Sonntag, 11. Juni 2017

Tag zehn – der „zweite Schritt vor dem „Ersten“


Gesprochenes Wort, geworfener Stein – Ein Kinderreim, oder doch von immenser Bedeutung. Zumindest für mich, an diesem Morgen der Entscheidungen.
Ich weiß nicht, vielleicht gebe ich dem vollen Mond die Schuld, oder auch Sasha. Denn er hatte, gemäß dem Motto, steter Tropfen höhlt den Stein, mich von seiner Liebe gänzlich überzeugt und ich begann doch tatsächlich darüber nachzudenken,…..mit IHM zusammen zu leben. Vielleicht sogar für eine Zeit lang hier in Israel. Wer weiß. Man erinnere sich an meine Erkenntnis vom Tag zuvor: Gerade DAS, was ich verabscheue, zieht mich an. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich Sasha nicht mag. Doch bisher vermochte ich mir eben NICHT vorzustellen, den Rest meines Leben gerade mit IHM zu verbringen.
Trotz alldem, dass wir bis acht geschlafen hatten, pellten wir uns recht zügig aus dem Bett. Denn ich hatte eingewilligt mit Sasha nach Tel Aviv zu fahren. Hatte am Abend sogar schon gepackt. Und ich kann nicht sagen, was mich in diesem Augenblick ritt, aber ich entschloss mich einen Schritt zu wagen, der, wie ich in diesem Moment fand, schon längst überfällig gewesen war. Ich rief, (so offenbar aus einer Laune heraus?) Gunnar an, um ihm ohne Umschweife und ohne Punkt und Komma mitzuteilen, dass ER sich zwischen mir und Alexa entscheiden müsse! Ich legte auf, bevor er auch nur ein Wort erwidern konnte. Sasha war überglücklich. Ich hatte ihm meine Gedanken diesbezüglich schon am Abend zuvor angedeutet und NUN gestand ich ihm, oder gab ich zu, dass sich in mir Liebe zu ihm regte. So wie ER es schon längst vermutete.
„Gib es doch endlich zu, dass du mich liebst.“, hatte er so oft in den letzten Tagen im Scherz zu mir gesagt.
Daher war er ohnehin in froher Erwartung darauf, dass ich mich nun endlich (!) für ein Leben mit IHM entscheiden würde. In seiner Begeisterung des Glücks dieser Stunde, war er noch umgehend zu seinen Eltern hinüber gegangen und hatte sie darüber informiert. BEIDE waren dann unverzüglich zu mir herüber gekommen und hatten mich Freude strahlend umarmt. Sogar Jakov, Sashas Vater, schien nun versöhnt.
Gunnar rief dann (verständlicher Weise!) doch noch einmal an. Es hatte nicht allzu lang gedauert, bis mein iPhon läutete. Ich nahm ab, löste mich von den anderen und wir diskutierten eine Weile. Was jedoch nichts an meinem Entschluss änderte.  Gunnar war total schockiert. DAS hätte er niemals gedacht. Ich ließ allerding keinerlei Zweifel daran, dass ich ihn über alle Maßen liebte. Was nun tatsächlich gleichwohl der Wahrheit entsprach. Aber diesen Schritt, hätte er mir niemals zugetraut, sagte er. Und in diesem Augenblick als ich mit Gunnar das zweite und bis zu diesem Zeitpunkt letzte Mal drüber sprach,  war ich noch so derart von meinem Vorgehen überzeugt, dass ich auf seinen Vorschlag, doch noch einmal alles zu überdenken, nicht eingegangen war. Ich hatte schlicht und einfach die Nase voll von Alexa. DENN, jedes Mal, wenn ich sehnsüchtig an Gunnar dachte, erschien SIE neben ihm, die immer zwischen uns stehen wird, solange (sie lebt) ER keine Entscheidung trifft. Entweder SIE oder ICH. Punkt!
Aber dann………………….bereute ich fast diesen Schritt. Nicht, dass ich Sasha nicht mag (wie bereits erwähnt), denn ich beginne sogar mir selbst einzugestehen, dass ich Liebe für ihn empfinde. Aber da war noch etwas anderes, was ich bei all dem eben NICHT berücksichtigt hatte. Denn ich erinnerte mich daran, zu welchem Volk sich Sasha (und seine Familie) zugehörig fühlt. WER er wirklich war. Würde ich tatsächlich mit Sasha leben, würde ich meine Prinzipien verraten. Und ICH bin mitnichten jüdisch. Auch wenn Sashas Eltern das so sehen und zu glauben zu beweisen können.
Selbstredend reizt mich das Neue. Ohne Frage. WEM würde das nicht so gehen? Eine neue Welt öffnet sich mir, und ich habe die Möglichkeit, sie mit Sasha Hilfe zu entdecken. Andererseits verdeutlichte ich mir, WIE diese Leute über andere Menschen und Völker denken. Das all die Menschen (anderen Glaubens, also Nichtjuden) für sie minderwertig sind, alldieweil sie glauben auserwählt zu sein. Was schlussendlich dazu führte, dass sie in ihrerem vehementen Streben nach Geld und Macht, im Spiel von teile und herrsche, milliardenfaches Leid auf ihre Schultern luden,....so wie es scheint. - Man sollte HIER allerdings NICHT verallgemeindern. Nicht jeder von ihnen muss so sein. -  Jedoch mit dem Finger stets auf andere und sich in der Opferrolle zeigen. Insbesondere ist ihnen offenbar EIN VOLK ein Dorn im Auge, aus welchem MEINE Familie entstammt und welchem ICH mich zugehörig fühle. Was nun unvereinbar erscheint. Also, was tun?
In jedem Fall redete ich mit Sasha  gleichwohl über diese Thematik und er kannte meine Einstellung dazu nicht erst seit diesem Tag. Hatte sie jedoch beständig ignoriert. Ist nie wirklich darauf eingegangen. Hat nie mit mir ernsthaft darüber diskutiert. Nur alles dementiert, was ich dazu sagte.  DAS war natürlich eine (absolut) kalte Dusche für ihn.
Sasha echauffierte sich unerklärlicher Weise.
„Was soll das jetzt?“, fragte er. „Fährst du nun nicht mit mir nach Tel Aviv?“ (Warum war ihm DAS nur SO immens wichtig???)
„Doch. Wir fahren, wir geplant.“
Sasha war nun vollends irritiert. „Also was, liebst du mich nun? Oder hast du es dir schon wieder anders überlegt? Willst mit mir leben? Hast sogar schon deinem Mann ein Ultimatum gestellt und entscheidest dich aufgrund fadenscheinigem Wissens, oder törichter Prinzipien dann doch noch gegen mich? Was ist, wenn sich dein Mann gegen dich entscheidet? Werden dann die Prinzipien und Vorurteile beiseitegelegt, was ohnehin am vernünftigsten wäre, und du lebst dann doch mit mir? Ich dachte, wir könnten eine Zeit lang hier bleiben, wenn du magst. Ich würde das Visum verlängern lassen, bis wir uns für einen anderen Ort entschieden haben. Und wir hätten stets die Möglichkeit, hier her zu kommen, ins Haus meiner Eltern. Ich verstehe dich nicht? Sogar meine Eltern wären glücklich darüber, wenn wir beide zusammen leben würden. Sie freuen sich über eine Schwiegertochter wie dich.“
„DAS halte ich doch für ein Gerücht.“, beendete ich nun sein Plädoyer.
Sasha schien ratlos zu sein. Unentschlossen. „Also was? Fahren wir nun nach Tel Aviv? Oder nicht?“
„Ja natürlich fahren wir.“
Er kräuselte die Stirn. Verstand mich nicht. Und ICH war in einen innerlichen Konflikt geraten. Folge ich nun meiner Neugier, dem Neuen und womöglich meinem Herzen, welches beginnt Sasha vielleicht doch zu lieben? (Dennoch vermute ich, dass es nur ein Strohfeuer ist. Und man bedenke gleichermaßen, dass man mehrere gleichzeitig lieben kann!) Oder folge ich meinem Verstand, der mir sagt, dass DAS aufgrund meiner Ethik niemals gut gehen kann. Dass ich damit all meine Maßstäbe, meine Grundsätze, meine eigenen Regeln und Prinzipien, welche ich mir im Laufe der Zeit durch wachsendes Wissen erwarb, verrate und somit…..mich selbst.
Oh Göttin, hilf!!!
Gerade in diesem Moment, als ich noch immer mit Sasha am Frühstückstisch saß und diskutierte, läuterte erneut mein iPhone. Ich war mir sicher, dass es Gunnar war. Aber es war Kevin.
„Stell dir vor“, begann er euphorisch, „mein großer Zeh bewegt sich und reagiert auf Reize! Dein Opfer war nicht umsonst. Womöglich kann ich alsbald wieder laufen und dann…….“, Kevin stockte einen Moment, „……und dann lasse ich mich scheiden und heirate DICH.“
DAS plättete mich nun vollends!
Ich hielt den Atem an. WAS sollte ich nun DARAUF sagen??? Zu stottern gedachte ich nicht. Und getreu nach dem Motto, erst denken und dann sprechen, welches ich am heutigen Tag bereits schon einmal missachtet hatte (!), sagte ich dann einfach „Ja.“
Genau genommen war Kevins Aussage mit einem Heiratsantrag gleichzusetzen. Aber die Essenz dessen, wusste ich bereits. Mir war zu jeder Zeit klar, dass Kevin NIE aufgehört hatte mich zu lieben! Und ich nahm an, dass seine Janina sicherlich NICHT in der Nähe war, als er mir dies so schlicht und einfach eröffnete. Oder war es nicht ernst gemeint? Ein Scherz. Oder nur eine Wertschätzung aufgrund meiner damaligen Bereitwilligkeit, ihm zu helfen? Sollte ich mich nun bei ihm versichern? Dass ER auch meint, was ich in seinen Worten sah?
„Du meinst das wirklich ernst? Oder?“, fragte ich ihn dann.
„JA Natürlich Rea!“, kamen die Worte klar und deutlich aus seinem Mund. „Denkst du etwa ich scherze damit? Du weißt doch ganz genau, dass ich dich noch immer liebe. Und wenn du nur gewollt hättest…..“ An dieser Stelle endete er und ich wusste ganz genau, WAS er damit sagen wollte. Ja! Es war mir durchaus bewusst. Als einen Rollstuhlfahrer hatte ich ihn nicht m-e-h-r gewollt, obwohl…..ich nach wie vor noch immer Liebe für ihn empfand. Hätte genau diese, meine Einstellung ihn nicht von derlei törichtem Tun abhalten müssen? ICH an seiner Stelle wäre Stock sauer gewesen. Hätte gedacht, wenn der Kerl mich nicht jetzt SO will, wie ich bin, dann kann er für immer bleiben. Aber NEIN! Er tut genau das Gegenteil. Obwohl ICH mich doch recht verwerflich ihm gegenüber verhalten hatte. Nun gut, ich hatte mich letztendlich immer schuldig gefühlt und genau deshalb diesen Schritt des Heilungsrituals gewagt, ohne die Konsequenzen für mich dabei zu bedenken. An dieser Stelle war ich tatsächlich selbstlos gewesen. Mag sein.
„Also, WAS sagst du dazu. Dann leiten wir gemeinsam das Zentrum und dein Gunnar kann sich um seine Alexa kümmern, wenn er sie offensichtlich nicht zu lassen vermag.“
WOW. DAS waren überaus deutliche Worte und er hatte sich bereits eine Zukunft für uns ausgemalt. DAS überwältigte mich in der Tat. Nun, WAS dazu sagen??? Von Sasha und vor allem WO ich mich derzeit befand, wusste er offenbar nichts und ich würde es ihm gewiss nicht sagen. Zumindest JETZT noch nicht. Denn wozu würde das dienen?
„Kevin“, ich ging diplomatisch vor. Allerdings konnte ich eben NICHT zu ihm sagen, dass er erst einmal gesund werden sollte. (Denn gesund war er schließlich! Soweit…) Eine derartige Aussage wäre absolut deplatziert gewesen. Also WIE weiter, ohne dass ich den Anschein erwecke, seine Liebe nicht erwidern zu wollen, ihn nicht heiraten zu wollen, oder ganz und gar in Zweifel zu ziehen, dass er alsbald wieder laufen kann. Schließlich hatte ich nicht die Absicht ihn zu demotivieren. DAS wäre kontraproduktiv! „Weißt du was? Genau DAS hatte ich bereits heute Morgen gedacht UND, jetzt wirst du staunen, in die Tat umgesetzt.“
Eine kurze Pause entstand. Kevin musste offenbar meine Worte sortieren und realisieren, was (für ihn) die Essenz davon war.
„Du hast was?“, fragte er schließlich.
„Ich habe heute Morgen Gunnar angerufen und vor die Wahl gestellt. Entweder ICH oder Alexa. ER soll sich entscheiden.“
„OH! So plötzlich. Und aus welchem Grund?“
„Ich dachte, es wäre an der Zeit. Ich litt lang genug. Meinst du nicht auch?“
Ich hörte Kevin lachen. „Ich kann es nicht glauben. Du hast es tatsächlich getan? Wie hat er reagiert?“
„Ich hatte aufgelegt, bevor er etwas erwidern konnte. Er rief mich dann noch einmal an und wir diskutierten. Ich ließ mich allerdings nicht beirren. Blieb dabei.“
„Gut!“, rief Kevin aus. „Dann steht uns doch bald nichts mehr im Weg.“
Ufffff……….

Sasha stand bereits bei den Koffern in der Lobby. Noch im Gehen beendete ich das Gespräch mit Kevin.
Die etwa 70 Kilometer von Jerusalem nach Tel Aviv fuhren wir in einer Stunde und dreißig Minuten mit einem kurzen Zwischenstopp. Wir hatten Glück. Kein Stau nirgendwo. Und am Ende war es kein Haus, sondern nur ein Apartment. Aber egal. Deshalb waren seine Eltern offenbar nicht mitgekommen. Es ist nicht genügend Platz für vier Personen. Sondern nur für zwei. Allerdings gedenke ich so wie so nicht allzu lange hier zu bleiben.
Das Auspacken erledigte Sasha und ich schrieb. Dann gingen wir essen. Zum Ausgehen fehlte mir jegliche Lust. Ich mag es ohnehin nicht, unter vielen Leuten zu sein. Vermutlich kollidieren hier unsere Ansichten das erste Mal.
„Ich bin kein Mensch, der gern fort geht. Bist DU das allerdings, hat es wenig Sinn mit uns.“
Sasha staunte. „Suchst du nach Gründen, nach unüberbrückbaren Unterschieden, damit du deine Entscheidung revidieren kannst? Vielleicht hat sich dein Mann schon gegen dich entschieden. Und was dann?“
„Du glaubst doch nicht etwas, dass ich allein bleiben muss? Das ist lachhaft. Und es ist nicht mehr meine Absicht, mir irgendetwas aufzwingen zu lassen, was ich nicht will. Davon hatte ich bereits genug.“
Nun zog Sasha die Brauen hoch und legte die Stirn in Falten. „Ich verstehe. Und es ist nicht meine Absicht dich zu irgendetwas zu zwingen, was du nicht magst. Dann frage ich einfach Mal, WAS möchtest du denn hier tun?“
„Heute nichts mehr. Wir bleiben hier.“, legte ich die Parameter fest. „ Auch wenn mir das Apartment nicht gefällt. Ich denke, wir bleiben ausschließlich für ein paar Tage hier. Vielleicht zeigst du mir etwas von der Altstadt und dem Strand. Nach Partys oder vielen Menschen steht mir nicht der Sinn. Das bedeutet, wir bleiben abends hier. Vielleicht fahren wir dann auch gleich weiter nach Rihaniya. Ländliche Gebiete, kleinere Städte, Dörfer und Oasen sind mir ohnehin viel lieber.“
„Und was war mit Jerusalem?“
„Daran hatte ich mich erstaunlicher Weise rasch gewöhnt.“
„Dann fahren wir zurück dorthin.“
„Wofür?“
„Wir können dort eine Weile bleiben, wenn du magst.“
„Nein. Ich möchte zurück nach Schweden.“
Nun, für diesen Abend beendeten wir die Diskussion. Denn Sasha war vermutlich gänzlich irritiert und am sortieren


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Mein Leben hatte an diesem Vollmond-Tag exorbitante Fahrt aufgenommen. Es präsentierte mir auf dem Silbertablett mehrere Zukünfte, aus denen ich wählen konnte. WOW. Es war schon erstaunlich, welche Wege sich da eröffneten. Dennoch bliebe alles offen. Schließlich kommt es gleichwohl auf den anderen an. Gunnar vor allem. Sasha natürlich ebenso, wie Kevin und womöglich war Derek noch immer im Spiel. Wer weiß.
Allerdings……bin ich mir bei Sasha nicht sicher, wie und ob er mit meiner Kränklichkeit umgehen kann. Was mich doch etwas ängstigt. Diesbezüglich begann ich zu zweifeln, ob ich nicht doch wieder hart zurück rudern soll.......zu Gunnar. Ihn vielleicht anrufen und sagen, es tut mir leid. Ich liebe dich. Das weißt du doch. Ich komme zurück.
Oh Göttin….ich wanke!!! (Will zurück zu meinem Mann!)….und rief ihn, zum Leidwesen Sashas, doch tatsächlich spät nach Mitternacht noch an……….im Grunde hatte Gunnar bereits auf meinen Anruf gewartet, denn er wusste ganz genau, dass ich dergleichen eben NICHT durchhalten kann, weil ich ihn liebe.
„Dein Verhalten, dein Ultimatum ändert jedoch nichts daran, dass auch ich dich liebe, dich niemals aufgeben würde, weil wir zusammen gehören UND ich mich so wie so für DICH entschieden hätte, wärest du bei deinem Entschluss geblieben."
WOW. DAS war doch ein Wort! Eine Aussage, die mein Herz berührte! Denn, trotz alledem wusste ich, was ich an Gunnar hatte. An Sasha nicht. Ich hatte keine Ahnung WER er war UND wie es tatsächlich sein würde, wenn wir zusammen leben. War es tatsächlich das Risiko wert?
„Ich komme sobald als möglich zurück.“, schwenkte ich um, alldieweil ich es unnötig fand, dass Gunnar zu mir kam. „Im Augenblick lässt man mich noch nicht gehen. Aber sobald man mir grünes Licht gibt, dass ich abreisen darf, dann verlasse ich noch im selben Moment dieses Land. Ich sehne mich so nach dir. Denke an dich.“ (Wimmerte ich beinahe).
„Auch ich sehne mich nach Dir Rea.“ Gunnar ging nicht weiter auf meine Worte ein. Beachtete sie jedoch. Sprach einfach weiter „Halte durch. Es dauert sicherlich nicht mehr lange.“
„Das hoffe ich.“
„Ach ja, bevor ich es vergesse, nicht dass du denkst, ich hätte nicht versucht zu dir zukommen. Ich habe bereits den Flug gebucht und fliege Morgen.“
„Ich bin in Tel Aviv.“
„WAS? Ich dachte in Jerusalem?“
„Wir sind heute hier her gefahren. Aber es gefällt mir nicht. Ich werde mir noch ein wenig die Altstadt anschauen und Sasha möchte dann noch nach Rihaniya fahren. Er hat dort offenbar Verwandte.“
„Oh! WO ist das denn jetzt? Sollte ich dorthin kommen?“
Ich erklärte ihm, wo diese Stadt lag und dann sagte ich: „Wir sehen uns in Jerusalem. Ich revidiere meine Pläne und fahre zurück dorthin. Warte auf dich.“ Ich war von mir selbst verwirrt. Hatte im Grunde keine Ahnung, was ich da überhaupt von mir gab, oder geben sollte. Schwenkte von Moment zu Moment um. Überlegte es mir noch im Sprechen anders.

Ich hatte mich doch nicht in Gunnar getäuscht! Er liebt mich tatsächlich. Dachte ich dann. Vergibt mir Sasha, entscheidet sich für mich und kommt mich holen. Was will ich mehr von einem Mann?!
„Ich freue mich auf dich.“, sagte ich noch verzückt zu Gunnar und verabschiedete mich von ihm.
Nun musste ich jedoch genau DAS alles Sasha erklären UND er war selbstredend sichtlich enttäuscht.
„Das kann jetzt doch wohl nicht dein ernst sein?“
„Ist es. Gunnar fliegt Morgen und wir treffen uns in Jerusalem. Punkt. Wenn du nicht mitkommen möchtest, fahre ich allein mit dem Zug.“
Er schnaufte. „Nein. Lass nur, ich bringe dich hin.“
Diese Nacht verhielt sich Sasha dementsprechend kühl. Zumindest zu Beginn. Er war frustriert, enttäuscht und ernüchtert. Aber letztendlich gab er mir zu verstehen, dass er eben NICHT aufgeben würde. „Wenn du erlaubst, werde ich weiterhin in Schweden in deinem Zentrum für dich arbeiten.“, sagte er dann und lächelte gequält. Schlang seine Arme um mich und hielt mich fest.
Nun konnte ich noch den Rest der Zeit, bis Gunnar kam, mit Sasha sein…….



Fortsetzung folgt………………………………………….