Freitag, 16. Juni 2017

Unerwartete Probleme – „Jungfer“ in Gefahr!



Gunnar und ich sehen einem Wochenende der Feierlichkeiten entgegen. Tag der Anreise der Gäste ist heute. Seine gesamte Familie wird kommen und zugegen sein, wenn wir den „66.“ Geburtstag seines Vaters feiern.
Allerdings begann sich gestern noch mit der jungen, Schokoladen brauen Gelegenheitsbettgefährtin meines Mannes ein Problem der besonderen Art zu entwickeln. Als wir beim Dinner saßen, kam sie ein wenig verschüchtert auf uns zu und bat Gunnar um ein Gespräch. Da er mich nicht vollends kompromittieren wollte, ging er mit ihr vor die Tür des Restaurants.
Kurze Zeit später kam MEIN Schokoladenbrauner Bettgefährte zur Tür herein. ER sah mich gleich, lächelte und breitete mitten im Restaurant die Arme aus. WAS hätte ich tun sollen. Ich stand auf und flog, Lady like, in seine Arme. Selbstredend gänzlich ohne überschwängliche Vertraulichkeit. Schließlich befanden wir uns in der Öffentlichkeit.
Wir begrüßten uns herzlich. Ein Küsschen rechts und eines links und eines auf die Lippen. Seine Mutter Magdalena war hinter ihm. Auch sie umarmte ich förmlich.
„Es freut mich, sie wieder hier im Zentrum begrüßen zu dürfen und es ehrt mich, dass es ihnen hier so gut gefällt.“ Ich nickte  Magdalena noch freundlich zu und wandte mich dann an ihren Sohn, Derek. Laurianne sah ich nirgendwo.
„Deine Frau ist nicht mitgekommen?“
Derek sah mich zweifelnd an. Als wolle er sagen, WAS soll die Frage jetzt? „Nein. Sie bleibt in New York. Hat dort ihren Job.“
„Schön, dass du wieder hier bist.“, sagte ich noch zu ihm.
Und er erwiderte: „Wohl gerade zur rechten Zeit.“, was sich auf Gunnar bezog, welchen er offenbar vor der Tür des Restaurants mit Waris sah.
„Komm, setzt euch doch zu uns.“, bot ich den beiden an und wies mit der Hand zu meinem Tisch auf der Empore.
Seine Mutter winke ab. „Nein, nein. Das ist nicht nötig.“
Derek und seine Mutter nahmen dann an einem anderen Tisch Platz.
„Ich rufe dich dann später an.“, sagte Derek noch zu mir bevor ich mich von den beiden trennte und zurück an meinen Tisch auf der Empore ging.
Kurze darauf kam Gunnar mit Waris zur Tür herein und steuerte geradewegs auf mich zu. Ich schnappte rasch nach Luft und hielt den Atem an. WAS sollte DAS denn werden? Ich presste die Lippen aufeinander, zum Zeichen, dass ich äußerst angespannt war, aber dennoch die Contenance wahre und die Absicht habe, mich so weit wie möglich höflich zu benehmen. Gunnar verstand sehr wohl. Er hatte es bemerkt. Die beiden standen nun vor meinem Tisch und Gunnar strich sich verlegen mit der Hand einige Male übers Kinn.
„Tut mir leid. „, entschuldigte er sich. „Aber es gibt ein Problem.“
„Sie wird doch wohl nicht an etwas ansteckendem erkrankt sein. Oder doch?“ schoss es mir sogleich durch den Kopf und ich sprach es aus.
Gunnar grinste. „Nein. Nein. Die Problematik ist ganz anderer Natur und erfordert unsere Hilfe.“
„UNSERE Hilfe?“, fragte ich ihn nun skeptisch.
„Ja. Und deshalb bitte ich dich, dass sie hier Platz nehmen darf.“
Ich räusperte mich und strich mir mit den Fingern über die Stirn, um kurz mit der Fläche der Hand meine Augen zu verdecken. Dann wies ich mit der Hand auf einen Stuhl am Tisch. „Bitte. Dann nimm Platz.“, sagte ich zur der (Fickfreundin/Gelegenheitsmatratze/Freudenspenderin- Sorry- ich weiß, ich bin gehässig heute. Tut mir Leid) gelegentlichen Gespielin meines Mannes. „UM was geht es denn?“
Waris setzte sich verschüchternd schauend, mit gesenktem Kopf und Blick, mir gegenüber und Gunnar zu meiner Linken hin.
„Zwei ihrer Stiefbrüder kamen vor Kurzen als Asylanten nach Schweden. Suchten im Auftrag des Vaters die Mutter in ihrer Wohnung auf, nachdem ihr Mann zur Arbeit gegangen war und verprügelten sie. Sie hätten sich dahingehend geäußert, dass sie Waris suchen und richten wollten. Ihre Mutter hat sie angerufen und sie vor diesen Männern gewarnt.“
Oh! DAS klang in der Tat besorgniserregend und änderte die Situation komplett. Selbstredend erforderte es unsere Hilfe. Was sonst? Schließlich achten wir hier auf unsere Angestellten.  
„Okay. Und WAS tun wir jetzt?“
„Wir werden sie beschützen.“
„Das ist klar. Gibt es denn zumindest Bilder von den Männern die sie suchen?“
„Bedauerlicherweise nicht.“
„Das macht die Sache schwierig. Zuvorderst sprich mit Ryan und dann am besten mit deinem Onkel Kurt.“
„Ja. „Gunnar schnaufte und sah Waris an. „Ich esse noch, dann gehen wir es an.“

Nach dem Dinner ging ich zurück ins Haus und Gunnar mit Waris.
Es dauerte nicht lange und Derek rief mich an.
„Nun, vielleicht kommst kurz einmal zu mir herüber.“, forderte ich ihn auf, mich zu besuchen UND er kam kurze Zeit später tatsächlich vorbei.
Vielleicht fünfzehn Minuten später kam Gunnar mit Waris herein. Ich hatte gerade mit Derek so herzlich gelacht.
„Was ist so lustig?“, fragte Gunnar.
„Ich sang gerade so derart falsch, dass wir lachen mussten. Nichts weiter.“
Gunnars Mine zeigte Angespanntheit und Besorgnis.
Ich hatte Derek auf eine Frage hin kurz zuvor erklärt, was mit Waris war. Nun bot er in dieser Sache seine Hilfe an.
Derek stand auf und die beiden Männer begrüßten sich noch einmal so rein körperlich, wie es Männer nun einmal tun.
„Schön, dass du wieder bei uns bist, Alter. Hast uns gefehlt.“, sagte Gunnar zu Derek.
Die beiden Männer sprachen miteinander und gingen dann mit Waris fort. „Wir kümmern uns um diese Angelegenheit.“, sprach es und schloss die Tür des Hauses.

Gunnar kam nach einer Weile allein zurück.
„Tut mir leid, das Ganze. Aber wir müssen ihr doch helfen.“
„Ja. Natürlich.“, gab ich mich moderat und verständnisvoll. „Hast du Kurt schon informiert.“
„Ich versuche es Morgenfrüh noch einmal. Habe ihn jetzt nicht erreicht. Er ist sicher ausgegangen. Sitzt irgendwo und trink.“


Kein Sex am Abend und keiner am Morgen. Schließlich hatte Waris ihm Gestern Morgen mit eben diesem sicher gut versorgt. Da gab es für mich nicht die Notwendigkeit, Gunnar noch mehr von demselben zu geben. Punkt. Jungfer in Gefahr oder nicht.
Beim Frühstück trafen wir uns mit Derek und Waris. Gunnar sprach via Handy mit seinem Onkel Kurt.
„Wir müssen zur Polizei.“, sagte dann Gunnar zu Waris hingewandt, als er das Gespräch beendet hatte.
Die wehrte ab. „Nein! Nein. Nicht die Polizei!“
„Es ist mein Onkel Kurt. Es passiert dir schon nichts.“, suchte er sich zu beruhigen. „Ich begleite dich doch dorthin.“
Waris sah Gunnar misstrauisch an und schließlich nickte sie. Sah noch einmal zu Derek hinüber und dann zu mir. Wir beide bestätigten und nickten ebenfalls.
Sie stimmte zu.
So ist Gunnar nun mit Waris nach Stockholm zur Polizei, zu Kurt gefahren. Man will sehen, was man tun kann, um das Mädchen zu schützen.
Derek gab dann auf meine spezifische Frage hin noch ein wenig widerwillig zu, dass er am Abend bei Giselle gewesen war.
„Wie geht es ihr. Ich sah sie seit langem nicht.“, fragte ich höflichkeitshalber.
„Es scheint für sie doch schwerer als ich dachte. Sie trauert noch immer um ihr Kind.“
„Das tut mir leid.“, sagte ich und setzte eine bedauernde Mine auf. (Um Grunde berührte es mich nicht.)


Heute, am früheren Morgen, kurz nachdem wir aufgestanden waren, hatte Gunnar mit Alexa sehr heftig via Handy diskutiert.
Zum einen ging es wohl darum, dass sie nun zum Geburtstag seines Vaters nicht zugegen war, der seinen Enkelsohn liebend gern gesehen hätte. Zum anderen, dass sie noch länger bei ihren Eltern in Kalifornien bleiben wolle. Gunnar war damit nicht einverstanden und forderte sie auf, demnächst den Rückflug mit seinem Sohn zu planen. Was sie nun offensichtlich nicht gedachte zu tun.
„Muss ich denn ständig ausziehen, um meine Frauen zurückzuholen?“, schimpfte er vor sich hin. „Die eine wird entführt und die andere will nicht wieder kommen. Seh‘ zu, dass du das regelst! Ich erwarte dich hier in den nächsten Tagen! Hast du mich verstanden?“,  wurde er wütend. Was Alexa nun offenbar nicht bedruckend fand. Sie weigerte sich wohl weiter. Denn Gunnar wurde dann noch rabiater. Stritt mit ihr und legte schließlich Wut schnaupend auf.


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So, das Update ist erledigt. Ihr wisst Bescheid.
Ich wende mich dann besser wieder meiner Arbeit zu. Bin im Büro.
Ach ja, noch eins, Kevin wird Morgen zurück erwartet. Sasha überlegt es sich noch. Will ein wenig Gras über die Angelegenheit (der Entführung) wachsen lassen, bevor er wieder kommt. Aber Gerede und Fragen an ihn, von den Kollegen, wird es sicher trotz alledem geben. Dennoch sehnt er sich nach mir und stellt in Aussicht, dass er bereits in der nächsten Woche den Rückflug hier her antreten wird.