Donnerstag, 22. Juni 2017

Die besseren Argumente……



…….hatte in jedem Fall Sasha, als es darum ging, WER heute Abend mit mir zusammen sein wird.
Sasha und ich waren gestern nicht noch einmal draußen gewesen, um das Feuer näher zu sehen. Ich war erschöpft vom Tag. Hatte geschrieben, mit Gunnar, der heute Abend nach Kalifornien weiterreisen will um Alexa und klein Ragnar zu holen, Marie und den Zwillingen geskypt und bei fb rein geschaut, was mir an diesem Abend nicht wirklich gut bekam. Allerding gedenke ich nicht viel darüber zu schreiben, damit das Bild nicht wieder so derart lebendig aufleben kann, wie es dies ohnehin bereits tut. Ich kann nicht vergessen was ich sah. Beim herunter Scrollen war da ein Bild…….weiter rede ich nicht. Es wird so wie so eine Zeit lang brauchen, bevor ich es mich nicht mehr verfolgt. Aus diesem Grund blieb ich sitzen und lenkte mich ab. Sah mir andere Dinge an, vergas aber dennoch nicht. Wir gingen spät zu Bett deshalb. Trotz alledem dass ich müde war und mir die augenzufielen, vermochte ich noch lange Zeit nicht zu schlafen. Das erste Mal seit Langem, ließ ich im Zimmer eine kleine Lampe brennen, wo ich doch genau genommen die Dunkelheit mag. Es war jedoch nicht möglich zu schlafen. Immer wieder riss ich die Augen auf und schlief dann doch schlussendlich gegen zwei Uhr ein. (Hatte aber Sasha noch eine Köstlichkeit angedeihen lassen, welche ER mag und ICH nicht. Fellatio. Von Anfang bis zum Ende.)

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Es war so etwa halb acht. Wir hätten so wie so aufstehen müssen, riss mich der Klingelton meines iPhones aus dem Schlaf. Es war Derek, mit einem schlechten Gewissen offenbar (…und ich wusste bis dahin noch nicht, was mir diesbezüglich der Tag noch alles offenbaren würde.) Er druckste und stotterte herum. Sagte kaum einen Ton. War so still. Dann ein leises „Ich liebe dich doch. Bin wegen dir zurückgekommen.“, so trotzig, als suche er selbst die Bestätigung. Wieder Stille für eine kurze Zeit und auch ICH vermochte nicht wirklich viel zu sagen, weil Sasha neben mir lag. „Wir sehen uns doch heute Abend. Oder?“, fragte er dann noch.
Ich antwortete mit „Ja.“, obwohl ich mir keineswegs sicher war. Schließlich hatte ich genau DIESE Angelegenheit Sasha gegenüber noch nicht einmal erwähnt, was ich dann tat, als ich das eher schweigsame Gespräch mit Derek beendet hatte. Der Anfang war heikel. Und während ich so mit Sasha diskutierte, fielen mir einige Argumente ein, die mir vorteilhaft erschienen.
„Ich kann Derek doch nicht einfach so fallen lassen, als sei er ein ausgedientes Kleidungsstück. Er hat Besseres verdient. Und schließlich ist er zurückgekommen, weil er mit mir zusammen sein will, OBWOHL es immer noch Gunnar gibt. Dass ich mich nun eher dir zuwende, traf ihn offensichtlich schon einigermaßen. Er tut mir leid. Er ist so ein netter Mensch.“
Sasha runzelte die Stirn. „Du erwartest doch jetzt nicht wirklich, dass ich es hinnehme, wenn du MICH einmal kurz für eine Nacht zur Seite stellst, um mit Derek zusammen zu sein? Wo gibt es denn sowas? Ich erinnere dich hier gern an Giselle, Peaches und Laurianne, seine Frau.“ Und Rochelle, dachte ich so.
Oh, oh! Das würde in der Tat schwierig werden. In jedem Fall hatte Sasha die besseren Argumente.
Am Ende ließ ich alles offen. Oder besser, Sasha dabei, dass ich weiterhin mit ihm zusammen bin, solange Gunnar nicht wieder hier zugegen sei.
„Ich werde mich bei Derek für diesen Abend selbstverständlich entschuldigen.“ Was MIR allerdings noch lange nicht klar gewesen war. Nur mit beiden konnte ich nun wahrlich nicht zusammen sein.
Sasha begleitete mich noch bis zum Büro, wo ich nur kurz gewesen war. Kevin war ebenso nicht dort. Nur Mike.
Ich war dann noch zur Kosmetik gegangen und dann zum Haus zurück, alldieweil ich noch duschen wollte, wegen dem Termin bei der Physiotherapie am Nachmittag. Sasha holte mich ab und wir gingen essen, wo ich eine unschöne Begegnung mit Dereks alter/neuer Freundin Rochelle gezwungen war zu bestehen.
Sie hatte mich offensichtlich abgepasst. Kam festen Schrittes und mit geradem Blick zur Tür herein und auf mich zu. Blieb vor mir  stehen und stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch, sodass ihr Gesicht nahe dem Meinen war.
Sasha war mittlerweile aufgestanden und hatte Rochelle am Arm gefasst und ein wenig zurückgezogen. Sie sagte nur zwei Sätze zu mir: „DU hast Derek nicht verdient und wirst ihn nicht bekommen. Er gehört MIR und ICH war diese Nacht mit mir zusammen!“ Was mich schon ein wenig nachdenklich stimmte. WIE kann Derek IHR gehören. Zuerst einmal war er mit Laurianne verheiratet. Und da war auch noch Giselle, die er trösten musste. Und eine leicht entzündliche Peaches, die sich gern als Furie gab und Chaos verbreitete wie ein Wirbelsturm.
Sasha begleitete die wütende Rochelle wieder zur Tür hinaus. Natürlich war DAS eine vortreffliche Szene, über die man sprechen würde. Immer wieder diese eifersüchtigen schwarzen Frauen, die mir derartige Auftritte bescherten.
Während Sasha diese Frau nach draußen brachte, kam Sarah zu mir an den Tisch, die das ganze Spektakel beobachtet hatte und da ich wusste, das SIE der Dreh- und Angelpunkt für Gerüchte im Zentrum war, erschien es mir vorteilhafter, dass ich mich ebenso mit MEINER Meinung in dieser Ausgabe der hiesigen Zeitung einzubringen gedachte. Also unterhielt ich mich mit ihr und ich erfuhr, dass man Derek am Nachmittag zuvor bei Giselle gesehen hatte, noch bevor er die Nacht mit Rochelle verbrachte, wie sie mir soeben (unter die Nase gerieben) zu verstehen gegeben hatte.
„Giselle scheint wohl ein wenig depressiv zu sein, weil sie ihr Kind verloren hat.“, verteidigte ich Derek, alldieweil angenommen wurde, dass er ebenso mit Giselle geschlafen hat. Nun, es war schließlich niemand dabei, der es persönlich gesehen hat.
Und hätte Sasha mich nicht dann doch noch zum Lachen gebracht, wäre ich sicherlich noch über diesen Gedanken hinaus, mit diesen eifersüchtigen, schwarzen Frauen, wütend geworden. Er ist oft so ein alberner Mensch, wo ich doch eher und zumeist ernsterer Natur bin.


Während ich bei der Kosmetik war, rief mich Derek an und entschuldigte sich bei mir wegen Rochelle. Er war kleinlaut und ich fragte ihn nach Giselle. Erzählte ihm, was die Gerüchte so besagten. Nun wurde Derek noch kleinlauter.
Oh, oh! Dies konnte nur bedeuten, dass es keine Gerüchte waren.
„Sie war so traurig. So wütend. So außer sich. Warf sich mir an den Hals. Ich wollte sie doch nur trösten und da hat sie….nun ja…“, begann er zu stottern. „Was hätte ich denn tun sollen? Ich kann nichts dafür. Eine Zurückweisung in diesem Moment, hätte sie nicht verkraftet. Das wollte ich ihr doch nicht antun. Verstehst du nicht?“, verteidigte er sich.
„Und dann zu Rochelle….“, merkte ich an.
„Ja. Ich hatte es ihr versprochen, dass wir uns sehen.“
(Sehen war nicht ficken!) Ich schnaufte. Was hätte ich noch sagen sollen?
„Es tut mir leid. Rochelle ist eine schöne Frau, aber ich liebe sie doch nicht. Ich liebe dich Rea.“
„Derek, derzeit scheinst du doch wohl ausgelastet zu sein. Und es ist mir eben NICHT danach im Kreuzfeuer dieser Frauen zu stehen. Verstehst DU MICH?“
Derek antwortete nicht auf meine Frage. Teilte mir stattdessen seine Befürchtung mit. „Du wirst mir doch heute Abend nicht absagen. Ich meine, DU hast schließlich auch andere Männer und bist verheiratet. WO liegt jetzt das Problem?“
„Du sagst, du seist um meinetwillen hier her zurückgekommen und das du mich liebst und ich glaube dir sogar. Ohne Zweifel. Aber dennoch schläfst mir anderen Frauen, was ich durchaus verstehen kann. Ich habe kein Recht deine Handlungen in Frage zu stellen. Aber Sasha hat im Augenblick in der Tat die besseren Argumente. Denn ER ist derzeit schon Singel.“
„Liebst du ihn?“, kam die Frage sogleich unverblümt.
„Nein.“ …was gelogen war. Natürlich empfinde ich eine Art Liebe für Sasha, sonst würde ich ihn nicht an meiner Seite dulden. Aber WENN ich wählen könnte, wäre es immer wieder Derek, den ich bevorzugen würde. Er ist so ein lieber Mensch. Und eigentlich ist es, wie vieles auf dieser Welt, recht paradox. Seine Gutherzigkeit fällt ihm auf die Füße. Und…..dass er offenbar zu Frauen nicht NEIN sagen kann. Dass er mitfühlend ist und ihnen das EINE gibt, was er offenbar gut kann. Nähe, Streicheleinheiten und ein wenig Geborgenheit, vielleicht sogar mit etwas Liebe gepaart für den Moment, nebst Intimitäten. Armer Kerl. Er tat mir leid, DENN ich wusste nun, mit WEM ich den Abend verbrachte. Denn Sasha hatte argumentiert, dass ER schließlich niemand anderen hatte. Was wohl derzeit zutreffend sein mag. Und das war mir nun doch lieber, als erneut EINE von Vielen zu sein.
Um Derek musste ich mich im Grunde nicht mehr sorgen. Da waren genug…..andere Frauen.

Nach dem Lunch begleitete mich Sasha erneut zum Büro, wo ich Kevin treffen wollte und die Papiere holen. Denn ich verband mit meinen Termin bei der Physiotherapie sogleich das Bestellen von Waren.
„Wir treffen uns dann am Haus. Du fährst.“, sagte ich scherzend zu Sasha und er ging. Er musste nicht unbedingt noch einmal mit Kevin zusammentreffen. Jedoch war es bereits zu spät. Kevin kam mit Janina und seinem Pfleger herein. Dieses Mal war er Sashas wegen jedoch versöhnlicher. Er unterhielt sich kurz mit ihm, als sei er sein Mentor und müsse ihm, in Bezug auf mich, Ratschläge geben. Was Sasha signalisieren sollte, dass Kevin mich tausend Mal besser kennt als er. Was nun Janina allerdings wieder erzürnte. Ich sah sie mit den Augen rollen. Am liebsten hätte ich Kevin darauf hingewiesen, dass er Janina um meinetwillen nicht immer so verletzen soll. Kein Wunder, wenn sie nicht gut auf mich zu sprechen war. Wo ICH doch in keinster Weise Schuld daran trug. Nun gut, zuweilen flirte ich mit Kevin und ermutige ihn. Jedoch NIE vor Janina.
Auch ICH nahm mir während unseres Gespräches kein Blatt vor den Mund. Sagte offen, was ich zu sagen hatte, wie ich es stets zu tun pflege. Ich hasse es um den heißen Brei zu reden. Gerade heraus ist mir immer willkommener als schmeichelnde Umschreibungen und in diesem Zusammenhang musste auch Sasha in Gegenwart der anderen Federn lassen.
„Kaum zu glauben, dass aus so einem schönen Mund oft die direktesten Worte und trockensten Bemerkungen kommen.“, sagte Kevin zu Sasha gewandt, was für Janina sicherlich erneut verletzend war.
Ich zuckte mit den Schultern. „Tja, WAS? Ich sage schlicht und einfach was ich denke. Bin ich hier nicht unter Freunden?“, entschärfte ich überhaupt alles um mich herum und beendete die Diskussion, sodass Saha endlich gehen konnte.

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Sasha liebt meinen Wagen und fährt ihn gern. Obwohl es stets einiger Korrekturen des Sitzes bedarf. Denn er ist schließlich 1.93 m.
Kurz vor dem Dinner kamen wir zurück. Nun gut, wir hätten gleichwohl in der Stadt speisen könne. Es verlangte ich jedoch viel eher danach, nach Hause zu fahren, wo wir nun sind……..und nun wird es Zeit für das Dinner.