Dienstag, 30. Mai 2017

Eine falsche Entscheidung?



 (Auf der Einfahrt zu Onkel Eriks Hütte.)

Gunnar stieg, seinem Sohn schlichtweg, vollständig aus allem aus. Er kam und ging. Und alles so derart zügig, dass ich mich, aus der Eifersucht heraus, dazu hinreißen ließ in diesem Augenblick, einen falschen Entschluss zu fassen.

Da es dem Kleinen noch immer nicht wesentlich besser ging, die Ärzte nichts finden konnten und selbst Erik keine Hilfe war, ist man nun mit dem Kind gen Norden gefahren, zu Eriks Druiden-Freund (Eilif, der ewig Lebende). Selbstverständlich ist die Mutter mitgekommen. Was sonst?
Ich war wütend! Außer mir. Durfte jedoch nur Verständnis und Mitgefühl zeigen.
„Du kannst mit uns fahren, wenn du willst.“, bot mir Gunnar an.
Ich trotzte und sagte NEIN. Was selbstredend ein (gravierender!) Fehler war.
Natürlich hatten wir damals, im Zuge einer kleinen Reise durch den Norden Schwedens, diesen Mann, diesen Druiden aufgesucht. Ich erinnere mich gut daran. Aber wiederfinden, würde ich seine Hütte nicht. Denn……nachdem sie etwa eine Stunden weggefahren waren und mein Trotz verraucht, gedachte ich ihnen mit meinen Wagen zu folgen, um doch noch dabei zu sein. Oder besser, um bei Gunnar zu sein. Mein Entschluss von vorhin war im Grunde nicht mehr zu revidieren, weil es Unsinn war, Gunnar hinterher zu fahren. Ich bin eine äußerst unkluge Idiotin, die sich in den denkbar ungünstigsten Momenten von (eifersüchtigen) Gefühlen leiten lässt.

Sasha hatte mich gesucht und währenddessen ich zu Mittag aß, leistete er mir Gesellschaft. Ich erzählte ihm davon. Natürlich (!) nichts Genaues.
„Vielleicht erinnerst du dich, dass ich zwei Tage nichts tun muss. Schon vergessen. Wenn du magst….“ Er sprach nicht weiter. Ich wusste selbstredend was er meinte und zeigte Unentschlossenheit.
„Ja. Natürlich.“, begann ich dann meine Antwort zu formulieren. „Doch im Augenblick wäre ich dir dankbar, wenn du mich zum Büro begleitest. Ich muss zurück. Schauen, was es noch zu erledigen gibt.“
„Okay.“

Ich war nicht allzu lange im Büro. Sprach nur kurz mit Mike und ging dann wieder…..zum kleinen Saal, um mir einen einstündigen Vortrag anzuhören, in welchen es um Erich v. Däniken ging.
Sasha rief mich währenddessen an und kam schlussendlich auch vorbei, als das Referat beendet war.

„Hätten wir ein paar Tage für uns?“
„Ja. Hätten wir.“
„Haben wir ein paar Tage für uns?“
„Ja. Haben wir.“
„Gibst du sie mir?“
„Ja. Ich gebe sie dir.“


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Sasha schlief diese Nacht bei mir im Haus. Es bestand nun im Augenblick nicht mehr die Gefahr, dass Gunnar urplötzlich zurückkommen würde.
Zwei Dinge gedenke ich zu meinem „neuen oder wieder gefundenen Freund“ Sasha Fliess noch anzumerken. Er spricht ständig davon, mit mir nach Jerusalem zu fliegen. Am besten gleich und sofort. Warum? Frage ich mich da. Zum anderen bringt er bei mancher Gelegenheit seinen einstigen Wunsch im Büro zu arbeiten bei mir an. Ich erklärte ihm darauf kurz und bündig, als er es das erste Mal zu mir sagte, dass es keine Stelle im Büro für ihn gibt.
„Das bedeutet, ich habe keine Chance habe, hier im Büro zu arbeiten?“
„Nein.“

Von Derek nichts. ICH rufe ihn gewiss nicht an.
Jason hatte sich kurz bei mir gemeldet. Mich darüber informiert, dass er zurückkommen wird und bedauert, dass ich nicht bei ihm sein konnte….auf Hawaii.
Ach, könnte ich mich doubeln. Ich schöre, ich bei dort….
Apropos Hawaii. Kevin erfreut sich bester Gesundheit. Sie genießen die Flitterwochen. Und ER ist der Meinung, sein großer Zeh hätte sich bewegt.
Nun, warten wir es ab. Womöglich hat mein Opfer doch einen Sinn. Ich würde es Kevin von Herzen wünschen!

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Mike sprach mich vorhin auf Sasha an. „Verbrüderung mit dem Feind?“
Ich musste lachen. „Ja. Zu einem bestimmten Zweck.“ Ich zwinkerte ihm zu und ich nehme an, er verstand.


Montag, 29. Mai 2017

Die Antwort einer Königin



Wir, Sasha und ich, besuchten am Nachmittag, nach dem späten Lunch, einen Archäologischen Vortrag über Artefakte gegen jede Geschichtsschreibung. Überaus interessant und erneut ein Punkt, ein Knoten im Faden, an welchen ich anzuknüpfen versuchte, um aus Sasha etwas Privates und Persönliches heraus zu bekommen. Ein Zweiter gleich nach dem Dinner über Geoengineering, HAARP und andere Wellen. Diese Frau, die da vortrug, war schlicht und einfach genial!
„Du bist aber ganz schön wissbegierig.“, sagte Sasha dann zu mir und legte das erste Mal in der Öffentlichkeit seinen Arm um meine Schulter, als wir auf dem Weg zum kleinen Saal gewesen waren. Dann stoppte er, nahm mich mit beiden Händen bei den Schultern und sah mir direkt in die Augen. „Weißt du überhaupt, dass wir heute unseren Jahrestag haben?“
„Unseren Jahrestag?“, fragte ich zurück.
„Ja. Heute vor einem Jahr schliefen wir das aller erste Mal miteinander, als wir in London waren.“
„Wow! Was für ein Zu-fall, dass wir gerade heute erneut die Gelegenheit bekommen zusammen zu sein.“
„Das ist ein Omen.“, sagte er dann gespielt aufgeregt und ich wusste nicht, ob es ihm ernst damit war oder nur ein Scherz. Aus diesem Grund wartete ich, ob er womöglich noch etwas sagt. Leider nein. Also hakte ich nach. Wir waren weiter gelaufen.
„Ein Zeichen? Meinst du das ernst?“
Er sah kurz zu mir herüber. Antwortete nicht gleich. Schien in seinem Kopf etwas zu formulieren. Mit einem Mal lachte er ein wenig überspitzt und breitete kurz die Hände zur Seite aus. „Aber ja.“, sagte er in einem Ton, der darauf schließen ließ, dass ich glauben sollte, dass er nun doch einen Scherz mit mir trieb. Aber ich nahm ihm das nicht ab. Es war ein Verlegenheits-Gaukler. Da war irgendetwas. Deshalb sprach ich ihn direkt darauf an. (Ich hasse dieses drum herum Gerede!!!)
„Ich weiß, dass du mit mir NICHT scherzt.“, sagte ich ernst.
Er reagierte ein wenig verdutzt. „WAS bedeutet das denn jetzt?“, fragte er schließlich.
„Ich weiß, dass du weißt, DASS es ein Omen, ein Zeichen ist. Habe ich Recht?“, sprach ich und setzte ein überlegenes Lächeln auf.
Und wieder rang Sasha nach Luft. „WOW! Da ist sie wieder. Die mir suspekte und beinahe zu souveräne Frau.“
„Nicht gewohnt? Oder was?“, war meine gezielte Antwort.
Nun räusperte er sich. „N-e-i-n. Nicht so direkt und auf diese Art. Du bist schon etwas Besonderes. Und wie es scheint, kannst du meine Gedanken lesen.“
OHO! Die aller erste Anspielung auf etwas, was mir sagte, ER nimmt den Faden auf. Und womöglich sogar ohne es zu wissen.
Als Frau lernt man es ohnehin SO zu handeln, dass die Männer tun was man will und Frau sie denken lässt, es sei ihre eigene Idee. Oder sie seien selbst darauf gekommen. War Sasha tatsächlich DAS, was ich vermutete, spielten wir beide hier ein Spiel? Und selbst WENN er lautere Absichten hätte und unbescholten wäre, ist er immer noch ein Mann. Und Männer wollen nun einmal immer gewinnen.

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Nun, den ersten Teil, bis hier her, schrieb ich gestern noch. Aber WO jetzt beginnen. Es ist so viel geschehen. Genau genommen sollte ich wohl sagen, so viel Wunderbares. Aber darf ich DEM denn trauen? Ich weiß es nicht….genau. Alles, was mir Sasha offenbarte schien mir echt zu sein.
Aber ich greife vor.
Ja natürlich, selbstredend schliefen wir miteinander, gestern Abend und auch heute Morgen. (Sein Penis ist in der Tat ein wenig über-ragend. Dennoch ist es angenehm, sobald er in mir ist. (Er füllt mich zur Gänze aus.) Zudem ist er, wie von mir angewiesen, vorsichtig zu Beginn. Weil es doch ein wenig schmerzt. Es ist ähnlich bei mit Wanja. Aber egal……genug davon.)
Bereits gestern Abend begannen wir mit einer doch recht offenen Diskussion, welche sich heute Morgen nach dem Sex, während wir so nebeneinander lagen, fortgesetzte. Und ich denke, ich muss nicht alles an dieser Stelle präzisieren. Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es vermutlich nicht. Wir sprachen über ssoooo vieles. Genau genommen beinahe über ALLES, was schon lange mit ihm besprechen wollte.
Zu Beginn versuchte er noch immer irgendwie zu spielen. Auszuweichen. Etwas zu verheimlichen und ich war es schließlich leid. Sah in seine Gedanken. Sprach‘ alles an und er blockierte sie. Gleichwohl DIES brachte ich zur Sprache. Offen und fei heraus.
„Hast du es gelernt?“
„Was?“
„Deine Gedanken zu kontrollieren?“
Eine zweite, für mich wichtige Angelegenheit war seine Herkunft. Sein Hintergrund, seine Familie und sein Glauben. Ich war so gut in Fahrt, dass ich mich bei ihm nach allem, was ich wissen wollte, schlicht und einfach frei und offen erkundigte. Anfangs holperten die Antworten ein wenig sparsam von seiner Seite. Ich ließ jedoch nicht nach. Fragte immer wieder. Vergaß nichts. Wiederholte manche Frage. Wir sprachen über Israel und das Judentum. Wie er erzogen wurde und an was er glaubte. Ich erfuhr gleichermaßen, wo seine Eltern sind. (Aber NICHT, WAS sie tun.)  Und an mancher Stelle, gestern Abend, dachte ich, das war es. Ich muss jetzt gehen. Jedoch Sasha ebenso.
„Machst du jetzt Schluss mit mir, nur weil ich ein Jude bin? Genau DAS hatte ich befürchtet. Was meinst du wohl, warum ich so verhalten war? Dir nicht sagen wollte.“ Wer’s glaubt…….
Heute Morgen klärten wir den „Königssohn“, welchen ich in seinen Gedanken sah.
Und zu guter Letzt, sprach ich im gewollten Scherz den Agenten an. Er tat entrüstet. Lachte.
„Was denkst du nur von mir?
Aber Sasha hatte ebenso einige Fragen an mich, die ich wahrheitsgemäß beantwortete.
Wir sprachen über Derek und ebenso über Hanna Martenson. Ich wollte wissen, WIE er nun zu ihr stand und WARUM sie. Wie sie war usw.….Er stellte sie einfältig dar.
„Also nur eine Bettmatratze?“
„Du bist wirklich sehr direkt.“
„Ja. Das sagt man mir immer wieder. Ich hasse es, um den heißen Brei zu reden. Spart Zeit.“
Er schmunzelte und nickte anerkennend. „Dennoch bist du königlich. Wir passen gut zusammen. Meinst du nicht?“ In diesem Zusammenhang sprach er meinen Namen an. Blanc.  
„Fällt dir da nichts auf?“
Ich wusste was er meint und antwortete prompt. „Ich besitze die Papiere meiner Ahnen bis in die siebente Generation zurück. Es waren alles Deutsche.“
„Du bist stolz auf deine Herkunft und ich auf meine. Mein Großvater sagte immer zu mir, Junge, vergiss nie, wer du bist. Deine Linie ist königlich. Du bist ein Königssohn von Geburt und etwas Besonderes. So wie du Rea. Deshalb passen wir so gut zusammen.“
Mit diesen Worten hatte ER mich nun erstaunt.
Und dann öffnete er sich mir gänzlich. (Zumindest fühlte ich es so.)
„Rea, komm mit mir nach Israel. Ich würde dir so gerne zeigen, wo ich aufgewachsen bin. Und wenn es irgendwann tatsächlich einmal ernst zwischen uns wäre, stelle ich dich meinen Eltern vor. Sie leben in Kanada.“
„Und sind sicher nicht die Ärmsten. Nicht wahr.“
Er lächelte ein wenig. Kratzte sich am Kopf. Die Begeisterung trat zurück. Das war (meinerseits), in diesem Augenblick, schlicht und einfach die falsche Anmerkung. Eine Frage, die einem kalten Lappen glich.
„Ja.“ Und schon kamen wir erneut in die jüdische Thematik. „Auch deine Eltern sind begütert, Rea. Nicht wahr?“
„Ja.“….den Rest sollte ich mir wohl denken…….“Oh nein!“, war meine Antwort darauf.
„Du leugnest es? Obwohl du weißt….“
„Was weiß ich denn?“, wurde ich ernst und wütend. „Vermagst du jetzt ebenfalls Gedanken zu lesen? Wo hast du es gelernt? Bei Mossad oder was?“
Hüstel. Räusper. Nach Luft schnapp…..
„Bist du etwa doch ein Spion? Aber was denke ich mir denn. ICH….bin doch sicherlich nicht SOOO wichtig, dass man mir jemand schickt.“
„Rea. Lass  das jetzt.“ Sasha wurde ernst.“ DAS sind gefährliche Gedanken.“
„Oho! Sieh an!“ Mit meiner Dreistigkeit begab ich mich auf dünnes Eis. Dennoch ging ich ein Stück weiter. „Warum bist du wirklich hier? Wie kamst du überhaupt von Kanada hier her?“ Hat man dich geschickt? Hätte ich ihn am aller liebsten fragen wollen. Jedoch so unverfroren konnte ich dann doch nicht sein. Und da ich bemerkte, dass ich schon längst über das Ziel hinaus geschossen war und Sasha trotz romantischer Euphorie etwas pikiert reagierte, schwächte ich die Power meiner Worte ab.
„Ich gedachte hier in Schweden zu leben. Bin erwachsen. Muss nicht mehr bei meinen Eltern leben.“
„Schickt man die jungen Burschen in die Welt, damit sie Lebenserfahrung und Abenteuer sammeln?“ Ich spielte auf seinen Glauben an. Und am aller liebsten hätte ich noch einmal sein HIER SEIN hinterfragt.
Er lächelte ein wenig schief. „Nein. Ich wollte es so. Mir gefällt dieses Land. Und ich musste, wollte schließlich etwas Geld verdienen. Die Arbeitsagentur empfahl mir hier anzufragen. Das Zentrum ist überaus beliebt bei Arbeitssuchenden. Also kam ich hier her.“ Wer’s glaubt……
„Ich denke mir, dass du es doch eher nicht nötig hast zu arbeiten.“….und ich grub mich in sein Hirn…..fand jedoch nicht wirklich, was ich suchte. Blockierte er erneut? Wieder und wieder wähnte mir, er hätte dergleichen….trainiert.
„Nein. Habe ich in der Tat nicht wirklich.“
„Aber sagt euer Glauben nicht, dass ihr nach außen hin bescheiden bleiben solltet?“
Sasha antwortete darauf nicht wirklich. Stelle eine Gegenfrage. „Ach, tatsächlich? Davon weiß ich nichts.“
„Wenn wir heiraten, würde ich dann jüdisch werden?“, fragte ich, um den Faden nicht zu verlieren, obwohl ich wusste, dass das nicht so ist.
„Nein. Wir sind schließlich keine Muslime.“
„Da hast du Recht. Ist es nicht so, dass man zwar jüdisch werden kann, wenn man es beschließt. Jedoch erst in der siebten Generation?“
„Kann sein.“ Sasha wurde einsilbig. Unwillig auf meine Fragen, bezüglich seines Glaubens, oder des Glaubens seiner Eltern. „Ich würde dir so gerne alles zeigen, wenn ich nur wüsste…..“
OHO! DAS war ehrlich. Ich fühlte es. Da war also tatsächlich echtes Interesse an MIR. Wer hätte es gedacht?
Schlussendlich schwenkte Sasha ein wenig um. Fragte nach meinen Fähigkeiten im Gedankenlesen. Ich erwähnte Erik nd Gunnar in dieser Angelegenheit und ebenso die Voodoo Priesterin. Sagte jedoch nicht ihren Namen und dass man mich von allen Seiten nötigte, meinen Geist zu trainieren.
„Weshalb interessierst du dich für mein Haus in New Orleans?“, fragte ich dann, um die Unterhaltung wieder umzukehren.
„Man sagt, es sei sehr schön.“
„Das ist alles? Und WER sagt das?“
„Die Leute hier. Deine Angestellten. Und JA, das ist alles. Warum?“ Das WARUM kam schon beinahe kapitulierend.
„Bist du eigentlich immer so misstrauisch. Grenzt fast an Paranoia.“
„Als Chefin dieses Zentrums kann es nicht schaden zuweilen misstrauisch zu sein. Meinst du nicht?“
„Ja. Natürlich musst du vorsichtig sein. Aber von mir hast du nichts zu befürchten. Außer…..“ Sasha blickte kurz nach unten und strich sich verwegenen Blickes übers Kinn, „dass ich dich für mich gewinnen will.“
„Oh!“, tat ich überrascht. „Ich bin verheiratet. Schonvergessen?“
„Nein. Selbstverständlich nicht.

Ich verließ Sasha gegen viertel zehn. Ging duschen. Hatte diese Nacht in seinem Haus verbracht. Weil ER es so wollte UND, es war vernünftiger. Dann trafen wir uns gleich wieder im Restaurant, um gemeinsam das Frühstück einzunehmen.
Er sah mir an, dass ich am aller liebsten wieder mit ihm in seine Hütte gegangen wäre. Fragte jedoch noch einmal nach.
„Kommst du wieder mit mir?“ Er zwinkerte mir zu. Was wohl so viel bedeuten sollte, dass ich nun genau wüsste, WO das wieder endet. (Im Bett.)
„Nein. Du bringst mich besser ins Büro.“ Dabei dachte ich gleichwohl an Gunnar, der jederzeit hier her zurückkommen konnte. Er musste mich nicht bei Sasha finden.
Sasha tat erstaunt. „DAS ist die Antwort einer Königin.“



Sonntag, 28. Mai 2017

Von der Wahr-nehmung, verflossenen und gegenwärtigen Liebhabern und „Königs-Söhnen“, die auch nur Menschen sind



Vorgestern dachte ich so, als ich schrieb, dass ich Gunnar „einige Tage“ nicht wirklich sah. Dennoch war es nur EIN EINZIGER.
Mir schienen es jedoch mehrere zu sein. Eigenartig,…..die Wahrnehmung. Was schließe ich daraus. Das er mir fehlt?.....sobald er NICHT an meiner Seite ist? So vorgestern erneut den gesamten Tag, den er mit Alexa verbrachte. Mag sein, ich verstehe die Sorge um seinen Sohn. Dennoch……Göttin noch eins!
Sasha sah mich draußen sitzen, als er mit Troels auf den Wegen des Zentrums patrouillierte. Die beiden kamen zu mir hin.
„Alles okay?“
Ich musste schmunzeln und Sasha bot an, sich beurlauben zu lassen, für diesen Nachmittag (um mir Gesellschaft zu leisten, bis Gunnar wieder kam). 
„Nein. Nein. Das musst du nicht tun.“, erwiderte ich. Zudem war es mir peinlich vor Troels. Sicher hatte auch ER die Gerüchte gehört, dass sich da mit Sasha und mir etwas anbahnte. Dennoch war es nicht nötig, sie noch anzuheizen, indem ich in der Öffentlichkeit UND….vor meinem einstigen Liebhaber mit dem Gegenwärtigen mir die Blöße gab, oder ganz und gar pussierte.

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Gunnar rief gegen halb neun Uhr abends dann endlich vom Hospital aus an. Man wollte den Kleinen über Nacht behalten. Alexa wollte bei ihm bleiben und daher entschied sich Gunnar für ein „Familien-Zimmer“ und blieb gleich mit ihr dort.
Infolgedessen rief ich bereits in der nächsten Minute, nachdem Gunnar aufgelegt hatte, Sasha an. Schließlich hatte ich den ganzen Tag auf Gunnar gewartet, war allein geblieben und nun….kam er nicht.
„Soll ich früher Schluss machen?“, fragte er. Denn er hatte noch immer die späte Schicht bis halb elf.
„Ich kläre das mit Ryan. Findet er kurzfristig einen Ersatz für dich, melde ich mich bei dir. Wenn nicht, sehen wir uns dann etwas später.“
Der Anruf bei Ryan heizt sicherlich die Gerüchteküche an. Denn Sarah, seine Lebensgefährtin, war dafür bekannt, dass sie über alles Bescheid wusste, was hier so vor sich ging.
Nun, es wurde ein Ersatz gefunden……und Sasha kam. Jedoch etwas später als erwartet. Er war vorbildlich gekleidet und trug eine teure Uhr um das Handgelenk. NICHT DEM entsprechend, was er hier bei mir verdiente. DAS war mir sofort aufgefallen.
Sasha bemerkte mein Interesse natürlich. „Oh! Sie war ein Geschenk.“
„Wer macht dir so teure Geschenke?“, fragte ich sogleich.
„Meine Eltern.“
DAS waren zwei Worte an welche ich anzuknüpfen vermochte, um endlich mehr über ihn zu erfahren.
„Deine Eltern müssen reich sein. Du hast mir bisher nie von ihnen erzählt.“
Er wich aus. „Da gibt es nicht viel zu sagen. Es sind Eltern. Nichts weiter.“
Also SO komme ich in der Tat NICHT vorwärts. Ich muss es irgendwie anders angehen. Dachte ich noch. Trotz alledem versuchte ich es noch einmal.
„Wo sind deine Eltern jetzt? Vielleicht suchen sie dich einmal auf?“
„Eher nicht.“

Ich war bewusst noch online mit meinem Notebook gewesen. Lies eine Sendung über politische Themen laufen und hoffte, dass er zumindest irgendeine Bemerkung dazu tat. Aber vergebens. Letztendlich schaltet ich aus und wir sahen noch eine Weile fern. Saßen nebeneinander und ich hatte meinen Kopf an seine Schulter gelehnt. Ab und an strich er mir sanft mit seiner Hand über den Körper und küsste mich. Es war ihm anzusehen, dass er meine Gegenwart genoss.
Er drängte mich nicht. Übte gelegentlich smal talk und ich erfuhr erneut nichts über ihn. Er ist ein Rätsel. Ein Mysterium. Ich weiß noch immer nicht, was ich von ihm halten soll. Was seine wahre Intension ist mich zu kennen. Er ist undurchsichtig. Schleierhaft. Nebulös in seinen Aussagen. Eben glatt, wie ein Aal. Aber warum? WAS hat er zu verbergen, was ich nicht wissen soll?
Eines schien ihm allerdings nicht zu zusagen. Das wir in meinem Haus bleiben wollten. Er hätte es lieber gesehen, wenn ich mit ich  in seine Hütte gegangen wäre.
„Gunnar kommt erst Morgen zurück. Wenn überhaupt. Wir können hier bleiben.“, beruhigte ich ihn. Und da mich das Fernsehprogramm langweilte, schaltete ich erneut mein Notebook an und hörte mir eine Sendung an, von Terraherz. Ich wollte, ich MUSSTE endlich etwas erfahren. Wenn das alles nichts brachte, schnitt ich später vielleicht einmal das magische Thema an. Womöglich sollte ich, in diesem Zusammenhang besser mit unserem Aufenthalt in New Orleans und dem Ritual für Kevins Genesung beginnen. Ging mir so durch den Kopf. Allerdings schnitt ich dann kurz noch ein intimeres Thema an, was ich schon längst hatte tun wollen. Im Wesentlichen sprach ich seine doch recht gut gebauten männlichen Teile an und dass er bitte etwas vorsichtiger sein solle beim Eindringen in mich.
Er war erstaunt. Räusperte sich. War verlegen. „Ich tue dir aber doch nicht weh?“, fragte er dann.
„Nein, nein. Aber dennoch wäre es angenehm, wenn du ein wenig behutsam bist.“
Zu späterer Zeit hatte auch ich nicht mehr den Nerv, mit ihm über wer weiß was diskutieren zu wollen. Also ließ ich die Fragerei. Denn bis dato war ohnehin nichts von ihm zu erfahren gewesen. Er war glatt wie ein Aal………
(Persönliches: Sasha ist mir nach wie vor noch fremd und ich fand es ein wenig befremdlich mit ihm über Intimitäten zu reden.)

Am Ende kamen wir von ganz allein auf das magische Thema. Sasha hatte meine Beine gesehen, als ich dort auf meinem Sessel saß, um mich umzuziehen. Er starrte wie gebannt auf die doch recht sichtbaren blauen Adern an meinen Beinen und merkte ein erstauntes „OH!“ an. Ich erklärte es ihm dann in Kürze, wie dies zustande gekommen war.
Er kratzte sich am Kopf. „So, so ein Ritual um Kevin zu helfen.“ Es war keine Frage. Doch eher eine Feststellung. Allerdings war es mir um diese Zeit nicht mehr danach, dieses Thema weiter zu vertiefen. Fatique hatte eingesetzt und es war, als sei ich betrunken. Dennoch bemerkte ich, dass ihn meine kurze Schilderung im Inneren bewegte. Hatte er etwa Ahnung von Magie? War sie ihm geläufig? Allerdings war mir in diesem Augenblick der Sinn verloren gegangen zu fragen. Ich bemerkte ausschließlich sein Interesse daran.
„DAS ist aber wirklich ungewöhnlich.“, merkte er dann doch nach einer langen Weile des sichtlichen Nachdenkens an.
„Was?“, fragte ich zurück.
„Du bist tatsächlich bereit gewesen deine eigene Gesundheit zugunsten deines Freundes zu opfern?“
„Ja.“, antwortete ich unverzüglich. „Keiner von uns wusste wirklich, WIE es ausgehen würde.“
„WOW! Entweder du fühltest eine Schuld, oder es ist Liebe im Spiel.“
„Beides.“, gab ich zurück mit einem kläglichen Lächeln.
„Oho!“, rief er noch einmal erstaunt aus.
„War es nicht allgemein bekannt, dass ich zu frühen Zeiten einmal mit Kevin liiert gewesen war?“, fragte ich etwas genervt.
„Nein. Das wusste ich nicht.“
Sasha fragt mich andauernd persönliche Dinge und ICH erfuhr von ihm nichts…..Verdammt! Jedoch in diesem Augenblick war ich schier zu müde, um noch einmal eine ausgedehntere Konversation zu beginnen. Es war ohnehin bereits viiiieeelll zu spät. Dennoch ließ ich es zu, als wir gemeinsam zu Bett gegangen waren, dass er mich von hinten nahm, nachdem er mich fragte.

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Das Aufstehen am Morgen dementsprechend spät.
Sasha war unruhig geworden. Er befürchtete offenbar erneut, dass Gunnar urplötzlich im Raume stand und……ihn in meinem/seinem Bett vorfand.
„Was ist mit Dir? Wir tun nichts, was ER nicht gleichermaßen tun würde.“, merkte ich zu seiner Beruhigung an, was jedoch nicht wirklich funktionierte. Er dränge darauf zu gehen.
„Ich gehe besser und ziehe mich um. Was denken denn die Leute, wenn sie mich im Abendanzug sehen. (Ausrede!) Wir treffen uns dann im Restaurant. Allerdings muss ich mich sputen. Meine Arbeit beginnt um halb elf.“
„Das regele ich schon. Sorge dich nicht deshalb.“

Die einzige klare Aussage, welche Sasha heute Morgen beim Frühstück traf war, dass er meine Abneigung gegenüber die Muslime und deren abartigen Glauben teilt.
Was bedeutete das? War es eine Lüge oder eine Aufrichtigkeit? Aber wohl eher die Wahrheit aufgrund seiner Herkunft. Israel.
Der Anlass für seine spontane Aussage war die offenbare oder scheinbare Nervosität, ob Gunnars eventueller plötzlicher Rückkehr. Was ich mir, um ehrlich zu sein, nicht vorzustellen vermochte und ihm gleichwohl nicht abnahm. Als hätte ER irgendetwas zu befürchten. Sein erster Auftritt hier im Zentrum ist mir noch in guter Erinnerung. War das damals alles nur ein Bluff? Eine Vorspieglung von Erhabenheit und Egozentrik? Oder war eher JETZT der Akt des Schauspiels am Geschehen? Was ich mir jedoch eben so wenig vorzustellen vermochte. Womöglich hat der Königssohn auch nur gelernt herabzusteigen in die Normalität. Königssohn bezieht sich hier auf seine Herkunft und Abstammung. Seinen Hintergrund. Wähnen sich nicht die Leute des Judentums als die von Gott Auserwählten? Womöglich hat er einen Dünkel von Geburt (anerzogen), welchen er nun gezwungen ist zu verschleiern oder sogar gelegentlich abzulegen.
Aber das sind alles nur Spekulationen. Ich wäre glücklich darüber, WENN ich das alles endlich von ihm erführe….was mich interessiert.
Dennoch wäre es mir unerklärlich, wie man sich derart verstellen könnte. Ich meine, er ist, er erscheint mir doch JETZT, wo ich ihn etwas besser kenne, als gänzlich normaler Mann. Da ist kein Anflug von Dünkel oder Erhabenheit mehr. Oder war es damals nur meine…. Wahrnehmung? Vielleicht ging es auch nur um eine Darstellung seiner Person bezüglich eines Jobs bei uns. Er wollte ihn offenbar unbedingt. Nur warum? Es ist nicht zu denken, dass er auf diesen tatsächlich angewiesen war. Also doch ein Auftrag? Aber von wem? Und warum? War ICH das Ziel? OH!......ich gehe zu weit. Meine Gedanken galoppieren erneut davon….
Sasha wurde immer unruhiger, umso später es wurde.

„Ich habe das mit Sarah geklärt, dass du später kommst und Gunnar hat sich noch immer nicht gemeldet, was alles Mögliche bedeuten kann.“
Er schnaufte. „Okay.“
„Fühlst du dich unwohl hier oben an meinem Tisch?“, fragte ich dann, alldieweil ich nicht verstand, was ihn so nervös sein ließ. War er nicht ein Souverän? Hatte ich ihn womöglich falsch eingeschätzt? Oder kam einfach nur seine Menschlichkeit durch. Ohne zu schauspielern und etwas darstellen zu müssen. Aber war er nicht perfekt in allem was er tat? Oder eben auch NUR ein Mensch?
„Ist die Meinung der Leute nicht wichtig für dich?“, fragte er an.
„Nein. Warum?“
Er stutze. „Nun, als Chefin des Zentrums hat man Vorbildfunktion.“
„Ja. Das mag wohl so sein. Und ich benehme mich schließlich wie eine! Oder etwa nicht? Tue schlicht und einfach WAS ich will.“
Sasha kniff die Augen zusammen, als verstünde er nicht.
„Verstehst du nicht? Ich bin souverän in DEM, WAS ich tue. Vermittle den jungen Frauen in meiner Vorbildfunktion, dass sie erhobenen Hauptes ihr Frausein leben sollen, wie es ihnen gefällt.“
Er schnappt ein wenig nach Luft. War wohl für den Augenblick sprachlos geworden. Ich zog, wie Gunnar es sonst immer tat, die linke Augenbraue nach oben und sah Sasha zweifeln an. „Was ist?“
Er prustete ein wenig. „Wow!“
„Bist du nicht an freie Frauen gewohnt? Wir sind hier so im Norden. Hier ist Wikinger-Land!“, sagte ich, um es  ihm zu verdeutlichen und ihn herauszufordern.
Ein verlegenes Lächeln kam zurück. (Oder war es Spott?) „Ja. Hatte ich wohl vergessen.“
„Was stellst DU dir denn vor, WIE eine Frau zu sein hat?“, lief ich zu Hochform auf und glaubte nun endlich den Faden gefunden zu haben den ich suchte, um etwas von ihm zu erfahren. „Ich vermute, unsere Sichtweisen weichen offenbar hier ein wenig voneinander ab.“
Sasha strich sich verlegen übers Kinn. „Nun ja, es ist mir schon klar, dass Frauen in den nordischen Staaten wesentlich mehr Gleichberechtigung zu haben scheinen, als in anderen Breiten des Globus.“
„Ich fragte nicht allgemein. Ich fragte nach DEINER Vorstellung von Frauen.“
Schweigen. Hilflosigkeit? Was jetzt? WO war nun, in Anbetracht einer selbstbewussten Frau, die ihm nicht nur ebenbürtig, sondern ganz und gar überlegen schien, seine Souveränität? War er das nicht gewohnt? (Womöglich deshalb damals zu Beginn die Vorstellung?) Vermochte er mich nicht zu manipulieren? Oder tat er es eben SO…in diesem Moment. War DAS sein Ziel? Mich an meiner Eitelkeit zu packen? Mir etwas vorzuspielen? Mich so aus der Reserve zu locken? Nur wofür? Oh. Oh….und wieder galoppieren meine Gedenken davon……..in eine Richtung, die mir nicht aus meinem Bauchgefühl gehen will.
Aufgrund meiner doch eher misstrauischen Gedanken, breitet sich in mir ein Gefühl der Unsicherheit aus. Ich schwenkte um. Ich brauchte Zeit, um eine neue Strategie zu finden. Aber dennoch durfte ich diesen Faden nicht abreißen lassen. Jetzt, wo er gerade so wunderbar lief.
„Wenn du magst, lasse ich dich für heute von deinem Job befreien.“
Diese Wendung des Gespräches hatte Sasha offenbar in diesem Moment nicht erwartete. Er stutze ein wenig. „Nein, nein. Das ist nicht nötig. Ich meine, dein Mann kommt sicherlich bald zurück.“
„Oder auch nicht.“, erwiderte ich (fast siegessicher….in Bezug auf Gunnar, denn…..ich ahnte da etwas). Und womöglich ging es Sasha genau wie mir. Er brauchte möglicherweise ebenso ZEIT, um eine neue Strategie zu entwickeln.
Hatte ich ihn verwirrt? Ihn perplex gemacht? Gut!
Alles in allem war ich nicht wirklich einen Meter weiter gekommen mit ihm…..bisher. Warum sollte ich ihm die Atempause gönnen? Ich benötige sie nicht wirklich. Also drängte ich darauf dass er auch den Tag mit mir verbrächte und tat noch einen Schritt in Richtung Magie.
„Nun lass dich nicht bitten. Ich weiß, dass Gunnar nicht kommt.“, blieb ich hart und rief Sarah noch einmal an. Die fluchte.
„Heute ist Sonntag. Es ist niemand da, der einspringen kann.“ Ich hörte sie schnaufen. „Dann muss ich das eben machen.“
„Du hast etwas gut bei mir, Sarah.“, sagte ich legte auf und zu Sasha: „Du hast heute frei.“
Er lachte. „Nur gut, dass man die Chefin kennt.“
„Was für ein Glück für dich. Oder?“
Nach einer Weile des Schweigens knüpfte er dann doch genau DORT an, wo ich ihn haben wollte. (Oder dachte er etwa, er hätte mich DORT wo ER mich haben wollte?)
„Was meinst du damit, dass du weißt, dass dein Mann nicht kommt?“
Ich zog die Brauen nach oben und sah Sasha ein wenig zweifelnd an. „Schon einmal etwas von Magie gehört? Oder vielleicht vom morphogenetischen Feld? Von Wellen und Schwingungen, elektrischen Impulsen und Informationen, aus denen alles besteht?“
Und wieder erstaunen. „Du überrascht mich immer wieder.“
„Nun, so lange kennen wir uns schließlich noch nicht. Da wäre es doch eine Schande, wenn ich dich nicht mehr zu überraschen vermochte?“
„Ja. Da hast du wohl Recht und ich gestehe, ich habe dich offenbar unterschätzt.“
Vorsicht! Dachte ich so. Lass dir nicht schmeicheln. Gleite nicht in die Selbstgefälligkeit ab.
Dennoch könnte es sein, dass er die Wahrheit sagte. Denn seine Emotionen schienen echt. Recht spontan und menschlich. So wie sie jeder von uns äußert. Ich habe da schon einen gewissen Blick dafür……insbesondere als Frau.

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Als wir auf dem Weg nach Hause waren, rief mich Gunnar dann doch endlich an, um mir, wie geahnt, zu sagen, dass er noch für einen Tag und eine Nacht länger mit Alexa und seinem Sohn in der Klinik bliebe. Die Ärzte wollten sicher gehen. Offenbar wusste man(n) dort noch immer nicht, was dem Kleinen wirklich fehlt. Jedoch weint er offenbar noch und hatte offensichtliche Schmerzen.
„Kannst du nicht in ihn hineinsehen?“, fragte ich Gunnar schließlich ganz spontan.
„Ja. Ich sehe keinerlei physischen Grund für seine Beschwerden. Die Ärzte suchen. Machen Tests. Können es sich nicht erklären.“
„Kommt dir das nicht eigenartig vor?“ Schütztet ihr ihn nicht gleichwohl vor magischen Angriffen? Hätte ich beinahe gesagt. Bemerkte jedoch noch rechtzeitig, dass Sasha neben mir war und….ließ diese Äußerung dann besser sein. Die Frage war bereits genug…
„Ja. Schon. Erik ist bereits auf dem Weg hier her. Er tarnt sich als Besucher und wird ebenfalls versuchen in Ragnar hinein zu sehen. Vielleicht hat ER mehr Erfolg als ich.“
„Und WANN kommst du endlich zurück?“
„Voraussichtlich Morgen. Tut mir leid.“
„Schon okay. Möchtest du, dass ich nach Stockholm komme?“ Diese Frage formulierte ich ganz bewusst in dieser Form. Stockholm, sagte ich. Nicht zu dir. Stockholm klang gefährlich, denn das ist es auch. Denn genau genommen hatte ich eben NICHT die Absicht zu Gunnar ins Hospital zu fahren. Ich konnte ohnehin nichts tun und war gleichermaßen eben NICHT daran interessiert Alexa zu wieder zu sehen.
„Ich glaube, das ist nicht nötig. Ruh‘ dich aus und kümmere dich ums Zentrum.“

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Von Derek nichts. Und ICH rufe IHN gewiss nicht an. Schließlich bin ich keine Bittstellerin. Haber dergleichen nicht nötig!

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Sasha sitzt hier bei mir und schaut mir beim Tippen zu. Drängt darauf, dass wir endlich Essen gehen…….
Also dann…….auch mein Magen knurrt.