Montag, 30. Juni 2014

Abschied und Erwartung




Ich fühle mich krank, und wenn ich nicht genau wüsste, dass Gunnar in nur wenigen Stunden hier bei mir sein wird, würde ich vermutlich, nein, ganz sicher in eine tiefe Depression verfallen.
Aber mein Sehen nach Gunnar wurde gerüttelt und geschüttelt, bis dieses Gedanken vorübergehend aus meinem Kopf fielen. Denn Kevin hatte sich urplötzlich entschlossen, oder, es mir erst in letzter Minute gestanden/mitgeteilt, dass er noch heute nach Berlin fliegen wird, um seinen Sohn zu sich holen. 
Daher war es ein stilles, beobachtendes Frühstück für uns beide. Den letzten Blick erhaschend und in Erinnerung behaltend.
„Es war die schönste Zeit, die ich seit langem erleben durfte.“, sagte er, aber senkte im selben Moment seinen Blick und seine Traurigkeit, welche fühlbar war, hatte nichts mit dem bevorstehenden Abschied zu tun. Nein. Es waren die Versäumnisse der vergangenen Woche, die er betrauerte, wo alles viel zu selbstverständlich schien. Unser Zusammensein. Das miteinander zu Bett Gehen und das gemeinsame Aufwachen in des jeweilig anderen Gegenwart. Und es war gerade so, als wollte er fragen: `Warum haben wir nicht mehr gefickt?´, oder `Warum dachtest du immer nur an Gunnar?´
Lernt man die Menschen erst richtig zu schätzen wenn sie gehen? Einen verlassen? Wenn der Abschied naht? Nimmt man sie dann erst richtig und zur Gänze wahr?
„Gehst du weil Gunnar kommt?“, fragte ich.
„Nein.“, antwortete Kevin in ruhigem Ton und zwinkerte kurz besänftigend mit beiden Augen zu. „Sein Kommen ist nur der letzte Impuls. Die Motivation JETZT zu gehen.“, und ich vermochte seine Gedanken zu hören wie er am liebsten noch die Worte: `Ich will nicht mit ansehen, wie du ihn begrüßt. Ihn voller Freude umarmst und küsst. ´,  angefügt hätte.
„Nicht weinen Rea. Nicht weinen.“, sagt Kevin und drück mich noch einmal fest an sich. „Du wirst glücklich sein, wenn Gunnar kommt.“
Abschiede machen mein Herz schwer und ich tatsächlich, dass Gunnars Ankunft die trüben Gedanken an Kevin vertreibt.
Abschied erzeugt in mir den unbändigen Drang alles festhalten zu wollen und jede Sekunde die bleibt, bis aufs Äußerste auszureizen, intensivst wahr zu nehmen und zu genießen.
Abschied hinterlässt in mir eine gewisse Leere und vor allen ein Bedauern, viele Dinge nicht getan zu haben, die wir hätten tun können.

So wird das Haus nun erst leerer und dann wieder mit anderen Personen gefüllt.
Max und Matthias verlassen uns somit ebenfalls.
Bleibt nur noch zu entscheiden, ob Derek und Jason bleiben (w)sollen oder nicht.

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Gunnar und ich telefonierten gestern Abend noch miteinander. Denn ER war früh aufgestanden. Flog bereits mit der sechs Uhr Maschine. Keine sechs Stunden zuvor hatte er mir vom Ende des Schönheitswettbewerbes berichtet. Dass Natalja den dritten Platz belegt hatte und sie die einzige war, die schon einmal platziert gewesen war. Denn die Anderen, waren alles neu Eingestellte. So kam Natasha Sandström   auf den vierten Rang. Casandra Fish auf den Zweiten und den ersten Platz belegte die anmutig aussehende Lina Fang, die Gunnar, nebst seinem Onkel Erik, Lara und Bao Leoi mit sich, hier her bringen wird.




Sonntag, 29. Juni 2014

Mein Kopf ist voller „Gunnar“


Mag das Ambiente und das Feeling hier auch anders sein, unterscheiden sich die Tage dennoch kaum von denen in Schweden. Denn ICH, bleibe die Gleiche. 
Egal wohin mich der Wind auch trägt. Das Flugzeug bringt, oder die See an Land spült.
Ich bin voller Sehnsucht nach Gunnar. Einem Gunnar, der nur mich liebt. Was er tut, wie er sagt. Aber zumindest wäre es begrüßenswert, wenn er nicht mit anderen Frauen fickt. Denn ich habe, aus verschiedenen Gründen, aufgegeben, anderen Männer wirklich näher zu kommen. Meine Liebe ist ohnehin ausschließlich bei Gunnar. Was Kevin selbstredend weiß aber nicht gefallen mag. Trotz alledem hat er beschlossen keine Zeit mit Schmollen zu vergeuden.
„Ich liebe dich.“, sagt er und senkt traurig den Blick. Genau wissend, dass er mich nie allein haben wird.
Herzergreifend. Aber was tun, in dergleichen Situation. Wo mein Kopf doch voller Gunnar ist?

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Heute findet im Zentrum der Schönheitswettbewerb der Miss Summer statt.
Gunnar ist mit Erik aus dem (Zauber-) Wald zurück und wird dem Spektakel selbstverständlich als Mitglied der Jury beiwohnen.
Gut, dass ich es nicht sehen muss, wie sich die alten Männer schmunzelnd die Lippen lecken, wenn die jungen Frauen Bikini begleitet über den Laufsteg schweben.

Die Gewinnerin darf als Belohnung (Trophäe) mit Gunnar nach New Orleans fliegen. Was ich bisher noch nicht wusste. Noch ein „Schönheit“ in den kommenden Wochen, welche ich nicht hier haben will. Ist nicht bereits Lara genug, die gleichwohl ihre Reise mit Gunnar zu uns antreten wird?

Hannes und Vincent werden nun vorübergehend beurlaubt. Für die Zeit, welche wir alle hier in New Orleans sein werden.
Ihr Equipment bleibt wo es ist. Notfalls werde ich dafür zahlen.

Von Wanja nichts. Von Ian gelegentliche Bilder.
Felicio sendet regelmäßig SMS’n. Er ist in England und wird sich demnächst einige Tage Urlaub gönnen. Wo, wird sich zeigen.




Samstag, 28. Juni 2014

Entgegenkommen



Am Vormittag Massagen, Physiotherapie für Kevin und mich. Gestern sowie heute.
Kevin ließ mir den Vortritt und während Malika Kevins Beine massierte, sangen wir gemeinsam Mantren. Kevin nahm das Ganze nicht so wirklich ernst und lachte. Daher wählte ich heute eher die „philosophische Stunde“ und wir sinnierten über alte Mythen, Wissenschaft, das  Matriarchat und brachten eigene Gedanken und Erkenntnisse mit ein. Wir mutmaßten darüber, aus welchen Komponenten jeder einzelne sein Wissen zusammensetzen mag. Was nimmt er/sie für wahr und warum.
Ich absolvierte sogleich danach meine Übungen und unser Thema wechselte zu Gunnar, Jason, der damals mit mir in Berlin gewesen war, als ich ihn suchte und ja, sogar zu Derek Moore.

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Normalerweise ist in Eriks Hütte Internet- sowie Handyverbot. Dennoch sprach ich gestern kurz mit Gunnar, was mir heute bis zu diesem Zeitpunkt jedoch verwehrt zu bleiben scheint, und auf irgendeine Weise spürte ich eine Veränderung an ihm. In seinem Ton, seiner Stimme, seinem ganzen Wesen. Trotz alledem erkundigte er sich nach Malika.
„Was ist mit Lara?“, fragte ich voller Ungeduld auf seine Antwort. „Wird sie dich  begleiten, wenn du hier her kommst?“
„Ja. Warum den nicht?“, folgte eine klare Erwiderung. Allerdings hatte seine Stimme etwas Unschuldiges. Etwas Argloses, Reineres als sonst, was mich verwunderte.
Andererseits wusste ich sehr wohl, dass in Eriks Zauberwald alles geschehen konnte und womöglich hatte er sein Vorhaben, welches kein Versprechen mir gegenüber gewesen war, wahr gemacht und hatte Gunnar für einige Tag zu sich gerufen, um sein Verhalten, vielleicht sogar sein Wesen, auf magische Art in andere Bahnen zu lenken und zu verändern. Aller Wahrscheinlichkeit nach, waren dies nun die ersten Auswirkungen, die Erik vielleicht selbst zu prüfen gedachte, indem er Gunnar mit mir sprechen ließ.

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Heute hat sich die Luft erneut auf dreiunddreißig Grad erwärmt. Durch den Regen war es gestern merklich kühler. Was überaus angenehm für mich war. Andererseits hinderte es mich daran shoppen zu gehen, und ich hatte bereits den Impuls Malika zu fragen ob sie mich und Sarah nicht in die Stadt begleiten wolle. Nun, da ich so wie so beabsichtige länger hier zu bleiben, ist es nicht wirklich von Relevanz, wann ich meine Einkäufe tätige. Am liebsten wäre es mir ohnehin MIT Gunnar.
Da ich nun auf dem Anwesen blieb, suchte ich mein „Verhältnis zu den Angestellten“ zu verbessern indem ich Jason, Derek und sogar Malika fragte, ob sie mit mir, Kevin und Sarah auf der Veranda Karten spielen wollten. Max und Matthias waren an diesen Nachmittag nicht zugegen. Sie hatten sich von Kevin frei geben lassen, um selbst noch einmal allein in die Stadt zu gehen.

Nun, umso später der Abend, umso illusterer die Stimmung und die Gäste.
Nach getaner Arbeit (gestattete) bat ich Mark Kekoa (ohnehin!), Abraham und Sheri Turner, sowie Lalia Yeboah  und Yanis Dupont sich ebenfalls zu uns auf die Veranda zu setzen und ein Glas Champagner mit uns zu trinken. Die drei jungen Mädchen, Radi Hegde, Maleika Mensah und Beina Fofana, ließ ich außen vor. Denn mehr an Entgegenkommen konnte man in der Tat von mir nicht erwarten. Weitere Grenzen gedachte ich, in diesem Augenblick, des guten Willens halber nicht zu überschreiten.




Donnerstag, 26. Juni 2014

„Heirate mich!“, „Alte Pfade“ und eine Panik Attacke


Ja. Diesen Wunsch hatte ich versäumt zu erwähnen.
Immer wieder, seitdem wir hier sind, nimmt mich Kevin bei der Hand und/oder sagt schlicht und einfach: „Heirate mich.“
„Was machen wir mit Gunnar?“, frage ich dann.
„Lass dich scheiden. Er braucht dich nicht.“
„Aber du?“
„Ja. Und ich würde dich nicht betrügen, so wie er. Niemals.“
Natürlich nicht. Wie auch. Dachte ich. „Und was war mit deiner hitzigen Leidenschaft zu Anna Vanderhoo?“, fragte ich. Und am aller liebsten hätte ich ihn nach der Peepshow mit Gunnar und Dahl Lindqvist in Gunnars Spielzimmer über dem Office  gefragt, bei welcher er ebenso nach den Reizen der Frauen griff. Ich ließ es jedoch. Denn ich vermag nicht im Geringsten einzuschätzen, was in Kevin wirklich vor sich geht. Wie verzweifelt er war. Oder verbittert er noch immer ist. Außerdem konnte ich nicht erwarten, dass er sich ausschließlich auf mich konzentrierte, gleichwohl ich wusste und ihm Glauben schenkte, wenn er von Liebe sprach.

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Im Augenblick schlafe ich noch nicht in meinem eigenen Zimmer, hier im Haus. Sondern bei Kevin. So wird es leichter sein „umzuziehen“, wenn Gunnar in einigen Tagen hier eintrifft. Zudem wird Gunnar eine zusätzliche thailändische Küchenhilfe nebst seinem Onkel Erik hier her begleiten. Es sind viele Personen im Haus, die verpflegt werden wollen und die Zimmer müssen ebenso allesamt in Ordnung gehalten werden.
Am allerliebsten würde er Lara mitbringen wollen. Gunnar hatte mich danach gefragte, und ich sagte ihm, dass eine (Malika) seiner anderen Fotzen hier genug sei. Er hatte nur gelacht und ich bin mir nicht sicher, wie er sich letztendlich entscheidet. In diesem Punkt, scheint er mich nicht wirklich ernst zu nehmen. Und ebenso wenig, wenn ich drohe mich wegen seiner zahlreichen Affären scheiden zu lassen.  
Hannes und Vincent hatten so wie so gemeldet, dass er es „fick-technisch“ (ihre Worte) noch einmal so richtig  hatte wissen wollte, bevor er zu seinem Onkel Erik in die Natur aufbrach. Die Nacht hätte er wieder mit Natalja verbracht. Allerdings mit wenig Aktivitäten. Aus diesem Grund wäre er am Morgen sogleich für eine Stunde mit Casandra Fish im „Oberstübchen“ verschwunden. Während des Lunchs hätte sich Claire Mc Lachlin an Gunnars Tisch gesetzt und auch sie hatte es nun schlussendlich geschafft Gunnars Schwanz in sich aufnehmen zu dürfen. Ihr lang gehegter Wunsch war somit endlich in Erfüllung gegangen. Ich hoffe nur, dass diese Episode sie nicht übermütig werden lässt. In jedem Fall kommentierten Hannes und Vincent diesen Vorfall wie folgt: „Die Frau mag gut aussehen, hat aber ihren Mann offensichtlich nicht zufrieden gestellt. Denn er ging ohne viele Worte bereits nach kurzer Zeit und ließ sie einfach da liegen. Den angestauten Frust ist er bei ihr nicht losgeworden, sodass er gleich anschließend zu Cara Holm ging und es saumäßig und heftig krachen ließ.“
So viel dazu....... 
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Der junge Mister Turner, der anscheinend Maries verstorben Sohn Raymond ersetzt, übernimmt nun weitestgehend dessen Funktionen. Er begleitete, gegen ein gewisses Honorar versteht sich, Kevin, Max und Matthias nach New Orleans, um ihnen die Stadt zu zeigen. Sie kamen erst vor wenigen Minuten zurück.

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Am Morgen gab es Diskussionen, die von Max, Matthias, aber ebenso von Jason und Derek ausgelöst wurden, worauf ich mir diesbezüglich Misses Turner vornahm und sie unterrichtete, um nicht selbst eine Ansprache vor dem Personal halten zu müssen. Es ging um das Feeling der Angestellten. Die Distance wurde bemängelt. Besonders die Männer fühlten sich herabgesetzt. In diesem Zusammenhang ließ ich keinerlei Zweifel aufkommen, wer wo seinen Platz hatte. Aber dennoch ein gegenseitiger Respekt bestünde, welchen ich selbstverständlich bereit bin zu geben, andererseits jedoch gegebenenfalls auch einfordern würde. Alldieweil ICH schließlich dieses Unternehmen zur Gänze finanziere und alle im Vorfeld mit ihrer Rolle einverstanden gewesen waren, nachdem wir sie gefragt hatten.
Über das angenehme Ambiente wurde sich bisher auch nicht beklagt.
Nichts desto trotz nahmen Derek Moore und Jason Anekelea zum Lunch für einige Minuten an meinem Tisch Platz. Kevin war so wie so unterwegs und ich allein.
Darüber hinaus vermute ich, dass sich nach und nach hier ohnehin alles von ganz allein fügen wird. Insbesondere wenn Gunnar angekommen ist.

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Da Kevin nun unumstößlich beschlossen hatte, New Orleans zu erkunden, machte ich mich am Nachmittag auf zu „alten Wegen“. Pfade, welche mir bekannt waren und die ich oft gegangen war.
Ich hatte genügend Zeit zur Verfügung und kein Gespräch störte meine Gedanken. Meine Aufmerksamkeit galt der Natur um mich herum und dem, was ich dachte.
Ungewöhnlich viele Schlangen begegneten mir und einen Alligator sah ich auch von weitem. Weit vermochte ich dennoch nicht zu gehen. Mir fehlt die Kraft. Es ist nicht mehr so wie früher........und am Ende, als ich schon beinahe wieder am Haus angekommen war, flossen meine Gedanken zu Gunnar und mein Herz wurde schwer. Ich vermisse ihn tatsächlich.

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Zum Dinner kam Derek Moore an meinem Tisch. Jason hatte sich bereits nach dem Lunch verabschiedet und war ebenfalls in die Stadt gegangen. Derek hingegen blieb nach einem anfänglichem Hin und Her bei mir und wir saßen später noch gemeinsam auf der Veranda. Unterhielten uns und kamen uns ein wenig näher. Die Distance zwischen uns schmolz. Gleichwohl er sie ebenso wieder und wieder zu wahren schien wie ich selbst. Nur ich, war unsicher. Nein. Wir beide waren es.
Er fragte nach Kevin, dem Mann im Rollstuhl, und ich erzählte ihm die verworrene Geschichte. Nach Gunnar frage er ebenso. Wenn auch ein wenig zögerlich, fand er doch klare und offene Worte, die mich weder verletzten noch tadelten. Mir ausschließlich meine Lage, in welcher ich mich befand, verdeutlichte. Dennoch gestand ich am Ende meine aufrichtigen Gefühle meinem Ehemann gegenüber.
Alles in allem war ich mehr als erleichtert, dass Derek geblieben war. Denn eine meiner Panik-Attacken kündigt sich an. Ich erklärte schnell und keuchend und er hielt mich fest. Forderte mich auf ruhig zu atmen und strich mir sanft über das Haar.
Ein unschuldiger Kuss war das Ende des (peinlichen) Vorfalls. Wir lächelten beide. Ich beruhigte mich so allmählich und alles war wieder gut........

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Befindlichkeiten.
Das Medikament ist gewechselt. Die Bauchschmerzen verschwunden.
Die Magentropfen von Mary Rainbow Woman tun zusätzlich ihre Wirkung.
Meine Menses hat eingesetzt. Kein Thema dieser Tage. Außer, dass die Schmerzen des Bauches nun ein wenig tiefer sitzen als zuvor. Bis Gunnar kommt, wird sie (hoffentlich!) vorbei sein.
Das Schlafen wird besser......



Mittwoch, 25. Juni 2014

Lange Schatten




Kevin ließ mir keine Ruhe. Heute, am späten Morgen, kurz bevor wir uns aus dem Bett pellten, bestand er auf Intimitäten. Alldieweil ich seinem Drängen am gestrigen Abend nicht nachgegeben und ihn vertröstet hatte.
Zugegeben, gewöhne ich mich allmählich an seine Versehrtheit. Trotz alldem sind die intimen Situationen, wie ich finde, für beide nicht leicht zu bestehen.
Es war angenehm. ohne Frage, und in einem gewissen Maße ebenso erfüllend. Dennoch verblieb ein etwas schales Gefühl, welches ich selbstredend mitnichten erwähnte. Es wäre sicherlich für ihn demütigend gewesen.
Sodenn konzentriere ich mich besser auf seinen Charme, seinen Witz und seine äußerliche Schönheit, welche mich in seiner Gegenwart lächeln lassen und ihm selbst somit ein Gefühl der Zufriedenheit vermittelt.

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Zeitsprung
Mutter Turner übernimmt die Leitung und Aufsicht über das uns begleitende Personal. Wofür ich ihr überaus dankbar bin. Sie ist eine couragierte und selbstbewusste Frau. Und irgendwie tickt die Zeit hier anders. Es ist gerade so, als sei sie stehen geblieben.
Kevin scheint dies ebenso zu empfinden. Es nennt es bereits das „Royale Feeling“.
Man fühlt sich beinahe in Herrenzeiten zurück versetzt, und es ist immer so, wenn ich hier bin. Womöglich liegt dies gleichwohl an diesem besonderen Ort, von denen es einige gibt, hier in der Gegend.
Am Ehesten äußert sich das im zunehmenden Abstand zum Personal. Nicht körperlich. Jedoch gefühlt.
Ich sehe Jason oder Derek nur noch von weitem. Spreche mit ihnen und verhalte mich ihnen gegenüber zunehmend anders als in Schweden. Die Beiden und insbesondere Jason, haben sich womöglich eine Menge erhofft, als wir hier ankamen. Aber unsere Welten, liegen weit auseinander und die Kluft zwischen ihnen scheint mehr und mehr zu wachsen. Es ist in der Tat eigenartig. Auch die anderen Leute des Personals nehme ich immer weniger wahr. Gerade so, als würden sie verblassen. Durchsichtig werden, und nur noch dafür da sein ihre Arbeit zu tun.
Man distanziert sich vom Personal. Sogar der attraktive Yanis Dupont ist mir kaum mehr ein Augenmerk. Malika lasse ich, unbeabsichtigter Weise, ohnehin links liegen. Auch sie, wie alle anderen, scheint die veränderte Atmosphäre, gleichwohl zischen uns, zu bemerken. Wo sie sich anfänglich noch mit einem Lächeln mit ihren Problemen hier an mich wandte, wird sie immer zurückhaltender.
Nur Sarah ist in meiner Nähe. Jedoch auch sie, bleibt eher unbemerkt.
Die Geschichte dieses Landes wirft hier tatsächlich lange Schatten.

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Marie fehlt mir. Ihr Lachen. Ihre Freundschaft. Ohne sie, ist es hier im Haus nur das halbe Leben. Könnte ich doch nur die Freundschaftsuhr mit ihr zurückdrehen und unsere gemeinsame Zeit ergreifen und sie mit hinüber nehmen, in die Heutige.
Kein Amüsement am Morgen. Kein Kichern und kein Auswerten der Neuigkeiten und Verbrechen in der Gazette........

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- Hannes berichtete mir, dass Gunnar gleich am selben Abend, als ich abgereist war, bis zum Dienstagmittag bei Siv und ihren Schwestern gewesen war. Danach hätte er sich erst einmal eine Ruhepause gegönnt. Sich von Lara verwöhnen lassen und am Nachmittag gearbeitet. Die Nacht von Dienstag zum Mittwoch hätte er komplett mit Natalja verbracht, und jetzt sei er bereits seit dem Morgen mit Ellen Parker unterwegs.
Nun, zumindest hält er sich bis zu diesem Zeitpunkt an die Frauen, die ich bereits kenne.
Bilder wollte ich keine sehen.

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Befindlichkeiten:
Der Ortswechsel scheint mir auf den Magen zu schlagen. Womöglich drängten sich mir unterwegs gleichwohl einige Keime auf. Oder es ist schlichtweg meine Medikation, die ich ändern muss.
Ich habe Bauchschmerzen!
Gunnar empfahl die Laktose abzusetzen und stattdessen 10 Tropfen eines anderen Medikamentes am Abend einzunehmen. Was ich nun befolgen werde.
Im selben Atemzug gestand er mir freimütig, dass er bei Siv und ihren Zwillingsschwestern gewesen sei. Sogleich am selben Abend, als ich abgereist war.  Er hätte dieses Jahr Kate und Alexandras Geburtstag am 13. Juni versäumt, welchen sie nun somit nachgeholt hätten. Mehr wollte ich in diesem Augenblick nicht wissen.


It’s raining here......



Melancholie und Jetlag


Melancholische Jetlag-Schlafstörung
Es ist kurz nach vier Uhr und ich kann nicht schlafen. Sodann gedachte ich zu schreiben und es dann erneut zu versuchen.
Nachts ist es hier ohnehin am reizvollsten. Die Geräusche der Natur allein, sind mystisch und die Düfte betörend. Ich liebte es stets in der Nacht spazieren zu gehen. Und auch jetzt sitze ich hier auf der Veranda und lausche den Stimmen der Nacht aktiven Tiere. Ab und an ein gequälter Schrei, welcher sicherlich im Gesetzt der Natur begründet liegt: Der Stärkere überlebt. Und bis vor kurzem hörte ich noch melancholische Fiedelmusik aus der Ferne. Aber der Akteur scheint sich nun seinen Träumen zugewandt zu haben.


Ich empfinde es ohnehin als überaus anstrengend, aus der kühlen Schweden-Zeit heraus in die Schwüle von New Orleans zu fallen. – Jetlag. – Die Hitze hier ist beinahe unerträglich und es soll noch heißer werden. Im Augenblick jedoch ist das Wetter durchwachsen. Es kann auch schon einmal düster und regnerisch sein, mit einer Luftfeuchtigkeit von über neunzig Prozent.

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Kevin war überwältigt, als er das Anwesen sah. Alle anderen ebenso.
Die Zimmer sind verteilt. Die Leinentücher von dem Mobiliar gerissen. Es wurde geputzt, gekocht und sich eingerichtet.
Die Familie des Verwalters packte eifrig mit an. Ohnehin hatten sie bereits vorausgearbeitet, seitdem sie wusste, dass wir anreisen.
Familie Turner ist noch nicht lange bei uns. Marie hatte sie vor einiger Zeit ausgesucht, als klar wurde, dass sie des Öfteren in Schweden verweilen würde. Maries  Mutter Ruby Jane hingegen, will hier allein nicht bleiben und Ruby Janes Bruder Charles wohnt in Biloxi.
Familie Turner, Vater Abraham, Mutter Sheri, Tochter Veronica und Sohn Nathan  scheinen tüchtige Leute zu sein und sie waren mir, erstaunlicher Weise, sofort sympathisch. Alle vier. Ein gutes Omen...hoffe ich!
Zur Begrüßung wurde uns Bicuits und Iced Tee kredenzt.  

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Kevins Wünsche
Kevin gefiel es auf Anhieb hier so gut, dass er sogleich daran dachte, seinen Sohn nachkommen zu lassen. Ohnehin wollte er ihn alsbald zu sich nehmen.
 „Er muss es sehen. Das Haus, den Garten und das Grundstück. Es wird ihm gefallen.“
„Nun. Deine Schwiegermutter wird nicht begeistert davon sein.“, gab ich zu bedenken.
„Eine Nanny würde ich zudem noch brauchen.“, spann er, ohne auf meine Worte zu achten, den Faden weiter.
„Anna Vanderhoof.“, folgte ich nun gleichwohl seinen Gedanken.
Kevin machte ein säuerliches Gesicht und schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Keine Junge.“
„Eine Alte?“, spielte ich die Charade mit.
Wieder ein „Nein.“
„Ein Mann?“
Kevin grinste kurz. „Max und Matthias genügen mir.“
„Dann eine Frau mittleren Alters?“
„Hast du etwa schon jemand im Auge?“
„Vielleicht. Denke noch einmal darüber nach. Dann können wir ernsthaft reden.“, bemerkte ich schloss somit diese Thematik ab.
Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich konnte das Feuer in Kevins Augen sehen. Die Flut der Gefühle, welche er mir entgegen brachte. „Ich liebe dich.“, sagte er unvermittelt.
Ich lächelte.
Nach einer Weile noch ein unverhoffte Satz/Wunsch: „Ich will mit dir ficken.“
Hüstel. Räusper. Pust.
„Was ist?“, frage er in Anlehnung unserer letzten Unterhaltung in Schweden. „Empfindlich geworden?“
„Tusche!“, blieb mir da nur zu sagen. Kevin war schon immer ein gewitzter Unterhalter.
Vereinzelte Bilder von mir und Kevin kamen mir nach unserem Gespräch in den Sinn. Wie er mich beispielsweise ein wenig unsanft auf dem Küchentisch in seiner Wohnung genommen hatte. So feurig und leidenschaftlich wie er zumeist gewesen war. Er mochte es zuweilen auch hart und heftig. Daran konnte ich mich nur noch all zu gut zu erinnern und auch daran, dass ich ihn in seiner dynamischen Leidenschaft stets zu bremsen suchte.
Dennoch vermochte Kevin durchaus ebenso zärtlich und überaus liebevoll zu  sein. Er ist ein überaus emotionaler Mensch. Was ihm in seinem Job zu Gute kam.
„Es ist schon so lange her.“, bemerkte ich melancholisch. „Dass wir intim miteinander waren.“
„Ja. In der Tat.“



Montag, 23. Juni 2014

Auf Reisen, nach New Orleans



Kevin war durchaus nicht zu Scherzen aufgelegt, als er mir seinen Vorschlag mich nach New Orleans zu begleiten unterbreitete. Er kam beim Lunch im Restaurant noch einmal auf mich zu und fragte nach. Lächelnd und ohne weitere Umschweife nickte ich (in Gunnars Gegenwart) und buchte für Max Bernhardt und Matthias Kröning noch zwei zusätzliche Plätze in der Economy. Am liebsten hätte ich Kevin im selben Augenblick noch vorgeschlagen, seinen zwei Pflegern eine Urlaubsreise nach Deutschland zu spendieren und stattdessen Jason und Derek mitzunehmen.

Ich war am Nachmittag, als Gunnar (wieder einmal) für ein, zwei Stunden verschwunden war zu Hannes und Vincent gegangen, um sie über meine Reisepläne zu informieren.
„Wir zeichnen selbstverständlich alles auf.“, hatte Hannes gesagt. „Damit sie sich es gegebenenfalls ansehen können, wenn sie zurück kommen.“
Vincent zeigte mit dem Finger auf die Monitore. „Ihr Mann ist gerade im Office.“, sagte er. „Zuvor war er schwimmen.“ Er ging näher zu den Bildschirmen und tippte mit dem Finger auf einen. „Sehen sie. Er erwartet jemanden. Und sie ist bereits zu ihm unterwegs.“ Vincent nahm eine Liste zur Hand und sah sie durch. „Es ist Ming Ku.“
„Da geht noch eine andere die Treppe zu den Büros nach oben.“ Hannes kniff die Augen zusammen und sah nun ebenfalls in Richtung der Bildschirme. „Siehst du bitte einmal nach, wer das ist?“, forderte er Vincent auf, der umgehend Folge leistete.
„Sie heißt Keyomi Wu. Einundzwanzig Jahre alt.“
„Und die andere?“
„Ist etwas älter. Siebenundzwanzig. Steht hier.“
Ich blieb noch eine Weile bei den Detektiven und sah mir „live“ an, wie Gunnar umgehend zu Sache kam. Kaum, dass Ming Ku das Office betreten hatte, forderte er sie auf sich auszuziehen. Gunnar setzte sich auf seinen Sessel, öffnete die Hose und winkte die asiatische Frau zu sich. Sein Glied war bereits steif, als er es aus dem Schlitz seiner Hose nahm und ein Kondom überzog.
Gunnar gebot der Frau sich vor im nieder zu knien und ihm den Schwanz zu lutschen.
Im nächsten Augenblick betrat die zweite Asiatin den Raum. „Zieh dich aus!“, hörte ich Gunnar sagen, und sie tat unverzüglich worum er sie gebeten hatte. „Komm her und setz dich.“, war Gunnars nächster Befehl für die jüngere von beiden. „Spreiz die Beine.“ Die kindlich aussehende Keyomi Wu setzte sich neben Gunnar auf den Tisch und öffnete ihre Schenkel, sodass man ihre Fotze sehen konnte. „Komme näher!“, befahl Gunnar, der sich auf die offene Hand spuckte und dann seine Finger in ihre Spalte bohrte, während seine andere Hand Ming Kus Kopf auf und nieder drückte.
„Beug dich zu mir herüber. Ich will deine Brustwarzen lutschen.“, sagte Gunnar nun  ohne die geringsten Anzeichen einer emotionalen Regung in seinem Gesicht zu Keyomi Wu und während er in ihre rechte Brustwarze biss sodass sie kurz aufschrie, hatte er bereits seine komplette Hand in ihrer Möse versenkt. Womöglich hatte auch DAS ihren Schrei ausgelöst.
Ming Ku hingegen ließ er keine Pause bis er kam. Bis dahin waren die Stöße seiner Hand in Keyomis Fotze immer heftiger und härter geworden. Als er gekommen war, entspannten sich seine Muskeln und er lehnte sich ein Stück zurück. Schob Ming Ku ein wenig unsanft mit dem einen Arm zur Seite und Keyomi Wu zog er, die volle Faust noch in ihr, zu sich heran.
Die jüngere Asiatin stand nun unmittelbar neben ihm und seine Hand steckte noch immer tief in ihrer Spalte. Er bewegte sie kaum. Aber ich sah, wie sich die Sehnen seiner Hand bewegten, was den Schluss zuließ, das seine Finger in ihr arbeiteten. Denn sie stöhnte lustvoll auf.
Nach etwa zwei, drei Minuten holte er die Hand aus ihr heraus, stand auf, wusch sich Hände und Schwanz, nachdem er das benutzte Kondom in den Mülleimer geworfen hatte, und ging zurück zu seinem Platz.
Nun sah es so aus, als wolle er masturbieren. Aber es diente offensichtlich nur dazu, sein Glied wieder steif zu machen, damit er das nächste Kondom überziehen konnte. Als sein bestes Stück erneut sein Stehvermögen erreicht hatte, bedeutete er der jüngeren Asiatin sich auf seinen Schoß zu setzen. Er griff ihr um die schmalen Hüften und hob sie auf und ab. Die andere asiatische Frau musste sich in der Zwischenzeit eine Kondom überzogene Gurke einführen und sich damit selbst befriedigen. Gunnar sah zu ihr hinüber, während er Keyomi aufforderte sich immer wilder auf und ab zu bewegen.
Die Frau mit der Gurke rutsche auf seine Aufforderung hin immer weiter an Gunnar heran, der sich die Gurke griff, um selbst „Hand“ anzulegen.
Dieses Mal dauerte es lange bis er kam und ich konnte das Gestöhne kaum noch ertragen. Schaute zwischendurch immer wieder weg und war schon beinahe so weit zu gehen. Wartete aber dennoch, bis Gunnar das zweite Mal gekommen war und sah mir noch an, wie er kühl lächelnd mit der flachen Hand auf Ming Kus Geschlecht klatschte und seine andere Hand nun zum Abschluss, für ein, zwei Minuten, wieder in Keyomis Spalte bohrte. Dann war es genug. Ich ging.
Diese Frauen waren tatsächlich ausschließlich zu seinem Vergnügen da, und vor allem „auswechselbar“. Sie bedeuteten ihm NICHTS. Ein kurzer, lüsterner Zeitvertreib seines Schwanzes. Nicht mehr und nicht weniger.
 
Ich fasste mich in kürzester Zeit und beorderte Jason und Derek zum See, ein wenig abseits, denn es musste uns keiner sehen, um die beiden zu fragen, ob sie denn überhaupt Interesse an einer Reise mit mir nach New Orleans hätten.
Derek sowie Jason nickten lächelnd und ohne Umschweife. Dennoch sagte ich ihnen  nicht zu. Es sei vorerst und ausschließlich eine Frage. Betonte ich beflissen. Alldieweil ich nun zu Kevin gehen und IHN bezüglich seiner Pfleger umzustimmen gedachte. Zudem hatten M & M natürlich ebenso ein Wort mit zu reden.
Bei Kevin angekommen informierte ich ihn ohne Umschweife über die Abflugszeit. Er war mehr als bereit mich zu begleiten und als ich das Leuchten in seinen Augen sah, ließ ich die Absicht, ihm Derek und Jason als unsere Begleiter nahe zu legen, beinahe gänzlich fallen. Fragte dann aber doch noch bei Max und Matthias nach, was ihnen lieber wäre. Deutschland oder New Orleans.
„New Orleans.“, antworteten beide beinahe gleichzeitig und einstimmig, sodass ich nun von meinem Plan die beiden gegen Jason Anekela und Derek Moore auszutauschen abließ. Zudem dachte ich, dass Kevin ebenso wenig einverstanden gewesen wäre. Er hätte Derek und Jason doch eher als Konkurrenten und nicht als Helfer gesehen. Was sie aller Wahrscheinlichkeit nach gleichwohl sind.
„Was ist eigentlich aus Anna Vanderhoof geworden.“, fragte ich Kevin direkt und ohne weitere Floskeln. Woraufhin Stille folgte. Ohne Worte wendete er seinen Rollstuhl und verschwand im Bad. Max und Matthias räusperten sich verlegen und drehten sich ebenfalls ab.
„Was ist?“, verteidigte ich mich. „Es war mir mitnichten bewusst, dass ich ihren Namen in seiner Gegenwart nicht erwähnen darf.“ Mein Ton wurde nun ein wenig gemäßigter. „Überdies wäre es nett, wenn mich bitte jemand aufklären würde.“ Ich sah die beiden abwechselnd an. Die beiden sahen sich an und dann wieder zu mir. Max schnaufte. „Okay.“, sprach es und ließ sich auf die Couch plumpsen. „Sie hat rum gezickt.“
„Ähhh. Was bedeutet das denn?“, fragte ich nach. Alldieweil ich mir nicht hatte vorstellen können, was diese Anna an Kevin zu bemängeln hätte. Außer, seinen Rollstuhl natürlich.
„Sie hat ihn fein uns sachlich abblitzen lassen.“
„Warum das denn?“
„Na warum wohl?“ Max hatte die Arme ausgebreitet und die Schultern angehoben. „Er kann sie nicht ficken.“
„Ja und?“, schon ich sogleich die Frage hinterher.
„Sie wird sich nicht mit ihm belasten wollen.“, klinkte sich jetzt Matthias in das Gespräch mit ein. „So jung wie sie ist, hofft sie auf Besseres.“ Die beiden grinsten.
„Kevin war sauer. Er war stink sauer.“, bemerkte Max mit energischen Worten.
„Was hat er sich denn erhofft?“, und es war eher eine rhetorische Frage als dass ich eine Antwort erwartet hätte.
Kevin kam aus dem Bad und grinste. Aber sein Lächeln war aufgesetzt.
„Du bist empfindlich geworden.“, flogen die Worte direkt und noch im selben Moment aus meinem Mund und Kevin sah mir verdutzt entgegen.
„Was ist?“ Nun breitete ich die Arme aus und hob die Schultern.
„Kannst du nicht ein wenig versnobter sein. So wie du zuweilen mit anderen bist, und vielleicht ein wenig rücksichtsvoller?“, entgegnete Kevin mit vorwurfsvollem Ton.
„Oh.“, wurde ich zynisch. „Ich wusste nicht, dass sie dir in so kurzer Zeit so viel bedeutete.“
„Tut sie nicht!“ Kevin schien nun kurz vor der Grenze des Zorns zu stehen.
Ich ging auf ihn zu und stützte mich mit beiden Händen auf die Seiten seines Rollstuhls. „Und wieso, um der Götter Willen, wirst du jetzt wütend auf mich? Ich bin nicht Ana Vanderhoof. Warum schreist du sie nicht an und putzt sie runter. Sie hätte es allemal verdient. Meinst du nicht auch?!“
Aus den Augenwinkeln sah ich Max grinsen, und Matthias hatte die Brauen nach oben gezogen und war auf Abstand gegangen.
„Was ist los mit dir Rea?“, fragte Kevin nun ein wenig milder. „Bist du etwa eifersüchtig?“
Noch immer war sein Gesicht genau vor dem Meinen. „Wie kommst du nur darauf?“ Ich grinste ihn an und auch er musste lachen.
Seine Hände legten sich nun um meine Hüfte und er zogen mich auf seinen Schoß.
„Aber du und Gunnar....“, flüsterte er leise in mein Ohr.
„Was soll mit uns sein?“
Kevin schnaufte. „Es ist toll dein zweiter Mann zu sein, der dich nie ficken kann. Aber ich will mich nicht zwischen euch drängen.“
„Das tust du doch nicht.“, sagte ich, drehte meinen Kopf und küsste ihn auf den Mund.
„Aber Gunnar gibt mir das Gefühl dass es so ist.“
„Gunnar Gunnar.“, intonierte ich. „Er hat genug andere Verpflichtungen.“, und Kevin hatte augenblicklich verstanden, was ich meinte.
„Dann frage ich mich, warum du überhaupt noch bei ihm bist.“
Ich wurde still. Sollte ich Kevin nun gerade heraus gestehen wie sehr ich Gunnar liebte? Oder lieben gelernt hatte? Sollte ich ihm sagen, dass ich nicht beabsichtigte ihn, weswegen auch immer, zu verlassen? Nein. Ich tat es nicht.
So mutig wie ich bis hier her auch gewesen war, nun war die Beherztheit bis zur Neige erschöpft und ich ergoss mich in Schweigen.
„Habe ich jetzt etwa einen Nerv getroffen?“, fragte Kevin leise und sein Mund berührte sanft meinen Hals. Ich hingegen hatte mich entspannt mit dem Rücken an seine Brust gelehnt und fühlte den Schlag seines Herzens.
„Saß sie auch so auf deinem Schoß?“, fragte ich ihn nun mit ruhiger Stimme.
Kevin gab mir einen sanften Stoß in Rippen. „Nein. Sie hat rum gezickt.“ Er lachte, zog mich mit festem Griff wieder zu sich heran und biss in mein rechtes Ohrläppchen.
Max und Matthias sahen uns beiden zu und schmunzelten.
Im selben Augenblick erinnerte ich mich an die DVD der Detektive, auf denen Kevin der „Einstellungs-Peepshow“ beigewohnte hatte. Sollte ich es erwähnen? Besser nicht. Das würde ihn nur kompromittieren und weitere Fragen aufwerfen, welche ich nicht bereit war zu beantworten.

Nun, alles kommt in der Tat wie es kommen muss.
Wozu sich sogleich anfänglich in New Orleans Stress aussetzen, indem ich mich von drei rivalisierenden Männern begleiten lasse. Welche ich zudem noch nach einer Woche, wenn Gunnar nachkommt, hätte austauschen müsste. Alldieweil es sonst für Gunnar zu augenscheinlich gewesen wäre, aus welchem Grund die beiden Bodyguards bei mir sind. Ohnehin verlangt es mich nicht nach Dingen, welche mir aller Wahrscheinlichkeit nach Derek, aber vor allem Jason hätte zukommen lassen wollen. Ich beabsichtige ausschließlich NICHT allein zu sein.
Andererseits bin ich Gunnar keine Rechenschaft schuldig und es wäre, im Gegenzug zu seinen zahlreichen Affären, nur mein gutes Recht, mir Ähnliches zu gönnen.
Dennoch entschied ich mich für die stressfreiere Variante. Zumindest vorerst.
Sodann, dachte ich zu diesem Zeitpunkt, spare ich besser Zeit, Geld und Mühen. Fliege mit Kevin und seinen beiden deutschen Pflegern Max und Matthias allein. Basta!

Es war gut, dass ich mich bereits zum Gehen gewandt hatte, denn Gunnar stand nun beinahe unvermittelt im Zimmer. „Ah. Hier bist du. Ich dachte es mir.“, sagte er, ging auf mich zu, nahm mich bei der Hand und küsste mich auf die Wange. „Ich habe dich gesucht.“
Ach was? Du hast mich gesucht? Wann soll das gewesen sein? Während du deinen Schwanz in der einen und deine Hand in der anderen asiatischen Fotze hattest?!
„Er sorgt sich um dich.“, bemerkte Kevin lächelnd. „Sieh einer an.“
Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, verabschiedete ich mich von Kevin und ging mit Gunnar zurück zum Haus, wo ich ihn davon unterrichtete, dass mich Kevin nach New Orleans begleiten wird.
„Bist du sicher, dass du mit Kevin allein sein willst?“
„Seine Pfleger werden selbstverständlich ebenso zu gegen sein.“
„Ja schon....“
„Und außerdem“, unterbrach ich Gunnars Worte, „ kommst du in einigen Tagen  so wie so mit Erik nach.“
Gunnar schnaufte. „Ich kann dich tatsächlich nicht davon überzeugen, doch noch hier zu bleiben und dann mit mir gemeinsam in einer Woche zu fliegen? Kevin wäre natürlich trotz alledem ein willkommener Gast.“
„Wer wo Gast ist und wer nicht, entscheide immer noch ich. Meinst du nicht?“, wurde ich ein wenig bissig.
„Natürlich.“, berichtigte sich Gunnar sofort. „Also lässt du dich nicht von mir umstimmen?“
Nun schnaufte ich. „Nein.“
„Erik hätte es gern gesehen, wenn du noch vor dem Flug nach New Orleans für ein oder zwei Tage mit mir zu ihm kommst.“, wagte Gunnar einen aller letzten Versuch mich zu überzeugen. Da ich nicht antwortete, trat eine lange Weile der Stille ein und jeder hing offensichtlich seinen Gedanken nach. 
„Hast du vielleicht auch einmal darüber nachgedacht, wie Kevin die Treppen im Haus überwinden soll?“, begann Gunnar wie aus dem Nichts zu fragen. „Denn Max und Matthias sehen nicht danach aus, dass sie Kevin tragen könnten.“
Ups. Das hatte ich in der Tat noch nicht wirklich bedacht.
Nun kamen dann doch noch Jason und Derek ins Spiel. „Ja. Du hast selbstverständlich Recht. Ich werde das augenblicklich in die Wege leiten.“, was ich gleichwohl tun musste. Denn es war bereits weit nach acht Uhr am Abend geworden.
„Hast du da bereits speziell jemandem im Auge?“, fragte Gunnar ich wusste, dass es nicht nur eine simple Frage war.
„Nein.“, log ich. „Aber es werden sich schon zwei kräftige Männer dafür finden.“, sagte ich und hatte mir bereits eine Jacke über gezogen.
„Wie wäre es gleich mit Dreien.“
„Okay. Wenn du es sagst.“
„Außerdem wirst du dort Personal benötigen. Das Haus ist leer. Nur ein Verwalter, der gelegentlich vorbei sieht.“, gab Gunnar weiterhin zu bedenken und ich verharrte  solange er sprach an Tür.  „Denn Henrik gedenkt nicht schon wieder abzureisen. Egal, ob Marie es nun will oder nicht.“
„An WEN hättest du denn dabei gedacht?“, fragte ich Augen zwinkernd.
Gunnar lachte. „Keine Ahnung. Du entscheidest.“
„Tuschee!“

Gunnar stand auf und zog sich ebenfalls sein Jackett über. „Warte. Ich komme mit und helfe dir.“
Wir gingen zum Office und suchten in den Personalakten die für die Reise in Frage kommenden Personen heraus. Ich rief sogleich bei ihnen an und fragte nach, ob es ihnen möglich wäre mich nach New Orleans zu begleiten.
Gleichwohl ich es nicht so plante, kamen noch zehn weiter Personen dazu, für die ich dementsprechend zusätzliche Plätze in der Economy Class buchen musste. Das Haus ist eindrucksvoll und das Grundstück beachtlich. Warum also nicht mit ausreichend Personal unterwegs sein?

Zugegeben, ich hatte in der Tat unüberlegte und überstürzte gehandelt. Entscheidungen getroffen, die nun Berichtigungen nach sich zogen. Aus diesem Grund wurde es spät an diesem Abend. Erst nach Mitternacht war alles geregelt und ich konnte, erschöpft wie ich war, mit Gunnar zu Bett gehen.

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Nun bin ich in diesem Augenblick tatsächlich auf dem Weg nach New Orleans.
Reise mit Kevin, der neben mir sitzt und schläft, sodass ich hier die Ereignisse des gestrigen Tages noch einmal Revue passieren und aufzuschreiben vermag.
Da ich nun Gunnars Rat tatsächlich befolgte, begleiten mich nun doch Jason Anekelea und Derek Moore. Außerdem ist noch Joseph Bariello mit von der Partie, der mit seinen beinahe zwei Metern und einer erstaunlichen Muskelmasse dafür wie prädestiniert ist, einen Mann wie Kevin zu tragen. Des Weiteren entschloss ich mich für Mark Kekoa, den ich gut kennte und absolut vertraue. Er sollte für die Sicherheit zuständig sein und überdies, werde ich ihn in gleichem Maße seine Fähigkeiten als Koch unter Beweis stellen lassen. Als Küchen- und Haushaltshilfe stelle ich ihm die erst kürzlich engagierte, indische Radi Hegde, und drei afrikanische junge Frauen namens Maleika Mensah, Lalia Yeboah  und Beina Fofana zur Seite.
Meine persönliche Physiotherapeutin Malika sitzt ebenfalls mit uns im Flugzeug. Natürlich hatte sie Gunnar vorgeschlagen. Was sonst. Andererseits dachte ich, dass sie wenig Interesse am Flirten haben würde. Also, warum nicht SIE mitnehmen? Überdies vermag ich Malika sicherlich ebenso anderweitig einzusetzen. Wo sie gebraucht wird. Als Kellner erkor ich mir den attraktiven Yanis Dupont aus. Und da ich mich im weitesten Sinne ausschließlich mit Personen, denen ich absolut vertraue und die mir ebenso sympathisch sind zu umgeben gedachte, war es für mich selbstverständlich Sarah Sjögren mit an Bord zu haben.
Sie alle mussten sich nun am gestrigen Abend ebenso rasch entscheiden und ihre Koffer packen, damit sie mich heute und hier begleiten konnten.


Well now. Will see you later in Bayou Savage.