Samstag, 22. April 2017

Zwischen zwei Frauen


Es ist schwierig Worte für Gefühle zu finden, die man selbst noch nicht einmal zu definieren vermag.
Derek rief mich vorgestern an und ich wusste ganz genau, dass es an Laurianne gelegen hat, dass er sich bisher nicht bei mir meldete.
„Ja. Natürlich war ich auch sauer auf dich, wegen des Donnerstagabends. Aber eigentlich wollte ich dich noch anrufen, bevor du gehst. Mich wenigstens noch einmal mit dir treffen.“, antwortete mir Derek auf meine Frage hin, woran es lag, dass er mich so stiefmütterlich behandelt hat.
„Warum nahmst du nicht ab, oder beantwortetest meine SMS’n?“
Eine kurze Pause entstand.
„SMS? Habe ich nicht bekommen.“
„WIE bitte? Das kann nicht sein!“, rief ich völlig verständnislos aus. „Ich schrieb Dir drei und rief dich auch einige Male an. Du nahmst nie ab. Ich dachte, dass du mir böse bist und lies es dann.“
„Davon weiß ich nichts und ich bekam keine Nachricht von dir.“
„Unmöglich!“ Ich hatte Recht! Es war diese Laurianne! Und Derek bestätigte es mir auch sogleich.
„Rea.“ Derek schnaufte. „Es liegt vermutlich an ihr. An Laurianne.“
„Sie hat gegen mich agiert. Nicht wahr?“
„Schon möglich. Wir haben gestritten wegen dir. Sie sagte, du verarschst mich nur und ich soll dir nicht hinterher rennen wie ein Hund. Dann sagte sie noch andere Sachen wie, dass du mich nur benutzt, mich spielst wie ein Instrument. Aber ich sagte ihr, dass das nicht stimmt und auch, dass ich dich liebe. Ebenso, dass ich wüsste, dass die Liebe auf Gegenseitigkeit beruht. Sie lachte mich aus. Ich wurde wütend und wir stritten weiter. Beinahe hätte ich einen Flug nach New Orleans gebucht. Aber was soll ich dort. Gunnar ist bei dir. Ich wäre nur das fünfte Rad am Wagen.“
„So wie ich hier.“, sagte ich leise. „Und Derek, ich liebe dich auch.“
„Aber warum bist du dann bei ihm? Und nicht bei mir?“
„Weil ich Gunnar offenbar ein kleines Quäntchen mehr liebe als dich Derek, was wohl den Ausschlag gibt, bei ihm zu bleiben. Und außerdem, du bist JETZT verheiratet.“
„Das ist an Sarkasmus kaum zu überbieten. Denn ich habe diese Frau, die dir Rea ähnlich sieht, geheiratet aus edlen Motiven heraus.“
„Liebst du sie denn?“
„Nein. Aber….“ Oh! Oh! Bei diesem aber ahnte ich schon, dass noch etwas Schreckliches folgt. „Aber,….ich meine,….“, stotterte er, „bisher liebte ich sie nicht. Aber nun scheint es so, als verändere sich etwas in meiner Beziehung zu ihr.“
„Wie meinst du das?“, fragte ich nach.
„Ich weiß nicht. Ich kann es nicht beschreiben. Aber ich fühle anders, umso länger ich mit ihr zusammen bin.“
Noch einmal: Oh! OH!
„Verliere ich dich?“, fragte ich ihn dann fast sporadisch.
„Nein! Selbstverständlich nicht. Ich liebe dich doch Rea! Und jetzt ahne ich auch, wie Gunnar sich manchmal fühlt. Zwischen zwei Frauen.“
Derek entschuldigte sich noch, erzählte mir von seiner Mutter, alldieweil ich ihn fragte, wie es ihr geht. Schlussendlich versprach er mir, sich alsbald wieder zu melden.

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Ein nervendes Streitgespräch mit Marie und ich bat sie, mir nicht böse zu sein.
Zu Beginn war sie überaus egoistisch. Es ging ausschließlich um sie. Man könnte direkt vermuten, dass sie Sternzeichen Zwilling sei. Denn so etwa nach einer Stunde sprach ich ein Thema an, was mich bewegt. Sie lehnt es ab, weil sie es schlicht und einfach nicht versteht. Nicht verstehen will!
Es ist für mich unmöglich mit jemanden über etwas zu reden, von dem er keinerlei Ahnung hat. Es wäre genauso, als ob man einen Schüler der ersten Klasse nach der Berechnung der Sinus und Kosinus Kurven fragt. Er hat sich damit noch nicht beschäftigt. Kennt sich infolgedessen damit nicht aus. Kann es also nicht wissen. Aber natürlich wird herum diskutiert. Gemutmaßt und spekuliert, wo ich Fakten zu bieten habe, die mit fadenscheinigen Argumenten beseitigt werden. Was für eine Farce, die ich immer wieder erlebe, und nicht ausschließlich mit Marie, wenn es um Matrifokales geht.

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Gestern waren wir den ganzen Tag unterwegs. Es strengte mich derart an, dass mir regelrecht übel wurde. (Oder lag es an den ungewohnten Speisen? Ich weiß es nicht genau.)
Es ist mir schlichtweg nicht mehr möglich, mit gesunden Menschen schrittzuhalten. Zudem lähmt mich die Wärme hier. Sie macht mich schwach und müde.
Wir besuchten Camille Du Pont, die Voodoo Priesterin und ich war für sie wie ein offenes Buch. Sie sah in meinem Kopf, um was meine Gedanken kreisten und dass ich Alexa am aller liebsten auf magischem Wege beseitigen sähe.
„Lass es sein.“, sagte sie nur zu mir und ich wusste, was sie meint. „Manchmal regeln sich die Dinge von selbst. Hab‘ nur Geduld.“
Das ich leicht gesagt. Dachte ich so. Sie muss diese Frau schließlich nicht ertragen (samt ihrem Balg).
Marie hatte an diesem Tag allerdings bereits ohne unser Wissen, einen Kaffeeplausch mit ihrer Mutter Ruby Jane (nun ja, ihrer Ziehmutter so zu sagen, wie wir jetzt wissen!) arrangiert, der bedauerlicher Weise ins Wasser fiel. Wir verschoben ihn auf heute Nachmittag.


Und ja, ich weiß, es ist halb vier Uhr morgens. Ich lege mich jetzt wieder hin. Hatte immer zwischendurch ein paar Gedanken nieder geschrieben, sodass ich sie nun insgesamt bloggen kann.
Ach ja, natürlich, mit Gunnar, Alexa und dem Baby geht so weit alles gut. Zumindest versuche ich es, mich weder ständig darüber aufzuregen, noch wütend zu sein, oder sie anzugiften. Nach außen hin, lächle ich, als hätte ich tatsächlich meine Einstellung geändert. Im Inneren jedoch, ist alles genau so geblieben, wie es war. (Ich hasse sie. Könnte ihr den Hals umdrehen. Sie vergiften Etc…Nun ja, ich denke eine einzige „Variante“ würde genügen, sie vom Leben in den Tod zu befördern. Aber so rein physisch ist und wäre mir das nicht möglich. Es gibt noch andere Möglichkeiten, die ich trotz Camilles Rat weiterhin verfolge.)