Mittwoch, 29. Juni 2016

List oder Sein? Das ist hier die Frage




Es scheint mir recht vorteilhaft zu sein, dass Tom nun hier anwesend ist.
Die beiden Männer verstehen sich gut. Was mich entlastet und mir den Druck (der Unterhalterin, der Gesellschafterin, der Zuhörerin) nimmt. Tom fängt hier tatsächlich einiges ab. Gleichwohl die sportlichen Aktivitäten, denen ICH, krankheitsbedingt, nicht zu folgen vermag. Mann geht gemeinsam schwimmen. Oder sitzt zusammen bei einer Flasche Bier....und redet. Oder schaut sich ein Fußballspiel an. Auch Tom scheint diesen Zustand zu genießen. Er wirkt mehr und mehr entspannt. Lacht sogar zuweilen.

Die Treffen mit den Maklern, es sind mehrere, sowie die Besichtigungen der Objekte schreiten gut voran.

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Ich hielt es für eine Notwendigkeit mit Kevin zu sprechen. Alldieweil.....das Zentrum  derzeit bedauerlicher Weise ohne mich auskommen muss. Nur gedenke ich zumindest über alles informiert zu sein. Und am aller liebsten hätte ich gesagt: `Ich lade dich ein´.
„Ich schaffe das schon.“, erwidert Kevin dann stets, wenn ich ihn frage, ob sich alles im grünen Bereich bewegt. Und dann eine weitere Frage nach Derek-s Beteiligung. Was ich allerdings wirklich über Derek wissen möchte, vermag mir Kevin nicht zu sagen. An dieser Stelle wäre es besser mit Sarah Sjögren zu sprechen, welche die Gerüchte des Zentrums zu jedem Zeitpunkt am besten kennt.
Sollte Gunnar es tatsächlich in Erwägung ziehen und seine Konkubine in mein Haus einladen, wäre ich gleichermaßen berechtigt an jemanden MEINER Wahl eine Einladung, eine Offerte auszusprechen.
Allerdings mag ich nicht verantworten, Kevin erneut die Gesamtlast meines kleinen Unternehmens zu überlassen (wenn es Derek ist). Hat nicht auch KEVIN einen Urlaub verdient. Was mich erneut zu dem Gedanken führt, IHN hier her einzuladen. Nur ohne seine derzeitige Lebensgefährtin wird dies unmöglich sein. (Als Rollstuhlfahrer wäre es hier zudem recht schwierig!) Und auch HIER der Gedanke: WER  sollte, oder, ist dann in der Lage mein Zentrum zu leiten, den ich gleichwohl mein Vertrauen schenken kann?

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Wir waren früh auf, am gestrigen wie am heutigen Morgen. Ich gedenke schließlich dabei zu sein, wenn besichtigt wird. Denn ich finde es überaus spannend, mir die vielen unterschiedlichen Variationen des Wohnens anzusehen. Zudem tendiere ich dazu, mir ein anderes, oder ein zusätzliches Domizil hier auf Hawaii auszuwählen. Unser Derzeitiges möchte ich dennoch nicht verlieren. Es sagte mir von Anfang an am aller meisten zu.
Diesen Gedanke kommt Gunnars Wunsch, alle, die Zeit dafür finden, hier her einzuladen, entgegen. Schlug er doch vor, anstatt nach Southdakota, Kanada, oder New Orleans zurück zu fliegen, doch Mary, Rodnay, Adam (Diane?), Marie und die Kinder, Henrik und gegebenen falls auch Mitglieder seiner Familie sowie Freund und Bekannte, die gerade Zeit dafür aufbringen können, hier her einzuladen. Die Idee der (Großfamilie) der großen Familie dringt erneut bei ihm durch. Genau SO, wie er es in Sektenzeiten zelebrierte (zelebrieren musste?) und von daher gewohnt ist. Alle unter einem Dach.
Ich allerdings reise nicht ans Ende der Welt, um erneut von tausend Menschen umgeben zu sein! Ich benötige dringlichst Ruhe. Gleichwohl in dieser Hinsicht laufen Gunnars und meine Gewohnheiten sowie Interessen entgegengesetzt. Schnauf.......
Muss (Mann) man immer eine Horde Leute im Schlepptau haben um glücklich zu sein? Ist das nicht ein Heischen nach Anerkennung?
Es ist immer wieder das Selbe. Ich suche mir einen Ort der Ruhe. Möglichst weit fort vom vorherigen. Möchte Gunnar jedoch nicht missen. Bin froh wenn er kommt. Nur dieser braucht beständig Menschen (und Trubel) um sich herum. ICH NICHT!
Zeit zum viel darüber reden, blieb bedauerlicher Weise nicht. Dennoch fragte ich ihn, ob Erik ihm nicht beigebrachte hatte auch für eine Weile allein, oder zu zweit zu sein.
„Die Gedanken werden dann stiller. Kehren in dich ein. Du bist bei dir.“
„Das weiß ich doch.“, antwortet er dann. „Ich kann auch meditieren und meine Aufmerksamkeit nach innen richten, wenn mehrere Leute um mich sind. Ist nicht gerade DAS die hohe Kunst der Meditation und der Stille? Ruhe zu finden, wo eigentlich keine ist.“
Und wieder hatte mich Gunnar, auf seine und ganz eigene Art und Weise,......überlistet.....



Dienstag, 28. Juni 2016

Mein Vater, ein weitsichtiger Mann und die spannende Suche nach Immobilien



Nun ja. Die Worte gedenken mir heute nicht wirklich gut zu entgleiten. Ich tue mich schwer. Was an einem, blicke ich zurück, anstrengenden Tags liegen mag. Aber mit dem Schreiben scheint es mir wie mit dem Speisen zu sein. Hat man einmal damit begonnen, geht alles von allein.

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Anzumerken wäre nun an dieser Stelle, dass ich, jetzt, wo ich mit Gunnar zusammen bin, ohne seine Konkubine, die Kleinlichkeiten der Eifersucht und das (sich) von ihm trennen Wollen beinahe komplett vergas.
Ohnehin wähne ich mich wie in einem anderen Leben, hier auf den Inseln. Und gleichermaßen näher bei mir selbst. Andererseits mutet es ähnlich eines Traumes an. So rein gefühlt. Und das ist nicht ausschließlich auf die bezaubernde Gegend zurück zu führen. Oder doch???
Ich weiß nicht genau, WIE ich es beschreiben soll. Gefühle zu beschreiben finde ich ohnehin recht kompliziert. Denn die Worte dafür sind allemal unzureichend. Hier besteht ein eindeutiges Defizit. Was wohl an dem anhaltenden Terminus der patriarchalen Gesellschaftsform lieben mag, wo Gefühle nichts gelten. In den Bereich der vagen Ahnungen geschoben und sogar bewusst ignoriert und verlacht werden. So werden sie korrekter Weise den Frauen zugeschrieben. Denn unsere Anbindung ans Große Ganze, an die Interwelt, ist viel intensiver als bei den (meisten) Männern. Wird ihnen doch von Kind auf anerzogen, dass Gefühle zeigen Schwäche ist. Was natürlich so nicht stimmt.

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Vater hatte mir per skype einen Mann angekündigt, welchen ich kennen würde und der mir hier in geschäftlichen Dingen zur Seite stehen soll.
Hier dachte ich an einen alten Freund meines Vaters, welchen ich möglicherweise aus Kindertagen kenne. Aber weit gefehlt. Es ist jemand, der erst kürzlich den Weg in unsere Reihen fand. Dann jedoch zu Vaters Zweigstelle in Stockholm wechselte. Alldieweil ICH im Zentrum keine Verwendung für ihn hatte. Daher war die Überraschung geglückt. Denn mein Vater hatte sich über die Identität des Mannes in Schweigen gehüllt und ihm stattdessen noch während seines Fluges, meinen derzeitigen Aufenthaltsort, samt meiner Adresse via iPhnone übermittelt.  
Tom Gibson kam am gestrigen Tage hier bei uns an. Und wohnt vorübergehend sogar in meinem Haus, bis er sich etwas Eigenes auserkoren hat. Denn er wird für eine längere Zeit an diesem Ort verbleiben, wenn nichts dazwischen kommt.
„Aus welchem Grund ausgerechnet ER?“, fragte ich meinen Vater.
Der lachte. „WEN hast du denn erwartet?“
„Vielleicht einen alten Freund der Familie und langjährigen Geschäftspartner von dir.“
Ich hörte ihn atmen dann sah ich ihn grinsen. „Ja. Das war auch mein erster Gedanke. Aber, die weite Reise und ein eventuelles, wenn auch nur vorübergehendes Übersiedeln nach Hawaii, mute ich niemanden meiner alten Kollegen mehr zu. Sie haben alle Familien hier. Und TOM, sei er auch noch so NEU in der Firma, ist für diese Aufgabe prädestiniert. Zumindest im privaten Bereich. Er hat sich in Schweden noch nicht fest gebunden und überdies gab es so wie so Kommunikationsprobleme mit Magnus, der, bis Gunnar und dann Tom Gibson kamen, das Büro in Stockholm leitete.“
„Warum hast du dich nicht für Magnus entschieden? Er ist jünger und dynamischer.“
„Ja. Das mag sein. Aber auch in manchen Dingen unüberlegt. Zudem brauche ich ihn in seinen gewohnten Gefilden im Stockholmer Büro. Denn ich weiß, ich kann mich DORT auf ihn verlassen. Und auch im privaten Bereich  ist er für diesen Auftrag nicht geeignet. Seine Lebenspartnerin arbeitet mit ihm im Büro. Und ich kann nicht gleich beide meiner Außenstelle entziehen. EIN Mann für dieses Mandat genügt mir derzeit. Und ich vermute auch dir kommt Tom entgegen. Anstatt Magnus UND Anna Maria Swanepol.“
Hier spielte mein Vater auf Gunnar und seine Vorliebe für schöne Frauen an. Dass es womöglich ihretwegen sogar problematisch hätte werden können.
Ein weitsichtiger Mann.
Über meinen Vater lasse ich nichts kommen. Ich bin, wie bereits erwähnt, ein VATERKIND und war stets seine Liebelinkstochter, welche er verwöhnt. Was meine Mutter nicht wirklich mochte. So vereitelte sie zuweilen seine zahlreichen Geschenke, die er mir, als seiner einzigen Tochter, wie damals dachte, großzügiger Weise entgegen brachte. Was ich ihr allerdings, in dieser Zeit und als heranwachsendes Mädchen, als Teenie, übel nahm.
Ohne eine Antwort von mir abzuwarten, sprach mein Vater weiter. „Die Rivalität der beiden Männer kann ich in meinem Stockholmer Büro nicht brauchen. So fand ich eine annehmbare Lösung für alle Beteiligten. Meinst du nicht auch?“
Oh! Er fragte mich tatsächlich um meine Meinung. Sollte ich ihm antworten? Oder setzte er seine Erklärungen gleichwohl ohne meine Erwiderung fort?
Da nun eine kleine Pause entstand, entscheid ich mich zu reden. Kam jedoch dann doch nicht dazu. Denn, noch im selben Augenblick gedachte er auf eine ehemaligen Schwäche von mir anzuspielen.
„Na ja. Vielleicht hätte dir Magnus besser gefallen als Tom. Aber Magnus ist vergeben. Aus etwaigen und rein zufälligen Zuneigungen, hätten Probleme entstehen können. Und was hätte Gunnar dazu gesagt.“ Nach diesen Worten vernahm ich ein leicht zynisches Lachen, was ich durchaus verstand. Aber zumindest bei meinem Vater war die Tatsache angekommen, dass ich nicht mehr wie früher war. Sondern so allmählich eine verantwortungsbewusste und zuverlässige Frau, die nun offenbar endlich der Familie loyal(er) entgegenstand.

Nun, was Tom betraf, war ich zwar überrascht, aber dennoch recht angetan ihn hier zu sehen. Ich denke, es/er ist das Beste.......für hier und jetzt.
Tom war sogleich nach seiner Ankunft verhältnismäßig angespannt. Ich riet ihm, sich zu ent-spannen und das natürliche Ambiente zu genießen, dass man Hawaii nennt. „Die Uhren laufen hier anders. Das hast du doch sicher bereits bemerkt?“, sagte ich mit einem selbstzufriedenem Lächeln im Gesicht.
Er nickte und verstand.

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Der heute Tag war so anstrengend, alldieweil ich unerwarteterweise bereits Termine zur Besichtigung von zwei Immobilien arrangieren konnte. So wirklich zeitaufwendig war es jedoch nicht. Zudem noch spannend, wie ich fand.
Es macht sogar recht große Freude, mir die Objekte anzusehen. Und es werden nicht die letzten sein. Denn wir mischen beim Kauf. Was nichts anderes bedeutet, als dass wir die Käufe nicht ausschließlich auf Einfamilienhäuser beschränken. Wohnanlagen, Suits, Apartments, Lofts und sogar schlichte Wohnungen für den kleineren Geldbeutel, werden ebenso darunter sein. Der Rahmen wurde, im geschäftlichen Sinne, von meinem Vater erweitert. Und ich finde, er hat, auf weite Sicht gesehen,  Recht damit. Also kann es schon eine Weile dauern, und braucht tatsächlich eine Zweigstelle seines Unternehmens, mit kompetenter Besetzung, auch hier. Denn ER ist schließlich der Hauptinvestor der Angelegenheit. ICH trage nur die Last von zehn Prozent.

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So nun, nachdem ich den Sonnenuntergang auf meiner Veranda beim Schreiben genoss, neigt sich für alle hier der Tag dem Ende und der Entspannung zu. Zudem wird es Zeit etwas zu essen.
Natürlich habe ich Schmerzen, Krämpfe und angehende Panik Attacken, welche ich mit maximaler Willenskraft gerade noch so im Zaume halte, bevor sich mich übermannen. Zuweilen befürchte ich sogar, jetzt, wo mein Vater involviert ist, seinen Anforderungen, krankheitsbedingt, nicht gerecht zu werden. Aus diesem Grund stellte er mir offenbar weitsichtiger Weise Tom zur Seite UND meinen eigenen Ehemann. Denn mein Vater legte gleichwohl IHM ans Herz, mich hier im Namen seiner Firma, für die er schließlich tätig ist, zu unterstützen. So hat Gunnars Anwesenheit sogar seine geschäftliche Berechtigung. Und sein Aufenthalt hier, kann nicht ausschließlich als URLAUB gewertet werden. Was Gunnar an dieser Stelle sogar eine gewisse Aufwertung verschafft. Männer scheinen dergleichen zu brauchen. So schlägt mein Vater zwei Fliegen mit einer Klappe......könnte man sagen. Er ist in der Tat ein weitsichtiger Mann.



Sonntag, 26. Juni 2016

Entscheidungen, Drohungen und viele Wenn und Abers



Gunnar hatte mich von unterwegs aus angerufen und ich begann unvermittelt mit ihm zu diskutieren.
„Gunnar, bemerkst du überhaupt, dass du mir eine Lebensweise aufzwingst, die ich nicht will? Irgendwann musst du dich zwischen Alexa und mir entscheide. Und in diesem Fall ist Alexas Entscheidung, ein Kind von dir zu bekommen, völlig irrelevant.“
Gunnar hatte an dieser Stelle offenbar kein Verlangen nach einer Diskussion und bremste mich aus. Er hätte sich nur erkundigen wollen, wie es mir geht. Für mehr wäre JETZT keine Zeit.

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Während Alexa und Gunnar noch für ein paar Stunden gemeinsam in die Stadt gegangen waren, hatte ich mich, während des Lunches, ein wenig mit Alexas Eltern unterhalten. Auch für sie war es nach wie vor eine eigenartige Situation mit der Frau des Freundes ihrer Tochter umzugehen.
Indes wir über die Beziehung von meinem Ehemann zu ihrer Tochter sprachen und was sie davon und gleichermaßen von mir so dachten, gab ich ihnen mit umschmeichelnden Worten zu verstehen, dass ICH Gunnar ihrer Tochter niemals überlassen werde. Und das Gunnar selbst mir immer wieder versichert, dass dies nie geschehen wird. Alldieweil er mich über alles liebt. Allerdings schmückte ich diese Darlegungen nicht weiter aus. Sonst hätte man noch vermuten können, ich müsse sie und ebenso mich selbst davon überzeugen. Nur war dies mitnichten der Fall. (War dies tatsächlich SO? Oder flunkere ich mir hier selbst etwas vor? Denn, jemanden (Gunnar) zu glauben, den man liebt ist immer eine vertrauensselige Angelegenheit. Andererseits jedoch, hat man schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Pflegte meine Großmutter stets in solchen Situationen zu sagen.)

Das Gleiche äußerte ich später mit noch eindeutigeren Worten Alexa selbst gegenüber, als sie sich mit innigen Küssen von Gunnar verabschiedete.
„Vergiss nicht, dass es MEIN Mann ist und nicht der Deine. Und genau SO wird es immer bleiben.“ Hier setzte ich ein überlegenes, wissendes und etwas gönnerhaftes Lächeln auf. Sie sollte wissen, dass die Situation, wie sie eben JETZT gerade war, und sie selbst in dieser, von meiner Gunst abhing.

Der „Abschieds-Fick“
Bevor sich allerdings diese herzzerreißende Abschiedsszene ereignete, waren Gunnar und Alexa, nachdem sie aus der Stadt zurückgekommen waren, noch einmal gemeinsam nach oben gegangen. Es mag so eine gute halbe Stunde oder mehr vergangen sein, bevor sie wieder erschienen.
Ironie ein! - Nun ja. Aus welchem Grunde sollte ich ihnen diese Annehmlichkeit, dieses letzte Ineinander, bevor sie sich einige Tage nicht sahen, missgönnen? – Ironie aus!

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Auf dem Flug nach Hawaii noch einmal die gleiche Diskussion, die ich bereits am Nachmittag am iPhone mit Gunnar begonnen hatte. Nur dieses Mal wurde ich deutlicher! Was nichts anderes bedeutet, als dass ich die Scheidung so nach und nach in Erwägung ziehe.  - So zumindest der anklingende Ton. -  Sollte Gunnar sich in absehbarer Zeit nicht entscheiden. Denn ICH bin immer weniger gewillt, eine Zweitfrau an meines Ehemannes Seite und somit gleichwohl in meinem Leben, mit der er mich bewusst oder unbewusst zunehmend konfrontiert, zu dulden oder hinzunehmen. Überdies scheinen sich seine Versprechungen regelmäßig im Nichts  aufzulösen. Was ohnehin eine weit verbreitete Eigenschaft der Männer ist.

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- Die Ankunft sehr spät. Trotz der zwei Stunden Zeitgewinn. -
Am aller liebsten hätte ich mich schlicht und einfach nur mit der Kleidung ins Bett fallen lassen. Jedoch beschäftigte mich die Diskussion mit Gunnar weiter. Ich fand keine Ruhe und begann sie von neuem zu beleben, so spät wie es war. Denn Gunnar hatte sich bereits im Flugzeug klar und deutlich dazu ausgesprochen, dass eine Trennung für ihn niemals in Frage käme. Er ließe mich nicht gehen, wie er sagt. Dafür würde er mich viel zu sehr lieben. Andererseits suchte Gunnar um Verständnis für das Zusammensein und seine Affinität zu Alexa. Gleichwohl dafür, dass er sie ebenfalles liebt. (Zumindest glaubt er das. UND HIER wäre es womöglich besser anzusetzen, als Alexa (mit magischen Mitteln) etwas anzutun (oder aus dem Weg zu schaffen.) Wobei er an dieser Stelle stets einräumt, würde er sich tatsächlich entscheiden müssen, dann ausschließlich für mich. Was er Alexa ebenso gesteht. Wobei das Kind in ihrem Bauch keinerlei Rolle spiele. Schließlich sei es ihre Entscheidung gewesen, von ihm schwanger zu sein. Nicht die Seine. Obgleich er seine anderen Kinder mit Marie doch über alles  liebt. Was mit Alexas Kinderwunsch mitnichten zu vergleichen wäre. Denn die Zwillinge seien schließlich gewollt gewesen und hätten ihren Sinn im magischen Bereich.

Schlussendlich gingen wir gegen halb drei zu Bett.

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Heute Morgen, nach dem Ausschlafen, kein Sex. Mir war es schlicht und einfach nicht danach.
„Dann gehe ich schwimmen.“, sprach es, pellte sich aus dem Bett und verließ das Haus und Richtung Meer. Es sind ohnehin nur ein paar wenige Meter bis zum Strand.
In dieser Zeit hatte ich geduscht. Und während Gunnar unter der Dusche stand, hübschte ich mich auf, damit wir frühstücken gehen konnten. 
 
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Die Kurzversion:
Alles in allem,.....es gefällt mir hier!

Die Langversion:
Obgleich es doch noch viel reizvollere Häuser hier geben mag als dieses, gefällt es mir hier in meinem derzeitigen Domizil recht gut. Bisher dachte ich, es sei nicht nötig eine Prunkvilla zu kaufen. Jedoch ein wenig MEHR "Anwesen" um mich herum, wäre mir in der Tat sogar  angenehmer. Das Haus an sich, muss nun NICHT notwendigerweise üppiger sein. Nein. Was letztendlich bedeuten mag, dass ich noch weiter suchen werden und DIESES kleine Anwesen, sollte mein Vater mit mir in die Immobilienbrache einsteigen, wieder veräußere, oder zusätzlich zu einem anderen, als Zweitanwesen behalte. Wir werden sehen.



Samstag, 25. Juni 2016

Die Geliebte meines Mannes



Den ganzen Tag über war es mir bereits nicht gut gegangen. Ich hatte Bauchschmerzen, Magenkrämpfe und......überspielte es. War mit Gunnar und Alexa in die Stadt gegangen, bis ich gegen Mittag aufgeben und mit dem Taxi zurück zum Haus von Alexas Eltern fahren musste. Gunnar und Alexa blieben in Stadt. Sie kamen erst am späteren Abend zurück. Es war kurz vor Mitternacht. Und genau genommen hätten sie noch länger bleiben wollen. Gunnar hatte sich jedoch um mich gesorgt. Denn zwischendurch, so gegen sechs Uhr am Abend hatte er angerufen und sich nach meinem Befinden erkundigt. Aber da es mir nun zusehends schlechter ging, entschlossen sie sich etwas früher zurück zu kommen. Sie hatten offenbar geplant noch tanzen zu gehen, was nun meinetwegen ins Wasser fiel.
Und NEIN! Ich hatte deshalb keineswegs ein schlechtes Gewissen. Warum auch? Schließlich litt gerade ICH unter Schmerzen. Der Gegenstand der Vorsätzlichkeit war somit in keinem Fall gegeben. (Zudem war es nicht meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass mein Ehemann mit seiner Hure zusammen sein kann.)
Die Bauchschmerzen steigerten sich, bis ich mich schlussendlich gegen zwei Uhr nachts entleerte. Dann blieb nur noch ein flaues Gefühl im Magen zurück und ich vermochte endlich schlafen zu gehen.
Da dies vorerst die letzte gemeinsame Nacht von Gunnar und Alexa war, legte sich Gunnar zwar noch mit mir ins Bett bis ich eingeschlafen war, ging jedoch dann zu Alexa hinüber. Was er mir noch während des Einschlafens erzählte.
Allerdings war ich so derart erschöpft, dass ich mich mit keinem Wort widersetzte.

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Heute Morgen trafen wir uns alle am Frühstückstisch.

Da ich annahm, Gunnar hätte den Flug nach Honolulu am Morgen gebucht, waren meine Koffer bereits fertig gepackt, als ich mein Zimmer verließ, um Frühstücken zu gehen. Dahingegen stellte sich während des Frühstücks heraus, dass wir erst am Abend flogen. Aber damit nicht genug. Er diskutierte mit mir, ab wir nicht doch noch einen Tag in L.A. bleiben könnten. Und als Sahnehäubchen obenauf, fragte er mich, entgegen allen seinen Versprechungen, ob uns Alexa während unserer Reise nicht begleiten, oder zumindest ab und an besuchen könne, an den Orten, an welchen wir unsere Stationen planten.
„Das hätte sie doch so wie so getan.“, platze ich verärgert heraus und dachte im nächsten Augenblick darüber nach, dass ich beschlossen hatte, mich Alexas wegen, so gut es eben möglich war, NICHT mehr aufzuregen. Und auch Gunnar mahnte sogleich zur Gelassenheit.
„Lass uns darüber reden. Und bitte Rea, reg’ dich nicht wieder auf.“
Ich zuckte mit den Schultern vor lauter Ohnmächtigkeit. „Du tust doch so wie so was dir gefällt.“
Offenbar hatte sich die beiden des Nachts über diese Thematik unterhalten. Nur WER war hier nun der treibende Part? Wollte Gunnar das Alexa uns begleitet? Oder war es Alexa, die Gunnar bat sie mitzunehmen? Selbstverständlich musste ICH die zweite Variante für wahrscheinlicher halten. Denn Gunnar hatte mir versprochen, dass wir allein auf Reisen gehen. (Hatte er mich etwa angelogen? Nein. Das glaube ich einfach nicht! Schließlich versprachen wir uns, stets die Wahrheit zu sagen.)
„Nun gut. Meinetwegen.“, begann ich mich noch einmal zu Wort zu melden und sah Gunnar dabei an, der bereits, ob meiner ersten Worte, ein Siegeslächeln aufzuziehen begann. Jedoch würde ich ihn hier enttäuschen müssen. „Ich hätte es womöglich noch verstanden und ohnehin bereits geahnt, dass wir ihr wieder in New Orleans begegnen.“ Hier redete ich ausschließlich mit Gunnar. Sah Alexa nicht einmal an und tat, als sei sie nicht vorhanden. „Aber, bei Mary und Rodney, oder Adam, hat sie nichts zu suchen.“ Währenddessen ich sprach, versuchte ich dringlichst ruhig zu bleiben und nicht den Eindruck von Zorn oder Eifersucht zu erwecken. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Alexa die Brauen nach oben zog. Sollte ich sie direkt ansprechen? Am liebsten hätte ich sie erwürgt!
Gunnar wartete eine Weile und lächelte nur. Offenbar dachte er, ich würde mich besinnen. Jedoch das Gegenteil war der Fall. Sein Lächeln, welches ich nun so allmählich als (überlegenes) Grinsen deutete, erregte in mir so nach und nach den Zorn. Allerdings gedachte ich mich zu bezähmen. Alles andere, wäre Schwäche gewesen. Diese Genugtuung konnte ich ihm/ihnen nicht gestatten! Punkt!
„Reicht man dir den kleinen Finger, nimmst du die ganze Hand.“, erwiderte ich dann einigermaßen besonnen.
Gunnar zog nun noch ein breiteres Lächeln auf. „Wenn du das SO siehst, kann sie uns auch in Hawaii besuchen.“
„Dann kann sie uns auch gleich während unserer gesamten Reise begleiten.“, sagte ich in einigermaßen ruhigen Ton, obgleich es in meinem Bauch vor Wut nur so gärte.
„Hmmmmm.“ Gunnar fuhr sich mit der Hand demonstrativ übers Kinn und machte eine nachdenkliche Miene. „Warum eigentlich nicht? Das ist eine gute Idee.“
Ich blieb ernst. „WESSEN Idee ist es wirklich? Und jetzt lüg’ mich bitte nicht an.“
Nun wurde auch Gunnar erster. Er tat einen tiefen Atemzug und noch bevor er sprechen konnte, schaltete sich Alexa ein.
„Meine.“, gab sie mit einem beschämten Blick und gesenktem Kopf zu. „Ich würde schon einmal gerne dein Haus in Oahu sehen.“
Nahm SIE nun wieder Gunnar in Schutz? Oder was?
„Aber sie bleibt so wie so noch eine Weile hier bei ihren Eltern.“, versuchte Gunnar sich nun für Alexa einzusetzen und mich zu beruhigen, wie mir schien.
„Was wird das hier?“, fragte ich in die Runde und sah von einem zum anderen. Mein Gesichtsausdruck war beinahe steinern. Jedoch ließ ich ganz bewusst ein untergründiges Lächeln hindurch. Welches den Eindruck der Überlegenheit vermitteln sollte. Gerade so, als hielt ICH hier alle Fäden in der Hand. Was selbstredend nicht der Fall gewesen war.
„Wie meinst du das?“, fragte Gunnar.
Ich ging aufs Ganze. „Wollt ihr beide mit mir tatsächlich verhandeln, oder mich ganz und gar vor die Tatsache stellen, dass ich Alexa während der nächsten Wochen und Monate immer wieder für eine gewisse Zeit begegne? Oder, dass sie gänzlich mit uns reist?“
Gunnar pustete die Luft durch seine Lippen. Alexa sah ihn dabei ein wenig unbeholfen an.
„Nein. Aber auch ja. Ein bisschen.“
„Was denn nun? Ja, nein, oder ein bisschen?“, drängte ich auf eine genauer Erwiderung.
„Es liegt an dir. Was du erlaubst.“ 
Jetzt war ich baff. Welch Winkelzug war das denn jetzt?
„Ohne dich aufzuregen.“, schob Gunnar noch einen Satz hinterher.
Nun tat ICH einen tiefen Atemzug und begann (in majestätischer Haltung mit  beinahe würdevoller Stimme zu sprechen. Obwohl ich mir noch im gleichen Augenblick bewusst wurde, dass Gunnar mich gleichwohl dahingehend manipulieren konnte, damit ich dachte, ICH hätte hier die Administration. Die Befugnis der Entscheidung.): „Nein. Im Grunde wünsche ich NICHT, dass sie uns überhaupt auf dieser Reise begleitet. Andererseits weiß ich, dass ihr so wie so tut was ihr wollt und mich dabei noch versucht zu beruhigen. Damit ich annehme, was nun einmal nicht zu ändern ist.“ Bei diesen Worten funkelte ich Gunnar an und lächelte dann wieder leicht überlegen. Ich vermutete, DAS hatten weder Gunnar noch Alexa von mir erwartet. Sicher auch Alexas Eltern nicht, die so ab und an in ihrem Wohnzimmer anwesend waren und die Unterhaltung sicherlich mit Interesse verfolgten. „Infolgedessen überlasse ich es EUREM ermessen, in wie weit ihr mich, meine Geduld und meine Gesundheit strapaziert.“
Stille.......

„Also fliegen wir heute Abend.“, sagte Gunnar nach einer Weile.
Ich stimmte widerwillig nickend zu. Denn genau genommen hatte ich erwogen, Last Minute gleich jetzt zu fliegen. Aber WAS würden die wenigen Stunden schon bringen? So konnte ich zumindest heute Abend mit Gunnar, ohne Alexa, nach Honolulu reisen und mir sicher sein, dass sie noch einige Tage hier bei ihren Eltern bleibt. Während  ICH bis dahin Ruhe vor ihr habe.

Welch’ Scharlatanerie.........welch’ Blendwerk,.......welch Ausmanövrierung meiner Möglichkeiten und Gefühle. War es Gunnar tatsächlich so wichtig mit ihr zusammen zu sein? Hatte er mir nicht noch vor kurzem versprochen wir reisen allein?
Vielleicht sollte ich tatsächlich meine Reise allein fortsetzen. Was noch zu überlegen wäre, WENN Alexas Anwesenheit meine Kräfte übersteigt.
In diesem Fall, und wenn ich es dann so recht bedenke, könnte ich gleichwohl die Scheidung einreichen, damit ich endlich dieser leidlichen Situation zur Gänze entwachse (damit.......Gunnar mit seiner Alexa und seinem kommenden Kind glücklich wird. Ich bin ihnen doch ohnehin nur im Weg. So empfinde ich es oft und zunehmend).
Am besten wäre es, sie wäre WEG...................
(Was magische Mittelt erfordert. Selbstredend dachte ich bereits darüber nach. Nur ergab sich bisher noch keine Gelegenheit mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Alles in allem vermute ich, dass es Gunnar, mit seiner Gabe und seinem magischen Wissen, vermutlich bemerkt. Und was dann? (er würde mich hassen!))

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Während ich hier schreibe und noch ein wenig Kraft schöpfen kann, sind Gunnar und Alexa noch einmal gemeinsam in die Stadt gegangen.
Selbstredend richtete er im Voraus eine diesbezügliche Frage an mich, ob ich sie begleiten möchte oder es mir etwas ausmachen würde, wenn sie alleine gehen.
WAS hätte ich schon antworten sollen als JA???
Legt Gunnar es tatsächlich darauf an mit uns beiden zu leben? Ist dies sein Ziel?
Wenn ich zumindest darauf hoffen könnte, dass er sie irgendwann verlässt? Dass er sie irgendwann satt hat, wie all die anderen Frauen vor ihr. Aber sie hat ein Kind von Gunnar in ihrem Bauch, was sie auf Lebenszeit miteinander verbindet.
Auch wenn meine Halbschwester Marie nun mit ihrem Mann Henrik glücklich ist, bleibt sie durch die (magischen) Zwillinge mit Gunnar ewig verbunden. Das wird nicht vergehen! Niemals, solange wir leben........
Soll dies mit Alexa ebenso geschehen?
N – E – I – N!
Auf irgendeine Weise versuche ich es zu verhindern.



Freitag, 24. Juni 2016

Dreisamkeit - Nicht erst seit heute.....und.....das Glück kommt von innen



Manchmal bringt es inneren Frieden sich anzupassen und nicht gegen den Strom zu schwimmen, oder trotzig in einer Situation zu verharren, wo es nicht gut für eine ist.
So zumindest die Einsicht, der Vorsatz, der Plan und sogar die zeitweise Umsetzung dessen. Denn am Ende, NACH dem Absturz, der doch noch so ungewollt daher kam, blieb mir so wie so nur, des lieben Friedens Willen, die Kapitulation. Gleichwohl, oder vor allem........ IN mir.

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Ja nun, WARUM schrieb ich nicht in den vergangenen Tagen?
Gute Frage.
Zu Beginn, der Pause, war der Systemabsturz meiner selbst.
Es waren keine Panik-Attacken wie sonst. Nein. Es war eine ausgewachsene Depression. Wovon ich mich in der Tat nur schwerlich und schleppend erholte. Der harte Kern dieser Zeit des Dämmerns, der tiefen Melancholie, der Trostlosigkeit und des inneren Herz-Schmerzes, dauerte etwa einen Tag lang an. Ich saß nur da und starrte Löcher in die Luft. Begann zu weinen, zu schluchzen, ALLES war gegen mich. So zumindest mein Gefühl. Ich fiel in ein schwarzes Loch. Immer tiefer, und tiefer, und tiefer................
Die Ursachen dessen war erneut die Eifersucht.....auf andere Frauen und HIER, in diesem Falle, auf die spezielle Konkubine meines Mannes, die er zudem noch liebt. Alexa. Von dem Kind in ihrem Bauch, einmal ganz absehen.

Es war recht albern. Zugegeben. Ich wusste schließlich nicht erst seit heute von Alexa und gleichwohl nicht von dem Kind. Ebenso war mir aus dem Bauch heraus so ganz bewusst, dass Gunnar sie am aller liebsten überall mit hin genommen hätte, wo auch wir so sind. So hatte man sich nun, zweckmäßig, wie man mir vermittelte, in New Orleans in meinem Haus getroffen. Gunnar und sie...und wir......alle.
Als ob es nicht bereits genug gewesen wäre, dass man mir diese Idylle, durch den zauberhaften Fick der Drei, genommen hatte. Woraus letztendlich die magischen Zwillinge, Inula Castanes und Óðinn Asger entstanden. Die Kinder meines Mannes mit meiner Halbschwester Marie.
Nun war diese junge Frau, Alexa Sui, mit ihren zweiunddreißig Jahren, also nicht viel jünger als ich selbst, hier zugegen und beinahe beständige Begleiterin meines Mannes. Gleich, wo er sich auch aufhalten mochte. Ob in Schweden, wo beide gemeinsam in einem Büro arbeiten, Deutschland, New Orleans oder Kalifornien.
Worauf will ich hinaus?
Ich versuche zu erklären, dass ich einen Tag lang außer Stande war, mich zu beherrschen. Die Contenance nicht wahren konnte. Es war schlicht und einfach unmöglich........für mich.
Für Außenstehende – also alle anderen - muss es eigenartig ausgesehen haben. Wenn man es genau nimmt, benahm ich mich wie ein trotziges Kind. Oder war ich doch nur maßlos enttäuscht? Gleichwohl ich der Meinung bin, das Recht auf Eifersucht und Zorn zu haben. Denn er ist keineswegs unbegründet.

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Selbst der Geburtstag der Kinder, zur Sommersonnenwende am 21. Juni, rauschte an mir vorbei, wie der Luftzug in einer lauen Sommernacht. Ich nahm ihn nicht wirklich wahr und ebenso nicht daran teil. Und wenn, dann nur sporadisch. Denn die Erholung, vom Tiefpunkt der Depression, brauchte seine Zeit.
Als ich dann Gunnar des Nachts aus Alexas Zimmer holte, war das Schlimmste schon vorbei. Es berührte mich kaum, ihn dort zu finden.
Ich war aufgewacht und Gunnar lag nicht neben mir. Natürlich wusste ich, wo er war. Da stieg ich, wie eine Mondsüchtige, so vollkommen gedankenlos aus dem Bett und ging zu Alexas Zimmer hinüber. Forderte Gunnar schlicht und einfach auf, mit mir zu gehen. UND.......er ging.

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Der Mittwoch war ein Tag der Erholung.....an dem alle gut zu mir waren. Nicht, dass sie es sonst nicht sind! Jedoch an diesem Tag bemerkte ich das besondere Bemühen von allen, mir auf – zu – helfen.
Am Donnerstagmorgen war ich gegen vier Uhr wach. Gunnar lag neben mir.
Dasselbe gegen acht. Nur Gunnar war nicht da. So nahm ich meinen Weg in die Küche des Hauses, wo ich ihn nicht fand, sondern Marie und die Kinder. Ich traf ihn dann erst später, als wir allesamt das Frühstück einnahmen. Ich sagte nichts. War die ewigen Diskussionen leid. Den Satz: Es ist nun einmal wie es ist. Bla, bla, bla.........
Ja natürlich! Es war, wie es war und wie Gunnar es am liebsten sah. Nun ja, nicht zur Gänze. Denn zumindest schliefen Alexa und ich.....getrennt. Was allerdings zur Folge hatte, dass sich mein Ehemann die Hälfte der Zeit, gelegentlich kippte die Waagschale allerdings in die Richtung der Konkubine meines Mannes, bei Alexa aufhielt und er mich alleine ließ.
Dann kam es doch noch einmal zu einem Streit. Ich war stink sauer!
Gunnar legte mir nahe Ruhe zu bewahren und die Situation, wie sie nun einmal war, anzunehmen. Bla, bla, bla.......
„Du schadest dir nur selbst. Bemerkst du das nicht?“
Natürlich bemerkte ich den Schmerz in meiner Brust, der sich bereits ein wenig und vernünftiger Weise, verflüchtigt hatte. (Weil ICH es so wollte!!!) So allmählich nahm ich, wenn auch widerwillig an, was nicht zu ändern war. Was es zunehmend leichter für mich machte, umso entspannter ich mich benahm.
Das Glück kommt von innen und ebenso die Ausgeglichenheit.

Es war dringlichst not-wenig sich gänzlich zu besinnen. Selbst Marie legte es mir nahe. Denn am Donnerstag war bereits der Weiterflug geplant. Auch um dieses Thema diskutierten wir. Denn, wie erwähnt, war es geplant, gemeinsam, Gunnar, Alexa und ich, Alexas Eltern in Kalifornien zu besuchen.
Ich dachte darüber nach, allein nach Hawaii zu fliegen. Denn genau dahin wollten wir, Gunnar und ich, zurück, um noch anstehende Dinge zu erledigen.
Man redete auf mich ein. Gunnar und ebenso Alexa.
„Meine Eltern würden sich freuen dich begrüßen zu dürfen.“, flötete sie freundschaftlich lächelnd in den höchsten Tönen.
Und so gab ich nach. Ließ mich letztendlich überreden, mit meinem Mann und seiner Konkubine zu deren Eltern nach Kalifornien zu fliegen.
Doch zuvor rief ich die Maklerin in Honolulu an und bekundete ihr mein Interesse an weiteren Immobilien.
Ich hatte vorab mit meinem Vater gesprochen und ihm offeriert, doch mit mir in die Immobilienbrache auf Hawaii einzusteigen. Die Resonanz war unerwartet positiv. Er selbst könne nicht zu mir fliegen, wie er sagte. Würde aber dennoch einen seiner Mitarbeiter mit dieser Reise zu mir beauftragen, wenn ich wieder auf den Inseln sei.

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Mit Derek sprach ich zwischendurch. Von ihm war ich enttäuscht. Er ließ sich von seiner Mutter zunehmend überreden, mit Giselle zusammen zu sein. Oder zumindest mit ihr auszugehen.
Ich legte auf.
Mit Kevin sprach ich ebenfalls.
Ein Gespräch mit Wanja ließ ich sein. Denn im Grund war davon auszugehen, dass wir endgültig miteinander gebrochen hatten, was eine engere Beziehung betraf.
Ob er mir allerdings Geld lieh, wusste ich nicht. Womöglich wäre er sogar gewillt gewesen, mit mir gemeinsam in Hawaii zu investieren.
Nun, alles in allem, mein Vater, als Geschäftspartner, ist mir allemal lieber. Sollte ER sich jedoch gegen mein Vorhaben entscheiden, bleibt mir noch immer diese Variante als second choise.

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Alexa ist nach wie vor recht liebenswürdig und entgegenkommend.
Ich vermag nicht zu sagen, was Gunnar ihr von mir erzählt-e. Allerdings scheint es gleichwohl NICHT SO, als tätscheln sie und Gunnar mich wie ein kleines Kind.
Offenbar sieht man mir mein Verharren  -  für eine Weile -  in der Melancholie, meine Widerspenstigkeit der Situation gegenüber, meine Eifersucht, meinen Trotz und meinen Zorn doch nach. Ohne mich für verrückt zu halten.
Hatte ich doch sogar in der tiefsten, dunkelsten Stunde meiner Depression Gunnar bezichtigt, mich, als die reiche Ehefrau, in die Psychiatrie abschieben zu wollen, damit er mit Alexa leben kann. Man stelle sich das vor? Nur erschient mir das nicht wirklich abwegig zu sein, in meiner Situation. (Oder? Was meinen Sie? Oder habe ich nur zu viele schlechte Filme gesehen?)
In dieser schweren Zeit, vor ein paar Tagen, bewegten sich meine Gefühle zwischen Zorn und Resignation. (Die Resignation hat gesiegt.)

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Nun, in jedem Fall sind wir seit gestern hier in L.A., im Haus von Alexas Eltern.
Sie sind überaus freundlich. Selbstredend wissen sie Bescheid seit ihrem Besuch in Schweden. Und sie akzeptieren mich tatsächlich als Gunnars Frau und Freundin ihrer Tochter, wie mich Alexa gern beschreibt.
Gerade aus IHRER ungebrochenen Freundlichkeit mir gegenüber, ihrer Rücksichtnahme und Herzlichkeit, schöpfte und schöpfe ich den Mut in meinem Inneren doch noch Frieden, ein Gleichgewicht zu finden UND die Situation, wie sie nun einmal ist, anzunehmen. Zumindest, die meiste Zeit.
Es erscheint mir durchaus problematisch und ermüdend, es zu tun.

Allerdings mag es Hoffnung geben. Denn wir, Gunnar und ich, treten unsere große (all-jährliche) Reise an. Hawaii, ist nun neu hinzugekommen. Dann nach South Dakota, zu Mary Rainbow Women und Tate’ ogna nita pehin. Im Anschluss noch einmal zu Marie nach New Orleans. Den Abschluss bildete, wie jedes Jahr, der Besuch bei Adam in Kanada. Die jeweilige Dauer der Aufenthalte wird sich auf etwa drei bis vier Wochen belaufen. Wie bereits im letzten Jahr.
Was selbstredend nicht bedeuten mag, dass Alexa an den angeführten Orten nicht gleichermaßen so ganz spontan erscheinen kann. Damit ist allemal zu rechnen. Sprach sie doch bereits davon, dass man sich in South Dakota treffen könne. Und auch Hawaii entzückte sie beinah’. Woraufhin ich erneut dem Zorn anheim fiel und mit Gunnar einen Streit begann. Was sich dieser wiederum verbat und mir stattdessen zu verstehen gab, dass es wohl NICHT geschehen wird. Sie bliebe selbstverständlich doch besser eine Weile lang bei ihren Eltern in L.A.
Sollte ich DIES als strategische Maßnahme zu meiner Beruhigung verstehen? Oder Gunnar uneingeschränkt glauben?
Hier vermag ich mich in der Tat nicht zu entscheiden.

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Heute Morgen, nach dem Sex, man höre und staune, wozu ich mich überreden ließ, war ich sogar mit Gunnar und Alexa in die Stadt gegangen. Obgleich ich mich dieser Strapaze nicht auszusetzen gedachte tat ich es, um guten Willen zu zeigen und ebenso, um die beiden nicht fortwährend allein zu lassen, als wären SIE das Ehepaar.
Nur Gunnar ist diese Dreisamkeit durchaus angenehm, wie mir scheint.
Nun, es scheint nicht nur so. Er sagte es bereits. Und war nicht das erste Mal.

Letztendlich hielt ich diese Stadt dann doch nur ein paar Stunden aus und fuhr mit dem Taxi zurück zum Haus von Alexas Eltern. Wo ich nun auf die Rückkehr der beiden warten werde.




Montag, 20. Juni 2016

Gespräche und in gewisser Weise.......Kapitulation



Gunnar und Alexa kamen von ihrem Spaziergang nach etwa viereinhalb Stunden zurück und ich fragte mich, was hatten sie in dieser Zeit getan? Waren sie wirklich nur gelaufen? Aber spielte das überhaupt eine Rolle? Nein. Ich wusste doch so wie so schon längst, dass sie miteinander schliefen. Gunnar lebte mit ihr ähnlich, wie mit mir. Gerade so, als wäre er auch mit verheiratet. Und ICH hatte es zu akzeptieren. Was mir nie wirklich gelang. Wie auch? Bei jeder Begegnung mit ihr, hätte ich sie am liebsten umbringen können. Und dann noch das Kind in ihrem Bauch.
Natürlich würde mich Gunnar nicht verlassen. Gleichwohl nicht, wenn das Kind geboren war. Das war mit mittlerweile klar geworden. So ist Gunnar nun einmal und auch Alexa hatte es/ihn offenbar genau SO zu nehmen wie ich selbst, als seine Frau.
Im Grunde saßen wir beide im gleichen Boot. Allerdings wusste sie, als sie Gunnar wählte, dass er bereits verheiratet war.
Würde ICH dergleichen tun? Im Grunde nicht. Jason bildete hier wohl eine Ausnahme. Nur beharre ich nicht im Geringsten darauf, mit ihm zusammen sein zu wollen. Denn ich habe durchaus Verständnis für seine Frau und seine Kinder. Ich würde mich NIEMANDEN aufzwingen. Gleichwohl Jason auch sagen mag, dass er mich liebt.

Aber egal.
In jedem Fall kamen die beiden zurück, als ich gerade in den letzten Zügen meines Schreibens lag. Gunnar kam auf mich zu und küsste mich. Alexa nickte mir lächelnd zu. Sie gingen beide ins Haus und nach oben.
Als ich meinen Post beendet hatte, kam Gunnar die Treppe herunter, trat durch die offene Tür des Hauses und kam direkt auf mich zu.
„Geht es dir gut?“, fragte er und ich konnte die Seife noch an ihm riechen. Er hatte geduscht. Was nichts anderes bedeutet, dass meine Ahnung Wahrheit war. Sie hatten unterwegs gefickt.
Aber was soll’s? Schwamm drüber, wie Gunnar sagt. Macht ja nichts. Dessen war ich mir ohnehin bewusst.
„Alles okay mit dir?“, fragte er weiter und setzte sich neben mich.
„Habe ich eine Wahl?“
Er lächelte nur...................

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Gesundheitliches:
Wegen des Ärgers welche Alexa betraf, fühlte ich mich ohnehin nicht besonders. Das Ganze hatte sich mir auf den Magen gelegt. Aber NICHT, dass ich jetzt weniger aß. Im Gegenteil. Wie schon geschrieben, stellte sich eine Art Frustessen ein.......um meine Nerven zu beruhigen (?), wie mir scheint.
Ansonsten hielt ich mich bis auf die üblichen Schmerzen und Krämpfe, die einmal mehr und einmal weniger waren, ganz gut.
Allerdings schien mir, ich sei chronisch erschöpft. Es brauchte nicht viel, dass sich Müdigkeit einstelle.

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Auch am Abend hielt ich durch bis zum Ende. Es war so gegen halb zwei, als wir alle so allmählich den Weg in unsere Betten gefunden hatten.
Zumindest hatte Alexa ihr eigenes Zimmer.
Gunnar schlief bei mir. (Wie es sich gehört, als mein Ehemann!)
Am Morgen pellten wir uns, nach dem Sex und ein wenig miteinander Reden, so gegen zehn aus dem Bett. Was hier durchaus nichts Ungewöhnliches ist.
„Schön, dass du wieder lachen kannst.“, merkte Gunnar an und ich wusste, er meinte es ehrlich. Nur MIR wurde in diesem Augenblick erneut bewusst, warum ich im Augenblick so traurig und deprimiert sogar noch an diesem ort war.
Nach dem Frühstück schrieb ich ein paar Zeilen. Und immer wieder nehme ich mir vor, gelegentlich einige Tage auszusetzen. Jedoch ist die Zeit dafür offenbar noch nicht reif. Ich empfinde es als erleichternd, sich alles von der Seele schreiben zu können.

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Ich dachte darüber nach, Derek anzurufen. Nur glaubte ich mich zu erinnern gehört zu haben, von WEM war das noch mal(?) (Jason?), dass er nun offenbar des Öfteren, in meiner Abwesenheit, mit seiner Mutter UND Giselle im Restaurant an einem Tisch speiste. Wer weiß, wie viel Zeit sie sonst noch miteinander verbrachten? Infolgedessen gedachte ich es nicht zu tun. Nur......wieso lernte ich eigentlich nicht aus meinen Fehlern? Wollte ich auch hier erneut so rasch und ohne Gegenwehr das Feld DER ANDEREN überlassen? Nein. Also rief ich ihn an.
Derek war im Büro. Freute sich, von mir zu hören.
„Wie geht es dir meine Schöne?“ Er schien ehrlich erfreut zu sein von mir zu hören. DAS wiederum erfreute mich! Ich atmete auf. Gedachte jedoch Giselle nicht anzusprechen. Ein Reizthema. Ähnlich wie bei Gunnar Alexa und die anderen Frauen.
Wir sprachen nicht wirklich lang miteinander. Die Unterhaltung kreiste hauptsächlich um die nahen Zukunftspläne, um Alexa, Gunnar und unser beider Gefühle zueinander. Trotz seiner blumigen Worte und Umschreibungen sah ich immer wieder das Bild vor mir, wie ER UND diese Giselle gemeinsam an einem Tisch im Restaurant saßen und miteinander scherzen. Oder wer weiß wo sonst was taten. Was wusste ich denn schon?
Tun Frauen das immer so? Sich die wenigen guten Stunden selbst verderben, mit unnützen, kontraproduktiven Gedanken?

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Natürlich dachte ich auch an Jason. Sowie an Kevin und gelegentlich sogar an Wanja. Obgleich ich in den Medien immer wieder fündig werde, in welch schändlicher Weise sich sein Bruder politisch betätigt.
Sollte ich Jason nun anrufen oder nicht? Ein kurzes Gespräch konnte schließlich nicht schaden.
Das Gespräch mit IHM bewegte sich rund um seine Frau und auch um seine Kinder. Dass er sie täglich anrief usw............
Ich erzählte ihm, dass wir im Haus schon so la, la für zwei Tage eingezogen waren. Wir redeten noch ein wenig über Häuser und Grundstücke auf Oahu, die gleichermaßen für mich in Frage gekommen wären.
Genau genommen fand ich es nicht als notwendig, ein riesiges Anwesen zu kaufen. Andererseits schien es mir nun doch wieder ein wenig zu klein vom Gesamtgrundstück her. Allerdings sollte ich hier wohl doch meinem Bauchgefühl vertrauen, meinte Jason ebenso.
Am Ende des Gespräches noch einmal die leise, gegenseitige Versicherung der Liebe zueinander. Was, von beiden Seiten her, nicht gelogen war.

Gunnar war in dieser Zeit seinen Köper stählen. Womit er bereits nach dem Frühstück begonnen hatte.
Auf Alexa achtete ich nicht weiter. Allerdings setzte sie sich dann, als ich die Gespräche mit Derek und Jason beendet hatte, auf der Veranda neben mich. So ließ ich es dann sein, mit Kevin zu sprechen. Und befasste mich zwangsläufig mit ihr. Blieb jedoch freundlich und schwesterlich. Ha, ha!


Sonntag, 19. Juni 2016

Nichts als Lügen (?)



Mein zweites Paradies, in welches ich hoffte zu kommen, offenbarte sich als Hades. Als eine gemeine, unzumutbare Situation. Zumindest nach meinem ermessen.
Aber dazu einige Zeilen später.

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Nun, den Flug verschlief ich beinahe gänzlich. Daher verging er verhältnismäßig rasch.
Den Rest der Zeit versöhnte ich mich mit Gunnar. Zumindest versuchte ich es im Inneren. Im Äußeren redeten wir miteinander. Und immer wieder versicherte er mir, dass er mich liebt und mich niemals verlassen und ebenso mich niemals gehen lassen würde. Alldieweil ich mit gut gemeinten Worten sanft hatte anklingen lassen zu gehen. Oder mich gänzlich von ihm zu trennen, wenn es gar nicht anders geht.
Dagegen verwehrte er sich selbstredend. „Wozu?“, fragte er. „WAS in aller Welt habe ich so schlimmes getan, was sich nicht wieder gerade biegen lässt?“
„Deine dutzenden Frauen und jetzt noch deine geliebte Konkubine, die ein Kind von dir bekommt. Nicht genug, dass meine Halbschwester Zwillinge von dir hat. Jetzt auch noch deine Hure!“
„Alexa ist keine Hure.“, verteidigte er sie noch. „Sie will deine Freundin sein und du lässt sie nicht.“
„Wie oft soll ich dir diese Frage noch stellen?“, wurde ich ungewollt wütend. „WIE kann die Mätresse eines Mannes die Freundin seiner Frau sein?“
Gunnar blieb trotz meiner Worte und flüchtigen Zornigkeit ruhig. Schwächte die Fakten mit Lachen ab und schien ein wenig unbeholfen. „Warum denn nicht? Das soll es schon gegeben haben.“
Usw, usw. usw......Allerdings ließ ich dann um meinet Willen nach und beruhige mich wieder. Was Gunnar selbstverständlich entgegen kam. Ich hatte kein Verlangen danach, mich noch weiter zu erbosen, über immer wieder dieselben Themen. Ich gedachte in diesem Augenblick in erste Linie zu schlafen. Denn nach der Ankunft in New Orleans wurde der Tag sicherlich mehr als anstrengend für mich sein.

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Am frühen Morgen setzte der Flieger auf. Die Sonne war noch längst nicht aufgegangen. Dieses Schauspiel verpasste ich später beinahe um des Ärgers und einer Auseinandersetzung wegen. Denn als wir in meinem Haus ankamen, erwartet mich eine beinahe befürchtete, jedoch sehr reale Überraschung. Alexa.
Allerdings realisierte ich dies nicht im Moment. Es war zu früh, als Gunnar und ich mit dem Taxi angekommen waren, schliefen alle noch. Infolgedessen bezogen wir zunächst unser Zimmer und packten aus. Und obgleich ich im Flugzeug geschlafen hatte, war ich doch trotz alldem einigermaßen erschöpft.
Ich legte mich aufs Bett und breitete die Arme aus. Starrte an die Decke und noch im selben Augenblick, sah ich Gunnars Gesicht über mir.
„Das sieht so einladend aus. Da kann ich doch nicht widerstehen.“ Er grinste und begann mich zu küssen. Strich mit seinen Händen über meinen Körper. Schob so nach und nach mein Kleid nach oben und zog es mir aus. Dann noch der Slip und schon......spürte ich seinen erregierten Penis zwischen meinen Oberschenkeln, der sich zügig seine Weg in mich hinein bahnte. Ich stöhnte auf. Und schon hatte nicht nur Gunnar die Leidenschaft gepackt, sondern auch mich.
Es war ein heißes, euphorisches, fast ungestümes Inneinader. Als hätten wir uns gerade erst ineinander verliebt. Oder, beinahe so, wie in den ersten Tagen unseres Zusammenseins, welches genau an diesem Ort stattfand. Nur die Mystik fehlte und the darkness. Das Blut......alles in allem ein durch und durch erfolgreicher Fick. Könnte man sagen. Der mir zeigte, wie schön es mit Gunnar sein konnte und dass wir beide noch immer über die Maßen ineinander verliebt waren.
Und wieder, nachdem wir fertig waren, lag ich auf dem Rücken und breitete die Arme seitlich aus. Atmete erleichtert und genüsslich schwelgend noch immer meinen Ehemann ein. Ahhhhh..................so wunderbar.....kann es sein!

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So dachte ich, nun sei ein stabiler, sowie auch versöhnlicher Grundstein für einen fabelhaften Tag gelegt, in welchem ich unendlich glücklich sein konnte.
Nur kam es bedauerlicher Weise ganz anders als erhofft.
Als erstes hörte ich die Kinder. Dann Marie. Offenbar hatte noch niemand bemerkt, dass wir angekommen waren. Im Grunde freute ich mich darauf, Marie, meine Halbschwester zu sehen. Vor allem, in Angedenken an alte Zeiten.
Gunnar und ich duschten in aller Kürze gemeinsam. Es war so angenehm, in diesen Augenblicken, wie schon lange nicht mehr - mit ihm - und ich freute mich immens darüber. Auch darüber, dass womöglich doch noch ein paar schöne Tage vor uns lagen, die es gemeinsam, mit den anderen, zu genießen galt. Insbesondere HIER, in meinem Haus, wo ich doch immer so glücklich war.
Die kalte Dusche, folgt jedoch recht bald.

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Nachdem wir uns angekleidet hatten, gingen wir beide die Treppen hinunter und in die Küche, wo Marie und die Kinder waren.
Was für ein Hallo! Was für eine Freude! Wir umarmten uns und Gunnar herzte seine Kinder. Das alles war immer noch annehmbar anzusehen. Es war eben SO...mit Gunnars Kindern.
Von der recht hörbaren Freude geweckt, kam nun auch Henrik herunter und begrüßte uns. Nun erwartete ich niemanden mehr, außer vielleicht die Turners. Daher achtete ich nicht weiter darauf, was NOCH so alles die Treppe herunter kam. Ich hörte es dann nur hinter mir eher leise kreischen und drehte mich blitzschnell um. Da sah ich Alexa, wie sie am Hals von Gunnar hing und ihn küsste. Ich war fassungslos. Schnappte nach Luft. Mein Gehirn spulte noch im Augenblick tausend mögliche Varianten des Folgenden ab. In diesem Zustand der Starre, mit den sich abgehackt bewegenden Bilder, als wäre ich mitten in einem Stummfilm gelandet, fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter und eine Stimme an meinem Ohr, die sagte: „Tue das nicht, was du denkst.“ Es war Maries. UND.....sie hatte Recht. Denn in Windeseile hatte ich all meine Optionen durchdacht. Jedoch keine schien mir wirklich angebracht zu sein als...........zu reden. Und dies so ruhig als möglich, damit kein Streit entstand und vor allem nicht die Befürchtung, ich werde nun doch noch hysterisch, aufgrund Alexas Anwesenheit. DAS wäre in der Tat kontraproduktiv gewesen. Wo ich ihr doch gerade (selbst) in letzter Zeit, am letzten Wochenende, das Feld an Gunnar Seite und zu Johanns Geburtstag auf Gotland, überlassen hatte.
Natürlich war es mir danach zu schreien. Am aller liebsten hätte ich getobt! Alexa verprügelt und Gunnar geschlagen. Oder rumgekehrt. Nur wäre dies sicherlich ein guter Grund gewesen, mich als nicht mehr zurechnungsfähig zu bezeichnen und in eine Anstalt zu stecken. Andererseits war nicht nur meine Eifersucht berechtigt, sondern ebenso meine Wut! Und es fiel mir schwer, das können sie mir glauben, meine Rage zu bezähmen. In mir wütete die Furie! In mir kochte der Zorn!
Noch immer spürte ich Maries Hand auf meiner Schulter, die mich hielt. Aus dem Augenwinkel konnte ich Henrik sehen. Es schien, als sei er auf dem Sprung, in Erwartung einer terrible scene.  Jedoch hielt ich mich (mit aller Mühe!!!) zurück (Alexa umzubringen).
Gunnar sah es mir an, was da in mir vor sich ging.
Alexa hingegen schickte sich nun an, mich mit großer Freude zu umarmen und tat es auch. Am aller liebsten hätte ich sie weggestoßen. Legte dann aber, verzweifelter Maßen, doch noch meine Arme so halbseiden um ihren Hals. Alexa drückte mich an sich. Offenbar empfand sie in der Tat große Freude mich zu sehen. Noch ein Küsschen rechts und eines links. Dann sah sie mir mit einem breiten Lächeln im Gesicht mitten in das Meine und bemerkte offenbar, wie verblüfft ich war.
Gunnar und Alexa begannen beide mit Erklärungen. Ich hörte zwar die Töne und die Worte drangen an mein Ohr, dennoch konnte ich sie nicht verstehen.
Da waren Fetzen von Sätzen der Entschuldigung. Andere schienen mich zu fragen, ob ich nicht über die Anwesenheit der Konkubine meines Mannes sogar noch glücklich war. Es muss Gunnar gewesen sein, der mich das fragte. Hatte er mich etwa beiseite genommen? Ich realisierte es nicht. Seine Stimme sprach etwas von Freundin, von einem gemeinsamen Besuch bei Alexas Eltern in Kalifornien, wenn wir dann wieder auf dem Rückweg nach Oahu wären.
Ich muss wie ein neugeborener Welpe ausgesehen haben, wenn es donnert und der.........nicht versteht.
Dann veränderte sich das Licht und ich hörte nur noch Gunnars Stimme.
„Eigentlich wollte ich nicht wirklich, dass sie hier her kommt. Aber sie gehört doch jetzt schon fast zur Familie.“
„Seitdem ich sie mit dir auf Gotland allein gelassen habe.“, hörte ich mich sagen.
„Nein. Nicht erst seit einer Woche.“
„Du liebst sie. Oder?“
Das alles erlebte ich wie in Trance!
„Ja Schatz. Das weißt du doch. Ich habe es dir schon einige Male gesagt. Was aber nicht bedeutet, dass ich dich weniger liebe als zuvor. Und DAS ich sie liebe, ändert doch nichts an meiner Liebe zu dir. Ich liebe DICH Rea, viel mehr als SIE. Das weißt du doch. Oder habe ich dir je Anlass gegeben, das anders zu sehen?“
„N-e-i-n.“, hauchte ich wie unter Hypnose. Noch immer war ich nicht wirklich in dieser Situation. (Offenbar wollte ich diese gleichwohl nicht begreifen.) Aus diesem Grund sprach ich auch recht leise. Stritt nicht mit Gunnar und diskutierte nicht weiter heftig mit ihm.
Alexa kam nun zu uns hin. „Es tut mir leid, dass ich dich in Verlegenheit brachte. Ich dachte Gunnar hätte es dir gesagt.“
Schob hier einer die Schuld dem anderen zu? (Welche Schuld eigentlich?)
Gunnar hob nun die Hand und bedeutete Alexa etwas Abstand zu nehmen. Offenbar dachte er, ich bekäme keine Luft und wäre einer Ohnmacht nahe. Wieder zog er mich ein Stück weiter zum Fenster hin, sodass wir ein wenig abseits standen.
Gunnar kam etwas näher heran. „Weißt du, eigentlich wollte ich wirklich nicht, dass sie mit hier her kommt.“, wiederholte er seine Aussage und sich.  „Denn ich wusste genau, dass es dir nicht gefällt. Aber sie sagte, so könne sie gleich ihre Eltern besuchen und schon war alles festgelegt.“ Gunnar Worte schienen ehrlich zu sein. Zumindest war dies mein Eindruck. Wenn man das so nennen kann, unter diesen Umständen. „In diesen Augenblick konnte ich nicht mehr zurück und sagte ihr selbstverständlich zu. Warum auch nicht? Sie war doch schon auf dem Weg. Also sagte ich, dass wir uns alle hier treffen.“
„Wusste Marie Bescheid?“
„Ja und nein.“
„Was bedeutet das nun wieder? Ist das ein Komplott gegen mich? Habt ihr euch alle verschworen? Mir wähnt als sei Alexa eine große Zauberin, die offenbar alle mit ihrem Charme betört. Unter diesen Umständen habe ich hier nichts mehr verloren.“, sagte ich so mechanisch wie ein Roboter und wandte mich dem Gehen zu. Alle anderen starrten mich nun an. Sie waren aus der Küche in den Flur getreten und hatten uns zugehört.
Ich ging an ihnen vorbei und sah, dass Alexa eines der Kinder auf ihren Armen hatte. Das andere klammerte sich an Maries Bein und sprang mir dann hinterher. „Tante Rea. Wohin?“ Es war Inula Castanea, die nun den Zipfel meines Kleides fasste und daran zog.
„Ja. Tante Rea. Wo willst du denn hin?“, hörte ich Maries Stimme. Auch sie kam mir hinterher und im selben Moment auch Gunnar.
Marie bedeutete Gunnar mit einer Kopfbewegung sich zurückzuziehen. Henrik kam und nahm das Mädchen auf seinen Arm. Marie und ich gingen ein Stück weiter nach hinten im Flur. Dort bleiben wir stehen. Und noch immer konnte ich die Situation nicht gänzlich erfassen. ODER....wollte ich es nicht?
„Rea, lass gut sein. Tue nichts Unbedachtes. Du hast ihr schon zur Genüge das Feld überlassen.“
„Aber ich kann und will nicht kämpfen.“
„Das brauchst du doch auch nicht.“, sagte sie. „Gunnar liebt dich doch über alles. Darauf würde ich in jedem Fall vertrauen. Müsste er sich entscheiden, wärest du die Auserwählte. Nicht sie. Ist halt nur blöd, dass er offenbar auch für Alexa, so la, la“, und hier machte sie eine drehende Handbewegung, „einiges empfindet. Was noch misslicher ist, dass sie ein Kind von ihm bekommt.“
„Ich weiß.“
Marie redete noch eine Weile mit mir. Beruhigte mich sogar ein wenig. Und dann kam Gunnar wieder zu uns hin.
„Geht es dir gut?“, fragte er mich als wäre ich eine Invalide. Ich funkelte ihn wütend an.
„Was denkst du denn, wie es mir geht, wenn ich in einem Moment mit dir fickend im siebten Himmel schwebe und im nächsten mich deine Konkubine hier, in meinem Haus, mit ihrer Anwesenheit überrascht. Du hast mich angelogen!“, polterte ich nun und fühlte den festen Griff von Maries Hand um meinen Arm, der besagte, beruhige dich. Lass sein.
Gunnar schnaufte und zog mich noch weiter weg von den anderen. Zu eine Ecke an der Eingangstür hinüber.
„Ich habe nur nichts gesagt. So wie du. Wir sind quitt.“
Ich rang nach Atem. Sah Gunnar fragend an. „Du wusstest es also die ganze Zeit?“, fragte ich ihn, OHNE den Namen von Jason anklingen zu lassen oder auszusprechen.
„Was denkst DU denn. Na und? Du hättest es mir einfach sagen können. Was denkst du denn? Das ich dir deshalb den Kopf abreiße? Oder dir eine Szene mache, so wie du jetzt mir?“
Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ich? Eine Szene? Davon bin ich weit entfernt.“
„Ja. Du hast Recht. Verzeih.“. Gunnar nahm mich nun in seine Arme und drückte mich fest an sich. „Tut mir leid. Ich hätte es dir sagen sollen, dass sie hier ist. Aber Schwamm drüber. Das mit Jason hast du mir auch nicht erzählt. Und ich habe dich nicht der Lüge bezichtigt. Sondern bin schlicht und einfach darüber hinweg gegangen.“
„Womöglich im Vorgriff dessen, was hier passiert?“
Gunnar entließ mich aus seiner Umarmung und lachte auf. „Was denkst du nur. Ich bin doch kein Geheimagent, der vorab alles plant. Es geschieht eben, wie es geschieht und gut.“ Er legte die Stirn in Falten und atmete schwer. „Ich will dich doch nicht bekümmern oder erzürnen. Das liegt mir fern. Wir haben bereits so oft darüber diskutiert und du weiß nicht erst seit heute, dass es Alexa gibt. Auch, dass sie dir, uns eben auch begegnet.“
Ich setze zum Reden an, jedoch Gunnar stoppte mich mit seiner erhobenen Hand.
„Klar sollte ich es trennen. Aber WIE kann ich das tun? Es ist oft ein schwieriges Unterfangen.“
„Dann wäre es wohl vorteilhafter nur eine Frau zu haben anstatt zehn.“, entsprang meinen Lippen dieser zynische Satz. Und ich hatte ihn leise gesagt.
Gunnar schwieg. Also redete ich weiter.
„Wie du das tun sollst?“, wiederholte ich seine Frage. „Sie nicht mit dorthin nehmen, wo Familie ist. Dort hat sie nichts zu suchen. DAS hast du von Beginn an falsch gemacht. Du hast ihr keine Grenzen aufgezeigt. Aber mir.“
Gunnar schnaufte und zog die linke Braue nach oben. „Die Grenzen erlegst du dir selbst auf.“, erwiderte er in leisem Ton und sah mich dabei fast kapitulierend an.
„Also findest du es .......immer noch.....NORMAL, dass ich als deine Ehefrau ständig mit deiner Hure konfrontiert werde?“
„Nein. Selbstverständlich nicht. DAS habe ich schon begriffen.“ Nun war erneut der Widerwille in Gunnars Stimme zu hören.
„Aber was dann???“
Gunnar schnaufte erneut. „Es ist nun mal wie es ist. Und ich mag sie auch. Da gibt es Schnittstellen, an denen es offenbar unvermeidlich ist, dass ihr zusammen trefft. So wie jetzt Rea.“
„Nein. Du konfrontierst mich immer öfter mit ihr. Obwohl wir es besprochen hatten, dass genau DAS NICHT geschehen soll! Und du hattest mir zugesagt. Wieso bringst du sie immer wieder in unserer Familie. Sie hat dort NICHTS zu suchen.“, blieb ich hart.
„Nun kennen sie einmal alle. Und auch die Eltern von Alexa akzeptieren alles genau SO wie es ist.“
„Wie kommst du eigentlich darauf, dass ICH mit zu Alexas Eltern gehen werde?“
„Warum denn nicht? Sie hat es ihnen bereits angekündigt.“
Wie kann sie das, ohne mich vorab zu fragen???“
Gunnar zuckte mit den Schultern.
„Ich hoffe aber, du willst sie nicht noch mit nach Oahu nehmen. Sonst zerstörst du mein aller letztes und gerade aufgebautes Domizil, wo ich mich wohlfühlen kann. Ohne eine deiner anderen Frauen sehen zu müssen.“
„Nein. Sie bleibt bei ihren Eltern in Kalifornien.“
„Dafür muss ich dir jetzt danken. Oder was?“
Gunnar schien belustigt. „Jetzt sei doch nicht albern Rea.“
Ich setzte nach. JETZT, wo ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte. „Hast du wirklich begriffen, was ICH, und auch die meisten anderen Menschen, unter einer Ehe verstehen?“
„Ja. Ich bin doch nicht blöd.“, erwiderte auch er nun ein wenig verärgert.
„Aber du hast es nun einmal nötig, mit mehreren Frauen zusammen sein zu wollen und zu können, WEIL ich es dulde.“, fiel ich ihm ins Wort. „Jede andere Frau hätte sich schon längst von dir scheiden lassen.“
„Bitte Rea, lass das sein.“, entgegnete er ein wenig kleinlaut. „Denkst du wirklich, das mich andere Frauen schon längst verlassen hätten?“
„Würde Alexa all deine anderen Frauen dulden, WENN du mit ihr verheiratet wärst?“
„Das tut sie doch schon längst. Sie weiß von meinen Neigungen und toleriert sie. Sie akzeptiert dich als meine Frau und weiß´, weil ich es ihr schon so oft sagte, dass ich dich über alles liebe und das ich dich niemals verlassen werde.“
„Weiß sie das?“, fragte ich in einem zynischen Ton etwas lauter wie bisher..
„Ja. Das weiß ich.“, hörte ich mit einem mal Alexas Stimme, die zu uns hingekommen war.
„Bitte Rea, sei doch nicht böse. Reg’ dich nicht auf. Es war mein Vorschlag, mit hier her zu kommen. Es bot sich an, wenn ich meine Eltern besuchen möchte. Und natürlich möchte ich auch bei Gunnar sein.“
„Wer regt sich hier denn auf?“, widersetzte ich mich ihrer Anschuldigung. Zumindest sah ich es so. Wusste aber noch im gleichen Moment, dass sie nur helfend in die Situation eingreifen wollte, um.....mich zu beruhigen und etwaige Streitigkeiten zu schlichten.
„Wisst ihr“, wandte ich mich nun an beide, Gunnar UND Alexa. Ich war sogar einen Schritt zurückgetreten, damit ich sie beide anschauen konnte. „Ich verstehe das alles nicht. Was denkt ihr beide nur? Das ich das alles, so wie es jetzt ist, mit Freuden und ohne zu murren als DEINE EHEFRAU“, und hier sah ich Gunnar durchdringend an, „erdulde?“
Schweigen......................
Und ich war in diesem Moment froh darüber, dass ich vorhin wie angewurzelt stehen geblieben war und keine offensichtliche Szene gemacht hatte. Das ich so la, la ruhig geblieben war. Hier kam mir meine Fassungslosigkeit sogar noch zu Gute. Sonst wäre die Situation sicherlich eskaliert, wenn ich begonnen hätte zu toben.
Dennoch stand mir der Ärger ins Gesicht geschrieben und ein dicker Brocken Wut hatte sich in meinem Magen fest gebissen. Er zehrte an mir. Allerdings konnte ich ihn nicht befreien. Es wäre für alle verheerend gewesen...................auch für mich.

Aber jetzt erst einmal genug der Situationsbeschreibung.
Natürlich hatte ich mich weiter echauffieren können. Nur, WAS hätte es mir genutzt? Ich hätte mich nur selbst ins Aus geschossen. Und das erneut. Aus diesem Grund lief ich auch nicht davon. Ich blieb.
Mag sein, ich hatte selbstverständlich daran gedacht noch augenblicklich das Haus zu verlassen und zurück nach Oahu zu fliegen. Aber WAS hätte mir DAS gebracht? Jason wäre gleichwohl nicht mehr dort gewesen. Und allein wollte ich nicht sein.
Infolgedessen musste ich nun auch Alexa hier, an diesem Platz akzeptieren.
Natürlich verdarb es mir zusätzlich diesen Ort. Nicht genug, dass Gunnar Kinder, die er mit meiner Halbschwester gezeugt hatte, hier, sichtbar waren. Nein. Jetzt war ich zudem und erneut noch gezwungen, Gunnars Geliebte an diesem Platz zu dulden.
Alles in allem eine Horrorvorstellung, deren ich mich aussetzen musste.

Aber ja doch. Natürlich. Ich sollte den Blickwinkel ändern, wie mir Gunnar in leisem Tönen riet. Es wäre doch besser für mich, wenn ich die ganze Situation anders sehen und annehmen würde, wie sie nun einmal ist.

Ich war müde und so wie so ging es mir, ab diesen Augenblick, als Alexa dort vor meinen Augen erschien, nicht mehr so gut.
Aus genau diesem Grund wies mich Gunnar wieder und wieder eingehend, beschwörend und beschwichtigend, darauf hin, mich doch zu beruhigen und bitte, wenn möglich meine Einstellung zur derzeitigen Lage zu ändern. DAS wäre genau der Knackpunkt und das Ziel. Es würde mir besser gehen, sollte ich es denn schaffen,....besprach er mich in einem Fort und hoffte sicherlich, ich würde seinem Flehen in absehbarer Zeit doch noch nachkommen. 
Natürlich meinte er es GUT........für uns alle. Das sah ich schon ein. Nur,....war ich noch immer.....zornig.

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Für einen Augenblick zog ich mich zurück. Ich realisierte selbstverständlich, dass ich mir und auch allen anderen, was nun erst einmal für mich eine Nebensache war, keinen Gefallen tat, wenn ich weiterhin grollte und schmollte. Ich musste in meinem Inneren, wie schon so oft, seitdem ich mit Gunnar verheiratet war, einen Kompromiss finden, der mich.....anders fühlen ließ. Sonst, wusste ich, hatte ich keinen Erfolg. Vor allem um meinetwillen war es gut, mich zu beruhigen und die Dinge zu nehmen, wie sie sind. Das Problem war,....sich zu überwinden. Was mir nur mangelhaft gelang. Jedes Mal, wenn Alexa in mein Blickfeld trat, hätte ich sie erwürgen könne. Die Wut in mir war unbeschreiblich. Nur MUSSTE ich  mich bezähmen. Eine Pflicht.

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Wie eine Mime versuchte ich nun für etwas ein, zwei Minuten lang zu üben, die Maske aufzusetzen, die es braucht, um mich gebührlich zu verhalten und.....anzupassen.
Es brauchte seine Zeit. Aber es musste gelingen UND......mit Schnaufen und Würgen......es gelang. Wie konnte ich aber nun auch in meinem Inneren Frieden finden? Das war unermesslich schwer. Ein dorniger Pfad. Den ich um meinetwillen beschritt.......
Ich konnte schließlich nicht ewig hier stehen, fern von allen anderen und schmollen.
Während meine Füße mechanisch meinen Köper zu den anderen hinüber trugen, dachte ich darüber nach mich abzugrenzen. Aber was sollte mir DAS bitteschön bringen? Zudem würde es Alexa in die Hände spielen. Umso länger ich mich wie eine Idiotin benahm.
Ich gab mir tatsächlich große Mühe, meine innere Verbitterung zu überwinden.
Und ich könnte jetzt noch endlos so weiter schreiben, wie ich verzweifelt versuchte.......ect. p. p.
Wieder einmal ein Fall von.......sich alles von der Seele schreiben.

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Letztendlich lenkte ich ein und........akzeptierte. Ging mit Alexa freundlich um und mit allen anderen so wie so. Als wären wir alle eine große, glückliche Familie. Genau SO, wie Gunnar es sich wünscht.
Warum sollte ich mir alles verderben?
Gunnar erreichte so erneut was er wollte. Ich fügte mich.

Nur Marie wusste um meinen inneren Kampf. (Gunnar sicherlich ebenso.)
„Lass los.“, sagte sie zu mir. „Es lohnt sich nicht. Du schadest dir nur selbst.“
Kluge Worte. Nur ist es oft schwierig sie zu befolgen.........

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Von Demütigungen und Aufwertungen oder umgekehrt

Wie kann ich auf SCHATZ hören, wenn DER, das DAS sagt eine andere in seinen Armen hält?
Ich dachte an Derek in diesem Moment und auch daran, dass ich ihn nicht erneut solch’ leidlicher Situation aussetzen möchte. Allerdings rief ich ihn an und redete zumindest kurz mit ihm.
„Ich komme.“, hörte ich ihn sagen und hatte es bereits geahnt.
Ich wehrte ab. „Lass sein. Ich schaffe das schon.“

Ich beendete das Gespräch, denn ich hatte Gunnar gehört, wie er sich mir näherte.
„Sein nicht böse.“, sagte er nun wartete auf Zustimmung.
Er war nahe an mich heran gekommen und hielt seine Hand an meine Wange. Streichelte mich.
Ich schnaufte kapitulierend. „Könntest du mir zumindest die Demütigung ersparen Alexas Eltern zu treffen?“
Er ließ mich los und zog die Brauen hoch. „Welche Demütigung? Sie kennen dich doch. Und spricht es nicht von Größe, wenn du als meine Ehefrau erhobenen Hauptes und Selbstachtung ausstrahlend die Eltern meine Freundin besuchst?“
Freundin hatte er gesagt......
„Wie kann sich fügen von Größe sprechen?“, fauchte ich leise zurück. Die anderen mussten das nicht hören.
Gunnar atmete tief. „Du verstehst aber schon, was ich meine?“
Ich schlug die Augen nieder. „Ja.“

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Als ich mich dann vollends beruhigt UND angepasst hatte, redete ich noch einmal besonnener mit Gunnar über alles. Dazu brauchte es nicht mehr viele Worte.
Wir sprachen, währenddessen ich mit Marie, den Kindern und Alexa in der Küche war und beim Kochen half, über Eifersucht, das Begreifen wie eine erfolgreiche Ehe funktioniert und über ANDERE Frauen, die Männer gelegentlich, oder länger haben. Es wurden ebenso Gedanken über Alexa, Jason, Derek und andere Menschen, wie beispielsweise Lara, ausgesprochen, zwischen uns zweien.
Der Rest der Anwesenden hörte zu. Offenbar wollte es Gunnar so. Keine Geheimnisse voreinander haben......bla, bla, bla.....

Erst in diesem Augenblick bemerkte ich, dass ich tatsächlich ruhiger geworden war und nun......nahm ich hin.

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Nach dem Lunch

Wir hatten gemeinsam gekocht, Marie, Alexa und ich. Ein gutes Zeichen, wie ich fand. (Ob für mich???) Und nach wie vor war ich müde und erschöpft. Daher zog ich mich auf die Veranda in einen Sessel zurück und döste ein wenig vor mich hin, als Gunnar und Alexa kamen.
„Alles okay mit dir?“, fragte er und ich hörte an seiner Stimme, dass es ehrlich gemeint und er erleichtert war.
„Ich bin nur müde. Werde aber gleich beginnen zu schreiben. Es ist so viel, was es zu sagen gibt.“
„Wenn du erlaubst“, man höre und staune (!!!), „würde ich in dieser Zeit gern mit Alexa einen ausgedehnten Spaziergang unternehmen.“ Wo ICH niemals mitgehen, mithalten könnte. Dachte ich so. Und war bereits erneut ein wenig verärgert. Ließ die Verbitterung jedoch sogleich wieder sein.
„Ich würde dich auch bitten uns zu begleiten. Aber ich weiß, dass dir das Schreiben wichtiger ist und so können wir ein weiteres Stück laufen.......“
„.......als MIT mir.“, vollendete ich Gunnars Satz.
„Ist dir das Recht?“
Ich schnaufte und zog die Brauen hoch. „Ja natürlich. Tue nur die Dinge mit ihr, die du mit mir nicht tun kannst. Das entspannt uns alle.“ Der letzte Satz klang ein wenig missgünstig an. Aber dennoch locker. Hier kam meine Verdrießlichkeit erneut ein wenig durch. Gunnar reagierte jedoch nicht darauf. So wahrte auch ICH noch die Kontenance. Beherrschte mich und wünscht den beiden stattdessen sogar viel Spaß. (Ist das nicht ein enormer Vorschritt meinerseits.......zu heute Morgen?)
„Wir bleiben nicht all zu lang.“, sagte er noch und schon waren sie gegangen.

Ich aß noch eine Schale Obst mit Eis (Frustessen nennt man das aller Wahrscheinlichkeit nach) und begann zu schreiben.................bis jetzt.