Sonntag, 30. August 2015

Okay



Gunnar war einige Male bei Alexa, während ich mit meinem Notebook saß und mich ein Anruf von Wanja erreichte. Er wollte plaudern. Einfach so.
Okay.

--------------------------

”Wir müssen so allmählich unsere Vorbereitungen für die Reise nach South Dakota treffen.”, sagte Gunnar so beiläufig und zwischendurch.
”Okay”.

--------------------------

Es ist spät geworden, gestern Abend, was das Ausschlafen am darauffolgenden Morgen nach sich zog. Geschehen ist nichts. Ich war müde und erschöpft.
Nach dem späten Frühstück war Gunnar für gut zwei Stunden verschwunden. Als er wieder kam, tat er beflissen und beschäftigt. ”Kann ich dir noch etwas helfen? Beim Packen vielleicht?”
Ich funkelte ihn mißbilligend an und fragte: ”Gefickt?”
Er räusperte sich ein wenig verlegen und in diesem Augenbick war mir klar, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag, zog die linke Augenbraue nach oben und grinste. ”Ja.”
”Okay.”

------------------------------

Kurze Zeit später stand ich am geöffneten Fenster. Hatte die Sonnenbrille auf meiner Nase und ließ mir ein wenig das Gesicht und die Arme bescheinen, um die Bildung von Vitamin D in meinem Körper zu fördern, als Gunnar von hinten seine Arme um mich legte und schmusend meinen Nacken küsste. Das ließ mich so ”schwach” werden und ich sank fast zusammen. Die Knie wurden mich weich.
Gunnar küsste und schmuste weiter. Ich stöhnte, ließ mich in seine Arme sinken.
”Lust?”, fragfte er schmunzelnd.
”Ja.”
”Okay.”
”Kannst du denn jetzt überhaupt schon wieder ficken?”
Er lachte. ”Aber ja. Was denkst du denn?”
Nein. Am Ende ist es NICHT dazu gekommen.

-----------------------------------

Nun ist es wieder so spät geworden. Wenn auch nicht ganz so spät als gestern.
Gunnar war noch einmal bei Alexa. Kam dann jedoch wieder zu mir und wir sahen noch eine Weile fern. Bis jetzt. Und genau genommen sollte ich mich bereits im tiefen Schlaf befinden. Aber ich bin aufgeregt, wegen unserer Reise zu Mry und Tate’ ogna nita pehin. Dieses Mal, wird es keine Umwege geben. Keine schlechten Motels. Wir fahren direkt zu ihrem Haus in den Balck Hills.

  
  

Samstag, 29. August 2015

Charmeure ihres Gleichen



Das Disaster war buchstäblich vorprogrammiert.

Alexa tat sich hervor. Buhlte um die Gunnars gunst, profilierte sich an meines Ehemannes Seite, als wäre SIE seine Frau.
Wollte sie mir, Gunnar und allen anderen etwas beweisen? Das sie ”die Bessere” für ihn ist? Was hier und gestern die ideale Plattform dafür war.
Gleichgültig. ICH für meinen Teil stand vor der Wahl, das Szenario weiterhin zu verfolgen, dagegen zu kämfen, oder weg zu laufen.
Im Selben Moment errreichte mich eine Herz ergreifende Video-Song-Botschaft von Ian. Seine Stimme berührt noch immer mein Herz. Und am aller liebsten wäre ich, in diesem Moment.......
”Could we meet us?”, was my answer. Nur WANN ist die Frage, wenn wir doch nach South Dakota fliegen.
Alles in allem wartete ich nur noch darauf, etwas zum Anlass nehmen zu konnte, um (gekränkt) von Dannen zu ziehen. Genau genommen war beinahe alles nur nur ein Affront.
Gunnar trank und trank immer weiter. Alexa wsar bei ihm und ”kümmerte” sich rührend um ihn. Mir war das ganze Theater einfach nur widerlich, lästig und abstoßend.

Nach einer ganzen Weile, es war bereits halb eins und ich hatte aufgegeben, dass sich die Party auflöst, oder in eine andere Location verlegt, kam Ians Antwort. ”Yes. We can.”
”??? Like right now? When?”
”NOW! When you can.”
”??? And Where?”
”In the Hotel Rex . I just arrived.”
Okay. Was nun? Sollte ich gehen oder nicht? Gunnar war ohnehin betrunken. Er würde es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal bemerken und es als ”normal” empfinden, wenn er in Alexas Bett aufwacht. Infolgedessen entschied ich mich für Ian.
Ich war so gegen halb zwei bei ihm. Tod müde. Erschöpft und fiel nach einer kurzen und freurigen Begrüßungs einfach ins Bett, wo uns die ungezügelte Leidenschaft überkam. Einfach so....

Ich hörte ihn noch ein Liedchen für mich summen in einem tiefen Barriton. Fühlte, wie Ian sich neben mich legte und ich schlief, fest an seine Seite geschmiegt,....ein.

----------------

Versprochen ist versprochen
Am späten Morgen noch einmal ein ruhigeres Inneinander. Wohltuend und sanft.
Kuscheln und kuscheln und kuscheln.
Brunch.....mit den Mitgliedern seiner Band. Was ich nicht wollte.
”Ich möchte nicht, dass du mich, wie womöglich bereits einige andere vor mir, bei deinen Kollegen als Throphäe der letzten Nacht präsentierst.”
Ian lachte und umarmte mich. ”DU bist doch niemals eine Trophäe für mich.” Er sah mir tief in die Augen und ins Gesicht. Schnaufte ein wenig. ”Wenn........aber es ist ja  nicht möglich. Dann würde ich so gerne.....mit dir zusammen sein.”
”Du hast deine Annika.”
Er tat erneut einen tiefen Atemzug. ”Ja. Aber trotz alldem liebe ich dich....immer noch.”
”Bist du sicher?”, erwiderte ich mit zweifelndem Blick.
”Deshalb will ich jetzt mit dir angeben. Weil ich stolz auf dich bin. Auf Deine ebenso fortwährende Liebe zu mir.”
”Es gibt doch so viele schöne Frauen.”
Seine Mimik zeigte ein pfiffiges Grinsen. ”Du scheinst dir nicht bewusst zu sein, wie schön du wirklich bist.”
”Du bist ein Charmeur Ian Mc Nomarah. Das weißt du aber schon?”
Er hielt meine Hand und küsste mich. ”Du glaubst mir nicht.”
”Warum sind wir dann nicht zusammen.”, wurde ich provokant und zwinkerte ihm zu.
Er lachte. ”Weil DU es nicht wolltest. Dich für deinen Gunnar entschieden hast.....der dich betrügt.”
Ich schlug ihm verspielt meine Faust auf die Brust. ”Ach komm! DU warst auch nicht viel besser. Ich erinnere nur an deine Gesangskollegin Aimee, mit der ich dich fand, mit herunter gelassener Hose.”
”Das ist vorbei. Ich bin nicht mehr SO.”
”Ach ja?! Und was ist das jetzt hier gerade mit uns? Du hast deine Annika heute Nacht mit mir betrogen.”
Er ließ mich los und wurde ernst. ”DAS, mit DIR, ist etwas ganz anderes. Das war es schon immer.” Nun kam er wieder wohlwollend auf mich zu und ergriff erneut meine Hand. Sah mir verlangend in die Augen und lächelte leicht. ”Ich liebe dich Rea. Ich liebe dich noch immer.”
Ich lächelte zurück. ”Ich dich auch Ian. Ich dich auch. ”Wir konnten uns beide nie vergessen. Da glomm stets eine Flamme für den anderen in unseren Herzen.”
”Ja.”

------------

Ich fuhr mit dem Taxi nach Hause. Wie vermutet, war unser Apartement leer. Also duschte ich und wartete ab. Gunnar kam verhältnismäßig früh (Natürlich von Alexas Apartement herüber). So zeitig hatte ich ihn nicht erwartet und war ganz froh, (zu seiner ”Begrüßung”) wieder hier zu sein.
Er sah verschlafen aus und die Spuren der letzten Nacht zeichneten sein Gesicht. Gunnar küsste mich lächelnd im Vorüber gehen. ”Ich gehe erst mal ins Bad.”
Ich stand am offenen Fenster und ließ mir Sonne entgegen scheinen, als Gunnar, so nackt, wie er gerade aus der Dusche kam, plötzlich hinter mir stand und sich an mich drückte, WAS......meine Lust auf ihn weckte. Was ich ihm gleichwohl mit meinem Verhalten zu verstehen gab. Dennoch fragte ich: ”Schon gefickt heute Morgen?”
Gunnar lachte. ”Nein. Ich hatte keinen Bock. Und auch nicht gestern Abend. Zumindest weiß ich nichts mehr davon.”
Gunnar drängte mich zum Bett. Ich ließ mich willig fallen und ere kam über mich. Drang rasch in mich ein.
”Ahhhh! Ficken am Morgen, ist doch schon was.”
”Ist es NUR ficken?”, hauchte ich noch und.....ließ mich fallen.
”Nein.”,erwiederte er keuchend.” Das ist es wahrlich nicht! Ich l-i-e-b-e dich!”


Freitag, 28. August 2015

Fragen



Muss es eigentlich immer etwas geben was mich sorgt?
Ist es nötig sich ständig zu echauffiere über etwas, was ich vermutlich doch nicht zu ändern vermag?
Warum tue ich es dann?
Habe ich etwa ein gewisses Vergnügen daran mich zu quälen?
Was bringt mir das Ärgern? Das darüber nach sinnieren?
Heißt es nicht immer: ”Mach das BESTE” aus deinem Leben!
Vielleicht hat man genau DAS gemeint.
Die Probleme vergehen nicht indem ich mich sorge.
Sie schlagen mir allenfalls auf den Magen!

-------------------

Gunnar hat begriffen. Zumindest scheint es so.
Er gibt sich Mühe, mich (im augenblick) nicht mehr mit Alexa in Berührung kommen zu lassen. Er besinnt sich offensichtlich auf irgendeiner, oder seine Weise, doch noch auf sein Eheversprechen. Bleibt aber dennoch ehrlich dabei. Was zu honorieren ist. Wie ich finde.
Dennoch, ist es noch nicht das Ende aller Tage.
......was sich beispielsweise bereits heute zeigt.
Gunnar arbeitete gestern Abend bis spät in die Nacht und heute Morgen. (Wir schliefen trotz alledem aus und es gab ein intimes Ineinander.) Aber JETZT, schließt er bis Montag mit seinem Job ab. Denn die große Geburtstags-Party wird heute steigen. Sammelpunkt soll unser Apartment sein. Was selbestredend nicht wirklich meinen Vorstellungen entspricht. Überdies hat er (selbstverständlich!) Alexa eingeladen. Und andere Gespielinnen werden sicherlich ebenso zugegen sein.
Alles in allem, ist es mir schlicht und einfach zuwider zuzusehen, wie man sich betrinkt und dann zumeist aus der Rolle fällt. Gleich WEN es betreffen mag. Ich habe ohnehin festgestellt, dass die Schweden in Punkto Feierlichkeiten überaus unkonvenzionell sind. Da kann es schon einmal vorkommen, dass sich zwei auf der Toilette paaren oder sich in unserem Ehebett wieder finden. So betrunken, wie sie sind.
Gunnar bat mich aus ganzem Herzen, doch gleiwohl eine Teilnehmerin seiner Fete zu sein......und zu bleiben. Nicht weg zu gehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach, würden sie alle so wie so früher oder später noch um die Häuser ziehen, sodass ich, wenn es nötig wäre, zu Bett gehen könne.
Ich bin in der Tat unsicher, was ich nun tun soll. Es ist schließlich meines Ehemanns Geburtstagsfeier. 


Donnerstag, 27. August 2015

Rückwärts.....



Natürlich traf ich im Zentrum beinahe erwarteter Weise auf Derek. Wie hätte es auch anders sein können. (Also nichts mit ”flirten”.) Er kam mir entgegen, als ich auf dem Weg zum Restaurant gewesen war. Thomas traf ich ebenfalls dort. Wir redeten kurz. Er hat es sich tatsächlich zur Aufgabe gemacht, aus dem Zentrum wieder DAS zu machen, was es einmal war und was es hätte sein sollen. Überaus lobenswert und zustimmungsbedürftig!
Jason sah ich jedoch nicht.
Während des Lunches rief mich lediglich Troels an und fragte, ob wir uns am Abend treffen könnten.
”Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht.”, erwiderte ich in weiser Voraussicht. ”Wie geht es deiner Anette? Hast Du sie besucht?”

----------

Eine Zeit lang war ich spazieren mit Derek im Park. Dann rief ihn Gunnar an. Denn MEIN iPhone war abgeschaltet.
Gunnar hatte mich gesucht. Und da meine Möglichkeiten und der Radius meiner Aktionen sich mehr und mehr reduziert, ist mein Aufenthaltsort gleichwohl zügig ermittelt. Gunnar ist dies durchaus bewusst und der sucht dort, wo er mich am ehesten vermutet.  
Derek hiel mir das Handy mit ausgestreckter Hand entgegen. ”Ich will nicht mit ihm sprechen.”, sagte ich.
Gunnar ließ nicht locker. ”Sei doch nicht albern. Ich liebe dich doch!” Und am Ende überredete er mich schließlich, umgehned zu ihm zurück zu kommen.
Ich kann nicht sagen, als WAS ich diese Entscheidung nun werten soll? 
Beim Gang zurück schalten und rückwärts fahren, war ich schon immer ein wenig unsicher, ob ich nicht doch (ausversehen) in einen Abgrund stürtze.

-----------

Befindlichkeiten:
Ärger, Sorgen und Eifersucht, schlagen mir buchstäblich auf den ”Magen”.




Mittwoch, 26. August 2015

Erneuter Sieg über die Gehorsamkeit



3. Sieg - Meine Erfolgsbilanz geht weiter
Die gemeinsame Frage des Speisens löste ich mit klaren Worte.
”Nein! Das will ich nicht mehr!” und Gunnar wusste ganz genau, dass es mir ernst damit war. Infolgedessen entschied er sich, zumindest zum Lunch, mit mir an einem Tisch zu sitzen.
Am Abend sah dies jedoch anders aus. Er dachte offensichtlich, dass ich nachgeben würde. Tat ich jedoch nicht!
Nun setzte er sich dieses Mal allerding, unverständlich mit dem Kopf schüttelnd, mit Alexa an einen anderen Tisch. Denn genau DAS hatte ich ihm vorgeschlagen. Und ich....blieb allein. Aß zu Ende und fuhr, nach Absprache mit dem Selben zu Troels. Die Gelegenheit nun doch noch nutzend, dass seine Anette im Krankenhaus lag.
Wir diskutierten politisch und sahen uns Videos von Reden seiner neuen Partei an. Welche ihn noch nicht als offiziellen Mitarbeiter aufgenommen hat.
”Man wartet ab, um meine Loyalität zu testen.”, erklärte er mir.
Wozu braucht man das? Frage ich mich da.

Wir beide gingen spät zu Bett. Es muss so gegen eins gewesen sein. Ich war mehr als erschöpft und legte meinen Kopf auf Troels Brust.
”Weißt du was? Ich werde dich die ganze Nacht nur ansehen.”
Ich lächelte sanft, sah vor meinem inneren Auge die Worte von Troels vorüberziehen und schlief ein. 

---------------

Nach dem Ausschlafen bis halb neun, Troels hätte schon längst in der Parteizentrale sein müssen, erlaubt ich ihm/uns noch ein wohltuendes Ineinander. Es war so überaus angenehm und ich empfand es als Geschenk des neuen Morgens. 
Für ein gemeinsames Frühstück blieb keine Zeit. Er ging und ich etwas später. Zog die Tür leise und lächelnd hinter mir zu. Gedachte noch einmal wohlwollend der letzten Stunden und genoß den Anfang des neuen Tages. Was würde nun geschehen? Was würde er mir bringen?

Ich fuhr nicht nach Hause, sondern frühstückte im Kaffee nebenan. Allein......und dachte über meine nächsten Schritte nach.
Um ehrlich zu sein, verlangt es mich im Augenblick in keinster Weise nach Hause oder zu Grunnar zurück zu kehren. Nur, und da ich mich kenne, sollte ich mich hüten vor übereilten Entscheidungen. Wie beispielsweise Wanja anzurufen und mich von ihm abholen zu lassen. Was ich durchaus tun könnte.
Ich denke, zunächst werde ich ins Zentrum fahren und Jason meine Frage stellen.
Allendhalben kann ich Ausschau halten, nach anderen , interessanten, reizvollen Optionen. Die ich, genau genommen, überhaupt nicht will.
Immerhin könnte es bezaubernd werden,.....einfach nur....ein wenig zu flirten................



Dienstag, 25. August 2015

Nicht SO, wie mein Ehemann



Ich gedachte Gunnar seinen Ehrentag nicht zu verderben. Beruhigte mich weitestgehend und ließ Ruhe zwischen uns einkehren. Ich würde mit meinem Verhalten ohnehin nicht verändern. Außschließlich schadede ich mir selbst.
Trotz alledem bin ich Gunnar dankbar. Denn er hatte am Sonntagabend imense Geduld mit mir bewiesen. Nun, das sollte er auch. Kam er doch zufrieden und glücklich von Siv und ihren Schwestern. Und von Alexa, mit der er beinahe das gesamte Wochenende verbrachte.


Alles in allem habe ich mich entschlossen, mir ebenso meine Freiheiten heraus zu nehmen. Die mir SCHON wichtig sind. Welche ich jedoch, in dieser Form....nicht nötig habe.....so wie mein Ehemann.
An Derek denke ich dabei natürlich. Er ist so ein lieber Mann. Mit ihm bin ich gleichwohl ausschließlich dann zusammen, wenn Gunna(mich nicht haben will) andere Interessen verfolgt, die NICHT die meinen sind.
Mich gelegentlich doch mit Wanja zu trefen, wäre eine Option, die er selbst bereits erwähte. Und....wer weiß...... Möglicherweise ist es auch ganz gut, wenn er, bis auf Weiteres, vergeben ist.
Mit Troels einen Kaffee zu trinken und gegebenenfalls.....an manchen Tagen eine Spritztour zu unternehmen ist etwas, was ich mir sicherlich zukünftig genauso vorbehalten werde. Und ich weiß genau, dass er will.
Reizen würde mich nach wie vor....Jason. Er ist ein überaus attraktiver Mann. Aber von Diesen...gibt es im Zentrum genug. Woran ich jedoch Null Interresse aufweise. Nicht SO, wie mein Ehemann.

----------

Der Lunch selbstredent mit Alexa zusammen. Genauso wie das Dinner.
Was bleibt mir da noch zu sagen?
In jedem Fall werde ich mir Derek als Bodyguard an meine Seite holen. Was für mich, so ganz persönlich, zwar irgendwie beschlossen ist. Ich dennoch ein wenig wankelmütig bin. Alldieweil ich mir sicher sein kann, dass ich unter seiner Aufsicht kaum einen anderen Mann treffen kann. Was in diesem Fall gründlich zu überdenken ist. An Jason hatte ich gleichermaßen gedacht. Nur, ist es mit jedem dieser Männer das Selbe.
All meinen diesbezüglichen Überlegungen zum Trotz, sollte es demnächst eine Gelegenheit geben, werde ich ihn fragen. Gunnar habe ich bereits von meinem Vorhaben informiert. Zumindest, was Derek betrifft.

-----------

2. Sieg errungen
Gunnars ”Geburtstagswunsch” war es, mit mir und Alexa die letzte Nacht gemeinsam in unserem Bett zu verbringen. Und im Laufe der Woche mit uns beiden (gleichzeitig?) zu ficken. Offensichtlich sind seine Begierden noch vom Wochenende gedeckt und er plant gut im voraus, was ihm demnächst so schmeckt.
Ich zögerte und ließ mich beinahe dazu überreden. Doch dann setzte ich mich energisch zur Wehr. War entschlossen und mutig. Sagte ”NEIN! Ich will das nicht!”
Letztendlich kam er nicht umhin meine Antwort zu akzeptieren. Er fickt doch so wie so wen er will. Aber bitte....zukünftig.....nicht gemeinsam mit mir!

-----------

Sex heute Morgen und ein kläredes, besonnenes, fast harmonisches Gespräch, in welchem ich meinen Ehmemann zur Wahrheit animierte, mir ehrlich zu sagen, mit wem er alles schlief. Das Thema Zentrum sprach ich offen an.
OHO! Varis,  Ailin, Malika und Malika. Gelegentlich Casandra Fish. Chiyo Okumura, Snezana He und Keshia Berggreen. So wie Cara Holm. Er kenne nicht all ihre Namen. Es seien oft nur Gelegenheits-Ficks. Siv und ihre Schwestern wäre für ihn ein MUSS. Er hätte versucht es zu lassen. DAS wüsste ich doch. Nur könne er nicht gänzlich darauf verzichten. „Ich bleibe doch immer bei diesem Trio. Kenne sie gut. Da kann doch nichts passieren. Suche diesbezüglich niemals andere auf.“ Und Alexa stelstverständlich, nicht zu vergessen. Selbstredend würde er Vorsicht walten lassen, was Krankheiten betrifft. Das wäre zweifelsohne unerlässlich. Von Lara hätte er schon lange nichts mehr gefhört. Man müsste jedoch all diese Namen im Vergleich zu einem langem Zeitraum von gut einem Jahr verstehen. Da wären es doch nicht viele.
Offensichtlich fickt er sich noch immer durch die Reihen der Angestellten im Zentrum. Ich frage mich nur, WANN er das alles tut?
Nicht destotrotz ließ er wiederholt keinerlei Zwiefel an der Lauterkeit seiner Liebe zu mir. Er wäre eben ”Schwanz gesteuert”. Wie fast jeder Mann. Was andererseits nicht bedeute, dass er sich nicht nach einer beständigen Partnerin sehnt, die, nach Möglichkeit, alles mit ihm teilt. Aber nicht zwangsweise seine Affären. Mit Alexa wäre es jedoch etwas anderes. ”Ich erklärte es dir bereits und wünschte, ihr würdet euch vertragen.”
”Nein.”, sagte ich ganz ruhig. Obgleich ich angesichts seiner Vernünfitgkeit und offen  Haltung und seiner sichtbaren Liebe zu mir, bereits wieder ins Wanken geriet (mich (zu allen Möglichen) überreden zu lassen). ”Niemals.”, sagte ich trotz alledem. Wenn auch ein wenig unsicherer als voher. Was Gunnar aller Wahrscheinlichkeit nach bemerkte. Dennoch bleib ich hart. ”Kommt nicht in Frage. Es ist mir völlig ausreichend zu wissen, dass du mit ihr fickst. Ja, sie sogar liebt. DAS ist mir genug. Selbst das gemeinsame Speisen mit mit deiner Konkubine, will ich nicht mehr.”
”Ich werde sehen, was sich machen lässt.”, sprach Gunnar nach einer Weile, in welcher er mich durchdringend angesehen hatte. ”Was ist mit Derek? Wirst du ihn zu dir holen als Bodyguard?”
”Ich habe es noch nicht entschieden. Denke noch darüber nach. In jedem Fall erachte ich einen Bodyguard für mich als nötig. Damit es mir nicht geht wie Troels Lebenpartnerin. DAS hat mir Angst gemacht. Weil es JEDE von uns Frauen betreffen kann.”

Alles in allem habe ich mich seinem Wunsch NICHT gebeut. Vor allem,  ausgesprochen, was ICH will! Und klar gemacht, dass es genau SO in Zukunft weiter laufen wird!
Ich denke, er hat begriffen.

Montag, 24. August 2015

Das Maß war (ist) voll!



Heute ist Gunnars Geburtstag.......und er scheint nicht daran zu denken nach South Dakota zu fliegen.
Gefeiert würde am kommenden Wochenende. Er hätte vorher noch seinen Job zu erledigen. Es stünde Arbeit an, die nicht verschoben werden könnte. Die Reise schon.

-----------

Zwei schöne Tage waren das mit Derek gewesen.
Zugegeben, die meiste Zeit saß ich mit meinem Notebook und war im Netzt. Dennoch, Derek saß neben mir und wir sprachen über so vieles miteinander. Gleichwohl über JENES, was er bei Erik lernte. Wir diskutierten, scherzten, lachten und hatten an-einander Spaß. Gleich, ob Tag oder Nacht. Und gemeinsam spazieren waren wir ebenso für eine Weile.
Nur, als dann die Zeit des „nach Hause“ Fahrens kam, begann ein emotionaler Krieg in mir zu toben, den ich nicht begriff. Ausschließlich seine Auswirkungen spürte, in Form von Panik-Attacken.
Derek rief Gunnar ohne meine Einverständnis (!) an. Alldieweil er wusste, dass ich vorhatte, noch an diesem Abend zurück zu meinen Ehemann zu fahren. Dies jedoch meines  Zustand wegen, nicht zulassen wollte.
„Ich lasse Rea auf keinen Fall allein zurück nach Stockholm fahren.“, hörte ich ihn zu Gunnar sagen. Ich ahnte mir, was mein Ehemann darauf antworten würde und wehrte vehement ab.
„Nein! Nein! Ich will nicht, dass er mich (ab-) holen kommt. Er soll bleiben, wo er ist. Bei seiner Schlampe! Ich schaff das schon allein.“, schrie ich unvermittelt und voller Zorn. Derek kräuselte die Stirn. Suchte mich zu beruhigen. 
Ich konnte mir genau genommen selbst nicht wirklich erklären, was da in mir vor sich ging. Womöglich brach nach einer langen Zeit des Schweigens, alles wieder einmal aus mir heraus, was sich angestaut hatte. Ich erlitt offenkundig einen Eifersuchts- und Tobsuchtsanfall. Was ich auf das von Sarah gehört zurückführte. Aber nicht ausschließlich auf DAS. Da war die Tatsache und das Wissen, was mein Ehemann am Wochenende getrieben hatte. Und vor allen Dingen diese verfluchte Alexa, die er in ähnlichem Maße zu lieben scheint als mich.
Es hatte schon lange gegärt in meinem Inneren. Nur hatte ich es tunlichst und beständig wieder und wieder zurück gedrängt und jegliche Schmähung geschluckt. Aber irgendwann, kommt der Kanal zum überlaufen! Ist das Maß voll.

Wir stritten. Ich tobte. Es wurde halb zwei. Ich wollte NICHT mit ihm fahren.
Am Ende......überredete er mich.....selbstverständlich.
Am Abend, im Bett, hatte wir trotz der Späte, noch eine Weile diskutiert. Ich fragte ihn nach seinen Aktivitäten. Er antwortete mir, wenn auch ein wenig widerwillig, aber dennoch wahrheitsgetreu...wie ich denke. Fasste sich aber kurz. Die meiste Zeit wäre er mit Alexa zusammen gewesen. Am Sonntagnachmittag bis am Abend, kurz bevor er kam, um mich zu holen, weilte er bei seiner Domina Siv und ihren Schwestern.
„Was sagt Alexa zu dem Ganzen.“, fragte ich noch.
„Wenn auch unwillig, nimmt sie es hin wie du.“
So viel „Souveränität“ raubte mir glatt den Atem, sodass ich schwieg und versuchte  einzuschlafen.

-----------

Heute Morgen eine laue Gratulation.
Nach wie vor Unwilligkeit meinerseits. Was Gunnar offensichtlich nicht wirklich versteht, oder verstehen will.
Es sei doch nichts weiter. Es wäre doch alles „normal“.
„NORMAL? Deine Schlampe ist NORMAL?! Und all die anderen, mit denen du so fickst?!“, begann ich mich erneut zu ereifern. „Was soll ich davon halten, wenn Du, außer mir, noch eine andere liebst?“
„Ist es denn nicht möglich zwei Menschen gleichzeitig zu lieben? Du weißt doch selbst wie das ist!“, verteidigte er sich.
Was sollte ich darauf erwidern. Ich konnte mich gut an Ian, Kevin und Wanja erinnern. Infolgedessen ließ ich es sein und mäßigte meinen Ton. „Was war mit Kate, Elena und Lara?“, legte ich trotz alledem noch einmal nach.
„Ich habe dir stets versichert, dass ich keine von ihnen liebte.“ Sagte er in nachdrücklichem Ton. Des Weiteren wies er dezent auf Derek hin.
„DU weißt ganz genau, dass ICH IHN NICHT liebe. Denn ich liebe DICH. Aber am aller liebsten würde ich jetzt wieder zu ihm fahren.“
„Du kannst dir ein Leben mit ihm doch überhaupt nicht vorstellen. Oder irre ich mich? Er ist schwarz.“
Ich warf Gunnar einen boshaften Blick entgegen und.......schwieg. Denn ich fühlte, in irgendeiner Weise hatte er Recht.

„Wann wirst du feiern?“, fragte ich nach einer Weile noch einmal nach, um unsere Kommunikation so allmählich wieder in normale Bahnen zu lenken. Gleichwohl ich keineswegs bereit dazu war! Der Zorn wütete nach wie vor in mir.
„Am Wochenende. Vorher bleibt keine Zeit.“
„Bedeutet das, wir fliegen nicht?“
„Wir verschieben es auf nächste Woche.“ Er sah mich mitfühlend an. Streckte seine Arme nach mir aus und kam auf mich zu. Drückte mich an sich und gab mir einen Kuss. Ich ließ es geschehen und blieb steif.....für einen Augenblick. Ließ dann aber intensiveres und leidenschaftlicheres Küssen zu. Legte sogar nach eine langen Weile meine Arme um seine Hüfte und schlussendlich kapitulierend meinen Kopf an seine Schulter und.....gab nach.



Samstag, 22. August 2015

Entscheidung aus Taktgefühl



Ich traf mich mit Troel, nachdem er im Spital Anette besuchte. Er wollte, dass ich mit zu ihm nach Hause kam. Ich diskutierte noch, denn genau genommen, gedachte ich  ins Zentrum zu fahren. Gab schlussendlich nach und ging mit ihm. Zu Intimitäten kam es jedoch nicht. Wir redeten nur.
”Ich werde jetzt gehen.”, sagte ich so gegen halb zwölf. Was ohnehin schon spät genug gewesen war.
Troels sah mich entgeistert an. ”Ich dachte, du bleibst über Nacht.”
Ich begründete meine Entscheidung damit, dass ich höflichkeitshalber genau dies nicht tun werde. Außerdem wäre es mir ohnehin unangenehm gewesen in dem Bett von Anette zu schlafen. Wo sie doch so leidend im Hospital lag. Nein. Danke. Das kam für mich nicht in Frage. Aber, bei aller Sorge um seine Lebensgefährtin, trotz alldem für ihn. Was mich schon einigermaßen verwunderte. DAS hätte ich von ihm nicht angenommen. Auch Troels, scheint irgendwo NUR einganz normaler Mann zu sein.

Eigentlich war es schon zu spät für mich um überhaupt zu fahren. Ich war viel zu unkonzentriert und ein wenig benommen war mir, krankheitsbedingt, obendrein. So in der Hälfte der Strecke stopte ich sicherheitshalber den Wagen und fuhr rechts ran.
Ich atmete tief durch, sofern es mir die Krämpfe der Bauch- und Rückenmuskeln erlaubten. Stützte mich vorne am Lenkrad ab. Lehnte mich dann zurück und rief Derek an. Damit er Bescheid wusste, das ich kam. Denn ich hatte mich nun doch FÜR IHN entschieden. Allein wollte ich keinesfalls sein.
Es läutete eine Weile. Ich dachte schon, ich würde ihn nicht erreichen. Er hätte sich nach der Spätschicht noch mit ein paar Freunden ein Bier gegönnt und wäre eben gerade nach Haus gekommen und in der Dusche gewesen. Gab er an.
Okay. Das erklärt alles.
Ich fragte ihn, ob er denn Zeit für mich erübrigen könne.
”Aber selbstverständlich! Ich bin da, wenn du kommst.”
Was wollte ich mehr?
Und ja, wir haben miteinander geschlafen. Aber DAS steht auf einen anderen Blatt.

Derek ist so ein lieber, sanfmütiger Mensch. Was für ein Glück ich doch habe. Und geduldig ist er obendrein. Nur, dass ich so kurz nach unserer Rückkehr aus dem Norden Schwedens bereits wieder mit Gunnar nach South Dakota verreisen werde, stimmte ihn traurig und das sah man ihm an.
Um ihn etwas aufzuheitern unterbreitete ich ihm das Angebot mein Bodyguard zu sein. Damit ich nicht mehr allein durch Stockholms Straßen gehen muss. Das Schicksal von Troels Anette hat mich dahingehend zum Nachdenken gebracht.
Darüber freute er sich selbstredend. Die Aussicht ständig an meiner Seite zu sein, ließ ein breites Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen.
Und um ganz ehrlich zu sein, hätte ich diesbezüglich Jason Anekelea mit im Boot. Was aber aller Wahrscheinlichkeit nach, seiner Frau wegen, nicht möglich sein wird. Trotz alledem werde ich ihn fragen, wenn wir zurück gekommen sind.

-------

Wir schliefen aus. Derek und ich. Er informierte nur noch Ryan darüber, dass er heute nicht zum Dienst erscheinen würde. Wenn dies denn möglich wäre.
Er ”bekam frei”.
Während des Frühstücks im Restaurant kam Sarah Sjökren zu uns an den Tisch. Ich bat sie, sich zu uns zu setzen.
”Ich wollte Dir noch etwas sagen, fals du es noch nicht weißt.” Sie tat ein wenig verlegen. Sah mich zögernd an. Ich ermunderte sie zum Sprechen.
”Man erzählt sich, dass Gunnar hier schon mehrere Male gesehen wurde. Weiß du darüber Bescheid?”
”Nein. Nicht wirklich. Rede weiter.”, sagte ich zu ihr.
Sie holte tief Luft und sah mich prüfend an. ”Ich selbst habe ihn schon mit Waris gesehen. Diesem jungen, Schokoladen braunen Ding. Du kannst dich doch sicher an sie erinnern?”
Ich nickte ihr zu.
”Aber nicht nur mit ihr, geht das Gerücht. Er soll wieder im Zimmer über dem Büro mit diesen jungen, schmächtigen Chinesinnen gewesen sein.”
Mein Erstaunen konnte ich nicht gänzlich verbergen. ”Wann soll das gewesen sein?”
”Bevor ihr zur Nordschweden-Tour aufgebrochen seid.”
Ich war verblüfft. ”Wie kannst du davon wissen?”
Nun lächelte sie. ”Du kennst doch die Gerüchteküche von hier!”
Was hatte ich denn erwartet? Das Gunnar sich urplötzlich ändert? Trotz alledem waren meine Vermutungen darauf hinaus gelaufen, dass er sich Alexas wegen, zusammen reißt. Aber offenkundig lag ich da falsch. Von Gunnar sadomasochistischen Neigungen, Siv und ihren Schwestern wusste sie allerdings schon. Ebenso, dass er sie am Sonntag besuchen würde.

Alles in allem gehe ich es nun hier ruhig mit Derek an und.....genieße.




Freitag, 21. August 2015

Gute Freunde



Ich hatte erstmalig einen Sieg errungen. In der Tat. Aber noch lange nicht die ganze Schlacht. Und würde mir dies jemals überhaupt gelingen?
Alexa begleitet uns zwar nicht auf der Reise nach South Dakote, was noch lange nicht bedeutet, dass sie uns nicht folgen wird. Gleich wo wir uns auch befinden werden. In den Black Hills, in Asher, bei Adam, oder in New Orleans. Überdies setzte Gunnar den Abreisetermin erst für nächte Woche fest. Er hätte noch einiges zu erledigen. Natürlich doch! Insbesondere am Wochenende auszugehen. Ein ”Besuch bei Siv und ihren Schwester” war ebenso im Gespräch, wie Party feiern mit seinen Brüder und selbstredend würde ihn Alexa begleiten. Was er sonst noch so beabsichtigte zu tun, gleitete er in Worten des beschäftigt Seins im Job für meinen Vater ein. Schließlich könne er, als Leiter der hießigen Filiale nicht untätig sein.

-------

Am Nachmittag traf ich unerwarteter Weise Troels, als ich im Cafe’ saß beobachtend, still und leise vor mich hin sinierte. Er hatte eine Tragödie erlebt und es war beschwerlich mit anzuhören, was er mir da erzählte. Genau genommen war es seine (derzeitige) Lebenspartnerin Anette, die das Schicksal wahrlich schonungslos traf. Man hatte sie des Nachts, als sie vom Parkplatz zur Wohnung ging überfallen, geschlagen und vergewaltigt. Sie hat es, der Götter sei Dank, überlebt und liegt jetzt im Spital. Auch mich bestürtzte es zutiefst derartiges zu hören von einem so guten Freund.
Die ”Täter”, es waren muslimische Afrikaner, die eigentlich hier hergekommen waren, um Asyl zu beantragen. Es waren mehrere und ich gedenke aus Gründen des Taktgefühls Troel und Anette gegenüber, die Einzelheiten dieser schrecklichen ”Geschichte” hier nicht weiter auszuwalzen. Es genügt zu wissen, dass es tausendfach in Schweden, Deutschland und anderen europäischen Ländern geschieht.
”Weißt du”, begann Troels nach einer Weile des Schweigens, ”ich bin aus der Partei ausgetreten. Dieses Vorfalles wegen zur Gegenseite übergelaufen.”
Ich legte die Stirn in Falten und sah ihn fragend an.
”Schon lange ist mir bewusst geworden, dass diese Politik, die meine Partei da betreibt nicht wirklich gut für die Menschen unseres Landes ist. Das ist mir schon längst aufgegangen und man hatte es bereits auf mich abgesehen als Querdenker und Querulanten. Also zog ich nach diesem Vorfall endgültig die Konequenz.”
”Und was jetzt?”
”Ich bleibe selbstverständlich in der Politik. Nur.....auf der anderen Seite.”
”Meine Hochachtung zu diesem aprupten Entschluss. Mir war schon immer bewusst, dass charakterfest, unbeugsam und entschlossen bist. Dich und deine Überzeugungen an niemanden verkaufst. Das bewundere ich sehr an Dir. Und um ganz ehrlich zu sein, freut es mich, zumindest von deinem Kurswechsel zu hören. Ganz zu Schweigen natürlich von diesem furchtbaren Vorfall mit deiner Anette. Das tut mir unendlich leid. Alles in allem hat sich die Willkommenspolitik in Europa, vor allem in Schweden und ebenso Deutschland  mehr als erschöpft. Allerdings vermied ich es bisher mit dir darüber zu sprechen. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hattest du, augenscheinlich, deine festen Überzeugungen, gegen die ich nicht anzugehen gedachte. Warum auch? Jeder hat das Recht auf seine Meinung und muss dementsprechend seine Erfahrungen damit machen. Das, geht jedem Menschen so.”
Troels sah mich mit großen Augen und offenem Mund an und schien zu staunen. Er lächelte leicht und schüttelte ungläubig den Kopf. ”In meinem Leben hätte ich nie gedacht, dass Du Rea, mich einmal belehrst und ich dir zustimmen werde. Ich bin doch einigermaßen überrascht. Aber warum eigentlich? Ich hätte wissen müssen, dass du nicht nur eine über die Maßen attraktive, sondern ebenso eine kluge Frau bist. Das hast du mir schon viele Male bewiesen.”
Ich griff nach seiner Hand. Er nahm und hielt sie. Drückte sie fest. ”Du tröstest mich. Das ist schon ein ein wenig erstaunlich.”
”Für gute Freunde habe ich stets ein offenes Ohr und ein offenes Herz. Das weißt du doch.”
Er nickte.

-------

Am Abend dann, wie "gewöhnlich” das gleiche Szenario. Gunnar arbeitete lang und brachte Alexa mit zu uns. Sie blieb, bis ich mit meinem Ehemann zu Bett gegangen war. Gunnar muss des Nachts wieder zu ihr gegangen sein. Ich fragte nicht weiter nach. Denn am Morgen, als ich erwachte, lag er (wieder?) neben mir.
Allerdings setzte er die Parametere nun für die nächsten Tage fest. Freitag und Samstag mit seinen Brüdern und Freunden um die Häuser ziehen und mit Alexa ficken. Sonntag ein sadomasochistischen Termin bei Siv und ihren Schwestern. Was ihm vor unserer Reise natürlich nicht fehlen darf. Also...”volles Programm”. ICH bin darin nicht wirklich vorgesehen. Was er sonst NOCH (?) für Intensionen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Selbstredend kann ich ihn begleiten. Aber wozu mir dergleichen antun? Nein. Das will ich nicht! Stattdessen würde ich es begrüßen meine Ruhe zu genießen!
Möglicherweise werde ich zu Derek gehen. Ins Zentrum in jedem Fall.
Mit WEM, bleibt abzuwarten.



Donnerstag, 20. August 2015

Jedes Jahr zur gleichen Zeit und (m)ein Sieg



Es war beinahe unmöglich, so viele Informationen am letzten Tag noch aufzunehmen, wie Eilif für mich vorgesehen hatte und mir nahe zu legen gedachte.
Ich notierte mir vieles. Druckte Seite um Seite aus. Nahm Buchempfehlungen entgegen und speicherte Links, um sie mir später anzusehen........

-----------------

Jedes Jahr zur denselben Jahreszeiten überkommt mich die gleiche Sehnsucht nach verschiedenen Orten. New Orleans ist dieses Jahr, zu meinem Geburtstag, bedauerlicher weise ausgefallen. Der Wunsch danach war gegenwärtig gewesen.
Nun ja, zumindest hatten wir diese kleine Reise in den Norden Schwedens. New Orleans wird nachgeholt!

Derzeit verlangt es mich nach indianischen Gefilden. Gleichwohl der Zeitpunkt des Reisens zu Adam zumeist im Oktober gewesen war. Indien Summer so zu sagen!
An dem Morgen nach der letzten Nacht in Kvikkjokk wachte ich auf und die Bilder (m)eines Traumes standen mir noch klar und deutlich vor dem inneren Auge. Was schon einigermaßen ungewöhnlich ist. Denn zumeist verschwinden mit dem Öffnen der Augen meine Träume hinter dem  Schleier der Phantastigkeiten einer anderen Welt, wo alles möglich zu sein scheint.
Ich sah die Black Hills. Mary Rainbow Women und Tate`ogna nita pehin. Adam war ebenfalls bei und. Mary war dabei ein Heilritual für mich zu zelebrieren. Als ich zu ihr gekommen war, wusste sie bereits, dass ich kommen würde und hatte dementsprechend alles vorbereitet, was sie während der Zeremonie an magischen Zubehör und Gegenständen alles benötigte.
Tate´okna nita pehin reinigte meinen Körper mit Salbei, Zeder und Sweetgras Rauch. Er hatte eine Feder in der hand und ging um mich herum, während er den Rauch mit der Feder von oben nach unten über meinen Körper strich. Mary hatte ein wunderschönes Kleid aus braunem Wildleder an. Bestickt mit Muscheln, Perlen, bunten Fäden und Rosshaarbüscheln. Ich hörte wie sie die Rassel schüttelte. Sie lächelte mich an winkte mich zu sich.........

Andere Szene: Ich war zu Hause bei meinen Eltern. Es muss Winter gewesen sein, denn sie hatten beide warme Jacken und Mützen bedeckten ihre Köpfe. Genau genommen nahm ich nur meine Mutter wahr. Sie stand im Vordergrund. Meinen Vater erahnte ich nur hinter ihr. Irgendetwas war mit mir nicht in Ordnung. Ich fühlte mich nicht gut und war im Begriff in Begleitung von ??? zu einem Arzt gehen zu wollen. Meine Mutter wollte mir ihre Strickmütze geben. Doch ich wollte sie nicht! Verwehrte mich dagegen. Was womöglich so viel bedeuten mag wie: Ich will nicht werden wie du. Will nicht annehmen, was du mir sagst.

Dritte Szene: Ich stand auf dem Marktplatz eines Dorfes. Dort war eine Wäscheleine gespannt. An dieser hing ein Teppich. Schwarz – Rot – Gold. Es war meiner und ich war aufgefordert dazu zu stehen. Aber er war noch nass vom Waschen. Ich konnte ihn nicht abnehmen. Ließ ihn dort hängen. Sichtbar für jedermann.

-------

Als ich Gunnar meinen Traum/meine Träume erzählte, meinte er, es sei ein untrügliches Zeichen, dass wir zu Mary und Rodney in die Black Hills fliegen sollten. Und wie es der Zufall zu will, erreichte mich kurz nach der Ankunft in Stockholm, als wir gerade im Taxi zu unserem Apartment fuhren, ein Anruf von Rodney (Tate`ogna nita pehin – Wind in seinem Haar), der uns zu sich einlud.
Gunnar wusste wohl, dass wir diese Reise antreten mussten, gab jedoch zu Bedenken, dass er schließlich einen Job zu erledigen hatte und meinem Vater Rechenschaft schuldig war.
Demzufolge dachte ich nicht ewig darüber nach, rief ihn sogleich an und fragte ihn, ob er einverstanden wäre, wenn Gunnar und ich, und hier betonte ich das gemeinsame, nach South Dakota fliegen könnten. Allein würde ich diese Reise nicht machen wollen.
„Wenn es dich glücklich macht Tochter, sei es genehmigt.“
Später hörte ich, wie Gunnar mit meinem Vater sprach, der ihm Anweisungen zu geben schien. Da es nicht weiter von Belang für mich war, wendete ich meine Aufmerksamkeit etwas andrem zu.

-------

Gunnar war nicht gleich zu Alexa gegangen, als wir ankamen. Ich war müde und erschöpft. War dann doch lieber mit Gunnar in unser Apartment gegangen und nicht ins Zentrum gefahren, wie vorgesehen. Zu Hause kümmerte sich mein Ehemann fürsorglich um mich und erledigte das Gespräch mit meinem Vater, bezüglich der anstehenden Reise und erst dann ging er kurz zu ihr hinüber, um sie zu begrüßen und ihr mitzuteilen, dass wir zurückgekommen sind. Allerdings blieb er nicht lange. Ob die Zeit für eine „Quicky“ mit ihr ausreichend war, entzieht sich meiner Kenntnis. Da wir in der gemeinsamen Zeit der Nordschwedenreise nur wenig bis ungenügend miteinander intim geworden waren, vermutete ich, dass Gunnars Hunger auf Sex enorm sein musste und er ihn zweifelsohne alsbald zu stillen gedachte. (Ein Wunder, dass er überhaupt so lange standhielt.)
Nun, meine Vermutungen bestätigten sich. Gunnar legte sich am Abend neben mich ins Bett und wartete, bis ich eingeschlafen war. DANN ging er zu Alexa und blieb bis zum Morgen bei ihr. Denn nachts, als ich aufstand um ins Bad zu gehen, war er nicht an meiner Seite. Als ich gegen acht Uhr erwachte, war er allerdings wieder bei mir.....mit einem breiten Grinsen im Gesicht und offenkundig außerordentlich zufrieden und ausgeglichen(er).

-----------

Marie pendelt zwischen der alten und neuen Marie hin und her. Weiß sie nicht was sie will? Wie sie sich mir gegenüber verhalten soll?
Oft meldet sie sich wochenlang nicht. Dann beinahe täglich. Mit Gunnar spricht/skypt so ohnehin fast jeden Tag. Natürlich wegen der Kinder.
Sie bedrängt mich sie zu besuchen. Würde mich vermissen. Nun, dies bezieht sich anscheinend auf den Augenblick und ich bin nicht sicher, aus welcher Laune heraus sie mich womöglich Morgen bereits wieder tadelte.
„Wir hätten doch, wie für gewöhnlich, deinen Geburtstag bei uns feiern können.“, bedauerte sie im letzten Gespräch unsere Entscheidung.
„Ich hatte auch schon daran gedacht.“, gab ich zu.
„Warum seid ihr nicht gekommen?“
„Ward ihr nicht kurz vorher noch in Deutschland bei unseren Eltern gewesen“, fügte ich ein.
„Ja. Das hätte doch nichts ausgemacht. Es war immer so schön und aufregend, deinen Geburtstag hier, an diesem Ort zu feiern.“
Damit hatte sie zweifelsohne Recht! Schließlich lernte ich dort Gunnar kennen und hatte ein unvergessliches Tranceerlebnis mit Damballah.
Warum nur, hatte ich es dieses Jahr nicht getan? Gefühle der Reue kamen in mir auf. Ich hätte meinem Bauchgefühl folgen sollen. Warum nur? Warum nur tat ich es nicht? (Ich war zu kränklich und zu faul.)
Nun werde ich es JETZT zumindest in Erwägung ziehen. Jedoch vorher mit Gunnar nach South Dakota fliegen. Und auf dem „Nachhauseweg“ schwebt mir ebenso ein Besuch bei Adam vor! Aber DER, ist ja genau genommen erst im OKTOBER fällig.....

-------------

Nachdem wir heute Morgen nach dem aufwachen ein wenig geschmust und gekuschelt hatten, drängte Gunnar darauf, uns aus dem Bett zu erheben. Er müsse sich um die Arbeit kümmern und für die kommende Reise einiges Vorbereiten.
„Ich möchte, das Alexa uns begleitet.“, brach er mit Worten, die mir einer Schlag ins Gesicht versetzten, die Stille, kurz nachdem wir gefrühstückt hatten.
Ich hüstelte. Hatte mich beinahe an meinem Tee verschluckt. „Wie bitte?“, fragte ich rhetorisch nach.
„Du hast mich schon verstanden.“
Ich zögerte und suchte mich zu beherrschen ob dieser Dreistigkeit. WIE in der Götter Namen konnte er nur annehmen, dass ich zustimmte. Was für ein Affront! Wie konnte er es wagen?!
„N-E-I-N!“, sagte ich entschlossen und sah ihm wütend in die Augen.
Gunnar lächelte unerwarteter Weise mild. „Dein letztes Wort.“
„J-A!“
Er zog die linke Augenbraue nach oben, schnaufte eher leise und kaute fast unmerklich auf der Unterlippe. Sein Atem ging ruhig, aber dennoch stoßweise. Er fixierte mich. Sah mir direkt in die Augen ohne zu blinzeln. Dieser Moment schien mir u-n-e-n-d-l-i-c-h zu sein. Nichtsdestotrotz wandt ich meinen Blick nicht von ihm ab. Sah nicht zu Boden, so, wie ich es für gewöhnlich tat. Fixierte ihn ebenfalls weiter. Noch ein zweiter Moment der Unendlichkeit folgte und ich hielt stand!
Errang das allererste Mal einen Sieg in dergleichen Duell!
Gunnar gab nach. „O-k-a-y. Dann eben nicht.“
Am liebsten hätte ich gejubelt! Doch ich verkniff mir in Gunnars Gegenwart das Jauchzen des Triumphes. Meine Hochstimmung jedoch hält noch immer an, was sich denken lässt.




Dienstag, 18. August 2015

Lernen ist mühsam!



Den gesamten gestrigen Nachmittag saß Eilif mit mir zusammen und hat mir Schritt für Schritt erklärt, wie man mittels einer Sphäre und einer Zahlenreihe eine Heilimagination impliziert. Er ließ es mich notieren und einige Male wiederholen.
Heute Nachmittag erklärt er mir den nächsten Schritt, in welchem es um die Zeitlinie geht.
Lernen ist anstrengend, mühsam und erschöpfend!

Gunnar und Eilif befinden sich im Augenblick auf der Erkundung der näheren Umgebung. Eine kleine Spitztour, wie er Augen zwinkernd sagte. Denn Mittag gedenken sie wieder hier zu sein.

Da mein Gesundheitszustand heute Morgen bereits erneut bedenklich erscheint, erinnerte Gunnar an den (von ihm) geplanten Flug nach Hause.
„Ja. Ich werde meinem Vater Bescheid geben, dass wir besser keine Segeltour unternehmen. Du hast Recht. Vielleicht nächstes Jahr.“
„Dann lass dir heute noch die Zeitlinie von Eilif erklären und Morgen fliegen wir. Einverstanden?“
„Ja. Meinetwegen. Aber ich mag nicht nach Stockholm. Ich würde mich gern in mein Haus am See zurückziehen.“
Gunnar legte die Stirn in Falten und schien nachzudenken. „Okay. Wenn Du magst.“
„Willst du nicht mit mir dort sein? Ich würde mich freuen.“ Meine Augen sahen ihn bittend und abwartend an.
Er räusperte sich und wiegte den Kopf leicht hin und her. „Wenn wir zurück sind, muss ich arbeiten. Das weißt du doch.“
„Ja. Aber nicht nachts. Und das Zentrum ist nur eine halbe Stunde von Stockholm entfernt.“
„Mit dem Berufsverkehr ist es eine.“
„Ich will nachts nicht ohne dich sein.“, warf ich fast beschwörend die Worte mit einem flehenden Blick in die Wagschale seiner Entscheidung.
Gunnar blies seufzend die Luft aus seinem Mund und presste dann die Lippen aufeinander.
„Okay.“, lenkte ICH schließlich ein, ohne eine Antwort von meinem Ehemann abzuwarten. Alldieweil ich bemerkte, dass es ihm widerstrebte im Zentrum zu sein. „Wir bleiben gemeinsam in Stockholm. Aber Tagsüber werde ich zum Zentrum fahren.“
„Willst du Derek sehen.“
„Nein.“, verwehrte ich mich sogleich und konsequent gegen Gunnars Vorwurf. „Ich lebe nur gern an diesem Ort. Genieße die Ruhe, die Natur, den See. Ich mag die lärmende Stadt nicht. Das weißt du doch.“
„Ja. Ich weiß.“
„Warum wohnen wir nicht wieder im Zentrum?“, was natürlich ebenso ein zweischneidiges Schwert für mich gewesen wäre. Denn dort gab es noch immer ein reichliches Angebot an exotischen und bereits bekannten Speisen, die Gunnar nur all zu gern vernascht. allerdings gab es jetzt Alexa. Was aller Wahrscheinlichkeit nach gleichwohl ein Motiv gewesen war, dass er auf eine Heimreise drängte.
„Weil ich jetzt einen Job habe und wir ein wunderschönes Apartment gleich nebenan bewohnen?“ Gunnar Blinzeln ging sogleich in ein breites Lächeln über. Er zog mich zu sich heran. Drückte mich fest an sich und küsste meine Wange. „Du kannst doch jeder Zeit zum Zentrum fahren und wenn du magst auch dort übernachten.“
Ja. Natürlich! Das käme ihm mit Sicherheit überaus gelegen! Dann hätte er endlich wieder genügend Zeit für seine Alexa. Insbesondre nach der langen Reise werden sie Sehnsucht nacheinander haben.
Vielleicht wäre es klug, ihm seine Leidenschaften ausleben zu lassen. Wenn sie nicht das Maß der bisherigen Episoden und Vorfälle überschreiten. Was ohnehin bereits oft unerträglich für mich ist.
Resümee: Wir sind noch nicht einmal zu Hause angekommen und schon holen mich Gunnars Affären ein. Womöglich hätte ich doch auf der Segeltour bestehen sollen. Oder zumindest auf einen längen Aufenthalt hier........
Nun, immerhin vermag ich Gunnar für die nahe Zukunft noch New Orleans als weitere Option zu empfehlen. Die Sehnsucht nach diesem Ort überkommt mich schon zuweilen. Ich wäre gern auch wieder einmal dort.......