Montag, 10. April 2017

Geschehen ist geschehen



Habe ich es tatsächlich getan? Oder war es Traum?
Vielleicht war ich auch nur in einem Zustand, in welchem ich nicht vollständig wahrnahm, was geschah.
Und womöglich wollte ich es auch nicht wirklich so haben. Lies mich überreden (be-drängen) zu etwas, was zu diesem Zeitpunkt nicht meine Absicht war. Weil es schlicht und einfach leichter war, sich nicht zu widersetzen. Und im Grunde, was tut es schon? Es war schließlich nicht das erste Mal. Unangenehm war es mir gleichermaßen nicht. Dennoch wäre es besser gewesen, es wäre nicht passiert. Ich schlief tatsächlich (erneut) mit Sasha Fliess, während Gunnar gestern Nachmittag beim Fußball war.

Da ich nicht wusste, was tun, nachdem Gunnar gegangen war, rief ich Sasha an. Frage unverfänglich nachdem, was er gerade tat.
„Warum gehen wir nicht ein Stück spazieren.“, schlug er noch umgehend vor und sagte zu. Das Dumme war nur, dass mich meine Kränklichkeit Erschöpfung fühlen lies. Jeder Schritt eine Tortur. Wie ein Marathon, die zwei Kilometer am See entlang.
Dann noch ins Restaurant. Ein leichter Kaffee, weil ich so müde war.
„Kommst du noch mit zu mir?“, fragte Sasha schließlich und ich bemerkte bereits zu dieser Zeit, dass er ein wenig anzüglich war. Ich wusste genau, worauf dies aller Wahrscheinlichkeit nach hinaus laufen würde und in seinen Augen sah ich die Lust. Mit seinen Blicken musterte er mich begehrlich. Liebeshungrig.
Aber egal, ich ging mit ihm mit. Was sollte schon geschehen, was nicht bereits geschehen war, als wir gemeinsam in London waren. Und genau darauf hatte es Sasha abgesehen. Auf Sex. Und es war mir schlussendlich tatsächlich nicht unangenehm, mit ihm zu schlafen.
Ich hatte noch vorgewarnt. Die Sicherheit angesprochen. Was wusste ich schon, mit wem sich diese Hanna Martenson, mit der er gelegentlich zusammen war, wie er sagte, sonst noch so alles traf. Aber es war dann alles so schnell gegangen. Es war kaum Zeit für ein Kondom. (Russisch Roulett?) Und als er in mir war, wusste ich nicht, war es mit oder ohne.
„Hast du ein Kondom….?, röchelte ich noch und Sasha nickte lächelnd. Allerdings hatte ich nicht bemerkt, wann das hätte passiert sein sollten. Ich wusste es nicht. Er kam überaus schnell und gleichwohl danach hatte ich bedauerlicherweise nicht die Möglichkeit nachzusehen.
Sasha lag noch ein, zwei Minuten neben mir. Stand dann auf und ging ins Bad, sodass ich nicht wirklich etwas hatte sehen können ob….ja oder nein. Schlussendlich entschloss ich mich ihm schlicht und einfach zu vertrauen. Welche Wahl hatte ich schon? Und nun war es ohnehin geschehen. (Im Grunde benahmen wir uns wie die notgeilen Teenager. Was war nur in mich gefahren? War ich verrückt oder was? Wie konnte ich nur so etwas tun??? Und ich wollte es noch nicht einmal. Lies es mehr oder weniger nur geschehen.)

Wir saßen noch eine Weile beieinander. Den restlichen Nachmittag bis zum Abend verbrachte ich bei Sasha Fliess. Dann noch das Dinner. Er brachte mich heim und ging. Schließlich konnte er zufrieden sein. Er hatte bekommen, wonach es ihm verlangte. Sex.
Und auch er deutete mit vagen Worten eine imaginäre gemeinsame Zukunft an.
„Stell dir nur einmal vor, was wäre wenn…..“
Infolgedessen ist er noch immer eine Option. Gut zu wissen.

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Und erneut kam ich nicht dazu zu zaubern. Etwas gegen diese verdammte Alexa zu tun, die ständig zwischen mir und Gunnar steht.
Aber womöglich genüg tatsächlich auch nur ein Gedanke. (Das wäre doch fabelhaft! Oder etwa nicht?)

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Gunnar kam so gegen neun zu Hause an. War allerdings, noch bevor er überhaupt zu mir gekommen war, bei Alexa gewesen. Hatte sogar mit ihr geschlafen. Offenbar hatte sie ihn genötigt und er hatte nachgegeben.
Kannte ich das nicht selbst vom Nachmittag?
Nun fühlte ich mich nicht mehr so schuldig wie zuvor, wegen Sasha Fliess. Auch Gunnar hatte fremd gefickt.
Und tat er das nicht viele Male mehr als ich?
Nun gut. Mag sein, seit unserem Besuch bei Erik nicht mehr so extrem.

Gunnar war nicht betrunken. „Es waren nur drei, oder vier Bier.“, sagte er zu mir. Trank dann noch eines, während wir gemeinsam beim Fernsehen saßen. Und trotz alledem, das wir beide am Nachmittag jeder mit einer/einem anderen im Bett gewesen waren, schliefen wir am Abend noch miteinander. Gunnar hatte es forciert. Nicht ich. Er wollte es so und schien es über die Maßen zu genießen.
Ein Tag von Sex geprägt, wie schon lange nicht mehr. Es ist bereits Jahre her, dass ich an einem Tag mit zwei Männern schlief.
Aber egal. Geschehen ist geschehen.

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Heute Morgen war der Teufel los, wie man zuweilen treffend bemerkt. Briefing sogleich nach meinem Frühstück mit Gunnar. Der Heizungsmonteur. Die Müllabfuhr. Termine ändern. Die Pappkartons. Sich um die Wäsche kümmern….etc.….und ich war bereits am Mittag total erschöpft. Aber es ging weiter und weiter……..bis jetzt. Dazwischen nur der Lunch. Spaghetti mit Bärlauch-Pasta und Parmesan.
Selbst Gunnar schien es heute genug zu sein.
„Komm‘, wir gehen heim.“, was allerdings nicht bedeutete, dass er bei mir blieb. Nein. Selbstredend noch einmal der Besuch bei Alexa und seinem Kind. Womöglich schläft er wieder mit ihr und ich…..schreibe hier.