Sonntag, 30. April 2017

Hochzeitstage und ein Notfall



Gunnar und ich feiern heute unseren 5. Hochzeitstag.
Marie und Henrik ihren Ersten.
Kevin und Janina heiraten heute.

                 

 Tja nun, trotz allem eher gediegenen Zelebrierens von ein wenig Feierlichkeit, und an dieser Stelle denke man gleichwohl an Beltane.in der Heim-at, türmen sich für mich (!) einige Probleme der maskulinen Art auf, die gelöst werden wollen.

Mehr als überraschend rief mich Wanja gestern an. Ein Notfall! Und es ist unmöglich es Gunnar mitzuteilen. Mit ihm darüber zu reden oder es überhaupt ihm gegenüber zu erwähnen. Unmöglich!
Wanja möchte mich sehen und sein Verlangen ist dringlich! Es brennt!
Er hatte eine entsetzliche Niederlage erlitten und seine Frau Helena sei aufgrund von schwerwiegenden Depressionen nicht in der Lage ihn aufzufangen, so wie sie es versprochen hatte. Bereits nach der Geburt ihres gemeinsamen Kindes Anastasija Eugenia, im November 2015 bekam sie Kindbettdepressionen und wies sich selbst in eine Klinik ein. Seitdem wären diese Zustände permanent aufgeflackert. Einmal mehr und einmal weniger. Ihre ganze Ehe, ihr Zusammenleben litt darunter. Aber er hätte immer zu ihr gehalten. Und auch sie war loyal und hatte sich nun endlich in die Familie eingefügt. (So wie ICH es nie tat.
Natürlich hatte ich mich, VOR der Geburt seiner Tochter, gelegentlich mit ihm getroffen, wenn er in der Nähe war. Und zuvor war es noch heikler mit uns. Wanja kam ins Zentrum und lies keinen Zweifel daran, dass ER mich noch bekommen würde. Daraufhin gab es auch Ärger mit Gunnar. Natürlich gab es den. Am Ende war es nun noch so, dass Wanja mir stets unterstützend behilflich war, wenn es um finanzielle Dinge ging. Und es waren keine kleinen Summen. Infolgedessen fühle ich mich ihm gegenüber selbstverständlich verpflichte. Nun, für vier Komma fünf Millionen sollte man dem „Spender“, auf Verlangen oder Wunsch, ebenfalls behilflich sein, wenn......er es wünscht. Wenn es "brennt". Das bin ich Wanja schuldig! Und es kam ihm doch überaus gelegen und entgegen, dass ich derzeit hier in New Orleans zugegen bin. Mit seinem eigenen, privaten Jet wäre er in gut vier Stunden hier vor Ort.
Nun stellt sich für mich jedoch die Frage, WAS tue ich mit Derek? Zumal ER es kürzer hätte von New York hier her.
Im Grunde ist es keine Frage. Ich sage Derek ab und „helfe“ Wanja sich zu erholen von seiner Niederlage.

So zumindest der Plan. Aber bekanntlich…….kommt alles zumeist anders, als man denkt.


Samstag, 29. April 2017

Alles easy - Alles cool.



Gunnar und die anderen kamen gestern spät zurück. Trotz des Babys. Sie hatten mich den gesamten Tag über allein gelassen.
Gunnar entschuldigte sich. „Tut mir leid. Nicht böse sein.“ Und auch am Abend war er dann für zwei Stunden mit Alexa verschwunden. Womöglich hat sie interveniert, dass Gunnar ZU viel Zeit mit MIR verbringt. Jedoch zum einen bin ICH seine Frau und zum anderen, wird er mit ihr ohnehin nach Kalifornien, zu ihren Eltern fliegen. Was will sie denn….noch?
Aber keine Sorge, ich bleibe ruhig und gelassen. Alles easy. Alles cool.

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Ein Anruf von Derek. Und ein Zweiter von Sasha. Nichts Erwähnenswertes. Wir sprachen nur….über das Übliche.

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Wir gingen alle spät zu Bett, gestern Abend. Daher war ausschlafen angesagt.
Zumindest war Gunnar mit mir ins Bett gestiegen und am Morgen wachte ich gleichwohl mit ihm auf.
(Der Sex  mit meinem Ehemann, nach dem Erwachen, war trotz alldem gut zu genießen. Alexa hin oder her.)

P.S.: Genau genommen hätte ich diesen Eintrag auch "Halbherzigkeiten 2" benennen können. Aber nicht täglich gibt es Neues zu berichten, was nicht bereits tausend Mal gesagt worden ist.


Freitag, 28. April 2017

Von Liebe-nden, Ehe-männern und der andere Frau



Was soll ich sagen? Derek rief noch einmal an….und immer wieder, oder trotz alledem dass er jetzt mit Laurianne verheiratet ist, Liebeschwüre, die ich ihm sogar glauben mag. Denn er versucht tatsächlich zu mir nach New Orleans zu kommen, wenn Gunnar (mein Ehemann) mit seiner Konkubine nebst Balg, in der kommenden Woche zu deren Eltern fliegen. Er scheint sich in der Tat darauf zu freuen.

Überraschend war der Anruf von Sasha Fliess.
„Du fehlst mir.“ Und: „Ich liebe dich.“ Oder: „Stell‘ dir nur einmal vor, wir beide wären tatsächlich zusammen. Ich meine verheiratet und würden gemeinsam das Zentrum leiten.“
Oh. Oh! Meint er DAS ernst? Und zu welchem Zweck, kam in meinem Inneren noch umgehend die Frage auf. Oder verkenne ich ihn? Meint er tatsächlich DAS, was er sagt OHNE Hintergründe. Wer weiß. Ich ließ mich in jedem Fall darauf ein. Hörte ihm zu. Welcher Frau gefällt das nicht, hofiert zu werden?
„Na ja. Ich denke nur manchmal darüber nach.“, endete er dann mit diesem Thema.

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Gunnar scheint glücklich zu sein. Insbesondere auch über die offenbar Veränderung meiner Einstellung.
„Es geht doch.“, merkte er an und umfing mich Freude strahlend mit seinen Armen. „Und ist es nicht auch wunderbar für dich? Kein Ärger. Kein Verdruss. Kein Zorn. Das tut uns allen gut. Und dir Rea, am meisten. Meinst du nicht auch?“
Räusper. Zähne knirschen-d: „Ja. Du hast Recht.“
Und dann noch ein Gespräch (nach unserem Sex am Morgen) mit Gunnar über seine durch Eriks Zauber verloren gegangenen Gelüste und Neigungen, vor allem auch DIE, sadomasochistischer Art.
„Nein. Es ist erstaunlich. Sie fehlen mir nicht.“
Ja. Und ich kann bestätigen, Gunnar kommt nun gänzlich ohne irgendwelche Stimulierung zum Höhepunkt und....zurecht.

Zu dieser Thematik sprach ich gestern ganz offen und vor allen Alexa an.
„Wie läuft es mit meinem Mann im Bett, seitdem er bei Erik war.“
Alle starrten mich an. Die Münder offen. Gunnar grinste dann. IHM schien es nicht wirklich peinlich zu sein, obwohl es doch um IHN ging.
„Ähhh….ja…“, begann Alexa zu stottern, mit einem zweifelnden Seitenblick zu mir.
„Was ist? Was hast du? Ich meine das tot ernst.“, erwiderte ich.
„Na ja. Ich meine, es läuft ganz normal und.....gut.“
„Und du bist zufrieden damit,….wenn er nichts Besonderes mehr will?“
Sie hatte sich zu mir hingedreht. Ihr Körper ging in Abwehrhaltung. Die Augen wurden größer und größer. Sie pustete Luft aus sich heraus. Derartig Offenes war sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von mir gewohnt. Aber wozu Umwege gehen, wenn ich es auch einfach haben kann?
Sie nickte dann. „Ja. Eigentlich schon.“
Gut! Das wollte ich wissen und sollte genügen. Allerdings führte sie es nun nicht noch weiter aus (sie sah fragend zu Gunnar hinüber) und ich gab mich vorerst zufrieden mit den wenigen Worten von ihr. Aber die Grundaussage war getan. (Womöglich sollte ich einmal allein mit ihr sprechen. So von Frau zu Frau. Freundin zu Freundin. Zwinker.)

Gunnar schläft genau genommen jede Nacht mit mir ein und bleibt bei mir. Und sollte er des Nachts doch zu Alexa gehen, bemerke ich es nicht. Denn frühmorgens, wenn ich erwache, liegt er neben mir. All das ist in der Tat überaus angenehm und ich hatte es mir NICHT so vorgestellt, als wir allesamt los geflogen sind. Und auch am Tag ist er ganz mein Ehemann. Aber auch der Vater seiner Kinder.


Im Augenblick bin ich hier allein. Alle anderen sind in die Stadt gegangen. Die Kinder haben sie zum Glück mit sich genommen, sodass ich hier Ruhe zum Schreiben finden kann.


Donnerstag, 27. April 2017

Nicht mehr zu haben und trouble in paradise



Ich war nicht mit im Kino gewesen. Wollte nicht. Zu laut, zu hektisch zu anstrengend. So hatte ICH nun das Nachsehen und musste bei den Kindern bleiben. ICH! Gerade ich! Wo ich keine Kinder mag. Und wirklich gewonnen hatte ich dadurch nichts. Ebenfalls zu laut, zu hektisch und zu anstrengend.
Nun gut, es waren nur drei Stunden am frühen Abend. Und die Turners waren schließlich ebenfalls noch da. Dennoch dachte ich im Nachhinein, wäre es wohl besser gewesen, ich wäre mit Gunnar, Marie und Henrik in die Stadt gegangen.

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„Ich bin da.“, sagt Gunnar Gestern Abend. Küsst mich sacht und zärtlich auf den Mund mit dem süßesten Lächeln, das er mir geben konnte. Dabei greift er mit seinen beiden Händen meine Schultern und drückt sie sanft.
Aufatmen…….meinerseits. Denn es hatte sich eine Panik-Attacke eingestellt (die offenbar der Überforderung mit den Kindern geschuldet war).

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Oh. Oh! Helle Aufregung heute Morgen. Wir erhielten einen Anruf von Kevin und Janina, der besagte, dass sie sogleich nach der Heirat am dreißigsten in die Flitterwochen fahren. Gunnar sprach mit ihnen. Ich hielt mich da besser raus. New Orleans war offenbar das erste Ziel, welches sie sich ausgesucht hatten, um mit uns zu feiern, wenn wir schon nicht mit in Schweden dabei seien konnten. Dann sollte es weiter gehen nach Hawaii. Kevins Sohn hatte es dort so gut gefallen. Und selbstredend auch Janina. Deren Eltern waren ebenfalls eingeladen, mit ihnen in diesem Paradies (in meinem Haus) zu sein, für……tja nun, für wie lange? Vier Wochen Minimum, intervenierte Janina. Gunnar stimmte selbstverständlich zu. Nur WER leitet das Zentrum, währenddessen wir allesamt abwesend sind? Mag sein. Es würde sich schließlich nur um ein paar Tage handeln. Nichts destotrotz, dass wir dann alle hier zusammen waren, wäre es nötig für Gunnar und mich, umgehend zurück nach Schweden zu reisen.
Zu all dem kam noch der Ärger mit Alexa. Sie wollte allein nach Kalifornien fliegen, alldieweil wir, nach einigen Tagen, wenn Kevin und Janina hier angekommen sind, doch zwangsläufiger Weise nach Hause müssten, um unsere Arbeit zu tun. Derek war schließlich ebenso wenig verfügbar für diesen Job.
„Ich lass dich nicht allein mit dem Kind.“, sagte Gunnar zu ihr.
„Was soll denn schon passieren? Mein Vater holt mich am Flughafen ab und hier, bringst du mich hin.“
Gunnar schnaufte. Es gefiel ihm nicht, seine Konkubine mit seinem Sohn alleine fliegen zu lassen. Es scheint wohl so, als würde er mit ihr gehen. 
„Hättest du Imara nicht entlassen.“, sagte Gunnar dann noch zu mir. (Das mir dieser Name noch einmal begegnet!)
„Was hat Imara damit zu tun? Einer Muslima hätte ich ohnehin das Zentrum nicht überlassen. Gleichgültig wie lange sie bei uns ist.“
Gunnar lief unruhig hin und her. Ordnete seine Gedanken. Bevor er sie jedoch auszusprechen vermochte, hatte ich ihm einen doch recht plausible Offerte vorzubringen.
„Ist nicht Mike für derartige Fälle bevollmächtigt?“, fragte ich ihn.
„Ja. Natürlich. An ihn dachte ich ebenfalls schon.“
„Also ruf ihn an und sage ihm Bescheid, dass er für ein paar Tage das Zentrum leiten muss, bis wir wieder anwesend sind.“
Gesagt. Getan.
Die Diskussion mit Alexa wurde dann ebenfalls beendet. Die Lösung lag auf der Hand.
Wir alle bleiben vorerst in New Orleans. Warten auf Kevin, Janina und ihre Eltern. Feiern hier ein wenig. Und während der Heiratstross weiter gen Westen zieht, wird Gunnar mit Alexa und dem Baby nach Kalifornien fliegen. Ich allerdings, bleibe hier in New Orleans. Gunnar kommt dann hier her zurück und wir fliegen nach Schweden.
So der Plan.

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Donnerstag – Wie zu vermuteten war, an diesem Tag, rief mich zu all dem Desaster noch Derek an.
„Komme ich dir ausschließlich am Donnerstag in den Sinn?“, fragte ich ihn.
Er verneinte. „Nein. Selbstverständlich nicht.“
Und dann……(verärgerte er mich)…..
„Die Karten sind verteilt. Ausgespielt. Es ist wie es ist.“, lies er hören und ich fragte mich, was das jetzt soll. Der Ton seiner Stimme klang allerdings eher kapitulierend. „Trotz alldem ist offenbar an diesem Tag mein Verlangen nach dir am größten. Ich möchte dich so gern sehen. Dich in meinen Armen halten. Oder zumindest, wie jetzt, mit dir zu reden.“
Oh! Oh! Soll mir das nun implizieren, dass er seine Rolle als Ehemann angenommen hat? Der Grund, warum er sie antrat, schien nun ebenfalls nicht mehr wichtig zu sein.
Aber vielleicht ist es doch eigentlich so, dass ICH diejenige bin, die ihre Rolle als Gunnars Frau schon längst für sich unterzeichnet hat. Mit all dem, was und wie er ist. Und ich diese Signale bereits seit geraumer Zeit nach außen sende, zu all den anderen…..Männern, das ich eben NICHT MEHR zu haben bin.
Aber egal. Zurück zu Derek. Es war ein Glück, das er zumindest nach der Auflösung des Debakels angerufen hatte und demzufolge so gut wie sicher war, dass ich ein, oder zwei Tage hier allein sein würde. Ha! Welch‘ formidabler Zufall!
„Ich hätte eine Lösung für dich anzubieten.“, offerierte ich ihm.
Eine kurze Pause entstand.
„Welche denn?“, fragte er schließlich.
„Du kommst, allein versteht sich, für ein oder zwei Tage nach New Orleans. Von New York aus sind es schließlich nur zwei eineinhalb Stunden.“ Und ich erzählte ihm noch von Gunnars bevorstehender Reise mit Alexa und dem Baby nach Kalifornien, die aller Wahrscheinlichkeit nach am Ende der kommenden Woche stattfand.
Erneut entstand eine Pause. Derek dachte offenbar nach.
„Ich versuche es. Rufe dich an, wenn ich genaueres weiß. Ich liebe dich. Wir sehen uns.“
Ups. Nun war mein Ärger gänzlich verflogen.