Mittwoch, 29. November 2017

Er lebt……zum Glück!



Es hat in der Tat NICHTS mit dem Stockholm-Syndrom zu tun, welches man mir so manches Mal unterstellen mag, geht es um Sasha. Natürlich waren da einige unschöne Gegebenheiten, welche auf seinen Kampf um mich zurück zu führen sind. Das verstehe ich durchaus und ich werfe es ihm nicht vor. Jedenfalls, als ich zu Beginn NUR sein Auftrag war - das er dergleichen überhaupt in Erwägung zog! - , nehme ich ihm übel. So politisch motiviert (jemanden in den Abgrund zu reiten) wie er war. Aus diesem Anlass heraus meine beständigen Versuche, ihm die Augen zu öffnen und ihn umzukehren. Womöglich gelingt es mir doch noch irgendwann.
Aber dann denke ich daran, dass dieses Zusammensein mit Sasha nicht ewig währen wird. Nur bis sich Gunnar in vollem Umfang zurück meldet. Gleich wie lange es noch dauern wird, ich liebe meinen Mann und hätte ebenso ein dringliches Bedürfnis mit ihm nach Hause zu fliegen. Solange es noch einen Funken Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Gunnar gibt, woran ich nicht im Geringsten zweifle (!!!), harre ich aus und lasse mich von Sasha zu keinerlei Versprechungen hinreißen/nötigen. Allerdings ewig warten wird er gleichermaßen nicht.
Es liegt alles nach wie vor bei Gunnar.
Und ich, gewöhne mich so la, la an das Leben mit Sasha. Aber immer in Gedanken an meinen Mann. Ich sehne mich so sehr nach ihm!

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So, nun wird es über die Maßen makaber.
Erik rief an und ließ verlauten, dass ein Unfall geschehen sei. Ich solle mir jedoch keine Sorgen machen. Gunnar ginge es soweit gut. Er hätte sich nur die Hand verletzt.
„WARUM darf ich nicht bei ihm sein?“, fragte ich voller Verzweiflung.
„Halte noch ein wenig aus.“, und schon war die Verbindung unterbrochen. Was auch immer dies zu bedeuten hat. WARUM nur sagt man mir nichts????? Wozu eigentlich informiert mich Erik noch darüber, wenn er sonst nichts weiter zu sagen hat?
Ich denke so oft an Gunnar. Sehe sein Gesicht vor meinen Augen stehen und mein Herz schlägt Purzelbäume. Es ist mir gleichgültig, ob es Sasha stört oder nicht.

< Am 28. September verunfallte Alexa.
< Am 28. Oktober Gunnars Sohn.
< Am 28. November er selbst. Jedoch lebt er…..zum Glück!




Montag, 27. November 2017

Keine Chance




Claire kommt hier bei uns ab und an (öfter als mir lieb ist!) vorbei und gibt sich doch oft überaus vertraut mit Sasha. Sicherlich bewusst, um mich eifersüchtig werden zu lassen. Nur hat sie an dieser Stelle keine Chance, was ich ihr kurz und bündig, mit einem Lächeln im Gesicht,  zu verstehen gab, direkt nachdem Sasha sie zum Gehen aufgefordert hatte.
Sie sah mich fragend und zweifelnd an. „Ich verstehe nicht.“, sagte sie doch überaus diplomatisch. Ich wusste allerdings, dass sie sehr wohl verstand und antwortete auf ihre unausgesprochene Frage erklärend.
„Wer nicht liebt, ist nicht eifersüchtig.“
Sashas Gesicht schlief indes noch augenblicklich ein, während ich diese Worte aussprach. Er sah mich entgeistert an. Nicht verstehend. Fragend, denn…..kurz zuvor, ebenfalls in Clare Gegenwart, hatte ich eine Andeutung fallen lassen, welche Sasha Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft gab.
„Du findest doch allein hinaus“, rief er Claire noch geistesabwesend zu, währenddessen er mich mit den Augen fixierte. „War das etwa ernst gemeint?“, kam die Frage doch sehr überstürzt mit einem unsicherem Akzent im Hintergrund.
„Nein.“, antwortete ich und lächelte ihm liebevoll entgegen, was Sasha doch ein Stöhnen der Erleichterung entlockte.
Und so ganz privat für mich: Es ist nicht so, dass ich Sasha nicht mag. Sonst wäre ich nicht hier bei ihm. Aber dennoch liebe ich ihn keineswegs SO wie Gunnar. WENN man dies dann überhaupt Liebe nennen kann. Nun, dazu gäbe es zu sagen, dass es viele verschiedene Arten oder Liebe gibt. Zweifellos vermag man unterschiedlich zu empfinden, wenn es differente Menschen betrifft.
Und was weiß ich schon über all die anderen Frauen, die Sasha so kennt. Ein Kostverächter war er in jedem Fall nicht wirklich. Er nahm offenbar ebenfalls, was er bekommen konnte, oder was ihnen die Frauen bereit waren zu geben. Wie Männer eben sind. Und genau mit diesen Worten begründet Mann es.

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Kevin rief an. Ich fehle ihm, sagte er.
Marie traue ich mich nicht anzurufen. Sie schimpft mit mir.
…..und immer wieder die gleichen Worte von Erik. WARUM nur, WARUM spricht Gunnar nicht mit mir?

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Es ist recht kalt geworden.
Gesundheitlich, geht es mir wieder etwas besser wie vor Tagen noch.


Sonntag, 26. November 2017

NUR ein Haus



Von mir ungebeten, jedoch von Judith gesandt, stellten sich gestern noch verschiedene Dienstboten, Hausmädchen und Gärtner vor. Ich lehnte sie ab bis auf Eine. Jessica Snow. Und selbstverständlich noch den Gärtner.
Göttin noch eins, wozu brauche ich das hier??? Eine Frau, die einmal pro Woche/Tag zu uns kommt, um das Haus in Ordnung zu bringen, ist mir vollends genug! Sei denn, wir hatten Gäste. Sollte man doch für mich und Sasha dieses Haus in Portland erwägen, ist abzusehen, was geschehen wird. Nun gut, dieses Haus ist um einiges voluminöser als dieses hier, was eine gewisse Anzahl an Personal erforderlich macht. Mag sein. Wir werden sehen.
……..und gleich kurze Zeit später eröffnete mir Sasha, dass das Haus in Portland nun doch alsbald unser ist und vorbereitet wird.
„Es gefällt dir. Oder?.“, hatte er mich gefragt, als ich mir noch einmal die Seite mit den Fotos von diesem Haus angesehen hatte.
Ich nickte nur und dachte an den Preis. Meinen Preis, welchen ich dafür zu zahlen hatte und nicht bereit dazu war. Aber nun scheint auch dies offenbar ohne Belang.
„Es wird gekauft.“, konstatierte Sasha und lächelte mich zufrieden an.
In der Tat, es war wohl nicht gelogen, dass er mir die Sterne vom Himmel holen will. Dies ist jedoch NUR ein Haus….gleichwohl es mir in der Tat gefiele dort zu wohnen.

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Da ich Gunnar nicht erreiche, rufe ich jetzt Erik täglich an und hoffe…….Ich drängte ihn sogar.
„Wenn Gunnar wieder zu dir kommt, ist er wie neu. Du wirst sehen.“, sagte er, um mich erneut zu beruhigen. Denn ich war aufgebracht.
„Wie neu?“, was soll das denn bitteschön bedeuten. Dachte ich so und Erik ahnte/wusste natürlich, was quälend durch mein Hirn zu springen schien.
Ein Lachen war zu hören von ihm „Gedulden dich bitte Rea. Alles wird gut.“
„Wie lang denn noch? Es sind bereits einige Wochen. Warum spricht er denn nicht mit mir?“ In meiner Stimme klang die Verzweiflung, welche ich zutiefst in meinem inneren empfand und nicht nur in diesem Augenblick, denke ich an Gunnar. „Fand er vielleicht doch eine andere Frau? Eine Pocahontas, in die er sich in seiner trauernden Verzweiflung verliebte.“, begann ich mein Wehklagen von neuem, so wie jedes Mal, wenn ich mit Erik sprach. Zudem fügte ich dieses Mal noch diverse Vermutungen hinzu wie: „Womöglich beabsichtigt er mit einer anderen Frau ein Kind zu zeugen, das das gestorbene ersetzt. Sollte es allerdings erneut zur Wintersonnenwende geboren werden, würde es erst in einigen Monaten gezeugt werden müssen. Bleibt er so lang von mir fern? Oder bleibt er ganz und gar, bis es geboren würde/ist?“, steigerte ich mich in diese Vorstellung, in diese wilde Phantasie, welche ich mir des nachts in meinem Kopf zusammengesponnen hatte hinein bis mich Erik stoppte mit erneut den gleichen Worten und ich…..legte auf, denn Sasha kam vom Joggen zurück.
Im Augenblick bin ich ohnehin so derart verzagt, dass ich Sasha gegenüber gelegentlich grundlos ungehalten bin. Das ist nicht wirklich angebracht und ich finde, er verdient dies nicht. Er schaut mich dann immer mit nach oben gezogenen Brauen an (und schluckt) und ist nach wie vor (noch) geduldig mit mir.


Samstag, 25. November 2017

Ein anderes Leben



Mehr denn je bemerke ich, wie anders mein Denken, Sein und Handeln im Vergleich zu diesen Leuten ist, denen Sasha angehört. Obwohl ich noch sehr wenig von ihnen weiß und gleichwohl nicht das Bedürfnis habe mehr zu wissen. Nicht mehr…..so wie einst, als ich noch enthusiastisch war. Eine Weltverbesserin so zu sagen (……welche die tiefen des Kaninchenbaues zu erkunden suchte, die mich nun im Augenblick doch mehr ängstigen, als von weiterem Interesse für mich wären. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich jetzt doch bereits am Eingang zu Diesem…..kapituliere. Ich bin feige geworden angesichts des Einflusses, der Autorität und Mächtigkeit solcher Leute, die zwar noch lange nicht der Schlussstein sind. Aber immerhin…..Genau SO geschieht Einschüchterung. Hier allerdings auf sanfte Weise. Schon bedeutendere Frauen, wie ich je eine sein werde, sind auf mysteriöse Weise aus dem Leben geschieden (worden) Man denke nur an Marilyn.).

„Mit DIR lerne ich die kleinen und alltäglichen Dinge wieder schätzen.“, sagte Sasha in anerkennender Weise zu mir und lächelte. „Es war mir nie bewusst gewesen, dass du so bist.“ …was erst im Zusammenleben eine Registrierung findet. Dachte ich so und ich sah in seinen Augen, dass er wusste, was in meinem Kopf so vor sich ging. Denn er nickte mir wissend zu.
Sashas Aussage ließ mich allerdings schmunzeln. „Wie dachtest du denn, dass ich bin?“, fragte ich ihn.
Sasha machte ein bedeutungsvolles Gesicht. „Wie eine Königin.“
„Bin ich das nicht?“
„Ja schon. Doch eher auf eine einfachere Art und Weise.“
Ich stutzte. „Nun, ich fühle MIT den Menschen, bin zweckorientiert und verschwende nichts, was mir ein Anliegen im Herzen ist, angesichts der Lage von Mutter Erde.“, in die IHR sie brachtet, hätte ich am aller liebsten noch angefügt. Und damit meine ich die politischen, religiösen und geistigen Hintermänner von Sashas bisheriger und eigentlicher Welt (Also, sein Volk (?) und dessen Religion). Aber da wir beide ohnehin  beinahe ständig in des anderen Hirn zu finden sind, wusste er ganz genau, was ich ihm so augenscheinlich verschwieg. Gleichwohl darüber hatten wir noch einmal miteinander gesprochen und er war in einigen Momenten sogar so la la bereit, auf meine Weltsicht einzugehen. Sich einzulassen, einzufühlen auf die Art, wie ich diese Welt sehe und womöglich zu vertiefen und dabei zu bleiben, WENN……..ich einwillige ihm meine Hand zu schenken. Aber dennoch wird sich Sasha der Aufgabe als Nachfolger seines Vaters nicht entziehen können und weiterhin (mit oder ohne mich) in DEN Kreisen leben, in welche er hineingeboren wurde und in welchen sich seine Eltern konstant bewegen, was ihm unabwendbar erscheint und (für mich) immer deutlicher wird. Ebenso, bleibe ich bei ihm, dass ich ihm folgen muss. Dessen ungeachtet räumt er ein, dass er bereit ist, zwar meine Art des Denkens anzunehmen, aber, es nach außen hin nicht wirklich zeigen kann. Weil es aller Wahrscheinlichkeit nach zu gefährlich für ihn wäre, WENN er so offensichtlich gegensteuert.
„Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass du der praktisch Typ bist.“, sagte Sasha noch scherzhaft zu mir und grinste (um vom eigentlichen Thema abzulenken).
„Womöglich ist dies eine durch und durch deutsche Eigenart. Meinst du nicht?“, hielt ich mich gespielt affektiert. Hob geziert die Augenbrauen und ging somit auf seinen unscheinbaren Themenwechsel ein.
Sasha spricht nicht viel über eine gewünschte oder unerwünschte Veränderung in seinem Inneren nur mir zuliebe. Zu vermuten ist jedoch, bin ich erst einmal an ihn gebunden, mag er mir zwar geistig folgen, jedoch niemals in der Öffentlichkeit.


In eigener Sache
Also, liebe Italiener, oder Zugreifer von dort, worum es Euch genau genommen beim Lesen meines Blogges?