel Zeit mit lesen, lernen und meinen Köperübungen. Jedoch ebenso mit dem Fernsehen. Als relativ angenehm empfand ich das gelegentliche Plaudern mit Sarah und Emilia Stephansdottir. Der Frauenkreis ist in gleichem Maße eine Option, zu welcher ich leider bislang keine Zeit erübrigen konnte.


Es geschieht in der Tat doch beinahe täglich etwas Erwähnenswertes. Sowie von mir Sinniertes, Gefühltes, Bemerktes und Durchdachtes(schautes), dass es mir Wert erscheint hier im Wesentlichen notiert zu werden. Was meiner Meinung nach eine administrierte Unterbrechung widersinnig macht.
Die Auferlegung einer Pause mag zweifelsohne Sinn erfüllend und praktisch sein und Gunnars Ansinnen, meine Zeit mit lesen und lernen zu verbringen, ist mir durchaus verständlich. Da ich jedoch trotz alldem beinah täglich im Netz surfe, ist es wahrscheinlich zweckmäßiger ab und an, wenn das Geschehen, die Gefühle, die Gedanken und Emotionen es erfordern, hier eine Anmerkung, einen kurzen Eintrag zu tätigen, wenn ich es für erforderlich halte.
Bisher schrieb ich hier täglich und ZU minuziös. Was ich des Öfteren selbst monierte und dringlichst zu verändern suche. In Zukunft werde ich mich, um meiner selbst Willen bemühen, es hier „entspannter“ anzugehen zu lassen.

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Die erste Lektion mit Nadjeschda umfasste zum größten Teil Dinge, die wir, Gunnar und ich bereits wussten. Sie wurden von ihr und von Grigori nur anders benannt. Man geht logischer und in wissenschaftlich präziser Ordnung vor. Die Grundpfeiler seiner Lehre waren uns bereits bekannt. Liebe, Geduld, Demut und das Streben nach Harmonie. Der Glaube an Gott, oder wie man es sonst nennen mag, ist unerlässlich. Natürlich wissen wir, dass es da ebenso noch viele Dinge zu erkennen, zu „bearbeiten“ und aufzulösen gibt. Denn es müssen die wahren Ursachen meiner Krankheit gefunden werden, welche offenkundig weit zurück liegen, in meiner Vergangenheit.



Mittwoch, 15. Januar 2014

Reise nach innen



Ich breche auf zu einer Reise. Jedoch nicht in die Schweizer Berge oder in ein dortiges Sanatorium und ganz und gar nicht allein. Es wird eine Reise zu mir selbst. Um zu erkennen, zu lernen, mein Leben neu zu gestalten, auszurichten und womöglich sogar neu zu definieren.

Gunnar und ich sind übereingekommen die erste Lektion mit Nadjeschda nun doch zu beginnen.
Überdies stimmte ich zu, einen erneuten Versuch zu wagen, meinen Tag nun tatsächlich und definitiv neu zu strukturieren. Das bedeutet, nicht stundenlang am Notebook zu sitzen und mich bei fb oder auf anderen, für mich belangslosen Seiten zu verlieren. Mich stattdessen auf das Lesen, das Lernen und meine Übungen zu konzentrieren. Was meinen Tag reichlich anfüllen wird, und, was letztendlich ebenso ein Stück Genesung bringen sollte.
Das dies selbstredend nicht in einigen Tagen vollbracht sein wird, ist gewiss verständlich.

Daher beschlossen wir, hier, für den Augenblick eine Pause einzulegen. Denn es ist immens wichtig Gewohnheiten zu durchbrechen, wenn man gewillt ist sie zu ändern und, wenn unser Vorhaben erfolgreich sein soll.

Alsdann verabschiede ich mich für einen gewissen Zeitrahmen von Ihnen allen, die hier lesen und bedanke mich von Herzen für Ihr Interesse.
Ich bin sicher, dass wir uns demnächst, an dieser Stelle, wieder sehen werden.

Bleiben sie neugierig und gespannt.

Rea


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Leben heißt lernen,

dass wir uns Zeit nehmen müssen,
wenn wir welche haben wollen;
dass wir verantwortlich sind
für Gedachtes und Nichtgedachtes,
Gesagtes und Nichtgesagtes,
Getanes und Nichtgetanes;
dass der Sinn des Lebens
darin liegt, immer die Liebe
und das Leben im Sinn zu haben.

Leben heißt lernen,
dass es nicht darauf ankommt,
ob wir uns etwas schenken,
sondern darauf, ob wir imstande sind,
uns gegenseitig etwas zu geben;
dass das Wesen des Lebens
die Veränderung ist;
dass wir Liebe säen müssen,
wenn wir Liebe ernten wollen.

Leben heißt lernen,
die Kunst der Gelassenheit auszuüben:
das Weglassen, das Zulassen,
das Loslassen;
dass die schwierigste Aufgabe
unseres Leben darin besteht,
nie aufzugeben;
dass unser Mensch-Sein untrennbar
mit dem Mensch-Werden verbunden ist
.“

Ernst Ferstl


Dienstag, 14. Januar 2014




Ermüdende Dienstberatung und kein Verlangen nach einem Gespräch mit Dahl Lindqvist. Er scheint mir doch ein sehr eitler Gockel zu sein. Überaus selbstbewusst. Vor allem im Umgang mit Frauen.

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Nichts von Troels. Was mich doch einigermaßen verwundert.
Womöglich wärmt er sich an einer „alten“ Flamme.

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Ach ja. ....und ich will weder geistig noch seelisch von irgendwem „abgeholt“ werden!  Ich mag diese „Redewendung“ nicht.
Ich entscheide selbst, mit welchen Vorstellungen, welcher Art auch immer sie sein mögen, ich mich wohl fühle. Vorgefertigte Glaubenskonzepte lehne ich ohnehin  grundsätzlich ab. Gunnar mag mich manches lehren, gibt mir jedoch zumeist nur Anregungen, Impulse und Beispiele. Aber ebenso genügend Feiräume, um meine eigenen Welten zu erschaffen und zu gestalten.

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Kein Sex mit Gunnar. Rücksicht?  Wo ist der „Hacken“? Und wo der Preis?
Oder sollte er etwa doch zum treuen Ehemann (im patriarchalen Sinne) mutieren? Ein liebevolles Behüten ist es auf seine Weise bereits in jedem Fall. Jedoch bei seinem damaligen Lebenswandel, liegt eine Zeit des „neu leben Lernens“  in völlig normalen Parametern.  


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Gunnar:

Was kann ich für dich tun?


                             Gibt es dir Kraft, mit mir zusammen zu sein?




„Wir schaffen das, auch in diesem Leben.



                                                                  Fühlst du dich wohl mit mir?


Nehme ich mir ZU viele Freiräume?




Meine Antworten:



- Für mich da sein. Mich behüten, beschützen, umsorgen. Mir Sicherheit, Kraft und Geborgenheit geben. Mit mir leben lernen. So wie ich mit dir.

- „Im Wesentlichen JA.

- „Dessen werde ich mir beständig sicherer.“

- „Ein eindeutiges JA!

- „Zuweilen...


  

Montag, 13. Januar 2014

Blatt für Blatt- Ein Statement



Während Gunnar Inula Castanea und Óðinn Aron besuchte, führte ich ein langwieriges Gespräch mit Emilia Stephansdottir. Insbesondere und anfänglich über die Werte der matriarchalen Gesellschaft, die mir in der Tat für alle Menschen lebenswert erscheinen. Sie sprach ebenso, jedoch ein wenig despektierlich über Partnerschaft und die romantische Beziehung, wie sie erst seit kurzem in der Menschheitsgeschichte üblich sei, wie sie meint. Nun, in diesem Fall fragte ich mich, ob es in matriarchalen Gesellschaften keine romantischen Beziehungen und kein liebevolles Miteinander zwischen Männern und Frauen gab/gibt? Möglicherweise bezeichnet Frau es nur mit anderen Worten. Oder es ist schlicht und einfach eine Selbstverständlichkeit, welche nicht weiter benannt, oder hervorgehoben werden muss. Ein ganz „natürlicher“ Vorgang untereinander so zu sagen, und ein gänzlich „normaler“ Umgang miteinander. Was sich selbstredend unter patriarchaler Herrschaft zur Sinnwidrigkeit entwickelte. Wie so vieles.
Gerade in den letzten Tagen hatte ich eingehend über diese Thematik nachgedacht und mit Gunnar sogar darüber gesprochen. Wir hatten definiert, was für uns beide Liebe ist. Gleichwohl es zahlreiche Arten von Liebe geben mag, die sich in der Unseren vereinen, was Gunnars unumstößliche Meinung ist, trotz zeitweiliger Unzufriedenheit. Was nun in der Tat, wie ich denke, eine völlig normale Variable ist. Denn genau diese bemerkte ich an mir in den letzten ein, zwei Wochen, und das zunehmend. Und genau darüber hatte ich gleichwohl mit Troels sprechen wollen, als ich ihn am Freitagabend besuchte.
Emilia tranchierte unterdessen meine Ehe. Löste sie Stück für Stück auf. Natürlich hörte ich ihr zu. Wollte verstehen und folgte ihren Gedankengängen. Nahm ihre Sichtweise ein und fand urplötzlich das meiste davon durchaus plausibel. Sie vermag zweifelsohne ungemein überzeugend zu sein.
Woraufhin ich erneut über meine Beziehung zu Gunnar nachdachte und sodann, oder erst jetzt, nach endlosen, strapaziösen Überlegungen zu dem Schluss kam, wie bereits schon einmal vor längerer Zeit, dass ICH ihre Vorstellungen nicht zu leben vermag und sie mit ihren Worten MEINE Welt zerpflückte. Welche ich mir mühsam aufbaute und die ich letztendlich benötige, um in einem respektablen Rahmen zumindest für die meiste Zeit glücklich, zufrieden und sorgenfrei zu sein. Auf die ich, aller Widrigkeiten ungeachtet, stolz bin, und die ich mit Vehemenz verteidige und aufrecht zu erhalten suche. Obgleich sie nicht jeder Fraues Vorstellung entsprechen mag. Allemal vermittelt sie mir ein akzeptables Maß an Geborgenheit. Sowie zärtliche Zweisamkeit und ein liebevollen Miteinander. Wieso, in der Götter Namen, sollte ich sie plötzlich als nicht lebenswert erachten?
Umso mehr ich über ihre Worte nachdachte, umso unwohler fühlte ich mich damit. Da waren zu viele Widersprüche, welche ich mitnichten zu vereinen vermochte. Ihre Offerten passten nicht zu meiner Art des Lebens.
Selbstverständlich gibt es Zeiten der Melancholie, des Kummers und der Traurigkeit. Wer vermag schon beständig glücklich zu sein? Gleichgültig für welche Art des Lebens man sich nun entschied. Es ist keinesfalls mein Wunsch ganz allein durch diese Welt zu gehen. Hätte ich keinen Partner, keinen Man, der mich liebt, wäre ich allenfalls noch depressiver. Wenn nicht sogar verbittert. Denn ich bin im Grunde doch ganz glücklich darüber, die Verantwortung zuweilen vertrauensvoll abgeben zu können. In Gunnars (fähige?) Hände zu legen und mich geruhsam fallen zu lassen. Auszuruhen, und Kraft zu schöpfen.
Zudem kann ich mich darauf verlassen, dass Gunnar nach der bisherigen Zeit unseres Zusammenseins, um meine Kränklichkeit und meine Schwächen weiß. Aus diesem  Grund fühle ich mich wohl und geborgen in seiner Gegenwart und bin dankbar dafür, dass es ihn gibt. Genieße seine Zärtlichkeiten, derer ich bedarf und ziehe daraus ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit und Erleichterung. Überdies schätze ich sein magisches Wissen, sowie seinen Intellekt. Und vermögen wir beide unsere niederen Triebe zu beherrschen und uns gegenseitig zu respektieren wie wir sind, hebt es unsere Beziehung auf eine friedvolle, harmonische, intellektuelle und letztendlich sogar spirituelle Ebene.
Natürlich mag es Dinge geben, welche mir an Gunnar missfallen und die ich schlichtweg ignoriere. Alldieweil ich nicht im ewigem Streit mit Gunnar leben will und ebenso wenig drauf aus bin an ihm herum zu erziehen. Viel mehr schätze ich die mit ihm gefundene Ruhe, den Frieden und die zumeist anhaltende Harmonie zwischen uns beiden. Wenn wir sie denn zulassen. Was gegeben ist, solang ich mein Innerstes nicht mit unnützen Gedanken aufwühle. Mit Gegebenheiten belaste, die im Augenblick nicht zu ändern sind.
In gleichem Maße begreife ich, dass man den anderen nicht in seine Bahnen zwingen oder nach seinen eigenen gut Dünken formen kann.
Mit großer Sicherheit ist die matriarchale Gesellschaft die lebenswerteste, von der ich jemals Kenntnis erhielt und die es selbstredend erneut anzustreben gilt. Nur ist sie noch lange nicht erreicht. Denn die meisten Menschen wissen nichts drüber und sind dadurch nicht bereit, etwas an ihrem Leben zu ändern. Zumindest nicht im „matriarchalem“ Sinne.
Für mich ist es in jedem Fall relevanter in der mich umgebenden patriarchalen Welt zu bestehen. Gegebenenfalls sogar ein wenig glücklich zu sein und nicht ausschließlich zu überleben. Was nichts anderes bedeutet, als dass man auch als Frau die derzeitigen Gegebenheiten annimmt. Gleichwohl man sie ebenso nach seinen Wünschen zu formen vermag. Was Sinn und Zweck des Lebens scheint. Denn ich weiß sehr wohl, dass jeder Gedanke zählt, aus welchem sich unser aller Realität gestaltet.

Als ich mit Gunnar darüber sprach, tippte er mir lächelnd mit dem Finger auf die Brust und sagte: „Dein Glück liegt hier drinnen. Es kommt nicht von außen. Du kannst es von niemandem abhängig machen, oder darauf warten, dass es dir jemand kredenzt. Finde dich, und du findest dein Glück. Du hast genügend Ruhe und Zeit dafür. Für den Anfang zumindest, würde es genügen, dich mit etwas zu beschäftigen, was dir Freude bereitet. Womöglich wird dir dann der Sinn deines Lebens gewahr. Oder du entdeckst wenigstens etwas, was dich antreibt. Deine Entwicklung entfacht. Denn DAS vermag dir niemand anderes abzunehmen. Auch ich nicht. Verstehst du Rea? Ich kann dir nur dabei behilflich sein und dich unterstützen, mit allem, was ich weiß. Denn genau dafür bin ich da.“
Ein wenig später fügte er noch schmunzelnd hinzu: „Weiß du, es ist erfreulich dich unter anderen Frauen zu wissen. Jedoch sollten deren Lebensessenzen nicht uneingeschränkt zu den unseren werden. Unser beider Verhältnis nicht belasten und vor allem, unsere Verbindung nicht zerstören. Niemand vermag des anderen Lebenmodell vollends zu übernehmen. Jedes ist durch seine adäquate Entwicklung  einzigartig, und die Basis zwei von ihnen zusammenzufügen ist, gegenseitiges Einverständnis. Zudem sollte man des anderen Leben respektieren, so wie es ist, oder von beiden gelebt wird. Ob nun mehr oder minder erfolgreich.“
„Eines steht jedenfalls außer Frage.“, bemerkte ich abschließend, “Wir beide befinden uns in einem Entwicklungszyklus, der zugegebenermaßen von anderen beeinflusst wird, uns jedoch beiden zum Wohle gereicht. Und ich bin mitnichten bereit, alles, was wir bisher miteinander aufbauten und teilten, auf dem Scheiterhaufen der angeblich matriarchalen Werte zu verbrennen?“
Gunnar lachte. „Na, na. Nicht so krasse Worte. Scheiterhaufen gab es schon genug.“

Ich hatte in der Tat lange mit mir gekämpft, um Emilias und meine Sicht, was Beziehungen und Partnerschaften betraf, in irgendeiner Weise miteinander zu vereinen. Jedoch fühlte ich mich dabei zunehmend unwohler. Verstrickte mich in unendliche Gedankenschleifen und -konstrukte. Schlussendlich respektiere und akzeptiere ich ihre Sicht auf diese Welt, sowie ihren Standpunkt und verbleibe doch besser bei dem Meinen. Gleichwohl ich meinem eigenen Konzept durch die Gespräche mit ihr, dankend einiges hinzugefügt haben mag.

Zu aller letzt schlug sie mir noch vor, doch zu einem Genesungsurlaub in die Schweiz aufzubrechen. Was selbstredend ohne Gunnar nie in Frage käme. Oder zumindest nicht gänzlich ohne einen männlichen Begleiter. Ich bin schließlich nicht lesbisch und es ist mir ebenso wenig danach Ausschau nach fremden Männern zu halten. Hier gibt es genug davon. Denn ich fühle mich hier wohl, in meiner kleinen Enklave, MIT meinem Ehemann, welchen ich keineswegs missen möchte.


Anmerkung in „eigener Sache“:
Ich weiß durchaus die zahlreichen asiatischen Besucher auf meinem Block zu schätzen. Jedoch vermag ich ihre Lauterkeit zu bezweifeln.
Daher bitte ich sie, meinen Blog für nichts anderes als „das Lesen zu ge-brauchen“!
Danke.


Sonntag, 12. Januar 2014

Illusionen? Und, was ist Liebe?



Als ich gerade mit Kevin skypte, und er endlich dafür allein gewesen war, kam Gunnar zurück. Es war spät und ich sah ihn verwundert an. Sagte jedoch nichts. Eine Erklärung von ihm gab es indes ebenso wenig. Wobei ich es beließ.
Kevin hatte Streit mit seiner Frau und sie war aus dem Haus gerannt.
War ICH jetzt die Seelentrösterin? Wo ich doch genau genommen einen Freund zum reden suchte. Ich hörte Kevin zu, und Gunnar ebenfalls.
„Ich komme zu euch.“, sagte Kevin, als Gunnar sichtbar hinter mir stand. „Was denkst du Gunnar, lassen wir die Dreiecksbeziehung wieder aufleben? Wir zwei und Rea.“ Er lachte.
Endlich. Dachte ich. Natürlich auf sein Lachen bezogen, und ich mag es, wenn Kevin lacht!
Gunnar indes runzelte die Stirn. „Klar. Warum nicht.“, sagte er schließlich.
„Und wie wäre es, wenn wir noch einen Dritten dazu nehmen.“, warf ich ein. „Wie schon einmal.“
„Aber doch nicht wieder Ian?“, frage Kevin und wartete auf meine Reaktion.
„Nein. Wie wäre es mit Wanja?“
„Ha!“, kam ein Aufschrei aus der Box. „Nein. Dem hat keiner von uns beiden etwas entgegen zu setzen. Weder an Reichtum, noch an Körpergröße, noch an Kraft.“
„Ich bezweifle, dass der Russe diesem Vorschlag auch nur erwägen würde.“, sagte Gunnar ein wenig pikiert und sein Blick verriet mir, dass er Wanja als ernstzunehmenden Gegner ansah.
„In diesem Fall hast du wahrscheinlich Recht.“, stimmte ich Gunnar ein wenig spöttelnd zu und vermochte ein genugtuendes Grinsen nicht zu unterdrücken. „Was allerdings in der Tat überaus bedauerlich ist.“, fügte ich noch betonend hinzu.  
„Was willst du mit drei Männern?“, fragte Gunnar, zwinkerte mir zu und ich wusste genau, worauf er anspielte.
„Denken Männer immer nur ans Ficken?“, erboste ich mich gespielt. „Ist das tatsächlich das Wichtigste im Leben? Sagest du nichts selbst, dass man genau darauf keine Beziehung aufbauen kann.“
Gunnar legte demonstrativ seine Arme um meine Schulter und sah in die Kamera. „Tue ich das etwa?“
„Tust du es?“, trieb ich die Posse weiter.
Gunnar erhob sich und stand nun wieder gerade und etwas steif hinter mir. „Du willst doch jetzt nicht etwa mit mir streiten?“, erwiderte er ebenso gespielt provokant. „Unsere Beziehung basiert auf Liebe. Einer überdimensionalen Liebe, und das im wahrsten Sinne des Wortes.“, wurde Gunnar nun wieder sachlich und ernster.
„Ja. Du hast Recht.“, gab ich ernst und verstehend zurück „Und wie definierst du die Beziehung zu den anderen Frauen?“
Gunnar schnaufte und wandt sich kurz ab. Kippte die Situation jetzt etwa auf Grund meiner letzten Frage?
„Willst du now tatsächlich mit mir über Eifersucht debattieren?“, kam es ein wenig gereizt zu mir herüber. Vermutlich hatte ich mit meinen letzten Worten den Bogen des Sarkasmus überspannt und es tat mir leid. Ich griff nach Gunnars Hand und verzog den Mund ein wenig zu einem bedauernden Schmollen. Woraufhin ein liebevolles Lächeln Gunnars Mundwinkel umspielten. Er nahm meine Hand und beugte sich wieder zu mir herunter. Kuschelte seinen Kopf in meinen Nacken und ich hörte wie er genießerisch meinen Duft ein sog.
„Hey! Ihr beiden. Schluss mit dem Gezänk!“, hörte ich Kevin mit gespieltem Unmut sagen. „Also, was ist. Kann ich zu euch kommen?“
Ein kurzes Grinsen huschte über Gunnars Gesicht. „Wenn du es wirklich willst? Es ist deine Entscheidung. Bedenke aber, dass du deiner Frau versprachst, keinen Kontakt  zu Rea herzustellen.“
„Ich weiß, und ich bin offenkundig zum Feigling geworden. Denn ich kapituliere bereits an den Stufen der Häuser und den Bordsteinkanten.“
Gunnar nickte mit einem mitfühlenden Blick, richtete sich auf und winkte Kevin zum Abschied zu. „Mach das mit Rea aus. Bye.“
Natürlich war Kevins Ansinnen nur ein Scherz gewesen. Zumindest nehme ich das an.....

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„War es nötig vor Kevin den Russen zu erwähnen und einer Dreiecks- oder ganz und gar Vierecksbeziehung, wenn auch nur hypothetisch, zuzustimmen?“, fragte Gunnar während wir im Restaurant zu Abend speisten.
Ups. Hatte meine unbedachte Bemerkung und mein Sarkasmus ihn mehr verletzt als ich dachte? Natürlich musste Gunnar auf Wanja eifersüchtig sein. Wollte ich mich doch noch vor kurzem seinetwegen von ihm trennen. Nur seine bloße Erwähnung schien Gunnar Mannesehre zu beeinträchtigen.
Ich räusperte mich kurz und sah ihm mit ernstem und ebenso verständigem Blick entgegen. „Es tut mir leid. Das hätte ich womöglich in der Tat nicht ansprechen sollen. Aber andererseits ignoriere und schweige ich über deinen kleinen Seitensprünge.“
„Die neigungsbedingt sind. Und wollten wir uns nicht gerade diesbezüglich vertrauen? “
„Nicht alle.“, kam ich auf die Seitensprünge zurück.
„Du spielst doch nicht etwa erneut auf die Gerüchte der Belegschaft an? Das ist Unsinn Rea, und das weißt du. Über dich wird dort ebenso geredet. Chef und Chefin sind stets die Zielscheibe von Klatsch und Tratsch. Das stellten wir doch bereits fest.“
„Was erzählt man sich denn von mir?“, fragte ich augenzwinkernd.
Gunnar atmete tief und hörbar ein. Lächelte kurz, wobei sich seine Mundwinkel und seine linke Augenbraue nach oben zogen. „Warum fragst du nicht Sarah Sjögren?“ Gunnar lachte. Und ich konnte mich seiner ansteckenden Heiterkeit nicht entziehen.
„Im Ernst. Was besagen die Gerüchte über mich?“
Gunnar grinste noch immer. „Das Übliche. Verhältnisse mit diesem und jenem. Genau wie bei mir.“
„Mit wem?“, setzte ich vorsichtig nach.
„Lass gut sein Rea. Es ist mir gleichgültig, da ich weiß, das sie in keinster Weise der Wahrheit entsprechen.“ Gunnar lächelte mir zufrieden entgegen. „Du siehst, es ist unnötig über dergleichen überhaupt nachzudenken. Jeder von uns hat seine kleinen Geheimnisse, von denen der andere weiß und die er toleriert. Oder etwas nicht? Ich bringe dich sogar zu Troels Wohnung. Wer nun allerdings wem mehr zumutet, bleibt dahingestellt. Überdies wollten wir uns vertrauen, da wir ohnehin alles voneinander wissen.“
„Tun wir das wirklich?“
„Ich zumindest tue das.“, sagte Gunnar und ein zufriedener, sanftmütiger Blick wanderte in meine Richtung.
„Weil du stets zu ergründen vermagst was ich denke.“, erwiderte ich beinahe vorwurfsvoll.
Gunnar lächelte mitfühlend. „Wenn du es nur wolltest, würdest du diese Kunst ebenso auszuüben verstehen.“
Gunnar versicherte mir auf dem Weg zurück zu unserem Haus, weiterhin an diesem Abend und darüber hinaus seine Liebe, Zuneigung und ebenso seine Loyalität. Woraufhin ich ihm mit ebensolcher Liebe und Zuversicht begegnete, um mich mit einem Gefühl der Geborgenheit in seine Arme sinken zu lassen.

Andererseits vermochte ich dies alles in ähnlichem Maße bei Wanja zu finden. Oder womöglich bei Troels (Kevin?) oder noch jemand anderen, den ich noch nicht kannte.
Ich bin noch immer der Meinung, dass ALLES möglich ist. Krankheit hin oder her!
Trotz alledem wäre es mir am liebsten, hier mit meinem Ehemann, den ich lieben lernte und an welchen ich mich nunmehr bereits gewöhnte, in Ruhe, Frieden und Harmonie zu leben.
Ich weiß nicht, ob Gunnar in diesem Augenblicke meine Gedanken las. In jedem Fall fühlte ich, dass jedweder Sarkasmus, Zweifel und oder ganz und gar Misstrauen zwischen uns verfolgen war. 

Und ist es nicht DAS, was wahre Liebe zu einem anderen Menschen überhaupt ausmacht? Ob nun zu Mann oder Frau. Vorurteilsfrei aufeinander zuzugehen. Offen und ehrlich zu sein. Den anderen in seiner Einzigartigkeit zu respektieren und seine Unzulänglichkeiten zu tolerieren. Ihn so annehmen, wie er ist. Nichts zu erwarten. Nichts zu fordern. Nicht formen oder verändern zu wollen. Sich gegenseitig Freiräume zu gestatten und sich in diesen zu vertrauen.