Dienstag, 31. März 2015

Warten......




Gunnar arbeitete heute.......(modeln)
Ich ebenso.....(Schuhe aussortieren)
Lara gedachte ich nicht zu sehen.....
Genau genommen wollte ich niemanden sehen.
Wollte alleine sein!
Mag nicht wirklich viel schreiben......
Hab’ nur im Internet gesurft..... 
Und jetzt....bin ich müde.
Aber ich wollte noch auf Gunnar warten........

 

Montag, 30. März 2015

Irgendwie neben der Spur



Ich konnte nachts nicht schlafen. Wälzte mich im Bett umher, diskutierte, mutmaßte und ließ Gunnar ebenso nicht wirklich zur Ruhe kommen.
Am Morgen fuhr er dann umgehend los, um sich mit dem Vermieter zu unterhalten, der einen Mann mit einem „Geruchssensor“ orderte, um die „Quelle“ des Gestanks zu identifizieren.
Mann wurde fündig und „bereinigte“ das Problem. Was nun hoffentlich dazu führen wird, dass dort keinerlei Gestank mehr vorkommen wird!
Einfach unglaublich, mit welchen Problemen man konfrontiert wird.

Nun, zumindest schlief ich den gesamten Nachmittag.
Wo sich Gunnar in dieser Zeit aufhielt, weiß ich nicht.
Lara hatte mich kurz vor dem Lunch besucht und nach Neuigkeiten gefragt. Später sah ich sie nicht mehr.
„Ich war bei meiner Mutter und mit ihr bei Erik.“, sagte Gunnar, als ich ihn vor wenigen Minuten danach fragte. „Sie wird am Mittwoch mit Thomas nach Montana fliegen. Infolgedessen wird es Morgen noch eine kleine Abschiedsfeierlichkeit geben.“




Sonntag, 29. März 2015

Ein „Selbstläufer“ par excellence!



Zwei entscheidende Ereignisse tangierten meinen Tag und die Zeit bis hier her.
Lara, die gedachte mich in „jeglicher“ Hinsicht „tatkräftig“ unterstützen zu wollen, selbstredend mit Gunnars Fürsprache, und Ian, der im Studio des Zentrums, welches ich einst eigens für ihn hatte einrichten lassen, mit seiner Band gastierte und einige Songs aufnahm.

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Alles war so völlig „normal“ zwischen Gunnar und mir, am gestrigen Tag. Ich sortierte und packte meinen Schmuck, das Parfüm, erotische Spielzeuge und meine ganz persönlichen, spirituellen Gegenstände. Es war anstrengend. Ohne Frage und die Krämpfe nahmen zu. Es fiel mir gegen Abend schwer meinen Körper aufrecht zu halten. Die Füße schmerzten und ich war beträchtlich erschöpft.
„Warum lässt du dir nicht helfen?“, sagte Gunnar, als wir gemeinsam auf der Couch nebeneinander saßen. Er hatte den Arm um meine Schulter gelegt und sah zu mir herüber, während im Fernsehen ein nicht wirklich spannender Krimi lief.
Ich pustete hörbar die Luft aus meinen angespitzten Lippen, zog die Augenbrauen nach oben und sah Gunnar mit großen, fragenden Augen an.
„Lara hat sich angeboten dir in allem beizustehen. Was auch immer für Aufgaben du für sie bereit hälst.“
In meinem Inneren formte sich noch augenblicklich Widerstand. Ein Gefühl der Zynik und des Zorns wallte in mir auf und am aller liebsten hätte ich Gunnar angeschrieen. Aber ER sah mich nur lächelnd an und wartete auf meine Antwort. Seine Augen schauten vollends arglos und unbedarft und er schien dies in der Tat genau so zu meinen, wie er es sagte. Ohne jeglichen Hintergedanken.
Natürlich bemerkte er meine Bedenken.
„Sie will dir doch nur helfen. Warum lässt du sie nicht?“
Ein missbilligendes, sarkastisches Lachen verließ unkontrolliert meinen Mund.
Gunnar sah mich verständnislos an und noch im nächsten Augenblick setzte ich ein Lächeln auf und stimmte zu. „Ja. Du hast Recht. Warum nicht. Wenn sie es mag, soll sie mich entlasten. Meinetwegen.“ Und nun huschte auch über Gunnars Gesicht ein zufriedenes Lächeln.

Nur kurze Zeit später klopfte es an der Tür. Es war Ian. Er kam mich/uns besuchen.
Gunnar öffnete und bat ihn herein. Er begrüßte uns beide und wir nahmen alle drei unsere Plätze auf dem Sessel und der Couch ein.
„Ein Bier?“, fragte Gunnar spartanisch.
Ian grinste. „Da sag’ ich nicht nein.“
Gunnar stand auf, ging zum Kühlschrank, um das Bier zu holen, nahm gleich noch eines für sich mit und servierte Ian das Seine.
Mit einem Mal sprang Ian auf und sang uns unerwarteter Weise ein „Ständchen“.
Theatralisch stand er da. Der perfekte Entertainer.
Die Faszination für ihn, an welche ich mich noch immer gut zu erinnern vermochte, hielt nur einen Moment lang an. Genau solange, wie er posierend und trällernd vor uns stand. Ohne Frage hat er ein charmantes, einnehmendes Wesen, was mitnichten zu leugnen ist. Doch als er sich setzte und an seiner Flasche nippte, kam wieder Ruhe und ein inneres Lächeln in mir auf. Insbesondere wegen meiner überschwänglichen Gefühle, die ich vor noch nicht all zu langer Zeit für ihn hegte. Nein. Im Vergleich würde ich mich (auch hier!) eindeutig für Gunnar entscheiden.
Einen Fick wäre Ian sicherlich noch Wert. Und Gefühle brachte ich ihm ebenso noch immer zu Hauf entgegen. Mehr als ich es vielleicht gewollte hätte. Aber ein Leben mit ihm, konnte ich mir nun nicht mehr vorstellen. Zudem ich wusste, dass seine Musik für ihn an allererster Stelle stand. (Nicht ich!)
Ian blieb nicht lange. Ich fragte ihn noch nach Annica und auch Gunnar übte sich  ein wenig in Smalltalk und schon im nächsten Moment verabschiedete er sich wieder und ging.
Gunnar verlor keine weiteren Worte über Ians Besuch. Er hatte gewiss in meinem Kopf gestöbert und war sich nun sicher, dass von ihm keinerlei Gefahr mehr ausging. Er blieb ruhig, heiter und gelassen.

Kein Sex am Abend. Selbstredend hatte mich der arbeitsreiche Tag zu sehr erschöpft.
Jedoch am Morgen wurde ich von leidenschaftlichen Liebkosungen geweckt und schon spürte ich Gunnars Schwanz in meiner Scheide.
Ich stöhnte auf. Ahhhhh.......
Gunnar schien in der Tat an diesem Morgen ein übergroßes Verlangen (nach mir) zu verspüren. Denn er kam verhältnismäßig schnell. Als ich mich (danach) jedoch so zufrieden und glückselig an meinen Ehemann schmiegte, klopfte es an der Tür.
Zu Beginn hatten wir es nicht einmal wahrgenommen. Erst nach einiger Zeit hörte ich ein Geräusch. „Da ist jemand. Hörst du das?“, sagte ich zu Gunnar und der stand auf und sah nach, während ich im Bett liegen blieb und mich räkelte.
Es dauerte eine ganze Weile wo nichts weiter geschah. Gunnar kam nicht zurück und ich rief ihm zu: „War da jemand? Gunnar hörst du mich?! Ist da jemand draußen gewesen?“
Da noch immer niemand antwortete, schickte ich mich an das Bett zu verlassen. Jedoch dann ließ ich mich vor Erstaunen wieder zurück auf die Matratze fallen. Da stand Gunnar in der Tür, MIT Lara.
Ich hielt für einige Sekunden den Atem an und fragte dann total erstaunt: „Was macht sie denn hier?“ Und genau genommen hätte ich noch fragen wollen, ob irgendetwas geschehen sei. Aber in Laras Gesicht und Augen lass ich keinerlei Bedrängnis oder Notlage, aus der ihr Gunnar hätte heraus helfen müssen, sodass sich diese Frage an sie erübrigte.
„Oh!“, Gunnar war merkwürdig erregt. Beinahe euphorisch. „Sie ist gekommen, um dich in jedweder Lage zu unterstützen. Lehne dich zurück, und lass sie einfach......machen.“
Gunnar legte sich zurück ins Bett. Und während ich noch verständnislos und verdutzt von einem zum anderen sah, klopfte Gunnar mit der flachen Hand neben sich auf das Polster und lud Lara ein, sich zu uns legen.
Ich räusperte mich verlegen und wich Zentimeter um Zentimeter zurück.
„Bleib doch.“, sagte Gunnar nun in meine Richtung, legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich heran. In der Zwischenzeit hatte sich Lara auf der anderen Seite unseres Bettes platziert. Ich sah, wie sie sich genießerisch an Gunnars Körper schmiegte.
WAS sollte DAS werden?
War DAS nun der Dank dafür, dass ich Ian keinerlei erotische Gefühle mehr entgegen brachte. Ihm sogar in Gedanken widerstanden hatte und treu geblieben war?! Eine merkwürdige Art der Vergeltung......
Nun lagen wir zu dritt in unserem Ehebett.
Gunnar küsste Lara und dann mich. Streichelte uns beide und animierte Lara sich auszuziehen. Aber im Grunde musste er das nicht. Sie tat es bereits von allein.
Einen kurzen Moment lang schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, dass die beiden genau diese Situation geplant hatten. Oder womöglich nur Gunnar. Denn seine sinnlich, erotisch Vorstellungen waren mannigfaltig. Und vielleicht hatte er mich deshalb gefragt, ob Lara mir nicht behilflich sein könnte und so vehement auf ihre Anwesenheit hier gedrängt. Möglicherweise versprühte er schon seit geraumer Zeit das Verlangen mit uns beiden gemeinsam zu ficken.
Und genau DIES geschah.

Im Laufe der nun folgenden Ereignisse wurde mir mehr und mehr klar, dass Gunnar genau diese Umstände, diese Konstellation geplant hatte. Denn er musste bereits am Abend zuvor einige „Spielzeuge“ in seinem Nachschränkchen deponiert haben, damit sie nun für ihn leicht zugänglich und erreichbar waren.
Da ich nun von unserem leidenschaftlichen Ineinander, welches erst etwa eine viertel Stunde zurück lag, noch immer ein wenig entkräft war, beschäftigte sich Gunnar vorerst überwiegend mit Lara. Seine Hände und Lippen fanden jedoch zuweilen auch ihren Weg zu meinen Körper. Dann hielt er einen Augenblick lang inne und legte eine Tube Gleitcreme, einen rosaroten Vibrator und einen Analplug gleich neben sich auf den Nachttisch. Dann nahm er einen Triple Crown, einen Penisring, der die Hoden mit einschloss und streifte sich ihn über.
Mit Befremden sah ich nun zu, wie Gunnar Laras Spalte leckte. Er stimulierte ihre Klitoris mit seiner Zunge und sog daran, sodass sie vor Lust aufschrie und im selben Moment schob er drei seiner Finger in sie hinein. Mit der anderen Hand, machte er mit mir das Selbe. Jedoch vergnügte er sich nun doch zuerst einmal mit Lara, während ich nur daneben lag und ihnen mehr oder weniger unwillig dabei zusah.
Die Stellungen wechselten im Minutentakt und dann, ganz plötzlich, Gunnar war gerade ÜBER Lara, die neben mir auf dem Rücken lag, befahl mit Gunnar in völlig erregtem Zustand: „Rea, nimm den Plug, schieb ihn mir hinten rein und massiere meine Hoden!“
Wie bitte? W-a-s? Bin ich Siv? Oder was?! Hätte ich am aller liebsten geschrieen.
Ich schluckte. Haderte. Zögerte und tat es schließlich doch.
Als Gunnar in dieser Position letztendlich, nach etwa zwanzig Minuten in Lara kam, tat er einen derartig gigantischen, lusterfüllten Befreiungsschrei, wie ich ihn noch nie zuvor gehört hatte.
War es etwa DAS, was er wollte? Was er sich vorstellte? Was ihn so eminent befriedigte? War der „einfache“ Sex in Missionarsstellung infolgedessen so viel  weniger lustvoll für ihn?  
Das war......ernüchternd.

Lara rutschte zur Seite und Gunnar ließ sich nun wieder zwischen uns beide fallen. Sein verklärter Gesichtausdruck verriet, dass er noch immer im Genuss der vergangenen zwanzigminütigen Sinnesschlemmerei schwelgte.
So blieben wir eine Weile lang liegen und ganz von selbst passierten die Bilder des gerade zu Ende gegangenen Szenarios noch einmal vor meinem inneren Auge Revue. War DIES tatsächlich geschehen? Hatte ICH DAS in der Tat getan?
Ein „Selbstläufer“ par exelance! Und er sollte noch NICHT zu Ende sein.
Gunnar gab Lara einen kleinen Schubs. Küsste ihre Schulter und biss sie in den Nacken. Sie Quietschte vor Vergnügen und richtete sich auf. Nahm den rosaroten Vibrator, schwang sich lachend über Gunnar hinüber zu mir und begann nun mich mit diesem Luststängel zu befriedigen. Ehe ich mich versah, hatte sie ihn sanft, kundig und fast professionell in mich hinein geschoben.
Dergleichen hatte ich noch NIE erfahren! Eine ANDERE Frau, die MICH mit einem Dildo verwöhnte. Was mir genau genommen bisher absolut verwerflich und verabscheuungswürdig vorkam und zuwider war. Dennoch ließ ich es geschehen. Verwehrte mich nicht dagegen. Ließ es einfach....zu.
Gunnar lag neben uns, hatte seinen Kopf auf seine Hand gestützt und sah uns grinsend und voller Entzücken zu. Ich hörte seinen Atem, der schwer, ruhig und tief ging. Der Blick seiner Augen war beinahe gierig vor Lust auf uns beide gerichtet. Er genoss, was er da sah. Und das, in vollen Zügen. Es schien ihm erhebliches Vergnügen zu bereiten.
War ICH das tatsächlich, die da lag und DAS alles mit sich machen ließ?
Dennoch fand ich in diesem Augenblick absolut NICHTS Abartiges daran........Im Gegenteil. Es war sogar überaus angenehm, lustvoll und auf eine eigenartige Weise sogar berauschend.
Selbstredend sah mir Gunnar an, dass es mir zu behagen schien. Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht und nun, nachdem ich das erste Mal meinen Höhepunkt erreicht hatte, beteiligte er sich sogar an einem erneuen Versuch, mich noch einmal zum Orgasmus zu führen.
Ein derartiges Vergnügen war mir bislang fremd. Vier Hände, zwei Münder, zwei Köper. Einer weiblich. Einer Männlich. Beide in hohem Maße erregt, stillten nun restlos und vollständig mein ganzes Verlangen nach absoluter Sinnlichkeit.
Schlicht und einfach.....unglaublich!

War ich vor einiger Zeit selbst noch mit zwei Männern im Bett, wo es stets misstrauische Gefühle bei allen Parteien gegeben hatte, unterschied sich doch diese Erfahrung von den bisherigen immens. Da waren keinerlei Gefühle der Eifersucht. Bei niemanden von uns dreien.
Amazing. Wie frei, bereit, empfindsam, empfangend und vor allem annehmend man da sein kann.
Wir drei duschten und frühstückten noch gemeinsam. Auch das ließ ich zu. Warum nicht?
Dennoch, in einem stillen Moment, nachdem Lara gegangen war, gab ich Gunnar zu verstehen, dass DIES nun NICHT die Regel sei kann. Ich sie nicht ständig um mich haben möchte. Gleichwohl es ihm offenkundig über die Maßen entzückt zu haben schien, hatte ich mitnichten die Absicht, dies öfter geschehen zu lassen.
Nein. Nicht wirklich. (Obgleich es doch ein außerordentliches, eindrucksvolles und  ausgefallenes Erlebnis – auch, oder insbesondere für mich – gewesen sein mag.)
Gunnar nickte. „Das ist mir bewusst.“

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Gunnar wich das Grinsen nun nicht mehr aus dem Gesicht. So liebevoll und aufmerksam mit gegenüber, wie nach diesem „Dreier“, war er schon einige Zeit „im Alltag“ nicht mehr gewesen. Von meiner Seite war ohnehin seit ein paar Tagen eine gewisse Kühle ausgegangen. Aber genau deshalb. Wegen seiner ständigen Betrügereiern. Ich war eifersüchtig! Und nun hatte eine solche Begebenheit uns beide wieder näher und gefühlsintensiver zusammen gebracht und zumindest Gunnar...zufriedener und liebevoller werden lassen. Aber auch ich konnte/kann mich des positiven Einflusses dieses Ereignisses nicht entziehen.


Im Nachhinein kommen jedoch leise Zweifel an meinem Verhalten auf. Ich hätte mich NICHT dazu hinreißen lassen und mich gegen eine solche Unnatürlichkeit verwehren sollen. Aber das Empfinden und die Eindrücke im Moment.....überwältigen mich, sodass ich geschehen ließ und..... genoss.
Ein Selbstläufer eben, par excellence!

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Gleich zum Lunch sahen wir Lara wieder.
„Ich würde gern allein mit dir speisen.“, sagte ich fordernd zu Gunnar und er nickte. Stand auf und nahm Lara beiseite. Ich hörte nur, wie er sagte, dass ich das Erlebte noch verarbeiten müsse und dazu ein wenig Zeit benötigte.
Lara schien nicht weiter böse darüber zu sein. Eher verständnisvoll.
„Auch für mich war es SO das erste Mal. Und vielleicht kehren wir das nächste Mal die Konditionen um.“, sagte sie noch lächelnd und setzte sich an einen Tisch weit weg und mit dem Rücken zu uns.
„Nein! Oh nein! DAS tue ich bestimmt nicht!“, verwehrte ich mich gegen Laras Angebot.
„Wieso?“ Gunnar legte den Kopf eine wenig schief und sein durchdringender Blick traf mich. „Du besorgst es Lara und zur gleichen zeit ficke ich mit dir.“

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Am Nachmittag waren wir, Gunnar, Lara und ich, gemeinsam in der neuen Stockholmer Wohnung, um uns noch einmal alles genauestens anzusehen und vielleicht sogar da und dort ein wenig zu putzen.
Ich hatte es bereits beim ersten Besuch dort bemerkt, und ebenso beim Zweiten. Sagte jedoch nichts, weil ich es nicht für wichtig hielt. Doch dieses Mal nahm ich es nur zu deutlich wahr. Da ist ein penetranter, beißender Geruch in der Wohnung, der mir Hals und Augen brennen und zuschwellen ließ. Selbst nach Stunden roch ich es noch immer und dieser Gestank hatte sich sogar in meiner Kleidung festgesetzt. Lara bemerkte es ebenfalls.
WAS war das?
Gunnar sagte, der Bodenbelag.
Morgen früh werde ich als aller erstes den Vermieter kontaktieren und danach befragen. Ich hoffe nur, dass dies kein anhaltender, oder sogar gesundheitsschädlicher Geruch ist. Denn sonst, sollte dort dringlichst etwas geändert werden!



Samstag, 28. März 2015

Beschwerliche Akzeptanz




Ich bin aller Wahrscheinlichkeit nach die toleranteste Ehefrau dieser Welt.
Wir schliefen im Zentrum diese Nacht. In unserem Haus und natürlich war Gunnar des Nachts für einige Stunden bei Lara. Oder sonst wo. Als ich heute Morgen gegen halb sechs wach wurde, lag er jedenfalls NICHT in unserem Bett. Ich ging ins Bad und zurück. Legte mich hin und in diesem Augenblick hörte ich, wie die Haustür ins Schloss fiel.
Gunnar ging postwendend duschen und kam dann nackt, wie er war, zu mir ins Bett.
Ich fragte nur kurz und er sagte, er sei eingeschlafen. Entschuldigte sich noch und legte seinen Arm um meine Taille. Was sollte ich tun? Mich am frühesten Morgen eifersüchtig gebärden? Nein. Ich schmiegte mich an meinen Ehemann und kuschelte mit ihm. Den aufkommenden Groll unterdrückte ich schleunigst. Es war mir jetzt mitnichten danach mich zu erbosen.

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Es gab gestern noch eine Menge zu erledigen. Hier und auch in Stockholm.
Heute wird es ähnlich werden. Reste, die zusammengepackt werden müssen und eine Zeit lang aus dem Koffer leben, bis jedes Stück seinen Platz in der neuen Wohnung gefunden hat.
Gleichwohl es mir schwer fallen mag, übe ich mich in Akzeptanz einer Situation, in welcher ich mich genau genommen nicht befinden möchte. Und ich suche die positiven Aspekte meiner derzeitigen Lebenslage, und ebenso unserer zukünftigen Wohnung, die Gunnar für uns ausgesucht hat. Jedoch will es mir nur schwerlich gelingen.

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Gestern rief mein Vater an und sprach mir Mut zu. Es sei eine Prüfung und ich könne mich schließlich noch immer für Wanja entscheiden. Was sicherlich ein dezenter Hinweis meiner Mutter war, die Vater gerne die Worte in den Mund legte, um Pläne und Intrigen zu schmieden. Anscheinend war ihnen nun doch Wanja lieber als Gunnar.
Und wie steht es in diesem Fall mit mir?
Natürlich denke ich wieder und wieder darüber nach, dass ein einziges Wort genügen würde........


Freitag, 27. März 2015

Das Leben ist unbarmherzig



Im Alltag verlor sich der Ärger, die Eifersucht und die Streiterei.
Schließlich hatte er mich „nur“ in Gedanken betrogen. Nur bleibt es bei Gunnar erfahrungsgemäß mitnichten dabei. (Und ich werde es mir ersparen seine zahlreichen und beinahe stündlich ankommenden Nachrichten auf seinem iPhone zu lesen (die mich genau genommen...nichts....angehen)).

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Ein „Besuch“ in der neuen Wohnung stand an und diesbezüglich waren wir gestern den ganzen Tag unterwegs.
Während des ersten kurzen Blickes vor zwei Monaten hatte ich bereits Befürchtungen, die sich beim zweiten Blick bewahrheiteten. Die Wohnung ist nicht sonderlich geräumig. Sie liegt im Erdgeschoss und direkt an der Straße. Man hatte die Fenster angekippt um durchzulüften, und als ich das Bad, wenn man dies überhaupt so bezeichnen kann, betrat, stieg mir bereits der Geruch von Abgasen in die Nase. Da nun die Küche und ein kleineres Zimmer ebenso in dieser Richtung liegen, werden die Fenster zukünftig wohl kaum geöffnet. Vielleicht nachts, wenn der Verkehr ein wenig geruhsamer fließt. Zur anderen Seite, wo zwei Zimmer zum Schlafen und Wohnen vorgesehen sind, schaut man wenigstens in den Wald hinaus. Was gerade noch akzeptabel ist.
Alles in allem nicht wirklich ein Ort, wo es mir gefiele und in keinster Weise auch nur ein Vergleich zu meinem Häuschen am See.
Es ist nach wie vor so derart bedauernswert, was Menschen aus Orten machen. Ruhige, besinnliche Plätze in der Natur werden zu Abartigkeiten wie einer Rotlichtmeile umgewandelt, an welcher es sogar gefährlich ist als Frau alleine nachts draußen zu gehen, ohne unziemlich oder zweideutig „angemacht zu werden“. Zudem der Überschuss an lasterhaften, lauten Menschen aus Osteuropa oder wo anders her.
Das Herz ist mir schwer diesen lieb gewonnenen Ort verlassen zu müssen.
A-b-e-r, es könnte alles völlig anders für mich „laufen“. WENN ich Wanja erhöre,..... mich von Gunnar scheiden ließe und seine Frau würde.
Dann könnte ich in Luxus überall auf dieser Welt leben und wohnen, wo auch immer es mir beliebt. Hätte augenblicklich mein Vermögen zurück und einen noch größeren, muskulöseren Mann, der mich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal betrügen würde.
WIE würdet Ihr entscheiden?

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Befindlichkeiten: Der gestrige Tag hat mir zugesetzt. Ich hatte mich zu frühlingshaft gekleidet und war am Ende völlig ausgekühlt. Körper und Füße schmerzen heute im Übermaß. Zumindest hat es mich ein wenig von der „Panik“ abgelenkt. Jedoch eine „Andere“, Neue heraufbeschworen.
Ich bin offenkundig „unflexibel“ geworden, Insbesondere was (m)einen „Abstieg“ betrifft.

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Derzeit scheint ein wenig Kühle zwischen Gunnar und mich getreten zu sein. Obwohl mein Herz und ebenso mein Körper nach ihm schreit.
ER ist in diesem Fall gänzlich anderer Meinung als ich. Für ihn scheint die Welt in Ordnung zu sein, so wie sie ist. Er sieht sich nun mit Stolz genau DER Aufgabe gegenüber, welche das patriarchale System für ihn vorgesehen hat. Als „Ernährer“. Und er macht es sich leicht. Beabsichtigt weiterhin zu modeln und zu schauspielern. Was mir womöglich doch einen gewissen Grad an Luxus wieder bringen und vielleicht sogar erhalten wird, sodass ich guter Hoffnung bin, in absehbarer Zeit an einen anderen, angenehmeren Ort leben zu dürfen.
Womöglich hebt Wanja gleichwohl und unerwarteter Weise seine „Sanktionen“ gegen mich auf. Was NICH wahrscheinlich ist. Er weiß, was er will und verfolgt sein Ziel vehement!
Selbstredend bedauert Gunnar ebenso das Zentrum am See verlassen zu müssen. Dennoch fällt es ihm weitaus leichter als mir.
Für mich ist diese Situation ein Schritt in eine Abhängigkeit, welche ich nie vorher in dieser Form kannte. Und dies alles ausschließlich der Liebe wegen.
An dieser Stelle erinnere ich mich bereitwillig daran, dass ich Wanja einst über alles liebte ....und.....mich vielleicht doch dieser Liebe erinnern und wieder besinnen sollte.


  

Donnerstag, 26. März 2015

Thelephatisches



Erneut war Gunnar früher zurückgekommen als die anderen und halft mir beim Herrichten des Frühstückstisches. Wir witzelten ein wenig über Sex und alberten miteinander. In diesem Zusammenhang gestand er mir kurze Zeit später, dass ich mit meiner gestrigen Vermutung, dass er bei Lara gewesen war, richtig lag.
„Nur kurz. Für eine Stündchen. Nicht mehr.“
Von ihr hatte ich womöglich nicht einmal viel zu befürchten. Zumindest wurde es stets von ihr und auch Gunnar betont Von dieser Alexa jedoch, schon eher. Fand ich doch auf Gunnars iPhone „eindeutige“ Nachrichten von ihr. Wie zum Beispiel: „Auch wenn du deine Frau nicht verlassen willst, könnten wir uns doch wenigsten gelegentlich treffen.“
In diesem Fall, entlastet diese Aussage wenigstens meinen Ehemann. Offensichtlich belog er mich nicht, was seine Absichten dieser Alexa gegenüber betreffen. Diese, nicht zu unterschätzende Kleinigkeit, ist offenkundig als „angenehm“ zu betrachten.

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So gegen elf fuhren wir gemeinsam zum Zentrum. Gunnar ging zu seiner Mutter Christine und ich zu Malika.
Ich hatte Probleme. Es ging mir nicht gut. Mein Körper krampfte.
Wir fuhren zurück zu Erik und verbrachten einen relativ „gemütlichen“ Abend im Kreise der „Zauberlehrlinge“.

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Bereits den gesamten gestrigen Tag und ebenso den Abend hatte ich ein unbändiges Verlangen nach meinem Ehemann. Nur abends, war ich wie stets viel zu erschöpft dafür mit ihm Liebe zu machen. Aus diesem Grund ersehnte ich den Morgen herbei, weil ich wusste, dass ich Gunnar dann endlich wieder in mir spüren würde. Mit diesen Gedanken schlief ich zufrieden lächelnd, an Gunnars Seite ein.
Und tatsächlich, sogleich nach dem Erwachen küssten und liebkosten wir uns. Meine Hand und meine Lippen bedachten jeden einzelnen Zentimeter von Gunnars Körper mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Und auch Gunnar ließ mich in gleicher Weise seine Lust spüren. Das Ineinander war so wohltuend für mich und.......ich genoss! Ahhhhh.....
Gunnar stieg aus dem Bett. „Ich komme gleich wieder, und dann kannst du dort weiter machen, wo du eben gerade aufgehört hast.“, sprach es grinsend und zwinkerte mir zu. Infolgedessen folgte nach Gunnars Rückkehr in unser Bett ein Fellatio. Gleichwohl ich es nicht wirklich liebe dies zu tun, gedachte ich doch Gunnar dieses Geschenk meiner Liebe zu überreichen. Fühlen, spüren zu lassen. Ich schluckte seinen Samen, sog und kreiste noch einmal mit meiner Zunge um seine Eichel. So allmählich kroch ich dann mit meinen Händen über seinen Körper streichend nach oben und schmiegte mich an Gunnars heißen Körper. Ahhhhhhh......und ich hätte glücklich sein können, wenn, ja WENNN mir da in Gunnars Kopf nicht diese Bilder von Alexa begegnet wären, währenddessen WIR beide Sex miteinander hatten.
Anfang wollte ich es ignorieren, so wie ich es immer tat. Jedoch wurden durch die von mir aufgefangenen, deutlichen Impulse all die stimmungsvollen, angenehmen Gefühle in mir irgendwie zerstört und ich konnte nicht anders, wie schlicht und einfach auszusprechen, was mich bewegte: „Warum denkst du an SIE, während WIR miteinander schlafen?“ Noch war meine Stimme ruhig und abgeklärt. Noch.
„Sie? Wen meinst du?“
Fragte er DAS tatsächlich? Diese Bilder waren so derart präsent und eindeutig in seinem Hirn, dass er es doch selbst bemerkt haben müsste, an WEN er da denkt!
„Alexa.“, antwortete ich trotz alledem auf seine Frage.
Er tat so, als wäre er verwundert. „Wie kommst du darauf?“
„Während du in mir warst, sah ich in deinem Kopf unmissverständliche Bilder von ihr. Und ebenso, als ich deinen Schwanz lutschte. Hast du etwa in Gedanken mit ihr gefickt anstatt mit mir?“
„Nein! Nein. Was denkst du nur?!“, empörte er sich offensichtlich.
„Ich sah, was ich sah und bin mir sicher, dass ich NICHT halluzinierte.“
Gunnar räusperte sich. „Denkst du nicht auch ab und an für eine Sekunde an einen anderen?“
Aha. Nun sollte also erklärt und gleichgezogen werden.
„Nein Gunnar. Das tue ich nicht! Wenn ich mit DIR ficke, dann denke ich auch ausschließlich an DICH dabei! Basta!“
„Okay.“ Er hatte sich neben mir im Bett aufgerichtet und zuckte nun mit den Schultern. „Es ist einfach so passiert. Sei nicht böse. Es war nur ein kurzer Gedanke. Nicht mehr.“
„Nein! War es nicht! Die Bilder von ihr in deinem Hirn waren derart präsent, dass sogar ich, als ungeübte Telepatin, sie wahrnehmen konnte.“ Sollte ich angesichts dieser mich quälenden Schrecklichkeit nun glücklich darüber sein, dass ich in anderer Leute Köpfe sehen konnte?
Da Gunnar ebenso in meinem Kopf stöberte, wurde es ihm offensichtlich bewusst, dass es mir ernst war, mit dem was ich sagte. Trotz alledem versuchte er noch immer sich heraus zu winden.
„Es tut mir leid. Es kam einfach so....“
Ich tat meinen Unmut kund und schüttelte verständnislos mit dem Kopf.
„Verzeih. Es tut mir leid.“, entschuldigte er sich erneut.
„Was ist das nun eigentlich mit IHR? Hast du dich am Ende doch in sie verliebt?“
„Nein. Natürlich nicht! Wie kannst du das nur denken?“
„Die Bilder waren doch absolut eindeutig für mich.“
Gunnar schnaufte. „Sicher scheint da ein unerfülltes Verlangen irgendwo in mir nach ihr zu sein. Vielleicht sollte ich es einfach ausleben. Denn ich bin sicher, es ist vorübergehend.“
Nun musste ich hüsteln, als hätte ich mich an seinen Worten verschluckt. „Wie bitte? Hast du das nicht bereits am Wochenende zur Genüge getan? Reicht das etwa immer noch nicht? Vielleicht solltest du mit IHR zusammen in die neue Wohnung ziehen anstatt mit mir!“, wurde ich wütend.
„Nein Rea! Jetzt ist es aber genug. Es waren ausschließlich ein paar Gedanken. Nicht mehr! Hörst du?!“
Ich nahm ihm nicht ab was er sagte. Dazu waren die Bilder in seinem Kopf ZU eindeutig. Zu eindringlich. Zu greifbar. So präzise hatte ich dergleichen noch nie wahrgenommen.
„Du hast alles verdorben heute Morgen.“ Ich schnaufte und ein Gefühl der Traurigkeit legte sich über mein Herz. „Es hätte alles so schön sein können. Jetzt. Aber du muss so unmissverständlich deutlich an eine andere denken, während wir uns lieben!“
Gunnar verließ das Bett, zog sich seine Kleidung über und ging aus dem Zimmer.

Am Frühstückstisch setzte sich diese Debatte fort und ich sah, wie unangenehm es Gunnar war, in Gegenwart der anderen darüber zu reden. Nun waren gleichwohl alle Anwesenden involviert, was ich nicht wirklich so gewollte hatte. Nur Erik hatte es, meiner Meinung nach, erfahren sollen. Schließlich war ER permanent am Hexen, am Beeinflussen von jedermann und jeder Frau. Auch uns. Und genau genommen war es eine stille „Anklage“, dass sein Zauber offensichtlich so sukzessive Löcher aufwies. Daher eher ein Zufall, dass alle anderen mithörten.
Nun gut. Bei Derek war es mir durchaus NICHT wirklich unerwünscht. Schließlich hatte ER mir eindeutige Avancen entgegen gebracht und mir immer wieder deutlich zu verstehen gegeben, wie sehr er mich liebt. Dennoch war es womöglich nur ein „Alibi-Gedanke“ für mich, um mich ein wenig besser zu fühlen. Nicht so „verraten“....in meinem Innersten. Wenn ich jetzt an Derek dachte, hatte ich zumindest ein kleines Gefühl der Genugtuung. Und ganz kurz schossen Bilder von Wanja durch meinen Kopf......die ich schleunigst....verdrängte.


Was soll ich nun tun? Erneut alles übergehen? Ist es tatsächlich so, dass ich eine Unwichtigkeit „aufbausche“? Sollte ich ihm gestatten auch diese Gelüste mit Alexa  auszuleben? Wie viele werden noch folgen? Warum lasse ich mir das antun?
Warum entschuldige ich immer all diese Verletzungen mit Gunnars Seltenvergangenheit?........und ertrage!
Sollte ich mich etwa von ihm trennen?
Ich vermute Gunnar weiß ganz genau, wie erst es nun im Augenblick um unsere Beziehung steht. Irgendwann kommt jedes Fass zum Überlaufen, wenn beständig hinein gegossen wird. Und vielleicht ist jetzt dieser Zeitpunk gekommen. Oder.....ich lasse es erneut und wieder und wieder dabei bewende, lasse Gunnar seine Leidenschaften ausleben und......ignoriere. Schließlich stehen wir kurz vor unserem dritten Hochzeitstag und....vor der (heutigen) Schlüsselübergabe der neuen Wohnung, welche Gunnar für uns ausgesucht hat.



Mittwoch, 25. März 2015

Ungewiss




Gunnar war gestern für eine kurze Zeit zum Zentrum gefahren. Ich hatte es nicht einmal bemerkt. Er erwähnte es nur und ich fragte nicht weiter nach.
Womöglich hatte er dort Sex mit Lara oder einer anderen Frau. Wer weiß das schon. Denn mit mir hatte er ......keinen. Gleichwohl mich am Morgen die Lust überwältigte, hatte Erik die Männer bereits um sich geschart, um mit ihnen für zwei oder drei Stunden in den Wald zu ziehen. Was für mich jetzt bedeutet: Den Frühstückstisch herzurichten.

Befindlichkeiten: Es geht mir im Augenblick so la, la. 

Was Gunnar für den heutigen Tag (für uns beide) vorgesehen hat, weiß ich nicht. Frau wird sehen.....




Dienstag, 24. März 2015

Keine angenehme Zeit



Gunnar kam früher zurück und wir richteten gemeinsam das Frühstück für alle aus.
Wir schmusten und scherzten miteinander. Gerade so, als wäre Gunnar an diesem Wochenende nie weg gewesen und hätte mit einer anderen gefickt.
Ich beherzigte seinen und meinen eigenen Rat......zu vergessen und einfach weiter zu leben....wie bisher.

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Aber da bahnten sich bereits die ersten Panik-Attacken an. Und das Schlimmste war, dass sie nicht enden wollten.
Den ganzen Tag ging es mir überhaupt nicht gut!
Es war, als würde ich ständig in einem Schreck-Zustand sein und genau dieses Gefühl blieb einfach. Ich atmete zu flach und schnell. Herzraßen.....

Anfangs war ich panisch. Schrie nach Gunnar und ebenso nach Derek.
Später wurde ich eher apathisch. Setzt mich auf einen Sessel und gedachte darauf zu warten, dass es mir bald besser ging. Aber das ging es nicht.
Gunnar ließ mich weitestgehend in Ruhe. Sah nur ab und an nach, dass mir nichts Wesentliches fehlte. Wies zuweilen darauf hin, dass ich etwas trinken oder essen müsse. Ich spürte zwar den Hunger. Hatte jedoch keinerlei Appetit.

Zumindest schlief ich verhältnismäßig gut.
Kein Sex.
Frühzeitig wach. Mantren gesungen......tat gut.
Dennoch geht es mir heute noch immer nicht wirklich besser. Da ist ein stechender Schmerz am Hals. Überaus ungewöhnlich. Und es ist so mühsam, die Panik unter Kontrolle „halten zu wollen“.



Montag, 23. März 2015

Emotionale Fragen



Unsere Fahrt zurück verlief ruhig und ich hatte den Eindruck, als wolle sie nicht enden. Als wollten wir beide das Unvermeidliche so lange als möglich von uns schieben. Das Ankommen in einer Realität, in welcher es für Derek und mich keine Zukunft gibt. In diesem Zusammenhang erinnerte ich mich an meine bisherigen Gefühle, die ich Derek entgegen brachte. Hatten sie sich durch diese kleine Reise verändert? Und würden sie es wieder tun, wenn ich erst in Gunnars Armen lag?

Wir hielten in Gävle an, um zu speisen. Und wieder und wieder Dereks flehender Blick. Nein, an dieser Stelle gedachte ich mich sicherlich NICHT zu entscheiden.
Andererseits dachte ich darüber nach, wie es sein würde Gunnar nach dieser ausgedehnten Liaison entgegen zu gehen? Er kam schließlich aus der Umarmung einer anderen Frau! Die ihn offensichtlich gedachte festzuhalten. Mit aller Macht an sich zu ziehen und zu binden. Wie weit war Gunnar darauf eingegangen. Hatte er ihr etwas versprochen oder Gefühle für sie? Und wenn, WELCHE? Wie tief war seine emotionale Bindung zu ihr gediegen in diesen letzten Tagen? Hielten sie nun weiterhin Kontakt?

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Meine Ungewissheit hielt nicht lange an. Denn als wir bei Erik ankamen, war Gunnar bereits dort. Er war kurz vor uns eingetroffen und nahm mich Freude strahlen in Empfang. „Ich habe dich nicht erreicht und mir Sorgen gemacht. Warum hast du dein iPhone abgeschaltet?“ Er drückte mich an sich und schien in der Tat erleichtert mich zu sehen. Mich wieder zu haben. 
„Ihr beide hattet euch offensichtlich vollends aus der Welt zurückgezogen. Auch dich habe ich nicht erreicht.“, sagte Gunnar dann noch zu Derek gewandt. Und genau genommen klang es wie ein Vorwurf an uns beide.
Derek nickte nur und ging an Gunnar mit fast ausdrucksloser Miene vorüber. Hatte seine Tasche geschultert und schloss die Tür seines Zimmers hinter sich.
Oha. DAS dachten offenkundig nun alle. Denn jeder der Anwesenden war Derek mit seinen Augen gefolgt und nun standen wir alle einen kurzen Augenblick befangen und unbeweglich da. Gunnar wurde aufmerksam und später fragte er dann: „Hat er sich nun endgültig in dich verliebt?“ Ein kurzes, bemitleidendes Grinsen huschte über sein Gesicht, was wohl ausdrücken sollte, dass es ohnehin sinnlos sei, sich in MICH zu verlieben, WEIL ich ja die SEINE bin. (Wenn er sich da mal nicht ZU sicher war.)
Zum Dinner hatte sich Derek bereits wieder „gefangen“. Schien heiter und vergnügt. Ging nun doch eher wieder gelöst mit mir und Gunnar um. (Meine Hochachtung!) ....und alles war wieder beim „Alten“.

Natürlich quälten mich die Fragen, welche Gunnars Zeit mit Alexa betrafen. Doch anfangs und in Gegenwart der anderen, sprachen Gunnar und ich nicht darüber. Erst später, als wir am Abend zu Bett gegangen waren. Nur,....war ich zu diesem Zeitpunkt viel zu müde für derlei Diskussionen. Dennoch malträtierte ich mich selbst und versuchte krampfhaft wach zu bleiben, um meine Neugier zu stillen.
Gunnar tat in jedem Fall, als sei nichts weiter gewesen und als würde auch zukünftig nicht weiter mit dieser Alexa sein. Ein wenig Party, Spaß und ein bisschen Ficken. Das sei alles gewesen. Seine oberflächliche und etwas ausweichende Antwort genügte mir jedoch nicht.
„Wie oft und wann hast du das letzte Mal mit ihr gefickt?“, formulierte ich doch noch eine leise Frage.
Gunnar pustete die Luft durch seine Lippen. Schüttelte kurz abwägend den Kopf und sah prüfend zu mir herüber. „Wir haben nicht wirklich viel gefickt. Gestern und heute Morgen. Jeweils zwei Mal.“ Noch ein zweifelnder Blick in meine Richtung, bevor er  noch einmal sein Tun in Kürze rechtfertigte. „Es war nur ein schönes Wochenende. Trinken, Tanzen und ausgelassen sein.“
Vor meinem inneren Auge zogen Bilder von Gunnar und Alexa vorüber wie sie euphorisch tanzten. „Nur ein schönes Wochenende? Welches du mit mir nicht verbringen konntest.“, flüsterte ich schon beinahe schlafend. „Deine Auszeiten mit anderen Frauen werden immer länger.“
Nur gut, dass ich an diesem Abend, gegen Gunnars Empfehlung, noch zwei Gläser Cola getrunken hatte. Zumindest hatten sie mich bis hier her wach gehalten.
„Nein. So ist das Nicht.“ Gunnar druckste herum. Es schien ihm nicht wohl in seiner Haut zu sein. „Du, du....“, stotterte er und zuckte mit den Schultern. Noch ein Schnaufen und ein Räuspern. Er kratzte sich an der Stirn. „Du gehst eben nicht gern aus. Ich schon. Und,.......warum sollte ICH es nicht gelegentlich alleine tun?“
„Zählt ficken für dich ebenso unter Geselligkeit?“
„Ja. Nein. Vielleicht gehört ein wenig Sinnlichkeit dazu?“
„Die dir nichts bedeutet?“
„Nein.“
„Und was ist mit ihr? Wie viel bedeutet SIE dir?“
Gunnar schnaufte erneut. „Sie ist nett. Ich mag sie. Aber nichts weiter. Mit uns hat das nichts zu tun.“
„Und wie viel bedeutest du ihr?“, bohrte ich weiter.
„DAS spielt keine Rolle. Sie weiß, dass ich verheiratet bin und ich dass ich dich liebe.“
„Du wirst mich ihretwegen doch nicht verlassen?“
Nun legte Gunnar seinen Arm um meine Schulter. Zog mich zu sich heran und drückte mich fest an sich, sodass ich fast erleichtert stöhnte. Aber dennoch einen Widerwillen in mir verspürte. „Niemals. Hörst du! Ich werde dich niemals wegen irgendwem verlassen. Wir werden immer zusammen sein. Du musst dich nicht immer wieder deshalb sorgen.“
„Das ist leicht gesagt.“
Die Diskussion schien Gunnar lästig zu werden. „Lass gut sein jetzt. Bitte Rea. Da ist nichts und da wird nichts sein, was und beide wirklich tangiert. Am besten vergiss es und wir leben ganz einfach weiter wie bisher.“
„So wie jedes Mal.“
„Ja.“
„Ich dachte, du versprachst stets bei mir zu sein?“, gab ich noch immer nicht auf.
„Das tue ich doch.“  Gunnar strich mir wieder und wieder mit seiner linken Hand übers Haar. „Schschsch. Alles ist gut. Ich bin doch nur ab und an NICHT bei dir. Und wir haben doch oft darüber gesprochen. Wir können nicht jede einzelne Minute miteinander verbringen. Das ist nicht wirklich gut für unsere Ehe. Das ist abträglich für jede Ehe. Man muss sich gegenseitig ein wenig Freiraum lassen.“
Ja. Natürlich. „Ficken zählt für dich gleichwohl zum Freiraum dazu?“
Gunnar antwortete nicht sofort. Küsste mich stattdessen liebevoll auf die Stirn. „Schschsch. Alles ist gut. Sorge dich nicht. Bitte Rea. Da ist nichts. Ich habe nur Liebe für dich.“
„Du wirst sie wieder sehen. Nicht wahr?“, quälte ich mir noch eine Frage aus dem Bauch.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht arbeiten wir irgendwann wieder zusammen. Und ja. Natürlich hat sie meine Nummer.“, griff er ungeduldig meiner vermutlich nächsten Frage vor.
„Sie will dich mir wegnehmen.....“ Mein Geist driftete bereits in Morpheus Arme.
„Nein.“ Gunnars Stimme war ruhig und klar. „Das wird niemals geschehen. Keine Frau ist wie du. Und du weißt doch, wir beide gehören zusammen.“

Also, was hätte ich nun anderes tun sollen, wie bisher. Wozu sich unnütz weiter belasten? Diese Diskussion war bereits zu viel. Am besten alles vergessen. Ignorieren. Sich nicht sorgen und nicht weiter hinterfragen. So wie Gunnar es mir rät. Bedenkenlos in seinen Armen liegen und......schlafen. Denn alles andere kostet mir viel zu viel Energie und zehrte an meiner Kraft.
Vermutlich ist dies das Beste. Und ich glaube, auch Gunnar wusste/weiß diese Einstellung zu schätzen. Vielleicht sollte ich sogar diese ewig gleichen Debatten unterlassen, die doch so wie so in meiner Vergebung endeten. Weil ich an Gunnars Liebe zu mir keinen Zweifel hege und alles andere ohnehin zu Kräfte raubend ist.  

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Kein Sex. Auch nicht heute Morgen. Wir waren beide früh aufgestanden. Erik hatte seine Schüler geweckt, sie um sich geschart und ist mit ihnen in den Wald gegangen.
„Mach Frühstück. Wir sind gegen zehn zurück.“, rief er mir noch zu und schon schloss sich die Tür hinter den Männern.