Samstag, 30. Juli 2016

Männer, die anderen Wesen



Die Feierlichkeiten hielten wir, auf meinen speziellen Wunsch hin, so bescheiden wie möglich. Wir luden keine weiteren Gäste ein, tanzten nicht und tranken wenig. Redeten nur, was anstrengend genug für mich war bis in die Nacht um halb zwei.
Und dann die Überraschung. Derek trat an mich heran.
„Ich habe noch ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk für dich.“ Er grinste und ich legte die Stirn in Falten. Sah ihn erwartungsvoll mit großen Augen an.
„Wie wäre es, wenn du heute Nacht mit deinen beiden Männern schläfst?“
„Oh! Ich weiß nicht so recht.“, Derek schien mein Worte und meine Gestik als zurückhaltende Zaghaftigkeit zu sehen.
„Es muss dir nicht peinlich sein. Ich biete es dir doch an.“
Noch immer zögerte ich. „Ich weiß nicht recht. Wir sprechen das besser ab.“ Ich winkte Gunnar herbei und ließ Derek sein Anliegen wiederholen.
„Kein Problem.“ Erwiderte Dieser, zuckte mit den Schultern und sah gleichmütig lächelnd von Derek zu mir.
Ich war verdutzt. Hatte zumindest einige Worte mehr erwartet. Einen kaum fühlbaren Widerstand. Aber nichts dergleichen.
Gunnar schien meine Verwunderung  zu sehen. Er hob seinen Arm und strich mir mit seiner Hand übers Haar, wie man es oft mit Kindern tut, oder eben auch mit einer Geliebten Person.
„Was hast du? Da ist doch nichts dabei.“
Ich schwenkte um. „Ja. Du hast Recht. Schließlich musste und muss auch ich andere Frauen in unserem Bett ertragen und wir schliefen bereits einige Male zu dritt.“
Und damit endete die Diskussion.

Nun, gesagt. Getan. Nur ein wirklich gutes Gefühl hatte ich dabei nicht.
Gunnar gab Alexa noch einen Kuss auf den Mund und versprach ihr die kommende Nacht bei ihr zu sein.
Als mir Kevin eine Gute Nacht wünschte und bemerkte was vor sich ging, geringste er breit. „Ist beinahe wie damals. Nur einer fehlt.“ Er zwinkerte mir zu und ich wusste genau, was er meinte. Seine Janina offenbar auch. Sie gab ihm von hinten einen Stoß in den Rücken und setzte die Miene der Schmollenden auf. Ich suchte sie noch zu beruhigen. Sagte ihr, das sei doch alles längt bereits Vergangenheit.
Schon im Voraus, also bevor wir drei zu Bett gingen, legte ich fest, dass ich mit keinen der beiden Sex haben wollte.
„Warum nicht?“, fragte Gunnar herausfordernd. Meinte es jedoch nicht böse und lächelte dann.
„Du weißt genau warum?“
„Nein. Weiß ich nicht.“, bleib er auf seinem Standpunkt. Dann wurde er ernster. „Ich fühle, dass es dir unangenehm ist. Aber warum? Hast du nicht vor Jahren noch gern mit mehreren Männer gleichzeitig geschlafen?“
„Ja. Das war, wie du richtig sagtest, vor einigen Jahren. Als ich noch dachte, ich könne es dir gleich tun mit all den Betrügereien. Aber heute weiß ich, dass ich das nicht wirklich kann. Meine damaligen Versuche in dieser Richtung betrachte ich als gescheitert. Überdies weiß ich heute, wie schrecklich es sich anfühlt, wenn noch eine andere Frau neben dir in unserem Ehebett liegt. Auch in diesem Fall bin ich der Meinung dass es gut ist zu trennen.“
„Also willst du es jetzt doch nicht tun?“
Ich schnaufte. „Derek hat sich nun einmal dazu durchgerungen und zeigt mir so, wie sehr er mich liebt. Ich werde ihn diesbezüglich nicht mit meiner Zurückweisung enttäuschen. Zudem würde auch ich es für mich als wichtig empfinden, JETZT noch einmal diese Erfahrung machen zu können, um zu sehen, was sich in mir verändert hat. Früher vermochte ich es zumindest überwiegend zu genießen, wenn ich mit mehreren Männern in einem Bett schlief und auch mit ihnen intim geworden bin. Nur jetzt, nach ein paar Jahren, fühlt es sich unangenehm, eben nicht mehr richtig für mich an.“
Als Derek zu uns herein kam, beendeten wir die Diskussion und stiegen zu dritt ins Bett.
Und es war genauso wie ich es ahnte. Ich fühlte mich nicht wohl dabei…………

Zu Intimitäten war es während unserer nächtlichen Dreisamkeit nicht gekommen. Obwohl Gunnar es sicherlich gern gewollt hätte. Nur ich konnte es schlicht und einfach nicht tun. Denn ich versetzte mich in Derek hinein.
Etwas später, als ich noch eine Weile darüber nachsinniert hatte, kam mir der Gedanke, dass Männer völlig andere Wesen sind als Frauen und solcherlei Situationen daher ganz anders empfinden. Aber WIE? Allerdings vermute ich, dass es auch hier von Mann zu Mann Unterschiede geben mag. Eines haben sie in jedem Fall gemeinsam. Sie sind ebenso eifersüchtig. Nur aus ganz anderen emotionalen Gründen heraus als wir Frauen. Sie sehen in dem anderen Mann den Konkurrenten. Den Gegner. Denken, wenn es um ihre angeheiratete Frau, oder auch nur um ihre Freundin geht, gleich an Besitz. Womöglich kommt aus den vergangenen Jahrhunderten gleichermaßen noch der Beschützerinstinkt hinzu. Ich weiß es nicht…….
Am Frühstückstisch tat ich kund, dass wir wohlerzogen geblieben sind, in der vergangenen Nacht und lächelte dabei in die Runde. Ich fand, dass es alle wissen sollten, bevor das Kopfkino Flügel annahm. Vor allem bei den Männern.

Alles in allem war es für mich eine lebendige und ausgezeichnete Erfahrung, um zu wissen, dass ich das zukünftig eben nicht mehr kann.



Freitag, 29. Juli 2016

(M)Ein Wiegenfest in New Orleans und ein Wunsch……



Nach so einer wunderschönen Nacht mit Derek, hätte ich es doch beinahe vergessen, dass heute mein Geburtstag ist.
Nun, im Allgemeinen wäre es mir viel lieber gewesen, wenn ich an diesem Tage meine Augen geöffnet und meinen Ehemann vor mir gesehen hätte. Jedoch gab er mir im Nachhinein nachsichtig zu verstehen, dass er, tolerant wie er sei, das Einfühlungsvermögen aufgebracht hätte, mir diese Nacht mit Derek zu schenken, wo wir uns doch so lange Zeit nicht gesehen hätten. Aus diesem Grund sei er auch am Abend mit Alexa weggegangen.
„Warte nicht auf mich.“, hatte er zu mir gesagt, während er sich küssend von mir verabschiedete.
So war Derek heute Morgen der Erste, der mir gratulieren konnte.
Als ich in die Küche kam fiel mir Marie, meine Halbschwester, um den Hals. Danach gleich ihr Mann Henrik und auch Gunnars Kinder, Óðinn Asger und Inula Castanea. Erst dann kam mein Ehemann auf mich zu. Umarmte, küsste mich und gratulierte mir. Alexa und alle anderen schlossen sich ihm an. Darunter auch mein bildschöner Kevin und seine Janina.
„Wollen wir es tatsächlich so beibehalte, dass wir meinen Geburtstag, jetzt, nachdem es sich herausstellte, dass ich im August geboren wurde, Ende Juli feiern?“, fragte ich meinen Ehemann.
Der machte ein nachdenklich, grüblerisches Gesicht. „Traditionell gesehen, vielleicht schon. Aber am 24. August feiern wir dann so wie so meinen Geburtstag. Dann feiern wir deinen ganz einfach noch einmal mit.“
„Ja.“, ich lächelte versonnen und dachte daran, wie ich Gunnar an diesem Ort, vor Jahren, kennengelernt hatte. DIESER sah natürlich meine Gedanken und lächelte mich wissend an.

Zum Frühstück nichts Besonderes.
Mein iPhone steht seit dem frühen Morgen nicht mehr still. Sogar meine Eltern riefen an. Troels, Jason, ja sogar Ian, Lara, Elena, Malika, Ailin, Kate und Imara. Josh, Ryan und Sarah sanden mir Grüße. Und man höre und staune, Wanja lies ebenfalls von sich hören. Mit ihm redete ich kurz und erzählte ihm von meinen Investitionen auf Hawaii, welche ich gemeinsam mit meinen Vater tätigte.  Und auch davon, wie sehr es mir dort gefällt und dass ich zudem darüber nachdenken, dort für immer zu wohnen. (Oder zumindest die Hälfte des Jahres.)
„Mein Geburtstagsgeschenk ist ein Haus auf Hawaii, wenn du magst. Suche dir eines aus. Gleich wie viel es kostet. Ich kaufe es dir.“
Hüstel. Schluck! „Deine Großzügigkeit macht mich in der Tat sprachlos. Wie kann ich dir dies jemals wieder geben?“
Er lachte. „Vielleicht bekommst du irgendwann einmal die Gelegenheit dazu.“
OHO! An dieser Stelle war Vorsicht geboten.
„Ist es nun ein Geschenk? Oder doch eher eine Wertanlage?“, fragte ich Wanja, um mich rück zu versichern.
„Ein Geschenk, selbstverständlich. Was denkst du nur Rea.“, seine Stimme war mild und liebevoll.
„Wanja“, begann ich leise zu sprechen und entfernte mich einige Schritte von den anderen, um ungestört zu sein. „Ich würde dich so gern einmal wiedersehen.“
Eine kurze Pause entstand. Ich hörte ihn atmen und dann sprach er mit einer unmerklich zitternden Stimme.  „Ja. Ich dich auch. Glaube mir.“
„Hast du nicht bisher stets einen Vorwand gefunden, dich für ein, zwei Tage von frei zu machen?“
„Es ist im Augenblick kaum möglich.“
„Sie klammert. Nicht wahr?“, fragte ich leise und bedacht.
„Nein. Es liegt nicht nur an meiner Frau und dem Kind.“
„An was dann?“, fragte ich unbedarft weiter, um diese Unterhaltung, und dieses Thema nicht abreißen zu lassen.
„Es hat auch politische Gründe.“
„Wie bitte? Ich verstehe nicht ganz. WAS hat die Politik mit uns beiden zu tun?“
Er lachte. „Sei nicht albern. Denk‘ nach. Du weißt schon warum.“
„Nein!“, widersetzte ich mich.  „Weiß ich nicht!“
„Du, ich muss jetzt Schluss machen. Tut mir leid. Alles Gute für dich und….wir sehen uns irgendwann. Versprochen. Und sende mir eine Mail, wenn du ein geeignetes Haus gefunden hast.“
Ich schnaufte. Es war in der Tat fabelhaft endlich von Wanja zu hören. Jedoch das übereilte Ende des Gespräches  stimmte mich traurig.
Gunnar kam zu mir hin. Legte seinen Arm um meine Schulter und sah mich mitfühlend an. „WER bekümmert dich am heutigen Tag?“
Sollte ich es ihm verraten. Vermutlich wusste er es bereits.


Auch zukünftig werde ich es dabei belassen, meinen Geburtstag Ende Juli zu feiern. Obwohl es sich seit der Offenbarung, dass Marie meine Halbschwester ist, herausgestellt hat, dass ich in Wahrheit am 24. August, also am selben Tag wie Gunnar, geboren wurde. DAS hatte man mir bis hier her, aus welchen Gründen auch immer, mein Leben lang vorenthalten. In jedem Fall war es KEIN Zufall gewesen, dass Gunnar und ich am selben Tag geboren wurden UND vor allem, dass wir uns fanden. Oder besser,….finden mussten.
Mir war ohnehin schon immer unklar, mit all den sich zeigenden Eigenheiten einer Jungfrau Geborenen, dass ich ein „Löwe“ sein soll. Da konnte schlicht und einfach etwas nicht mit rechten Dingen zugehen. Obgleich ich bis hier her ebenso die Wehr- und Standhaftigkeit, das Durchsetzungsvermögen, sowie den Mut eines Löwen erlernte.

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Könnte ich mir meine Gästeliste selbst zusammenstellen, wären darauf nur wenige Menschen. Vor allem…..Männer.
Gunnar, mein Mann. Meine Eltern (die nicht meine Eltern sondern in Wahrheit mein Onkel und meine Tante sind). Marie und Henrik (ohne die Kinder!). Mary und Rodney. Adam, Kevin, Derek, Wanja, Jason, Troels, Josh, Ian und all die anderen Männer, die mir einst etwas bedeuteten (Felicio!). (Außer Jack. Er war zumeist ein betrunkenes, selbstgerechtes A…loch, der von sich dachte zu wissen, wie man Frauen behandelt. Allerdings soll man über Tote nichts Böses reden……)

Welch‘ eigenartige Abschlussworte. Sie gefallen mir nicht. Denn Jack ist in der Tat der letzte Mensch, an welchen ich jetzt denken mag!
Dann besser doch das Zukünftiges im Auge behalten.
Ich vermag mir durchaus ein Leben (mit Jason – ohne seine Kinder!) auf Hawaii vorzustellen.
Oder ein anderes mit Derek (ohne das Kind, das diese Giselle von ihm erwartet!). Wie es sich jedoch gestalten würde,…..ist verhältnismäßig nebulös.
Und genau genommen wäre es mir am liebsten, Gunnar, mein Ehemann, wäre mir treu!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
So schicke ich heute, an meinem „Nicht-Geburtstag“, diesen Wunsch in the air und hoffe, dass er sich doch noch erfüllt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Donnerstag, 28. Juli 2016

Lernen miteinander auszukommen……



Wenn Menschen an einem Ort zusammen treffen, die mehr oder weniger in der Vergangenheit so wie in der Gegenwart miteinander verbandelt sind, sind Spannungen vorprogrammiert. Was nicht bedeutet, dass gestritten wird. Nein. Wir reden sehr offen und diskutieren ausschließlich.
In Schweden hat jeder sein Haus. Hier jedoch, sind wir alle in Einem. Marie, ihr Mann Henrik und Gunnars Kinder. Kevin, seine Pfleger Max und Matthias, sowie Kevins Lebensgefährtin Janina sind ebenfalls hier zugegen. Zu guter Letzt noch Derek, Gunnar, Alexa und ich.
Was allerdings ebenso eine Frage der Verpflegungszubereitung aufwirft. An dieser Stelle hat Marie die Tochter des Verwalters, Veronica, verpflichtet uns zu helfen.
„Ich lasse deshalb niemanden einfliegen.“, hatte ich zu ihr gesagt. „Finde bitte jemanden vor hier, der dir, der uns“, verbesserte ich mich“, in der Küche und im Hause hilft.“

So gab es gleich in den ersten Stunden einen trotzigen Abgang von Janina und ein anschließendes Gespräch in der Runde, welches ICH suchte, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie auf mich nicht eifersüchtig sein muss. Ihr hatte offenbar meine innige Begrüßung mit Kevin  heute Morgen missfallen. Ohnehin hatte ich mit Janina noch einiges klar zu stellen. Beispielsweise, dass ich genau so wenig die Schuld am Unfall ihrer Schwester trug wie an Kevins Unfall. Dass ich nicht das Monster, die Hexe war, für die sie und ihre Familie mich hielt. Und dass es von ihnen nun in der Tat nicht die feine Englische war, mir Glauben zu machen, Kevin sei tot.
Ich fand es direkt erleichternd endlich die Gelegenheit bekommen zu haben, das alles vor ihr aussprechen.
Wie sie es allerdings sieht und aufnimmt, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Züge in ihrem Gesicht ließen nicht darauf schließen, dass sie mir vergab. Sie blieben (vorerst?) ernst.
Zum Schluss hakte Gunnar ein, der offenbar nur darauf gewartet hatte, dass wir zu Ende kamen. Er heiterte mit seinen Worten die Situation sogar noch auf, indem er sagte: „Vielleicht befolgst du deinen eigenen Rat und bist nicht mehr so eifersüchtig.“
„Aber das ist doch eine gänzlich andere Situation!“, monierte ich noch augenblicklich. „Wieso sollte Janina jetzt noch eifersüchtig auf mich sein, wo ich mit DIR verheiratet bin und sogar Derek noch bei uns ist? In diesem Fall liegt die Sache völlig anders. Deine Konkubine, die du zudem liebst, sitzt in diesem Augenblick neben dir mit deinem Kind in ihrem Bauch.“
„Es war ihre Entscheidung.“, widersetzte sich Gunnar sogleich.
„Aber du liebst sie. Nicht wahr?“, fragte ich meinen Ehemann vor all den anderen, die dieser Unterhaltung doch recht aufmerksam folgten.
„Und du liebst Derek.“, merkte Gunnar in einem ruhigen Tone an, ohne besondere Emotionen zu zeigen.
Was hätte ich in Dereks Gegenwart erwidern sollen? Nein? Zudem hätte ich damit lügen müssen. Ich mochte ihn in der Tat sehr gern und fand ihn über die Maßen attraktiv. Infolgedessen war es von Nöten sehr genau darüber nachzudenken, was meine nächsten Worte sind.
„Aber die Liebe zu Derek ist eine andere wie meine Liebe zu dir!“, blieb ich expressiv. „Oder die Liebe, wie du sie zu Alexa empfindest! Und wenn DU keine anderen Frauen hättest, wäre ich dir in jedem Fall treu.“
„Und was war mit deinen drei Männern zur gleichen Zeit?“, rollte Gunnar die alten Geschichten von damals mit Kevin, ihm selbst und Ian auf.
„Das ist schon längt Vergangenheit.“, warf ich ein wenig gemäßigter ein.  „Und hättest du zu dieser Zeit nicht auch mit andere Frauen geschlafen, wäre uns beiden gleichwohl diese Part in unserer Ehe erspart geblieben.“
Gunnar räusperte sich und zog die linke Augenblaue nach oben. Was mir sagte, dass ich diese Thematik doch nun besser  beenden sollte. Es war in der Tat genug. Hier hatte er durchaus Recht. So wie so wurde bereits in der nahen sowie weiter zurück liegenden  Vergangenheit viel zu viel darüber diskutiert. Allerdings sah ich in Gunnars Augen sowie in seinem Kopf noch die brennende Frage nach dem Russen, die er sicherlich nur noch allzu gerne an mich gerichtet hätte. Denn auf Wanja war er schon immer…..eifersüchtig. Und das zu Recht.


Derek sah ich erst heute Morgen. Obwohl er bereits gestern spät in der Nacht hier angekommen ist. Ich hatte mich aus Erschöpfung sehr zeitig schlafen gelegt.
Gunnar lag an meiner Seite und wartete bis ich eingeschlafen war. Dann ging er noch einmal zurück zu den anderen. Und er schlief die gesamte Nacht bei mir. Denn heute Nacht, werde ich mit Derek zusammen sein. Wir haben uns so lange nicht gesehen! Gunnar dachte sicherlich bereits daran und bringt indes Verständnis dafür auf. Zur Gänze scheint er auf Derek nicht wirklich eifersüchtig zu sein. Er mimt den Kumpel und rät, mir, doch ein Beispiel an ihm zu nehmen, was Alexa betrifft.
„Ich verstehe mich mit Derek doch auch. Warum also du nicht mit Alexa?“, fragte er in die Runde, als wir heute Morgen, nach dem Frühstück alle beieinander saßen.
In diesem Augenblick gedachte ich bereits Widerspruch einzulegen, jedoch Gunnar setzte seine Rede fort.
„Natürlich weiß ich, dass du dir Mühe gibt. Du bist nicht zu jeder Zeit mehr so bissig zu ihr. Duldest sie mittlerweile.“
Ich hob die Schultern und breitete die Arme aus zum Zeichen, dass mir ohnehin nichts weiter übrig bleibt.


Ein wenig später sprach ich Derek auf Giselle und das Kind in ihrem Bauche an, welches bereits im September das Licht dieser Welt erblickt. Er wirkte verlegen.
„Verzeih.“, entschuldigte ich mich bei ihm sofort. „Es ist eine sehr persönliche Frage. Wenn du nicht darüber sprechen magst, dann verstehe ich das. Vielleicht dann später, wenn wir alleine sind.“
Derek schwenkte um. „Kein Problem. Wie ich sehe, wird hier alles sehr offen diskutiert. Da passe ich mich selbstverständlich an.“
Ich setzte ein verklärtes Lächeln auf. „Ja. So ist das eben hier. Und es ist gut, DAS es so ist.“
Wenn Derek vor den anderen über Giselle sprach, hatte ich den Eindruck, dass er trotz alledem recht zurückhaltend war. Denn später, als ich allein mit ihm war und noch einmal diese Thematik anschnitt, war er viel offener.
„Wie wirst du dich fühlen, wenn du Vater bist?“, hatte ich ihn gefragt.
Er legte die Stirn in Falten und zog die Brauen hoch. „Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie ich mich fühlen werde.“
„Dann warte es schlicht und einfach ab. Willst du deshalb sogleich nach einer Woche zurück nach Schweden?“
„Nein. Am liebsten wäre es mir, ich könnte bleiben und dich zu Adam begleiten.“
„Dann bleib doch zumindest noch eine zweite Woche hier:“, schlug ich vor.
„Und Kevin?“
„Seine Janina wird glücklich sein, nach einer Woche wieder zurück fliegen zu können.“
Derek lachte. „Vielleicht gewöhnt sie sich ja auch noch an dich und wird deine Freundin.“
„Das bezweifle ich.“
Eine kurze Pause entstand, in der noch eine Frage in mir brannte. Ich wartete noch einige Minuten ab und an: „Wirst du dabei sein wollen, wenn sie gebärt?“, fragte ich ohne weitere Umschweife. Derek schien verblüfft zu sein. Er hüstelte ein wenig und lächelte verlegen.
„Was ist?“, fragte ich nach und lächelte ihn an. „Wäre das so abwegig?“
Ein tiefer Atemzug durchströmte seine Kehle, bevor er mit der Erwiderung begann. „Nein. Eigentlich nicht. Schließlich war es IHRE Entscheidung und nicht die Meine….mit dem Kind. Ich glaube es genügt, wenn ich sie besuche, wenn es geboren ist.“
„Freust du dich darauf?“
Und wieder schien er nicht zu wissen, was er mir darauf antworten sollte. Er blieb laut hörbar die Luft durch seine Lippen.
„Ja und nein.“
„Das bedeutet?“, ließ ich nicht nach.
„Auf das Kind natürlich. Auf die Verpflichtung nein.“
Oho! „Verpflichtung. WAS verstehst du darunter?“
Derek sah mir direkt ins Gesicht, als wüste er was ich denke und lächelte mich an. „Ich werde sie nicht heiraten. Nein. Aber schließlich bin ich der Vater. Für das Kind bin ich schon verantwortlich. Ich hätte auch besser aufpassen können.“
„Du konntest nicht wissen, dass sie es darauf anlegte.“
„Ja. Ich weiß. Denn ich hatte sie selbstverständlich nach der Verhütung gefragt.“
„Und?“ Dieses Thema hatten wir bisher noch nicht so gründlich besprochen und ich war gespannt.
„Sie hatte nicht geantwortet. Nur gelächelt und ich nahm an……“ Derek sog die Luft durch seinen linken Mundwinkel zischend ein. Seine Gesicht zeigte bedauern. „So war das eben.“


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Das Anwesen, auf welchem die Serie „Magnum“ gedreht wurde ist offenbar käuflich zu erwerben.
Sobald ich zufälliger Weise davon las, wies ich Tom an, sich darum zu kümmern.
Es befindet sich auf Oahu am Waimalnalo Beach. Einer der schönsten Strände auf Hawaii.
Natürlich wäre es schön, in diesem Haus zu leben. Ich freue mich darauf, es mir anzusehen. Und hoffe,….es gelingt.

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Gesundheitlich bin ich überaus schwach. Die Temperaturschwankungen machen mir zu schaffen. Speziell die hohe Luftfeuchtigkeit. Zudem ist es hier im Süden noch heißer als in den Bergen der Black Hills.
Da mein Magen sich bereit wieder mokiert, trinke ich meinen Kaffee etwas leichter. Kaffee Latte ist es ohnehin jetzt nicht mehr. An die derzeitige Abstinenz der Milch, speziell was meinen Vorliebe beim Kaffee betrifft, vermag ich mich nicht wirklich zu gewöhnen. Sojamilch kommt der Richtigen in der Konsistenz wohl noch am nächsten. Allerdings ist mir ebenso bewusst, dass diese eben NICHT das non plus Ultra der Gesundheit ist. Reis- und Hafermilch sind mir zu dünn. Mandelmilch ist im Kaffee eine Abscheulichkeit. Ziegenmilch schmeckt nach diesem Tier und enthält erneut das tierische Fett, welches ich vermeiden soll. Nun, Dinkelmilch scheint mir eine Option zu sein, die es noch auszuprobieren gilt.