Donnerstag, 13. April 2017

Keine Worte…..



Gunnar brachte gestern Alexa und das Baby mit zu uns ins Haus. Sie saßen da, auf der Couch, neben mir, so selbstverständlich, als müsse das eben so sein. Eine Weile lang hielt ich aus, in der Hoffnung, dass es alsbald endete. Jedoch tat es das nicht. Infolgedessen stand ich unter dem Vorwand auf ins Bad gehen zu müssen und rief Derek an, der allerdings gerade seinen Job erledigte. Und an dieser Stelle frage ich mich, was ist eigentlich aus seinen Plänen geworden mit Laurianne nach New York zu fliegen, um dort einen Model-Job zu erhaschen? Womöglich in der Tat nur eine spontane (Schnaps-) Idee von dieser Laurianne, um dieser Örtlichkeit und mir als Konkurrentin zu entfliehen und deren Umsetzung in die Realität noch eine Weile länger braucht als sie ahnt. (Oder ganz und gar verschwindet. Ha! Das wäre ideal. Dennoch frustriert es mich, etwas beiseite geräumt zu haben, dass zwischen mir und Derek stand und sich nun etwas Neues aufdrängt, dass nicht wirklich vorhersehbar war.)
Der zweite Anruf galt Sasha Fliess, zu dem ich dann schlussendlich, mit dem Unverständnis von Gunnar im Rücken, hinüber ging und für ein, zwei Stunden blieb. Geschehen ist nichts weiter, als dass wir nebeneinander saßen und auf den Bildschirm starrten. Ab und an einen Fetzen der Kommunikation, oder besser wir smal talkten ein wenig. Nichts Konkretes. Es war mir schlicht und einfach nicht danach und schon ganz und gar nicht, mit ihm zu schlafen. Was an diesem Tag gleichwohl von ihm nicht forciert worden war. Womöglich hatte Sasha bereits meinen Unmut bemerkt und lies mir aus diesem Grund meine Ruhe. War nur da. Saß neben mir und legte sacht seinen Arm um meine Schulter. Nichts weiter.
Und erneut, während ich neben ihm saß, verspürte ich dieses eigenartige Gefühl, welches ich noch immer zu beschreiben suche, aber nicht finde.

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Gunnar beschließt so einmal geradewegs über meinen Kopf hinweg, dass wir am Montag gemeinsam mit Alexa und dem Baby fliegen. Er trug es mir am späten gestrigen Abend an, wo ich bereits so derart müde war, dass ich keine Worte des Widerparts mehr fand und/oder finden wollte.
„Ich bin zu erschöpft zum Streiten.“, antworte ich nur auf seine Frage hin, die genau genommen kein war. Sondern nur Worte der Information, die mir galten für etwas, was schon längst von ihm beschlossen war.
War es Vorsatz mich schlicht und einfach zu übergehen? Oder einfach nur Unachtsamkeit. Allenfalls ging Gunnar damit Diskussionen aus dem Weg. Denn auch heute ist mir nicht danach, mir mit ihm aus diesem Grund ein Wortgefecht zu leisten.
Der einzige Widerstand, welchen ich in der Lage bin zu begehen ist, über Alternativen nachzudenken. Derek? Sasha? Jason? Kevin?
Andererseits bin ich jedoch keineswegs bereit, Alexa den roten Teppich auszurollen und die drei Familie spielen zu lassen. Nein! Niemals! Und wer weiß, welche Möglichkeiten sich mir auf der Reise bieten, um Alexa, auf welche Weise auch immer, aus dem Weg zu räumen. New Orleans ist dafür der prädestinierteste Ort. Und nein, niemand muss die Polizei verständigen. Denn über Magie amüsiert man sich allenfalls in der so genannten Zivilisation UND sie ist gleichermaßen nicht nachweisbar. WENN, dann tue ich es selbstverständlich so…auf diese Weise.

Aus diesem aktuellen Anlass heraus beschloss ich, etwas weniger und nur informativ, oder Episodenweise zu schreiben, da mir im Augenblick andere Dinge wichtiger sind, auf welche ich mich intensivst konzentrieren sollte/muss. Und immer gute Miene zum bösen Spiel. Lächeln. Gleichmütig sein und erdulden (was Gunnar mir vor die Nase setzt, für etwaige Unerträglichkeiten).

Kevin wird sicherlich nicht erfreut darüber sein, das wir, respektive ich verreisen. Aus diesem Grund mied ich am heutigen Morgen mein Büro und Kevin zu begegnen, nachdem ihm Gunnar unsere, oder eher seine Reisepläne eröffnete. Ich vermute, ich werde ohnehin alsbald von ihm hören.