Sonntag, 11. Juni 2017

Tag acht……………….



Sex am Abend und Sex am Morgen, der mir innere Flügel wachsen ließ. Ich vermute der Mond im Skorpion war schuld gewesen an meinem immensen Verlangen (nach ihm?) danach mich (mit ihm?) zu vereinen. Es war einfach herrlich! Befriedigend obendrein. Schon lange nicht mehr so wohl so hoch- gefühlt. So gesättigt gewesen. Aber genug davon. Es war schlicht und einfach fabelhaft mit ihm. Mit Sasha. (Obwohl sein bestes Stück nun ein wenig groß geraten, hatte es mir dieses Mal, nicht einmal zu Beginn wehgetan. (Es muss die/meine Lust gewesen sein(!), die mich für ihn geöffnete hat.)

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Derek hatte ich gestern nicht mehr angerufen. Aber es war auch jetzt keine Zeit dafür. Wir beabsichtigten in die Stadt zu gehen. Der Besuch der Kotel/Klagemauer stand an. Sasha wollte es SO. Er hatte sich vorher, also nach dem Sex, noch einmal gereinigt (geduscht). Allerdings waren wir jetzt nur zu zweit. Sashas Eltern waren nicht mit von der Partie. Sie sind zwar noch hier in Jerusalem, gehen jedoch ihre eigenen Wege. Sashas Vater Jakov ist offensichtlich verärgert. Nur Judith schaut ab und an einmal bei ihrem Sohn und mir vorbei. Sie scheint mich tatsächlich zu mögen. Was offenbar an den transportieren Gefühlen des Spiegeltores liegen muss.

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Männer und Frauen beten an dieser Mauer getrennt. Und da ich hier nichts zu beten hatte, blieb ich einfach draußen stehen. Was allerdings, umso länger es dauerte, zum Problem geworden war. Denn, das längere Stehen bereitet mir mehr und mehr Schmerzen. Und ich konnte auch nicht einfach mal rufen, Sasha komm da endlich wieder raus. Zudem noch die pralle Sonne. WAS dachte er sich nur dabei?
Natürlich gibt es auch Stühle zum Sitzen. Jedoch nur innerhalb des abgesteckten Raumes, wo Männer und Frauen beten.
Ich meine, ich hätte so tun können als ob, um mir einen Stuhl innerhalb zu ergattern. Aber was sollte das denn? Mich hätte nur jemand ansprechen brauchen. Es wäre ohnehin sofort aufgefallen. Also ließ ich ihn beten und ging einfach fort.
Nur gut, dass ich noch einmal zur Seite des Platzes hingesehen hatte. Da fiel mir eine Reihe aufgetürmter, weißer Plastikstühle auf, welche man offenbar gleichwohl im äußeren Arial benutzen, aufstellen darf. Nahm ich an. Ich ging hinüber. Überlegte kurz und fragte in englischer Sprache eine vorübergehende Passantin, welche mich jedoch nicht verstand. Egal. Dachte ich und sah mich noch einmal um und nahm mir einer dieser Stühle herunter. Stelle ihn hin und setzte mich darauf. Bevor ich fort laufe und Sasha mich dann wer weiß wo sucht, erscheint mir diese Variante doch viel besser zu sein.
Ich sah immer wieder nach rechts und links. Niemand hatte Anstoß daran genommen. Ich atmete auf…..und wartete, bis Sasha fertig war. Allerdings sah ich dann, dass diese Reihe von Plastikstühlen wohl offenbar für die Männer war, die in ihren Teil an der Mauer gingen. Ups. Aber niemand sagte etwas.
Es hatte schon eine gute  Stunde gedauert, bis Sasha wieder kam. Er war still und eingekehrt, in sich. Stellte nickend den Stuhl, auf dem ich saß, zurück. Ich fragte nichts. Ließ ihm die Zeit, bis er selbst dann wieder zu sprechen begann.
„Gehen wir essen und dann ins Hotel? Oder wollen wir noch woandershin gehen. Etwas besichtigen, wenn du magst.“
„Essen wir erst einmal etwas und dann entscheiden wir, was zur Besichtigung noch in Frage käme, was nicht all zu anstrengend für mich ist.“

Am Nachmittag nahmen wir uns den Ölberg vor. Waren in der Maria Magdalena Kirche, die russisch-Orthodox ist und welche einst von Zar Alexander dem III erbaut wurde.
Zum Schreiben kam ich erst am Abend, nach dem Dinner. Wo ich doch genau genommen meine Anrufe hätte tätigen (s)wollen. Aber wozu Gunnar anrufen? Oder Derek? Gut. Mag sein, dass Gunnar mittlerweile einige Male versuchte sich bei mir zu melden. WAS wollte er denn? Hatte er nicht seine Alexa. Zwischendurch rief ich dann doch kurz bei ihm an.
„Wann kommst du endlich zurück?“, war seine dringlichste Frage, die mir sofort entgegen sprang.
„Ich darf noch nicht.“, antwortete ich wahrheitsgemäß darauf.
„WER verbietet es dir denn?“
Phhuu! Ha! Schwierige Frage. „Männer in Anzügen.“, antwortete ich dann und Gunnar verstand.
„Soll ich zu dir kommen?“, und ohne eine Antwort von mir abzuwarten, schmiedete er sogleich Pläne. „Wenn wir zurück im Zentrum sind, buche ich den Flug.“
„Was wird Alexa dazu sagen?“, merkte ich fragend an.
„Nun fang‘ nicht schon wieder damit an.“
„Mit was sonst?“
Gunnar antwortete nicht und stellte mir eine Gegenfrage. „Willst du vielleicht nicht, dass ich komme? Hast du dich in diesen Juden etwa doch noch verliebt?“
Nun war Diplomatie meinerseits gefragt. „Gunnar, ich sehne mich nach dir! (Was der uneingeschränkten Wahrheit entsprach!) DAS steht wohl außer Zweifel. Und nein, ich habe mich nicht verliebt.“
„Was ist dann zwischen euch? Nur das gegenseitige Verlangen und ein wenig ficken? Bedeutet das, ich muss nicht eifersüchtig sein?“
Ich musste lachen. „Eifersüchtig? Du?“
„Tja denkst du, dass ich das etwa NICHT bin?“
„Du hast Alexa. Also WAS willst du denn?“
„Was noch lange nicht bedeutet, dass ich nicht auf diesen Juden eifersüchtig bin. Ich liebe dich Rea! Hast du das etwa vergessen?“
„Bist du denn tatsächlich eifersüchtig?“, lenkte ich das Gespräch auf dieses Thema zurück.
„Sollte ich es denn? Oder ist da etwa die Absicht dahinter?“
„WAS? Ich versteh nicht.“
„Mich eifersüchtig zu machen.“
Ich lachte gerade heraus und bewusst laut ins iPhone hinein. „Denkst du etwa, ich weiß nicht, dass dies bei dir völlig sinnlos ist?“
„Eben. Aber ich will dich nicht verlieren. Verstehst du das nicht?“
„Ja. Ich verstehe dich doch. Genau aus diesem Grund wies ich auf Alexa hin.“, blieb ich beim Thema (der Hure an seiner Seite).
„Was hat SIE damit zu tun, wenn ich mich nach DIR, Rea, sehne.“
„Ach was? DU sehnst dich nach mir?“
Gunnar lachte. „Was ist los mit dir? Was soll das Ganze? Verdammt noch mal. Sags’s mir einfach und dann gut.“
„WAS soll ich dir denn sagen?“
„Das du dich verknallt hast und vielleicht noch bleiben willst, um das auszuleben und zu sehen, ob es nur ein Strohfeuer ist. Was ich ja nun inständigst hoffe.“
Ich schnaufte. Wurde ernster. „Ich habe mich NICHT verliebt, Gunnar! Und ich DARF hier noch nicht weg. Daher nutze ich die Gelegenheit, um mir hier, wie eine Touristin, alles anzusehen. Nur, es ist eben auch sehr anstrengend für mich.“
„Also was jetzt? Soll ich kommen?“ Gunnar ließ sich nicht manipulieren. Nicht ablenken.
„Ja.“ Hätte ich nein sagen sollen? Eine Unmöglichkeit. Und im Grunde sehnte ich mich doch nach ihm.
Nun schaltete sich Sasha ein, der daneben saß und zugehört hatte. „Was ist denn eigentlich los?“
Ich bat Gunnar kurz zu warten, um Sasha eine Erklärung zu abgeben.
„Man wird ihn nicht einreisen lassen.“, sagte DER dann.
„Was? Warum?“, fragte ich zurück.
„Warum wohl? Er hat hier im Augenblick nichts zu suchen. Gib ihn mir.“, forderte mich Sasha auf und streckte mir den Arm entgegen.
Ich hielt den Atem an. War DAS wirklich eine SO gute Idee? Dann gab ich ihm das iPhone doch.
Die Männer sprachen miteinander und Sasha lief dabei im Zimmer hin und her. Er ging überaus diplomatisch vor. Dennoch würde Gunnar nur allzu schnell bemerken, dass Sasha ihn hier nicht haben will.
Dann gab er mir mein iPhone zurück.
„Dein Lover will mich nicht in seinem Land.“
Was sollte ich darauf sagen. Mir fiel nichts ein. Also schwieg ich und wartete, ob Gunnar noch etwas zu sagen hatte. Er tat mir leid. Ein schlechtes Gewissen drängte sich mir auf. Wieso jedoch dieses Theater. Sah er Sasha tatsächlich als eine Bedrohung für sich an, dass er nun tatsächlich begann um mich zu kämpfen?  Was beweisen würde, dass er mich liebt. Nur wusste ich das schon. Das Einzige, was nun noch zwischen mir und Gunnar steht, ist diese Alexa!
„Ich buche noch heute einen Flug. Ich komme.“, hörte ich Gunnar sagen. WOW. DAS war in der Tat entschlussfreudig und mutig von ihm und ER entschied sich nun doch so offensichtlich für mich. Oder hatte er nur Angst mich zu verlieren?
„Und WAS wird mit Alexa und deinem Sohn?“, fragte ich zurück.
„Die kommen mit.“
In diesem Augenblick schnappte ich nach Luft. „WAS soll DAS denn werden?“ Unbändiger Zorn baute sich in mir auf. „MIT IHR brauchst du nicht hier her zu kommen. Vergiss es! Sie will ich hier nicht haben. Und wenn du darauf bestehen solltest, sie mitzubringen, dann will ich auch dich hier nicht haben.“
Aus dem Augenwinkel sah ich Sasha schmunzeln. Ja. DAS war sicherlich eine Antwort nach seinem Geschmack.
„Eigentlich war es als Scherz gedacht.“, hörte ich Gunnar sagen. „Alexa würde wegen dem Kind hier blieben. Ragnar ist noch nicht stabil genug für so eine Reise. Aber wie es scheint, hast du überhaupt kein Interesse daran, dass ich zu dir komme.“
„Das ist nicht wahr!“, widersprach ich ihm. „Ich würde mich freuen, wenn du kommst. Aber SIE soll bleiben!“
„Dann werde ICH zu dir kommen.“
Usw.,…usf…..

Um mich abzulenken, konzentrierte ich mich dann auf meine Tagebucheinträge.
„Man wird ihm aller Wahrscheinlichkeit nach die Einreise nicht gewähren.“, sagte Sasha noch einmal zu mir.
Ich hatte keine Lust mehr über dieses Thema zu reden und blockte ab. „Wir werden sehen.“
Sasha bemerkte dies selbstverständlich und lies mich schreiben.

So ganz leise der fortwährende „Spruch“: „Ich liebe dich.“, und Sashas Arme von hinten, die sich um meinen Körper legten. „Und lüg‘ mich nicht wieder an. Gib doch einfach zu, dass du mich liebst.“, sagte er zu mir.
Ich drehte meinen Kopf kurz zu ihm hin und sah ihn lächeln.
Etwas später sprachen wir über Sex, weil ich sagte, ich hätte Lust auf ihn. So erfuhr ich auch von seiner Vorliebe für Fellatio und auch, dass ER Frauen recht gern mit der Zunge befriedigt.
„Tja nun. Tut mir Leid für dich. Ich mag beides nicht.“
„Ich meine nur. Es wäre vielleicht gut ihn zu Beginn ihn kurz in den Mund zu nehmen.“ Sasha grinste breit und zwinkerte mir zu. „Wegen der Trockenheit und so. Ginge dann sicher besser.“
„Kannst du vergessen.“, wurde ich deutlicher. „Dergleichen tue ich nur, wenn ich jemand wirklich liebe.“
„So wie deinen Mann?“
„Ja.“
„Und was ist mit Derek?“
„Was soll mit ihm sein?“, wurde ich ärgerlich.
„Hast du mit ihm? Oder nicht?“
„Ja. Aber in zwei Jahren so oft, wie du an fünf Fingern abzählen kannst. Ich mag ihn wirklich sehr. Aber dennoch…nein.“


 Ich war an diesem Tag tatsächlich total erschöpft. Verlangen nach Sex oder nicht. Daher gingen wir verhältnismäßig „früh“ zu Bett, wenn man das so nennen kann (zwei Uhr nachts) und ich schlief sogleich in Sashas Armen ein.



Fortsetzung folgt………………………………..